GEMA vs. Youtube/Google

Hier brandheiss eine Meldung, über deren Hintergründe ich schon einige Zeit wusste, aber zu Schweigen verpflichtet war:

Werbung

GEMA vs. youtube

Insofern interessant, als jetzt der Streit über Urheberrechte im Netz eskaliert und die GEMA eine strategische Allianz mit anderen Verwertungsgesellschaften gegründet hat. Der Druck auf die Zweitverwerter wie youtube wächst nun (immerhin scheffeln sie Millionen mit kostenfrei zur Verfügung gestelltem geistigem Material). Abzuwarten bleibt, wie die GEMA konkret Videos „aus dem Netz“ nehmen kann – per Klage? Sie können ja nicht direkt auf die youtube-Server zugreifen…
Bei der schieren Anzahl von urheberrechtlich geschütztem Material würden Einzelklagen gegen einzelne Videos den Europäischen Gerichtshof ganze Jahrhunderte beschäftigen.

Ein Gutes hat dieser Streit: Er wird die Entwicklung zu einer Reform des Urheberrechts und seiner Anwendung im Netz ganz sicher beschleunigen, in welche Richtung auch immer…

Moritz Eggert

Liste(n) auswählen:
Unsere Newsletter informieren Sie über Neuigkeiten im Badblog Of Musick. Informationen zum Anmeldeverfahren, Versanddienstleister, statistischer Auswertung und Widerruf finden Sie in unserer Datenschutzbestimmungen.

2 Antworten

  1. hufi sagt:

    Hi Moritz, wir (nmz) haben gestern live von der Pressekonferenz berichtet. Und im Blog der GEMA müsste auch der Mitschnitt der Veranstaltung sein.

    Ich interpretiere die Sache so: Gema fordert YouTube auf, die nicht genau benannten Werke (etwa 500 bis 600) zu löschen oder zu sperren. Wenn die YouTube das macht, dann geben sie damit zu, dass sie sich rechtlich dafür verantwortlich fühlen. Tut das YouTube nicht, wird man einen anderen Weg einschlagen und einen Tarif festsetzen. Gegen diesen kann dann beispielsweise YouTube bei der Schiedsstelle des Deutschen Marken- und Patentamtes Einspruch erheben und dann entscheidet die Schiedsstelle darüber. Gleichzeitig wird man seitens der GEMA das Gespräch mit anderen Verbänden wie BITKOM etc. suchen und dort verhandeln. Geht YouTube auf gar nichts ein, wird die Gema wohl den Klageweg einschlagen. Vorstellbar, dass dann YouTube alles auf seine Nutzer abwälzt, die ja in den AGB angeben müssen, dass sie das verwendete Material lauter benutzen. (Haha). Haken an dieser Sache, GEMA will ja unbedingt lizenzieren und genau auch diese Sachen, denn die machen den Kuchen ja aus.

    Wichtig ist aber, GEMA will keine Stillschweigevereinbarungen treffen. Das finde ich persönlich sehr gut; denn die Autoren sollen schon wissen, was sie eventuell aus dem Deal erwarten dürfen. Irgendwo muss es ja auch sonst auftauchen, sonst sind das sehr dunkle Erträge. Kann ja niemand nachprüfen. Eigentlich war dies in sich schon eine immer schlechte Idee.

    Ich habe ja viele gegen die Gema einzuwenden, aber dieser Schritt war genau richtig. Ob er etwas beschleunigt oder nicht, weiß ich nicht. In der weiteren Bloggerwelt ist man zum großen Teil natürlich verärgert; leider in der Regel auch in Unkenntnis der Dinge und Sachverhalte.

    Soweit fürs Erste.

  2. querstand sagt:

    GEMA verfolgt Geschäftsmodeller, erstattet gegen 10 Mitglieder der U-Musik Anzeige, wirft Mitarbeiter raus, die da wohl mit denen gemeinsame Sache machten. Die GEMA zeigt also Klauen in verschiedenste Richtungen…

    Zu Youtube: in D kann man schon länger dort keine SONY-Künstler mehr aufrufen, in Italien gehts noch, wo ich grad bin. Oder ist Berlusconi der grösste aller Sony-Mitarbeiter?