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op. 111 – Eine Analyse in 335 Teilen – Takt 75

Jeder einzelne Takt von Ludwig van Beethovens Sonate für Klavier c-Moll op. 111 aus dem Jahr 1822 wird an dieser Stelle von Bad-Blogger Arno Lücker unter die Lupe genommen. Ein Versuch, dieser Musik irgendwie „gerecht“ zu werden, was natürlich, dafür aber fröhlich, scheitern muss.

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Nur folgerichtig kommt es zu einer erwartbaren Szene: Die unheimlichen „Piano“-Oktaven in beiden Händen spielen die punktierte Geste nach oben, die wir zwar so nicht direkt aus dem Hauptthema, dafür aber aus Takt 60 kennen. Also aus der Weiterentwicklung, der Fortführung des Themas.

So etwas passiert in Sonaten immer mal wieder. Musikalische Phänomene, die eigentlich nicht direkt mit dem Hauptthema zusammen formuliert wurden, werden im Verlaufe der Sonaten-Exposition motivisch, harmonisch oder rhythmisch bereichert. Und zwar so, dass diese Bereicherungen später selbst zu einem Teil des Themas und in der Durchführung verarbeitet werden. Als sei die betreffende Ausschmückung des Hauptthemas von Anfang an dagewesen.

Eines ist außerdem an unserem heutigen Takt bemerkenswert und gar nicht so „erwartbar“ wie unterstellt! Auf der vierten Zählzeit passiert nämlich etwas Neues. Und zwar hat Beethoven hier einen D-Dur-Sekundakkord hingetupft. Den gab es vorher an dieser Stelle noch nicht. Warum er nun hier auftaucht, was er uns zu „sagen“ hat oder ob er gar die Aussage verweigern und erst mit seiner/m Anwältin/Anwalt sprechen will: Das erfahren wir morgen…

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Arno Lücker wuchs in der Nähe von Hannover auf, studierte Musikwissenschaft und Philosophie in Hannover, Freiburg - und Berlin, wo er seit 2003 lebt. Er arbeitet als Autor (2020 erschien sein Buch »op. 111 – Beethovens letzte Klaviersonate Takt für Takt«, 2023 sein Buch »250 Komponistinnen«), Moderator, Dramaturg, Pianist, Komponist und Musik-Satiriker. Seit 2004 erscheinen regelmäßig Beiträge von ihm in der TITANIC. Arno Lücker ist Bad-Blog-Autor der ersten Stunde, Fan von Hannover 96 und den Toronto Blue Jays.