Kategorie: Kultur

Kommt mal bitte klar (so terminmäßig)

Mir erzählte mal eine damalige Musikhochschulstudentin, wie sich ein niederländischer Kommilitone von ihr sehr wunderte, als ein Kirchenmusikstudent (möglicherweise im gemeinsamen Tonsatz-Seminar oder Ähnliches) – sinngemäß – sagte: „Also, ich komme sehr gut mit dem Pfarrer meiner Gemeinde klar!“ In Deutschland würden wir vielleicht denken: „Schön, wenn sich Menschen gut...

Zur Relevanz klassischer Musik in der (breiten, sehr breiten) Öffentlichkeit

Kennt ihr das? Dieses (vielleicht ja berechtigte) Jammern über die „Oberflächlichkeit“ unserer Zeit? Und das Jammern darüber, dass wahrscheinlich jede (irgendwie kunstschaffende) Generation schon immer über die „Oberflächlichkeit ihrer Zeit“ gejammert hat? Tatsächlich scheint mir aber, dass nach der Pandemie die Lage tatsächlich verschärfter geworden ist. Ich sollte das für...

Blick auf „Kultur“ in den Wahlprogrammen zur Bundestagswahl 2021

Derzeit bestimmen vor allem große Themen wie Klimawandel und weiteres den Wahlkampf. Oder man schaut auf die drei Kandierenden, welche sich um die Kanzlerschaft bemühen. Das Thema Kultur spielt momentan nur eine untergeordnete Rolle und findet sich oft im letzten Drittel der Wahlprogramme. Daher wird hier in stichpunktartiger Form in...

5 dringende Gründe warum es jetzt besser ist zu schweigen

Denn anders kann man es nicht nennen, wenn jemand in einem Atemzug den Genozid an Milliarden von Menschen prophezeit und zwischendrin das hauseigene Hildmann-Matcha anbietet wie sauer Bier – ungefähr so wie wenn Jesus in seiner Bergpredigt zwischendrin Werbung für die Schreinerdienste seines Vaters gemacht hätte

Blog of Bad Virus: „Whataboutisms“ (weitere Coronamissverständnisse)

Wer hat sie nicht gesehen, die Posts, die irgendwelche aufgeschnappten und nur tagesgültigen Coronatotenzahlen in Bezug setzen zu den größeren Totenzahlen durch Rauchen oder Malaria, meistens mit dem pseudobetroffenen Inhalt „gegen Rauchen/Malaria wurde nichts getan, aber wegen Corona stoppt die Welt!“.

Appell über den Umgang mit COVID-19 an die Musikbranche. Alles nur Panikmache?

Das Gemeine ist: wenn dies gelingt (und ich hoffe natürlich sehr für uns alle, dass dies passiert), würden die jetzigen Maßnahmen in der Rückschau von vielen als zu übertrieben bewertet werden. Man würde sagen „erinnert ihr euch noch an die doofe COVID-19-Panik, als alle Konzerte abgesagt wurden? Das waren doch Idioten damals“. Und viele werden das Ganze im Nachhinein als dumme Panikmache empfinden.

Wir bauen ab

Wir bauen ab

Eigentlich geht es uns gut. Wir sind eines der reichsten Länder der Welt, zum Teil auf Kosten anderer, aber egal, irgendeinem geht es immer besser, irgendeinem immer schlechter. Man beneidet uns weltweit: um unsere schönen Autobahnen, auf denen Löcher noch repariert werden. Um unsere ehrlichen Bürger, die mieten und nur selten kaufen, und daher auch keine Kreditblasen erzeugen. Um unsere relativ unkorrumpierbaren Beamten. Aber vor allem auch um unsere Kultur und unsere Bildung: unsere Opernhäuser, unsere Theater, unsere Museen, unsere Akademien, unsere Universitäten. All dies war unseren Altvorderen einmal wichtig gewesen, und sie haben Stein auf Stein gesetzt um diesen ihnen wichtigen Dingen ein Haus zu geben: dem Humanismus, den Künsten, der Bildung. Oder auch: Dem Wahren, Schönen, Guten. Was heute nur so abgedroschen klingt, weil vergessen wurde, was es eigentlich mal bedeutet hat. Weil dennoch Kriege geführt und schreckliche Verbrechen begangen wurden.
Vielleicht könnte einer sagen: Medizin ist nicht ohne Wert, nur weil sie nicht immer vor Krankheit schützt.