op. 111 – Eine Analyse in 335 Teilen – Takt 38
Jeder einzelne Takt von Ludwig van Beethovens Sonate für Klavier c-Moll op. 111 aus dem Jahr 1822 wird an dieser Stelle von Bad-Blogger Arno Lücker unter die Lupe genommen. Ein Versuch, dieser Musik irgendwie „gerecht“ zu werden, was natürlich, dafür aber fröhlich, scheitern muss.
Die bisherigen Folgen:
Takt 1 Takt 2 Takt 3 Takt 4 Takt 5 Takt 6 Takt 7 Takt 8 Takt 9 Takt 10 Takt 11 Takt 12 Takt 13 Takt 14 Takt 15 Takt 16 Takt 17 Takt 18 Takt 19 Takt 20 Takt 21 Takt 22 Takt 23 Takt 24 Takt 25 Takt 26 Takt 27 Takt 28 Takt 29 Takt 30 Takt 31 Takt 32 Takt 33 Takt 34 Takt 35 Takt 36 Takt 37
Halten wir doch mal fest: In Takt 35 sind wir unserer thematischen kleinen Terz (c und es) wiederbegegnet, die wir aus Takt 20 schon kennen. Zu Beginn von Takt 36 erklingt dann – rhythmisch ist das Ganze um zwei Viertel verschoben – der dritte thematisch wichtige Ton (h). Auf der zweiten Zählzeit von Takt 37 schließlich kam die kleine Terz im Bass schon wieder.
Und heute also weiterhin Gewusel in der rechten Hand und Oktavketten – zu Beginn wieder in der Abfolge: überbunden + Staccato – in der linken Hand.
Jetzt können wir spätestens ganz klar sagen: Das Hauptthema wird im Folgenden wohl ausgeführt.
Fragt sich nur wohin. Vielleicht in ein nettes französisches Restaurant?
(Sie, bildhübsch, blond: zahlt!)
Arno Lücker wuchs in der Nähe von Hannover auf, studierte Musikwissenschaft und Philosophie in Hannover, Freiburg - und Berlin, wo er seit 2003 lebt. Er arbeitet als Autor (2020 erschien sein Buch »op. 111 – Beethovens letzte Klaviersonate Takt für Takt«, 2023 sein Buch »250 Komponistinnen«), Moderator, Dramaturg, Pianist, Komponist und Musik-Satiriker. Seit 2004 erscheinen regelmäßig Beiträge von ihm in der TITANIC. Arno Lücker ist Bad-Blog-Autor der ersten Stunde, Fan von Hannover 96 und den Toronto Blue Jays.