Verschlagwortet: Steve Reich

Von der Tomate zur Tütensuppe – Evolution der Neuen Musik (Gastbeitrag von Stefan Hetzel)

Von der Tomate zur Tütensuppe – Evolution der Neuen Musik (Gastbeitrag von Stefan Hetzel)

Unser regelmäßiger Leser Stefan Hetzel war schon der Zweite, der mich auf Harry Lehmann und seinen interessanten Artikel „Digitale Infiltrationen“ aufmerksam gemacht hat, der schon seit einiger Zeit kontrovers diskutiert wird. Er hat auch gleich einen Artikel über die Thematik geschrieben, den ich hier gerne zur Diskussion stelle:

Komponieren sollen aber nicht unbedingt müssen

Komponieren sollen aber nicht unbedingt müssen

Vielleicht erinnern sich einige von euch an die hier im Blog erwähnte Kontroverse um die neueste CD von Steve Reich, mit seinem Stück über den 11. September (a la maniere de „Different Trains“). Diese Kontroverse fand vor allem in amerikanischen Musikblogs statt, wo man sich über die nach Ansicht vieler geschmacklosen Verwendung eines Bildes mokierte, bei dem zu sehen ist, wie ein Flugzeug in einen der Twin Towers fliegt.

Auf wilden Pfaden – ein Besuch beim Ensemble Sentieri Selvaggi

Auf wilden Pfaden – ein Besuch beim Ensemble Sentieri Selvaggi

Als ich die Einladung des Mailänder Ensembles „Sentieri Selvaggi“ zu einer Aufführung zweier meiner Stücke in Mailand bekam, war ich nicht wenig erstaunt. Italien ist wie wir wissen ein Land mit massiven finanziellen Problemen im Kulturbereich. Unter Berlusconis perfidem Medienregime der Dummheit haben es Opernhäuser, Orchester und natürlich vor allem Ensembles für zeitgenössische Musik extrem schwer. Normalerweise bedeutet dies, dass man sich notgedrungen auf die eigene „Szene“ konzentriert, eigene Komponisten fördert, und es ist relativ selten, dass man von außerhalb eingeladen wird. Tatsächlich war es schon Jahre her, dass ich das letzte Mal eine eigene Aufführung in Italien erlebt hatte.

In der Fremde (3a): Sandeep Bhagwati in Montréal

In der Fremde (3a): Sandeep Bhagwati in Montréal

Sandeep Bhagwati – ein von mir hochgeschätzter Kollege und Freund, mit dem ich vor vielen, vielen Jahren, als noch Säbelzahntiger die germanischen Steppen durchstrichen, gemeinsam bei Wilhelm Killmayer studiert habe – war erst sehr widerstrebend, meine Fragen für eine Reihe mit Porträts deutscher Komponisten im Ausland zu beantworten. Das liegt daran, dass Sandeep sich nicht wirklich als Deutscher fühlt: Als Sohn eines indischen Vaters und einer Deutschen Mutter, aufgewachsen in Bombay (heute Mumbai) war er schon früh notgedrungenermaßen „heimatlos“ und stets und mit Leidenschaft „in der Fremde“.