Auf dem Weg zu DKV und GEMA 5 (Finale)

UPDATE 26.6.12, 22:57: Doch drei Delegierte! Danke an Kommentar von Malte Giesen, der meine Infos wertvoll ergänzen konnte, da ich wegen der enormen Zeitverzögerung vor dem 3. Wahlgang der Delegiertenwahl der angeschlossenen/ausserordentlichen Mitgliederversammlung für die ordentliche Mitgliederversammlung der GEMA zu meinem Rückflug aufbrechen musste. Danke Malte Giesen!! Mit Dorothea Hoffmann und Norbert Stammberger, die schon langjährigen E-Musik-Delegierten, gelang es doch noch, Thomas N. Krüger zu delegieren. Gratulation! So lohnte sich sein Engagement der Koordinierung der E-Musik-Delegierten ganz persönlich. Sehr erfreulich gerade einen Neuen hineingebracht zu haben. Denkt man allerdings an die Kaffeefahrt der Jungen U-Menschen, die die Kandidatenliste dominierten, keimt nur ein Gedanke: Das nächste Mal müssen sämtliche angeschlossenen/ausserordentlichen E-Musik-Kollegen Berlins oder Münchens, je nach Sitzungsort, mobilisiert werden. Vielleicht nutzen all die ernsthaften Sitzungen der E-Musik-Zunft nicht viel, schrecken eher ab. Wir müssen unseren jungen und jüngsten KollegInnen wohl auch ein breites, ein sehr breites Happening anbieten, nicht nur einen Wettbewerb…

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ALTE FASSUNG: Die Frisur sitzt wieder und ich wieder daheim in München am heimischen PC. Endlich kein Mini-Smartphone-Display mehr. Man verzeihe mir meine unzählbaren Formulier- und Schreibfehler. Ich tippte es auf einer Fläche des wordpress-Apps, kleiner als das Feld für SMSen. Und der Frust ist in der wärmeren Insel der Seligen München etwas gelindert im Gegensatz zur grauen Suppenfabrikation in Berlin. Aber warum Frust? Wie x-mal gepostet, waren viele junge und jüngste Kollegen der Neuen Musik anzutreffen, die sich in Berlin im DKV neu engagierten und sich in der angeschlossenen/ausserordentlichen GEMA-Mitgliederversammlung als Delegierte für die grosse GEMA-Jahressitzung der ordentlichen Mitglieder kandidierten. So kamen in etwa zehn E-Komponisten zusammen. Desweiteren kandidierten bereits seit Jahren tätige KollegInnen wie Dorothea Hoffmann, Norbert Stammberger und Mario Wiegand. Aus Hamburg wurde Fredrik Schwenk gesichtet, aus München noch Johannes Schachtner, aus Berlin Philipp Maintz und André Werner. Ich kam bei meiner persönlichen Abstimmungsliste so auf 15-20 E-Komponisten. Ein mächtiges Häuflein. Weil für die Komponisten von möglichen 12 Rechtsnachfolgern nur 7 kandidierten, waren von den anfangs mehr als siebzig kandidierenden Komponisten mehr Delegierte als erwartet zu wählen: die stolze Zahl 25! Fünf E-Leute hätten wir so zurecht durch bekommen können. Es kam aber ganz anders…

Vor der eigentlichen Wahl zog Dr. Heker ungewöhnlich klar und schnell die Präsentation des Geschäftsberichts für 2011 durch. Davor wiederum gab es die Aussprache der Komponisten, die sich ungewöhnlich lange hinzog, da von den Geschäftsmodelleren mächtig Wind gegen Antrag 28 gemacht wurde. Die Konsequenz daraus wird eine Vorverlegung und Verlängerung dieser Aussprache ab 2013 sein, was – wie in Teil 4 angemahnt – zu Kollisionen mit dem Zeitmanagement des DKV führen wird. Bis auf kleinste Pannen führte der neue Aufsichtsratsvorsitzende der GEMA, Enjott Schneider gut durch die Sitzung. Einzig unangenehm das Raummanagement und Catering des Tagungsortes, des Hotels Maritim: Statt nach der Aussprache schleunigst die Komponisten aus dem Saal zu bitten, um diesen für die gemeinsame Sitzung der drei Kurien (zu uns Verleger und Textdichter) vorzubereiten, verzögerte man dies, gab aber derweil kein Essen aus, was die Stimmung unterirdisch absenkte.

Zu Beginn der Wahlsitzung fühlte ich mich wieder wie im Flieger: Eine Powerpointpräsentation erklärte die richtige Anwendung der Abstimmgeräte, als sei es ein Abklatsch eines Saftschubsenballetts. Nach Jahresbericht und wieder erfolgter Trennung der Kurien begann das Wahlprozedere mit der Kurzpräsentation der durch Ausfälle nun nicht mehr 70 KandidatInnen als Delegierte. Aufgefallen war mir bereits in der Aussprache eine gröhlende und schäkernde Menge am hinteren Ende des Saales. Erfreulich war, dass es sich um junge Musiker handelte. Unerfreulich, dass sie gefühlt die Hälfte der KandidatInnen stellten, dass diese als Hauptziel nur das genaue Messen und Darbieten von Musikaufführungen der Sparte U in den Raum warfen und mal wieder als U-Musiker alle weiteren Sparten zu ihren Gunsten einstampfen lassen wollten. Es wirkte wie die Zwischenstation einer Kaffeefahrt! Waren es Abgesandte der DEHOGA, von youtube oder Google, um die GEMA aufzumischen? Waren es nur zum Zweck der Störung eingetretene Schläfer? Sind sie wirklich alles Künstler? Künstlerisch legten sie zumindest Bestleistungen in Mikrohauchen und Statementabgabe hin, auch wenn das meiste reine Worthülse blieb.

Das Wahlverfahren begann dann mit Protesten, dass einige Abstimmungsberechtigte ausgesperrt worden seien, die Technik der Sitzungsleitung nicht die Zeitfenster zu Beginn und Zwischenstationen der Wahl angab. Das besserte sich allmählich, war doch die Wahl von so vielen Delegierten auch eine Premiere für die GEMA. Das komplizierte Vorgehen verlangte drei Wahlgänge: im ersten war gewählt, wer mehr als 50% der auf sich zu vereinenden Stimmen erhielt, wobei jeder Wähler 25 Stimmen für 25 Kandidaten aus mehr als 6o hatte. Zwei Damen machten nur das Rennen. So musste in der Art nochmals mit 23 weitergewählt werden. Dies ergab keine Mehrheit. Erst der dritte Wahlgang sollte dann Klarheit schaffen, die Sitze verteilen nach jeweiliger einfacher Mehrheit. Kein Wunder, dass dann das mir mitgeteilte Ergebnis des dritten Wahlganges ziemlich dem des zweiten Wahlganges glich. Es ist mehr als fraglich, ob das alte Verfahren für sehr viel weniger Delegierte für die massiv erhöhte Delegiertenzahl tauglich ist. War es früher schon chaotisch, so war es jetzt desaströs. Da um 20 Uhr das Mitgliederfest in der Kulturbrauerei fest eingeplant war und bisher auf den früheren Sitzungen jenes Fest immer zeitlich erreichbar war, planten die TeilnehmerInnen wie ich, die wieder nach Hause mussten, die Züge und letzten Flieger entsprechend ein. Das ist nun meine Sache. So musste ich aber vor der dritten Abstimmung ins Taxi (schon wieder Inforadio-Jinglefarce!). Man gab mir das Ergebnis dann durch. Natürlich machten sich wohl die Dagebliebenen zu grossen Teilen auf den Weg zum Mitgliederfest, hatten dann aber einen noch grösseren Kohldampf als je zuvor bei solchen Sitzungen! Oder bestreikte uns schon im Maritim der DEHOGA? Die von ihm ausgesendeten Demonstranten gegen die Diskothekentarife vor der Kulturbrauerei waren wohl gerade einmal 500.

Der wahre Frust war aber folgender: Von den E Leuten wurden letztlich nur Dorothea Hoffmann und Norbert Stammberger, soweit meine Infos, als Delegierte gewählt. Was für eine Enttäuschung für das Engagement der Jungen um Thomas N. Krüger! Und was für eine Farce, dass die E-Musik  in der GEMA auf dem Wege der massiv erhöhten Delegiertenzahl gleichsam auf dem Stand der Vorjahre blieb und somit trotz vermehrtem Einsatz ins Hintertreffen geriet! Wie ich immer schon sagte: Wenn diese U-Truppe der hinteren Reihen einfach mal so spassartig die GEMA stürmt, bleibt von uns ggf. nichts übrig, wenn dies aus ganz anderen Gründen denn einer Verachtung für die E-Musik geschieht. Oder sollte man neben der Abstimmung nach Kurien auch einmal nach Abstimmungen in Sparten denken?!

Doch die Hoffnung stirbt zuletzt! Hoffmann und Stammberger als Delegierte zeigen, dass es sich doch lohnt kontinuierlich in den Gremien von DKV und GEMA zäh am Ball zu bleiben. So lernen auch andere Spartenvertreter die Arbeit von E-KollegInnen kennen und schätzen, was der breite Support für die Beiden zeigte. So unendlich drei Jahre für die auf der Strecke gebliebenen U30-Kollegen auch sein mögen, bis wieder neue Delegierte gewählt werden – abgesehen von den jährlichen Nachrückern – , so sind der guten Dinge auch drei, um sich noch stärker zu positionieren, KollegInnen zum Kommen zu animieren und den Älteren v.a. das Beispiel von Maintz, Schwenk und Werner vor Augen zu halten: Die kamen, haben in unseren Kreisen gute Namen, sind aber nicht breit genug anderen Kreisen bekannt. Da müssen wohl noch ganz andere Kaliber ran. Ist die Anreise zu teuer? Das mag sein, so ließ ich „Prekärer“ knapp 300 Euro liegen, um den Marathon zu bewältigen. Für die Jungen horrend, für die Renommierteren aber doch verschmerzlich? Also lasst Euch dienstags und mittwochs in Berlin blicken. Hiermit Stabübergabe an Moritz!!

P.S.: Ich setzte auf zwei Kollegen, die aber nun nicht gewählt wurden. Dem einen sei auf diesem Wege herzlichst ein froher Geburtstag gewünscht!!

P.S.: Bruno Kramm kandidierte übrigens!! Das vergaß ich vollkommen zu erwähnen. Auf der Leinwand der sich vorstellenden KandidatInnen stand “Bruno Gert Kramm” aufgelistet. Gemäß der Schreibung seines Namens unter Wikipedia hätte er es sein können, der Ex-Grüne, jetzige Pirat, einer der Hauptkritiker dieser an GEMA und bestehendem Urheberrecht. Ein Raunen ging seinem Aufruf durch den Saal. Leider kam kein Mensch mit Hörnern oder Hut ans Mikro gelaufen. So verpasste er es, direkt in die Pforten der Versammlung gewählt zu werden. Da sieht man, wie kurz der demokratische Weg gewesen wäre, sich und seine Politik direkt den KomponistInnen zu präsentieren. Unterstützung hätte er von der Kaffefahrttruppe garantiert erhalten! Natürlich würde er niemals allein mit seiner Stimme oder gar mit allen Delegierten hinter sich in der Versammlung der Ordentlichen etwas ändern können. Er wäre aber näher an der Quelle gewesen, als mit den Piraten in den Parlamenten. Mit guten Argumenten zur Sache der Musik ist bei den Urhebern und deren Sachverstand mit Mühsal aber Vernunft garantiert mehr zu erreichen, als bei der Politik. Aber wie ich selbst erleben durfte, ließ sich Bruno Kramm diese Chance entgehen!! Ich freue mich auf 2013…

Komponist*in

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14 Antworten

  1. Alexander Strauch sagt:

    Bruno Kramm kandidierte übrigens!! Das vergaß ich vollkommen zu erwähnen. Auf der Leinwand der sich vorstellenden KandidatInnen stand „Bruno Gert Kramm“ aufgelistet. Gemäß der Schreibung seines Namens unter Wikipedia hätte er es sein können, der Ex-Grüne, jetzige Pirat, einer der Hauptkritiker dieser an GEMA und bestehendem Urheberrecht. Ein Raunen ging seinem Aufruf durch den Saal. Leider kam kein Mensch mit Hörnern oder Hut ans Mikro gelaufen. So verpasste er es, direkt in die Pforten der Versammlung gewählt zu werden. Da sieht man, wie kurz der demokratische Weg gewesen wäre, sich und seine Politik direkt den KomponistInnen zu präsentieren. Unterstützung hätte er von der Kaffefahrttruppe garantiert erhalten! Natürlich würde er niemals allein mit seiner Stimme oder gar mit allen Delegierten hinter sich in der Versammlung der Ordentlichen etwas ändern können. Er wäre aber näher an der Quelle gewesen, als mit den Piraten in den Parlamenten. Mit guten Argumenten zur Sache der Musik ist bei den Urhebern und deren Sachverstand mit Mühsal aber Vernunft garantiert mehr zu erreichen, als bei der Politik. Aber wie ich selbst erleben durfte, ließ sich Bruno Kramm diese Chance entgehen!! Ich freue mich auf 2013…

  2. Malte sagt:

    Thomas N. Krüger ist im 3. Wahlgang zum Deligierten gewählt worden. Immerhin ein kleiner Hoffnungsschimmer.
    Grüße
    Malte

  3. Alexander Strauch sagt:

    Danke lieber Malte, ich duze einfach mal – habe den Kommentar mit eingearbeitet, mit Hinweis auf Dich als Quelle und einigen Anmerkungen zu unserem ausbaufähigen Mobilisierungspotential! Ich regte mich über die Kaffeefahrer aus. Im Prinzip müssen wir es denen gleich tun. Weniger Tagungsarbeit, mehr Happening…

  4. nun bin ich auch wieder daheim angekommen. auch wenn es sich so manch einer nur schwer vorstellen kann, aber 4 tage lang, täglich fast 12 stunden in sitzungen hocken ist anstrengender als man denkt. die wichtigen anträge wurden in diesem jahr nach jahrelangen diskussionen endlich angenommen. dennoch bleibt ein schatten, denn zwischen komponisten und textern scheint es „bewusste dissonanzen“ zu geben, die irgendwo in der vergangenheit ihre wurzeln haben und so demonstrierten die texter auch in diesem jahr ihre macht und lehnten zunächst die wichtigen anträge zur e-wertung ab. obwohl dieser topf nun gar nichts mit ihnen zu tun hat, war es die rache für ihre gescheiterten anträge aus dem vorjahr. zum glück wurden die anträge nochmal neu aufgenommen und insbesondere durch die klugen und geschickten redebeiträge von thomas krüger und benjamin schweitzer letztlich doch angenommen, der 48er jedoch mit befristung. es gibt gesprächsbedarf.
    mit der delegiertenwahl kam es anders als erhofft. aber vielleicht auch nicht, kenne ich doch die runden dort zu lange. wollen wir unsere position dort langfristig stärken bzw. erhalten, braucht es kontinuität und vor allem kenntnisse. kenntnisse über die inhalte, strukturen, personen, befindlichkeiten und so manch einen nicht ausgesprochenen hintergrund. seit 1995 besuche ich ohne unterbrechung die versammlungen, seit 2007 die ordentliche. es braucht zeit, bis man versteht, wie der „laden“ funktioniert und welche pole dort aufeinandertreffen. deshalb – immer wieder hinfahren, zuhören, diskutieren, auch mit total anders denkenden, um mal deren sichtweisen zu erfassen. und wenn man in der wahl scheitert, na dann das nächste mal, nur nicht entmutigen lassen. vielleicht waren es auch einfach nur zu viele kandidaten. nur dann muss man schnell reagieren (sieht man beim ersten stimmungsbild), kandidatur zurückziehen und auf wenige 2-3 leute konzentrieren. so erklären sich die wechselnden abstimmungsergebnisse. aber zum rückzug war wohl keiner bereit. schade. habt ihr gleich was dazu gelernt …. die anderen haben es vorgemacht.
    aber da sind nicht nur die versammlungen, sondern auch die partys danach. vielen u-kollegen fehlt etwas an uns, ein bild, wer ist das eigentlich, wie sieht der denn aus…. beim mitgliederfest glänzt die e-gemeinschaft mit totaler abwesenheit. und gerade da lernt man sich in lockerer runde mit großer offenheit kennen. christian diemer (stellvertreter der delegierten) stieß später noch dazu. aber das war es dann auch. nur einer fiel auf, ein e-komponist. ich hatte ihn noch nie auf einer solchen veranstaltung gesehen. er lief lange herum, kreuz und quer, immer mit einem glas in der hand und man sah ihm seine verzweiflung an. er suchte, aber er kannte niemanden und niemand kannte ihn. fast konnte er einem leid tun – sergej newski.
    also seid offen und schaut auch da mal vorbeit und unterhaltet euch mal mit so einem richtigen werbekomponisten oder einem schlagertexter. das sind auch nur ganz normale menschen, die durchaus sehr intelligent sein können und man muss nicht immer nur über musik sprechen. ich wurde plötzlich von zwei cc-lern (werbekomponisten) angesprochen. wir redeten über dies und das, die demonstranten, fussball und kamen über kubrick zum film und dann outete sich einer als ligeti-fan. der kannte sich richtig gut aus und fragte, warum eigentlich nicht mal ein e-komponist eine filmmusik schreibt. das fände er super interessant.

    in diesem sinne

    der johannes

  5. Alexander Strauch sagt:

    Hallo Johannes – und hat dann jemand Sergej angesprochen? Ich war ja fern… Und gut, meine GEMA-Sitzungserfahrung ist nicht die größte. Nächstes Jahr in München… Liest man Hufners Beitrag, so war mit 50 E-Kollegen unsere Sparte doch besser vertreten, als man befürchten konnte. Man sah ja auch an Kollegen wie Schachtner, Schwenk, etc., dass sich durchaus die breite Werbung dafür lohnte. Ich frage mich nur, wie man auch eine Schar KollegInnen ermuntern kann, wie diese jungen U-KollegInnen. Es sagte da ja nicht jede und jeder grds. unbrauchbares. Unsereins horchte nur besonders auf, wenn die Rede von „nanosekunden genauen Abrechnungen“ war. Das klang immer ein wenig nach Werbekomposition. Immerhin hatten die ihren Spass. Wie Du sagtest, fehlten wohl viele E-Kollegen beim Mitgliederfest. Das kann man u.U. auch der Demo davor zuschreiben, die scheue KollegInnen erst recht abhielt. Das kann aber auch daran liegen, dass das Drumherum um solche GEMA-Marathons für manche nicht so spannend wirkt. Deshalb ist ja jede Idee hervorragend, sie an die Wichtigkeit und Spannung solcher Arbeit heranzuführen. Solche Ideen kamen Dir ja schon. Da müssen wir dranbleiben und das noch kesser hinbekommen als je vorgestellt.
    Gruß, Alexander

  6. also man kann wirklich nicht sagen, dass wenig e-komponisten da waren. aber wer glaubt eine wahl gewinnen zu können, wenn man nur genügend leute von sich mobilisiert, der irrt. echte mehrheiten bekommt man nur auf ganzer breite. würde voigtländer z.b. nur von e-komponisten gewählt werden, es hätten weit über 200 von uns da sein müssen. und die hübschen u-delegiertinnen – ich weiß nicht, wer sie waren, bin leider nicht dazu gekommen mit ihnen zu sprechen. das solltet ihr das nächste mal tun. es ist durchaus möglich, dass u-komponisten auch e-komponisten ihre stimme geben und umgekehrt.

    johannes

  7. Hallo Kollegen,
    schaffte es leider nicht in die Versammlung, da ich gerade an der letzten Szene meiner neuen Oper sitze, – obwohl ich erst zu erst fest geplant habe, hinzugehen. Kam also erst nach dem Feierabend zum Fest, – weil ich tatsächlich damit gerechnet habe, jemanden zu treffen (meinen alten Freund Benjamin Schweitzer zum Beispiel) und weil ich nur fünf Minuten zu Fuss von der Kulturbrauerei wohne. Habe mir zuerst lustige Liedtexte der Dame angehört, die für den Fred-Jay-Preis nominiert war und brauchte danach tatsächlich einen Rotwein, um mich wieder mit der Realität zu versöhnen. Auch die Beitragsfetzen von der Anti-GEMA-Demo, die ich durch den Zaun wahrnehmen konnte, waren lustig und nicht immer sinnlos. Schade, dass mich niemand angesprochen hatte, leid muss ich aber niemanden tun)).

  8. Alexander Strauch sagt:

    „unsere e-delegierten“ sind sehr wohl von kollegInnen aus film, jazz, pop, schlager, natürlich auch e, gewählt worden. ich kann auch nur von der an/au versammlung sprechen. sehr wohl hatte der dkv an erster stelle etliche leute anregen können, zu kommen, zu kandidieren. das ist wunderbar! und natürlich gilt’s mit den weiteren sparten zu sprechen, zu kontaktieren. auf dem letztjährigen mitgliederfest tat ich dies auch, ergaben sich auf kurzem wege verbindungen zu anderen kollegInnen, die wiederum beiden bekannt waren. das gefühl während der wahlsitzung der delegierten war allerdings, dass sich sehr wohl andere leute aus der u-welt viel breiter und geschlossener organisiert hatten als wir, so mächtig unser häuflein auch wie seit langem nicht mehr war. wie gesagt, man kann es nur begrüssen wie thomas die leute ansprach, wie ja jeder es versuchte, die sachsen, sachsen-anhaltiner und thüringer zuvörderst allerdings besser und konsequenter als der rest der republik, auch wenn natürlich von nord über südwest bis südost alle republikteile vertreten gewesen sind. ich weiss nun nicht, wie durchgestaltet die kaffeefahrt der u-leute war. es wirkte aber in ihrem auftreten und lautem verhalten unangenehm, aber auch durchaus eindrucksvoll. solch ein verhalten steht uns nicht gut, deren jugendlicher schwung, mitreissend wie aber auch bedrohlich hatte was, was wir zu guten teilen übernehmen könnten. natürlich geht echte, sinnvolle gremienarbeit nur über anstrengendes treffen, zuhören, verständigen. was ist aber mit den leuten, die schliesslich per wahl die als delegierte kandidierenden belohnen im sinne von wahlerfolg? und das ist neben verstehen und zugehen auf die kollegInnen der anderen sparten das eigene stimmende volk. denn: mit u-leuten war es aufgrund deren hoher anzahl einfacher ins gespräch zu kommen, als von deren seite mit den wenigen e-leuten. ich hielt zb einige filmkollegInnen erstmal für reine e-kollegInnen, als ich mit denen über mir bekannte e-menschen ins gespräch kam. letztlich kann ich nur meine eindrücke und nackten gefühle wiedergeben…

  9. Alexander Strauch sagt:

    Hallo Sergej – Danke für Traute hier herein! Nein, arm sollten wir nicht sagen, machst Du uns doch reich ;-)) , wenn Du so oder so auf Fest oder Versammlung erschienst. Jetzt eben nicht bei Wein oder Bier oder Schorle, sondern schriftlich! Grüße nach Berlin und viel Glück mit Deiner Oper!

  10. vielleicht sollte auch nicht unerwähnt bleiben, dass sich die kurienversammlung der komponisten eine wahlkommission für den aufsichtsrat wählte, die ausschließlich aus e-komponisten bestand (ralf hoyer, martin christoph redel und meine wenigkeit). natürlich war das etwas vorbereitet. nachdem ich am vorabend gefragt wurde, ob ich als wahlleiter zur verfügung stehen würde und zusagte, bekam ich ein etwas mulmiges gefühl, das jedoch verflog als ich erfuhr, dass neben mir ein rechtsanwalt sitzen würde. aber es war schon eine sehr interessante erfahrung, die mitgliederversammlung aus einer ganz anderen perspektive wahrnehmen zu können. übrigens, dass hartmut westphal in den aufsichtsrat gewählt wurde, trägt zwar nicht unbedingt zu dessen verjüngung bei, schafft aber in diversen ausschüssen platz für jüngere, die sich nun in die materie gema hineinarbeiten können.

    johannes

  11. Wilbert sagt:

    Lieber Johannes,
    noch einmal auch an dieser Stelle mein Kompliment für die souveräne Wahlleitung. Ich pflichte Dir vollkommen bei, dass es unbedingt notwendig ist, das wir Komponisten (und ich mache da jetzt keinen Unterschied nach E oder U, Rock Pop oder Jazz) zusammen kommen und uns austauschen um unserer gegenseitigen Anliegen zu verstehen. Du erwähntest ja in Deinem Beitrag auch ein interessanten Gespräch mit Kollegen aus dem Composers Club (CCler) mit ganz überraschenden Einsichten.Der CC ist im übrigens kein Werbe- sondern ein Medien Komponisten Verband ist, von der die Mehrzahl im Filmmusikbereich tätig ist. Und ja: auch diese Kollegen können intelligent sein, da sich Intelligenz ja nicht aus dem Tätigkeitsfeld einer Person ableiten lässt ;-)
    Aber ganz im Ernst: es gibt wichtigere Dinge, die uns alle betreffen und die vollkommen unabhängig von der Musikart die wir machen sind. Ich wünsche mir einen vorurteilsfreien Dialog, damit sich die Komponisten verschiedener Genres untereinander besser kennenlernen und sich nicht über Gerüchte und einseitige Informationen eine Meinung bilden. Und am Ende gemeinsam Ihre vitalen Interessen verteidigen. Dabei hilft eine heterogene Gruppe mit Ihren ganz unterschiedlichen Erfahrungen sehr. Übrigens in diesem Geist wurde 2006 die „Vienna Declaration“ verfasst, in er sich Komponisten aus allen Genres übergreifend geeinigt haben, gemeinsam in Europa vertreten zu sein (ECSA).
    In diesem Sinne,
    Wilbert

  12. Michael Duwe sagt:

    Hallo Johannes,

    auch von meiner Seite einen Dank für die ruhige und klare Wahlleitung!

    Wir hatten uns beim Mitgliederfest kennen gelernt, ich bin einer der „CC-ler“ und
    der „Ligeti-Fan“..
    Ich bin allerdings kein Werbe- sondern Filmkomponist und Songwriter (der deutsche Terminus „Liedermacher“ ist leider so einseitig besetzt..), wie übrigens viele von uns im Composers Club.

    Und ja, wir sollten öfter „Grenzüberschreitend“ kommunizieren, schließlich liegt uns allen gemeinsam die Musik am Herzen, egal ob E oder U, und es gibt doch in allen Bereichen/ Musiksparten so viel zu entdecken!

    In diesem Sinne beste Grüße aus Berlin,
    Mickie

  1. 30. Juni 2012

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