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op. 111 – Eine Analyse in 335 Teilen – Takt 73

Jeder einzelne Takt von Ludwig van Beethovens Sonate für Klavier c-Moll op. 111 aus dem Jahr 1822 wird an dieser Stelle von Bad-Blogger Arno Lücker unter die Lupe genommen. Ein Versuch, dieser Musik irgendwie „gerecht“ zu werden, was natürlich, dafür aber fröhlich, scheitern muss.

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Wir sind jetzt ganz klar in der Durchführung dieses Sonatensatzes. In dem Teil also, in dem die Themen, nein, wir müssen jetzt endgültig feststellen, denn es gibt hier nur ein Thema: in dem das Thema be- und hinterfragt, harmonisch gegrillt (Jugendliche würden sagen: „rasiert“) und motivisch auseinandergenommen wird.

Die Durchführung, die in Takt 70 begonnen hat, hebt an, wie viele Durchführungen es machen. Erst einmal schön Understatement! Piano, irgendetwas Einfaches…

Wobei hier, in diesen Piano-Oktaven, das Hauptthema in anderer Gestalt auftritt.

Intervallisch gleiche, dem Thema entlehnte Oktaven – nur im „Fortissimo“ und mit 16tel-Raserei in der rechten Hand darüber – gab es schon in den Takten 58 bis 60.

Wir erinnern uns an die markanten thematischen Töne des Hauptthemas in Takt 20: c – es – H (ich führe jetzt nur die Oberoktave auf).

Und in den Takten 72 und 73 dringen diese Intervallkonstellationen nun wieder in transponierter Original-Intervallik in unser Ohr: g1 – b1 – fis1.

Anschließend die harmonisch konsequent analoge Rückung auf f1 – im Verbund mit dem drauffolgenden as1. Alles weiterhin in schlichten, aber heimlich mächtigen, im gedämpften „Piano“ erscheinenden Oktaven…

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Arno Lücker wuchs in der Nähe von Hannover auf, studierte Musikwissenschaft und Philosophie in Hannover, Freiburg - und Berlin, wo er seit 2003 lebt. Er arbeitet als Autor (2020 erschien sein Buch »op. 111 – Beethovens letzte Klaviersonate Takt für Takt«, 2023 sein Buch »250 Komponistinnen«), Moderator, Dramaturg, Pianist, Komponist und Musik-Satiriker. Seit 2004 erscheinen regelmäßig Beiträge von ihm in der TITANIC. Arno Lücker ist Bad-Blog-Autor der ersten Stunde, Fan von Hannover 96 und den Toronto Blue Jays.