Später Abschied von Mark Foster Schon vor einigen Wochen habe ich vom Tod des australischen Dirigenten, Pianisten und Komponisten Mark Foster erfahren, einem von mir sehr geschätzten Kollegen, mit dem ich mehrmals sehr nette gemeinsame Produktionen hatte, vor allem am Opernhaus in Luzern. Ich weiß leider nicht, was...
So geht es nicht mehr weiter. Ich würde mir wünschen, dass junge Opernkompost:innen jeden Freitag auf die Straße gehen und ein Ende des Opernraubbaus fordern. Klar, den Intendantinnen und Intendanten, die jetzt in den Opernhäusern am Ruder sind, kann es relativ egal sein, ob es in 50 Jahren überhaupt noch funktionierende Opernhäuser geben wird. Aber der jungen Generation sollte es nicht egal sein, denn sie wollen in diesen Opernhäusern sitzen können und spannende und aufregende und schockierende und provozierende und vor allem HEUTIGE Stücke sehen können. Oder spielen und singen. Oder komponieren.
Und einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es: Momentan ist es abzusehen, dass Europa gute Chancen hat, diese Krise im Vergleich zum Rest der Welt etwas besser zu überstehen. Wenn wir den Glauben an die Idee der EU, der Verantwortlichkeit des Staates für das Wohl der Bevölkerung und die Bedeutung von Kultur und Bildung als wichtigen Waffen gegen zersetzende Agitation und Populismus nicht verlieren, haben wir theoretisch die Möglichkeit, uns schneller als der Rest der Welt von der Pandemie zu erholen.
Das sollten sich die Zweifler und ewig Gestrigen schon jetzt hinter die Ohren schreiben: egal wie sehr sie auch jetzt aufbegehren, diese Entwicklung ist grundsätzlich nicht mehr aufzuhalten, genauso wie der Abschied vom Feudalismus nach der französischen Revolution nicht mehr aufzuhalten war.
Ich bin den Spielplan 2017/2018 durchgegangen und habe das Alter (gerechnet von der Uraufführung) aller Opern ausgerechnet, die in dieser Spielzeit Premiere hatten. In die Rechnung gingen – um die Arbeit nicht ausufern zu lassen – nur szenische Opern/Musiktheater ein, keine Operetten/Musicals oder Kinderopern, falls in gesonderter „Off“-Sparte laufend.
In der neuen Artikelreihe des Bad-Blog-Gründers wird ein schonungsloser und ehrlicher Blick auf den Alltag zeitgenössischer Musik geworfen. Was bleibt, wenn man sich Ideologie und falschen Hoffnungen verweigert?
Was wäre wenn „Popredakteure“ alle Energie, die sie auf ihre sentimentalen Jugenderinnerungen verwenden, der ästhetischen Betrachtung von Kunst widmeten? Was wäre wenn neben jeder Filmkritik eine Musikkritik im Feuilleton Platz fände? Was wäre wenn regelmäßig statt einer ganzen Seite Thielemann eine halbe Seite Rundel, Asbury, Pomarico und Mälkki im Feuilleton...
Snezana Nesic erzählt wie sie zum Akkordeon und der neuen Musik gekommen und welche Bedeutung das Akkordeon im Ensemblespiel hat. Sie spricht über ihre Entscheidungen, Vorangehen, ihre Arbeit im DKV – Deutschen Komponistenverband – “The artist is no not present”, das Ur.Werk Ensemble, Vermittlung, Vertrauen, Entspanntes Musizieren und vieles mehr.