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op. 111 – Eine Analyse in 335 Teilen – Takt 34

Jeder einzelne Takt von Ludwig van Beethovens Sonate für Klavier c-Moll op. 111 aus dem Jahr 1822 wird an dieser Stelle von Bad-Blogger Arno Lücker unter die Lupe genommen. Ein Versuch, dieser Musik irgendwie „gerecht“ zu werden, was natürlich, dafür aber fröhlich, scheitern muss.

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Beethoven-op.-111-Seite-01

Beethoven-op.-111-1.-Satz-Takt-34

Ja, auf diesen Takt lief so Einiges in der letzten Zeit zu. Eine kleine, stille Kulmination.

Das im vorigen Takt eingeleitete f-Moll wird hier nur bedingt bestätigt, nämlich nur vorübergehend mit einem Sixte-ajoutée-Vorhalt auf der ersten Achtel, zu der Quinte des f-Moll-Sextakkords hinsteuernd. Dann folgt – das Ganze ist laut Spielanweisung ausdrucksvoll und noch irgendwie anders zu spielen, nämlich: „poco riten…“? Tja, das können können wir noch nicht erkennen, denn wir arbeiten uns ja wirklich Takt für Takt vor. Ein verminderter Septakkord wird anschließend mittels Sekundüberführung in der Mittel- und Unterstimme kurzfristig (nämlich auf Zählzeit drei) zu einem c-Moll-Quartsextakkord, um sich anschließend – quasi entmannt, geschunden, bespuckt (okay, ich übertreibe!) – erneut in Form eines verminderten Septakkordes wiederzufinden.

Eine bedeutende Stelle, weil hier erstmals auf der zweiten Seite eine wirkliche, ruhige Viertelwert-Akkordfolge auftaucht.

Außerdem ein stimmungsmäßiger Kontrapunkt gegen die harschen 16tel-Dramen der vorigen Takte.

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Arno Lücker wuchs in der Nähe von Hannover auf, studierte Musikwissenschaft und Philosophie in Hannover, Freiburg - und Berlin, wo er seit 2003 lebt. Er arbeitet als Autor (2020 erschien sein Buch »op. 111 – Beethovens letzte Klaviersonate Takt für Takt«, 2023 sein Buch »250 Komponistinnen«), Moderator, Dramaturg, Pianist, Komponist und Musik-Satiriker. Seit 2004 erscheinen regelmäßig Beiträge von ihm in der TITANIC. Arno Lücker ist Bad-Blog-Autor der ersten Stunde, Fan von Hannover 96 und den Toronto Blue Jays.