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op. 111 – Eine Analyse in 335 Teilen – Takt 5

Heute also, nach den Takten 1, 2, 3 und 4, mal ganz schlicht: Takt 5.

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Beethoven op. 111 - 1. Satz - Takt 5

Wieder diese fiese verminderte 32stel-Vorschlags-Septime im Forte. Dieses Mal auf den Tönen des (aus dem Vortakt kommend) und e. Anschließend folgt jedoch erstmals kein verminderter Septakkord, sondern ein b-Moll-Quartsextakkord.

Jede Harmonie in Grundstellung erklang bisher im Piano; und zwar – und wir befinden uns immerhin schon im fünften Takt – lediglich im zweiten Takt (G-Dur und c-Moll). Bei allen anderen Akkorden, die Forte zu spielen sind, handelt es sich entweder um verminderte Septakkorde (Takte 1, 3 und 4) oder Sextakkorde (Takte 2 und 4).

Jetzt also dieser Quartsextakkord in b-Moll. Und wieder ein Sforzato-Triller mit Diminuendo – oder, wie wir Vogelfreunde sagen: ein „Storchenschnabel“, welcher nach rechts zu zeigen sich anschickt. Übrigens, wenn man ganz aufmerksam mit der ODEG, der Ostdeutschen Eisenbahn GmbH, von Berlin nach Cottbus oder halt auch umgekehrt fährt, kann man immer Rehe, manchmal Kraniche und ganz manchmal sogar Störche sehen, so, wie ich neulich myself! Netzempfang gibt es auf der Strecke ab Königs Wusterhausen sowieso nicht mehr. Also: Endgeräte beiseitegelegt und verträumt in die Natur da draußen geguckt, liebe hektischen Freund*innen der digitalen Gesellschaft!

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Arno Lücker wuchs in der Nähe von Hannover auf, studierte Musikwissenschaft und Philosophie in Hannover, Freiburg - und Berlin, wo er seit 2003 lebt. Er arbeitet als Autor (2020 erschien sein Buch »op. 111 – Beethovens letzte Klaviersonate Takt für Takt«, 2023 sein Buch »250 Komponistinnen«), Moderator, Dramaturg, Pianist, Komponist und Musik-Satiriker. Seit 2004 erscheinen regelmäßig Beiträge von ihm in der TITANIC. Arno Lücker ist Bad-Blog-Autor der ersten Stunde, Fan von Hannover 96 und den Toronto Blue Jays.

Eine Antwort

  1. Peter Westenfelder sagt:

    Eine schöne Analyse, ich lerne fast bei jedem Takt was dazu. Wäre es vielleicht möglich, wie bei Takt 4 jeweils einen Interpretationsvergleich zu machen? So könnte man am Ende, z.B. mit Hilfe sorgfältiger Programmierung eines CD Wechselspielers, zu einer Art ultimativen Interpretation kommen…