Alexey Tikhomirov: Absage an SWR, aber SWR-Dirigent probt derweil mit ihm in Russland

Bass Alexey Tikhomirov hat nun dem SWR-Symphonieorchester aus „privaten Gründen“ für die 13. Sinfonie „Babi Jar“ von Dmitri Schostakowitschas 21.9.23 in Stuttgart, Freiburg, Mannheim und Hamburg (Elbphilharmonie) abgesagt und der SWR will ihn auch nicht mehr einladen, fand seine Drohmail an Aisylu R., sie beim FSB anzuzeigen, „inakzeptabel“. Darauf wurde der SWR im Juni aufmerksam gemacht, erst ganz am Ende des Augusts setzte man ihn, wohl auch nach Nachfragen von mir mit weiteren Materialien, auf „NN“. Derweil probt er aktuell mit Teodor Currentzis und MusicAeterna allerdings exakt im von der sanktionierten VTB-Bank finanzierten „Dom Radio“ jene „Babi Jar“ Sinfonie für den 3., 6. und 7.9.2023 in St. Petersburg und Moskau, die er aus „privaten Gründen“ im Westen nicht mehr singen kann, ähnlich Ildar Abdrazakov, der nach Kritik wegen Putin-Nähe im Juli in München äquivalent absagte. Daraus strickte dieser noch eine rührige Story – er hat übrigens einen Tag nach Tikhomirov mit Valery Gergiev in Moskau Zeit für einen Auftritt ebenfalls in der „Zaryadye Hall“.

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Alexey Tikhomirov probt in Russland mit Currentzis Babi Jar, sagte dem SWR für drei Wochwn später in Deutschland ab, SWR findet seine Drohmails an Kasaner Geigerin nun inakzeptabel und will ihn nie wieder einladen.

Ach ja, und Donbass-Song-MusicAeterna-Ex-Tenor Alexander Gajnutdinov gratulierte mit „Bravo“ Tikhomirov für die „patriotische Leistung“ von dessen Drohmail. Und die Intendanz des SWR-Symphonieorchesters benötigte drei Monate, um dann ganz hektisch zu werden, nachdem zuerst mir gegenüber „kein Kommunikationsbedarf“ bestand und der SWR keine Einschätzung bis heute abgeben wollte, geschweige denn Currentzis, wie die Invektive von MusicAeterna-Mitgliedern gegen mich und Axel Brüggemann als „Faschisten“, in meinem Fall noch als „verspotteter LGBT-Aktivist“ zu bewerten wären. Das ist mir Sabrina Haane bis heute noch schuldig einzuordnen, aber ich soll einsehen: „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass dieses Thema im Zuge der Absage von Alexey Tikhomirov von uns nicht weiterverfolgt werden kann.“ Na, Prost, Mahlzeit – so geht man also mit dem Schweigen des Dirigenten gegenüber LGBT-Personen in Deutschland um, die kritisch berichten, die sogar beim Regenbogenkonzert der Münchner Philharmoniker regelmäßig dabei sind, das exakt wegen Gergievs Anti-LGBT-Unterstützung für Putin ins Leben gerufen wurden? Wie wäre es denn mit einem Regenbogenkonzert in Stuttgart genau nun deswegen?? Und wie halten es die Opern in Genf, Frankfurt/M. und Monaco mit jener Drohmail und weiteren Einladungen?

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