„Hurz“ wurde hier im Blog schon mehrmals erwähnt – selbst unter Liebhabern zeitgenössischer Musik gilt der Auftritt als legendär: weniger wegen der Darbietung selber, als wegen der so unglaublich komisch bieder betroffenen Diskussion der Zuschauer, die aus Unsicherheit selbst den von Kerkeling mit kaum zurückgehaltenem Schmunzeln dargebotenen Blödsinnsvortrag noch ernsthaft diskutieren. Natürlich ist das geschnitten, gestellt und auch daraufhin zurechtgestylt – bei den Öffentlich-Rechtlichen weiß man ja seit langem wo der Feind ist, nämlich bei den Intellektuellen und Bildungsbürgern, die es allen Ernstes wagen, mehr „Kulturauftrag“ zu fördern.
Nachrufe sind oft vor allem Betonung des Geleisteten. Dies ist im Falle Hans-Ulrich Engelmanns nur richtig, denn er hat sehr viel als Komponist geleistet und ein großes, wichtiges Werk geschaffen, dessen längst fällige Neubeurteilung z.B. Gerhard Rohde zu Recht gefordert hat.
Aber Hans-Ulrich Engelmann war für mich mehr als das: er war mir ein lieber Freund, ein Förderer, ein wunderbarer Kollege. Und ganz sicher jemand, der ganz entscheidend dazu beigetragen hat, dass ich diesen Beruf gewählt habe, denn niemand verkörperte für mich im positivsten Sinne das Idealbild eines „modernen“ Komponisten so sehr wie er.
Seit einigen Jahren macht der Eurovisionswettbewerb – und das ist erfreulich aus der Perspektive der Neuen Musik – wieder von sich reden. Nach einigen Irrungen und Wirrungen vor allem was musiktheatralische Elemente angeht (ein Stilmittel, das immer wieder auch die Saat der Redundanz in sich trägt, siehe zum Beispiel der unpassende Auftritt des Ensembles „Lordi“ vor einigen Jahren), präsentierte sich die neue Ausgabe in Oslo im Vergleich zu den Vorjahren extrem aufgeräumt, mit einer erfreulichen Neubesinnung auf Inhalte, Wagnis zum Experiment, und zu neuen, aufregenden Klängen, die auch wieder eine gewisse subkutane Reibung zuzulassen sich gestatten.
als inzwischen erprobter KLANG-Hörer gibt es gewisse dinge, auf die man wartet: den moment beispielsweise, wenn die musiker sich mit ihrer kreiselnden figur zu drehen beginnen. ein sicheres zeichen, dass der erlösende dur-akkord naht. man ist gespannt, in welcher formulierung die musiker diesmal das lob gottes aussprechen. und man fragt...
nach den sternen hat karlheinz stockhausen ja schon immer gegriffen. nur manchen schien die leiter zu kurz, auf der er in den kosmos stieg. es wäre wohl ein leichtes, auch über diesen letzten werkzyklus von karlheinz stockhausen herzufallen. es würde genügen, sich am programmheft zu delektieren, ein paar stichworte aufzu...
nun wäre auch dieses geheimnis gelüftet. karlheinz stockhausen stellt sich die schönheit als eine mischung aus einer meerjungfrau, der bezaubernden jeannie und aladdin vor. diesen rückschluss lassen jedenfalls die kostüme zu, die suzanne stephens, kathinka pasveer und marco blaauw tragen, als sie gemeinsam im wdr funkhaus die 6. stunde mit...
glück ist – fassbrause! so heisst jedenfalls die entdeckung dieses vormittags.nach dem dritten stück stellen sich – frei nach lachenmann – zwei gefühle ein: festivaldynamik und gleichförmigkeit. fröhliches grüßen und verabschieden zwischen den vorstellungen, manch einer sprintet aus dem saal um noch vor den musikern den nächsten aufführungsort zu erreichen....
er kann also auch anders: die schönste stunde des tages bislang war zugleich die theatralischste. ein mann steht vor der himmelstür und bittet um einlass: bestimmt zwanzig minuten bearbeitet er eine tür aus unterschiedlich gestimmten hölzern. nach vielem stampfen und klöppeln öffnet sie sich. überrascht tritt der mann ein in...
grün ist die farbe der treue, verköpert von drei klarinettistinnen im komed-saal, den bei unserer ankunft zahlreiche zuachauer beglückt nach einem blick in die himmelstür verlassen. zweimal bassklarinette, einmal die giftige in es. due aufführung beginnt mit dem gruß der spieler untereinander. sie kommunizieren untereinander im auswendigspiel, wechseln die positionen:...
ein novembersamstag im mai. ein unsichtbares netz hat sich über die stadt gelegt, auf dem ein eingeschworener kreis von musikliebhabern und bunthemdenträgern klangspuren durch die stadt zieht. das unvollendete opus ultimum des kürtener meisters stockhausen wird in den komenden 36 stunden zum ersten mal zyklisch aufgeführt – sechs stunden daraus...
Rosie Middleton talks about her way into singing contemporary music and music theatre and how she enjoys exploring extreme situations for her voice and body. She shares her experience of 12 Hours at rainy day festival Luxembourg.
Ana Sokolovic talks about her way into new music and her big interest in vocal music and music theater. She shares with us what inspires her and she connects many different things in her works.