Verschlagwortet: Neue Musik
Am 29. August 1952 – also fast auf den Tag genau vor 70 Jahren – wurde John Cages 4′33″ in New York von David Tudor (1926–1996) uraufgeführt. Es ist das legendärste avantgardistische Musikstück aller Zeiten. Das Stück, über das jede:r klassisch ausgebildete Musiker:in mindestens einmal im Leben bereits einen Scherz...
Für ein Bachelorkonzert von Benedikt Holnaicher beantwortete ich vor kurzem drei Fragen zu „Dekadenz in Musik“, hier meine leicht überarbeiteten Antworten: Welche Musik(en) kommen denn ganz spontan als „dekadent“ in den Sinn? Eigentlich gar keine besondere. Ich glaube nicht, dass Musik an sich „dekadent“ ist, allein die Umstände, unter...
Inzwischen sollten vielleicht auch die größten Zweifler begriffen haben, dass die Welt es bei Covid-19 nicht mit einer vorübergehenden übertriebenen Panik zu tun hat, sondern dass die Pandemie im Begriff ist, auf unabsehbare Zeit zu einem Dauerthema zu werden, das unsere Gesellschaft verändern und auch lange prägen wird. Hier jetzt...
Beim Berliner Club Trompete sieht man, wie schwierig die Situation für Kleinveranstalter ist. Also auch für uns Neue Musik Szene, wenn wir Konzerte selbst veranstalten. Gerade wenn man enge Abstände zwischen den Zuhörer_innen hat oder auch bei den Musiker_innen es eng hergeht wie in Orchestern, größeren Ensembles. Selbst wenn nur...
Die letzte Trutz- und Schutzburg für Konzerte mit Dr. Siegfried Mauser ist das Konzerthaus Blaibach. Gebäude und Programm wurden bisher mit Preisen und Förderung unterstützt. So zum Beispiel vom Freistaat Bayern, den Bezirken Oberpfalz und Niederbayern, den Landkreisen Straubing-Bogen, Regen und Cham, den Städten Zwiesel, Osterhofen und Deggendorf. Ricola und...
Dann plötzlich, nach 33 Kilometern, kam der berüchtigte „Mann mit dem Hammer“. Plötzlich geht gar nichts mehr, um einen herum fallen Läufer einfach um oder bleiben plötzlich stehen.
Wichtig ist hierbei die Deutung des Zeichens als gleichsam „exterritoriales“ Ereignis im Sinne einer Stockhausenschen Logik der Gestenrede. Ich weiß auch nicht so richtig, was das jetzt bedeutet, aber es klingt irgendwie gut.
Eine Anverwandlung die nicht mehr ist als eine Anverwandlung, die nirgendwo hinweist durch Aspekte des Kontextes oder der Intention als auf das, was eh schon gesagt wurde, ist letztlich uninteressant und zu leicht. Aber nur weil etwas oberflächlich so klingt wie etwas, das man “schon kennt”, heißt es noch lange nicht, dass es dem entspricht. was man schon kennt.
Und darin liegt die größte Hoffnung für eine Musik der Zukunft, nicht in der ständigen Bestätigung von dem, was aktuell “richtig” ist. Oder anders gesagt: wenn man wirklich “neu” komponiert, wird dies auf jeden Fall als “falsch” wahrgenommen werden. Dazu muss man dann auch stehen.
Kunst braucht niemand, aber ohne Kunst ist das Leben sinnlos. Wie Frederick die Maus haben sich Künstler daher zu allen Epochen Strategien angeeignet, die ihrem Wirken eine gewisse Anbindung an gesellschaftliche Strukturen und Strömungen ermöglichte. Damit gelang es ihnen ihre Ideen und Kunstwerke überlebensfähig zu machen. In der Geschichte der...