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op. 111 – Eine Analyse in 335 Teilen – Takt 61

Jeder einzelne Takt von Ludwig van Beethovens Sonate für Klavier c-Moll op. 111 aus dem Jahr 1822 wird an dieser Stelle von Bad-Blogger Arno Lücker unter die Lupe genommen. Ein Versuch, dieser Musik irgendwie „gerecht“ zu werden, was natürlich, dafür aber fröhlich, scheitern muss.

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Die bisherigen Folgen:
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Okay, okay, okay. Whouww! Tief durchatmen. Jetzt wird es richtig geil.

Die ritterlich aufbegehrende Geste der linken Hand auf der vierten Zählzeit des Vortaktes mündet in zwei mächtig abspringenden Oktaven. Die kerosinbefüllten 16tel der rechten Hand verbleiben noch zwei Zählzeiten lang – und schwabbeldiwupp: Da ändert sich die Satzstruktur auch schon wieder, wird plötzlich kontrapunktisch.

Die Staccato-Töne as2 und c3 tauchen jetzt ganz oben in der rechten Hand auf, die gleichzeitig – As-Dur-zugehörige – c2-es2-Terzen dazu tupfen… oder sagen wir: ins Klavier hämmern darf. Sagen wir mal so: as2 und c3 – die beiden haben sicher wieder etwas mit dem terzlastigen Hauptthema zu tun.

Derweil führt die linke Hand eine Art der Begleitung vor, die wir aus den Passagen ab Takt 35 kennen. Überhaupt ist unser heutiger Takt 61 eng mit Takt 35 verwandt. Aber halt gleichsam ein Upgrade dieses früheren Taktes. Ein kontrapunktisch-dramatisches Upgrade!

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Arno Lücker wuchs in der Nähe von Hannover auf, studierte Musikwissenschaft und Philosophie in Hannover, Freiburg - und Berlin, wo er seit 2003 lebt. Er arbeitet als Autor (2020 erschien sein Buch »op. 111 – Beethovens letzte Klaviersonate Takt für Takt«, 2023 sein Buch »250 Komponistinnen«), Moderator, Dramaturg, Pianist, Komponist und Musik-Satiriker. Seit 2004 erscheinen regelmäßig Beiträge von ihm in der TITANIC. Arno Lücker ist Bad-Blog-Autor der ersten Stunde, Fan von Hannover 96 und den Toronto Blue Jays.