Bad Blog Of Musick Das bedeutendste Blog zur zeitgenössischen Musikkultur
Es ist vorbei. It’s over. Licht aus, Stühle auf den Tischen. Vorüber die Mühen, die Zweifel, der Neid. Vor hundertfünfzig Jahren hätte ich nun zum alten Eisen gehört. Ausgenommen nur wenn ich aus reichem Haus gekommen wäre, mich nicht dem Militär oder Abenteuer verschrieben hätte, mich mit Handel oder Diplomatie begnügt...
Auf dieses Interview wurde ich durch Peter-Manfred Wolf und Lutz Gerlach aufmerksam gemacht in meiner Funktion als beratendes Mitglied des Leitungsgremiums der Fachgruppe Ernste Musik des Deutschen Komponistenverbands (FEM-DKV). Ich las mir sofort auf welt.de den Text durch und beschloss abgesehen von offiziellen DKV-Reaktionen hier gleich im Badblog zeitnah darauf...
Neulich schrieb mir Marko Nikodijevic, dass die Arbeit mit einem durchgängigen Beat vielleicht das große unentdeckte Land der Neuen Musik sei. Dass durchgängige Metren keinesfalls gleichbedeutend mit „seelenloser Maschinenmusik“ oder „faschistoiden Tendenzen“ sind, dass deren Anwendung keineswegs eine hohle „Anbiederung an das Publikum“ bedeuten muss, sollte inzwischen vielleicht jedem klar sein. Daher finde ich den folgenden Artikel besonders interessant:
Ankommen – wie jedes Jahr, die letzten fünf Wochen vor dem Jahreswechsel. Ein Jahresrückblick! Nein, nicht hier im Badblog, nicht von mir, das überlasse ich Phoenix, wo garantiert zum wievielten Mal auch immer „100 Jahre Deutschland“ dem Land Guido-Knoppschen-Historiensand in das wache Auge streut. Wie die liberalen, aktuell marginalen Sandstreuer...
Immer wieder begegnet man ihr, in Texten und vor allem Kritiken über Musik, der Beschwörung der Stille. Spätestens seit Cages „Silence“-Texten und „4’33““ ist es geradezu Mode geworden, ominös entweder daraus zu zitieren oder der Stille zwischen den Tönen eine geradezu mythische Kraft zuzuschreiben.
Wo Tina und Bauer Anton ihre „Instrumente“ erklären und damit vor den Kindern spielen „Musiker erklären hier ihre Instrumente und ihre Rolle [sic] im Orchester.“ (Bildungsserver Hessen) „Solisten oder Orchestermusiker kommen vorbei und erklären ihre Instrumente, die Kinder bauen ihr eigenes Instrument.“ (Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern) „Bei der Instrumentenwahl...
Geld macht die Musik. Nicht der Ton. Drastisch führte mir dies mein Metzger vor Augen. Nein, es war nicht so schlimm, dass ich ihm eine meiner Gliedmaßen gegen einen bescheidenen Obolus zur Verwurstung anbot. Es war noch abgründiger: Eine seiner Fleischwarenfachverkäuferinnen tippte elegant und zackig die Ware und ihr Gewicht...
„turbulent ging der November zu Ende: das YEAH! Festival tobte durch Osnabrück und endete festlich mit der Verleihung des 1. YEAH! Young EARopean Award und des junge ohren preis 2011. Die Tage in Osnabrück waren so wunderbar wie aufreibend und klingen bei uns noch vielstimmig nach.“
So begrüßte mich neulich eine Email der von mir sehr geschätzten Ingrid Allwardt und Katharina von Radowitz vom Netzwerk für Junge Ohren.
Es sammeln sich interessante Themen für die nächsten Blogbeiträge (unter anderem eine Vertonung der Patrick-Bahners-Kritik über „Erdmöbel“), aber manchmal kommt spontan etwas rein, das man nicht ignorieren kann. So wie dies hier:
Es ist vollkommen unpassend, jetzt wieder von Neuer Musik zu sprechen, sich abgrundtief wichtige Gedanken über ihr Fortbestehen zu machen. Wie immer, ist sie unpässlich, total veraltet, sozial out. Ganz Deutschland denkt jetzt an die Nachfolge von Thomas Gottschalk bei „Wetten dass…“. Ob Spiegel, FR, FAZ oder AZ – Jauchs...