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op. 111 – Eine Analyse in 335 Teilen – Takt 80

Jeder einzelne Takt von Ludwig van Beethovens Sonate für Klavier c-Moll op. 111 aus dem Jahr 1822 wird an dieser Stelle von Bad-Blogger Arno Lücker unter die Lupe genommen. Ein Versuch, dieser Musik irgendwie „gerecht“ zu werden, was natürlich, dafür aber fröhlich, scheitern muss.

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Heute ist Heiligabend.

Und das passt ganz gut, denn wie Beethoven uns mit unserem heutigen Takt beschenkt, das ist wirklich eine feine Sache.

Wieder der kleine Sekundschritt aus den Takten 76 (Oberstimme) und 78 (Unterstimme), heute: konsequent in der fugato-Abwechslung in der Oberstimme (c2 und des2).

In der Mittelstimme wieder 16tel, wie sie schon in Takt 78 zu vernehmen waren.

Auf den Zählzeiten „zwei“, „drei“ und „vier“ eine kleine Besonderheit. Denn auf der „Zwei“ lässt Beethoven nicht eine weitere aus vier 16teln bestehende Tonfolge erklingen. Nein, die erste 16tel lässt er hier weg. Ist das etwa eine Reminiszenz an die atemlosen Begleit-16tel der Takte 61-63?

Erstmals gibt es hier auch so etwas wie eine „Umkehrung des Fugenthemas“, denn auf der „Drei“ und der „Vier“ (unteres System) erklingen die Töne as und f. Darüber witzigerweise f1 und as1.

Beethoven geht hier in seiner fugischen oder fugatorischen (hihi) Konsequenz ganz schön weit.

Ich wünsche euch allen ein frohes Fest. Und: Nehmt das Leben nicht so ernst!

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Arno Lücker wuchs in der Nähe von Hannover auf, studierte Musikwissenschaft und Philosophie in Hannover, Freiburg - und Berlin, wo er seit 2003 lebt. Er arbeitet als Autor (2020 erschien sein Buch »op. 111 – Beethovens letzte Klaviersonate Takt für Takt«, 2023 sein Buch »250 Komponistinnen«), Moderator, Dramaturg, Pianist, Komponist und Musik-Satiriker. Seit 2004 erscheinen regelmäßig Beiträge von ihm in der TITANIC. Arno Lücker ist Bad-Blog-Autor der ersten Stunde, Fan von Hannover 96 und den Toronto Blue Jays.