Ich konnte nicht ahnen, dass mein kleiner Artikel von vor drei Tagen solche Stürme in der Zitherwelt auslösen würde (was die vielen Kommentare beweisen). Anscheinend haben wir hier den Finger auf eine Wunde gelegt, zumindest was die Kommunikation der verschiedenen Positionen der Zithermusik untereinander angeht.
Die Zither ist ein wunderschönes Instrument, das es einst sogar mit dem Klavier an Popularität aufnehmen konnte, heute aber eher ein Exotendasein in der Musik führt. Dennoch haben sich gerade in der letzten Zeit immer wieder hervorragende Komponisten und Interpreten um dieses Instrument bemüht: z.B. Alexander Strauch, Leopold Hurt, Rudi Spring, Fredrik Schwenk, Graham Lack, Martin Mallaun und Georg Glasl, um nur ein paar Namen zu nennen, die im Bad Blog bekannt sein dürften.
Ich weiß gar nicht mehr, wann ich zum ersten Mal auf den Namen „Peter Hübner“ stieß. Ich glaube, es war beim Bummel auf Münchens liebstem Multikultifestival „Tollwood“, wo ich in einer gebrauchten Bücherkiste einen gigantischen Hochglanzkatalog mit endlosen Auflistungen von Kompositionen und CDs fand, alle von ein und derselben Person: Peter Hübner. Ein Komponist, von dem ich noch nie gehört hatte. Und der sich in dieser (natürlich selber von ihm produzierten) Katalog, als den größten lebenden Komponisten Deutschlands, ja der Welt bezeichnete.
Seit vielen Jahren schon tobt ein Kampf, von dem viele nicht merken, dass er gekämpft wird. Es ist ein Kampf der Rundfunk- und Fernsehanstalten, der Verleger und der Komponisten: Ein Kampf um Rechte, den Umgang damit und wem die Musik eigentlich gehört. Der GEMA? Dem Verlag? Dem Auftraggeber? Oder (Gott bewahre) den Komponisten?
Bisher kennt dieser Kampf keine Sieger, nur Verlierer: Die Komponisten.
Dokufiktive Apokalypse unter Bezugnahme auf H H Stuckenschmidts Polemik „Der Deutsche im Konzertsaal“ (1927) Was ist schlimmer als zotige Witze und Pornographie? Für den deutschen Musikkritiker Hans Heinz Stuckenschmidt ist es „die vermummte Schweinigelei in Tönen“, die er im Konzertsaal erlebt. Jedes Mal sei ihm ein kalter Schauer über den...
Wo wir schon bei dem sehr ernsten Thema „Humor und Neue Musik“ sind: Ja, Hape Kerkeling haben wir alle als Jugendliche gesehen, als Anfang der 90er Jahre seine Radio-Bremen-Produktion „Total normal“ in der ARD lief – und „Hurz“ ist unter Neue-Musik-Intellektuellen, falls es sie außerhalb meiner Wohnung überhaupt gibt, nun...
„Hurz“ wurde hier im Blog schon mehrmals erwähnt – selbst unter Liebhabern zeitgenössischer Musik gilt der Auftritt als legendär: weniger wegen der Darbietung selber, als wegen der so unglaublich komisch bieder betroffenen Diskussion der Zuschauer, die aus Unsicherheit selbst den von Kerkeling mit kaum zurückgehaltenem Schmunzeln dargebotenen Blödsinnsvortrag noch ernsthaft diskutieren. Natürlich ist das geschnitten, gestellt und auch daraufhin zurechtgestylt – bei den Öffentlich-Rechtlichen weiß man ja seit langem wo der Feind ist, nämlich bei den Intellektuellen und Bildungsbürgern, die es allen Ernstes wagen, mehr „Kulturauftrag“ zu fördern.
Peter Schöne(Bariton) und ich machen uns auf, um in der schönen Stadt Gevelsberg ein Konzert im CVJM-Saal zu geben. „Ihr werdet heute abend ganz viele Zuschauer haben, mindestens 250“ sagt T.H., der uns eingeladen hat. Das ist natürlich erfreulich, denn mit Liederabenden mobilisiert man heute nicht mehr die Massen, was eine Schande ist natürlich.
Kein Künstlerleben ohne Kritiken. Schlechte, gute, verrückte, agressive, skurrile, seltsame – sie kommen in allen Arten und Formen, und wir alle haben alle diese Formen schon einmal erlebt. Ein Mensch wird – meistens gegen den eigenen Willen – in ein Konzert geschickt und muss nun darüber schreiben. Manchmal ist das so als ob man jemanden der keine Austern mag zwingt, in ein Austernrestaurant zu gehen und zu schreiben wie es ihm gefiel. Diese Situation ist auch für die Kritiker selber schwierig, für die ich hier….
Sophie Emile Beha erzählt über ihren Weg in die neue Musik und wie sie Musikjournalistin und Kuratorin wurde. Sie berichtet von in ihrer sechsmonatigen Konzertreihe „ritual“ in Köln und freut sich auf die Ausgabe am 1.9.2025 mit der Komponistin Maria de Alvear und dem Ensemble hand werk. Irene und Sophie sprechen über Werte, Authentizität, Zuhören, […]