Eigentlich geht es uns gut. Wir sind eines der reichsten Länder der Welt, zum Teil auf Kosten anderer, aber egal, irgendeinem geht es immer besser, irgendeinem immer schlechter. Man beneidet uns weltweit: um unsere schönen Autobahnen, auf denen Löcher noch repariert werden. Um unsere ehrlichen Bürger, die mieten und nur selten kaufen, und daher auch keine Kreditblasen erzeugen. Um unsere relativ unkorrumpierbaren Beamten. Aber vor allem auch um unsere Kultur und unsere Bildung: unsere Opernhäuser, unsere Theater, unsere Museen, unsere Akademien, unsere Universitäten. All dies war unseren Altvorderen einmal wichtig gewesen, und sie haben Stein auf Stein gesetzt um diesen ihnen wichtigen Dingen ein Haus zu geben: dem Humanismus, den Künsten, der Bildung. Oder auch: Dem Wahren, Schönen, Guten. Was heute nur so abgedroschen klingt, weil vergessen wurde, was es eigentlich mal bedeutet hat. Weil dennoch Kriege geführt und schreckliche Verbrechen begangen wurden.
Vielleicht könnte einer sagen: Medizin ist nicht ohne Wert, nur weil sie nicht immer vor Krankheit schützt.