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op. 111 – Eine Analyse in 335 Teilen – Takt 43

Jeder einzelne Takt von Ludwig van Beethovens Sonate für Klavier c-Moll op. 111 aus dem Jahr 1822 wird an dieser Stelle von Bad-Blogger Arno Lücker unter die Lupe genommen. Ein Versuch, dieser Musik irgendwie „gerecht“ zu werden, was natürlich, dafür aber fröhlich, scheitern muss.

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Die bisherigen Folgen:
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Beethoven-op.-111-Seite-02

Beethoven op. 111 - 1. Satz - Takt 43

Krass. Unser heutiger Takt ist wieder einmal der Beweis, dass – wie schon in Folge 6 kurz angedeutet – Beethoven ein Prinzip fast immer höchstens drei Mal durchzieht. Und, seien wir ehrlich: Die drei letzten Takte waren schon sehr ähnlich, wobei die kleinen strukturellen Unterschiede sich dann doch als sehr bemerkenswert herausstellten.

Mit dem Prinzip „rechte Hand: Legato- und Staccato-Oktaven + linke Hand: 16tel-Ketten“ ist es heute vorübergehend (?) vorbei.

Auseinanderstrebend spielen nun zunächst beide Hände 16tel-Ketten. Harmonisch gesehen befinden wir uns in Es-Dur, beziehungsweise – durch die Einführung des Tones des auf der vierten 16tel im unteren System – dann in As-Dur.

Wieder erklingen zwei uns an das Hauptthema erinnernde Viertel in der rechten Hand. Aber nicht in Originalgestalt einer kleinen, sondern einer großen Terz (as – c). Und obwohl wir hier eigentlich ohnehin im Forte sind, fügt Beethoven dem Ton as noch ein Extra-Forte hinzu; feststellend, den Interpret*innen klar machend, dass es hier thematisches Zeug zu spielen gibt, das verdammt noch mal auch zu hören sein möge.

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Arno Lücker wuchs in der Nähe von Hannover auf, studierte Musikwissenschaft und Philosophie in Hannover, Freiburg - und Berlin, wo er seit 2003 lebt. Er arbeitet als Autor (2020 erschien sein Buch »op. 111 – Beethovens letzte Klaviersonate Takt für Takt«, 2023 sein Buch »250 Komponistinnen«), Moderator, Dramaturg, Pianist, Komponist und Musik-Satiriker. Seit 2004 erscheinen regelmäßig Beiträge von ihm in der TITANIC. Arno Lücker ist Bad-Blog-Autor der ersten Stunde, Fan von Hannover 96 und den Toronto Blue Jays.