Neue Musik / Musikfeature / SoundArt: Die Radio-Woche vom 15.10. bis 21.10.2018

Radio Neue Musik. Montage: Hufner
Radio Neue Musik. Montage: Hufner

Neue Musik und Musikfeatures in der Kalenderwoche 42. Amy Beach, Younghi Pagh-Paan, Christian Lindberg, Musikdenker Pierre Boulez, 35 Jahre L’ART POUR L’ART, Franz Reizenstein, Ohrwurmalarm! – Angriff auf die Geschmacksnerven, Vitamin B – Beziehungen im Musikleben, Wolfgang Hildesheimer und die Musik, Muße Oder: Das kunstvolle Nichtstun, Witten 1969-2018, Forum neuer Musik 2007 – Map of Marble, Karl-Sczuka-Preis 2018, Donaueschinger Musiktage 1968 und 2018.

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15.10.2018


21:04 bis 22:00 | kulturradio
MUSIK DER GEGENWART: Der Komponist, Dirigent und Posaunist Christian Lindberg

Mit Eckhard Weber. Christian Lindberg hat sich nicht nur einen Namen als Posaunist, sondern auch als Dirigent gemacht. Das Komponieren probierte der Schwede 1998 zunächst lediglich als Experiment aus. Er fand damit jedoch sogleich viel Anklang, dass er seitdem dieser Begabung äußerst produktiv nachgeht. Über 70 Werke sind bislang weltweit uraufgeführt worden.

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Worte um Musik: Der Musiktraktat im 20. Jahrhundert (2/4)

Der gelenkte Zufall beginnt sich zu organisieren – Vom Traktat zum Zufall. Der Musikdenker Pierre Boulez. Von Martin Zenck. Während der Traktat in der deutschen Sprache eine gelehrte und umfassende Abhandlung, wie diejenige Marpurgs über die Fuge bezeichnet, kommt das französische Pendant des Traité ein wenig leichtfüßiger daher. Es richtet sich auf verschiedene, auch zufällige Objekte, objets trouvés bei Pierre Schaeffer. Auch stellt es ein durchaus literarisch, linguistisch und hermeneutisch bestimmtes Format nicht nur philosophischer Provenienz dar, sondern kann – wie in der Musik von Pierre Boulez – eben auch ins Musikalische hinüberspielen wie in den Teilen von „Texte / Glose / Commentaire / Trope / Parenthèse“ der „Dritten Klaviersonate“. Durchaus kann aber das definitorisch Traktathafte auch sehr stringente Züge annehmen, wie in den berühmten „Structures Ia“ für zwei Klaviere, womit sie der strikten Entwicklung auch theoretischer Reflexionen verwandt sind, wie sie Boulez im Musikdenken heute dargelegt hat. Die Sendung geht von einem bislang unveröffentlichten Vortrag mit der Live-Stimme von Boulez am Collège de France aus und durchschreitet dann den Parcours vielfältiger klingend musikalischer wie denkerischer Reflexionsformen, die zwischen Traktat, Essay, labyrinthisch offener Form und Zufall stehen, den es nach Boulez zu „organisieren gilt“.


16.10.2018


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Am Grabe (mit Schatten) – Ein Audio-Ritual

Von Stefan Fricke und Alper Maral. Selbst an den Gräbern der Komponisten ist es nicht still, wie die Dokumentation zeigt.

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponistinnen

Hans Werner Henze: „Der junge Törless“ (Kurt Guntner, Anja Röhn, Berthold Opower, Violine; Benjamin Rivinius, Nils Mönkemeier, Viola; Florian Barak, Violoncello); Harald Genzmer: Konzert (Begoña Uriarte und Karl-Hermann Mrongovius, Klavier; Bamberger Symphoniker: Hans Stadlmair); Wilhelm Killmayer: Symphonie Nr. 3 – „Menschen-Los“ (Münchner Philharmoniker: Wilhelm Killmayer); Günter Bialas: Musik in zwei Sätzen (Helga Storck, Harfe; Münchener Kammerorchester: Hans Stadlmair); Karl Amadeus Hartmann: „Klagegesang“ (Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Lorin Maazel)

21:00 bis 22:00 | NDR Kultur
neue musik: 35 Jahre L’ART POUR L’ART

Von Margarete Zander. Mit 35 „lichten Momenten“ feiert das Ensemble in diesem Jahr sein 35-jähriges Bestehen. Die Konzertreihe gibt sich geheimnisvoll: eingeladen sind 35 Komponisten und Komponistinnen, ihr persönliches Konzert zu gestalten und die Hörerinnen und Hörer mit einem ‘lichten Moment’ zu überraschen. Wir blicken mit der Flötistin Astrid Schmeling und dem Schlagzeuger und Komponisten Matthias Kaul zurück und nach vorn auf 35 Jahre Ensemblespiel und die Geheimnisse des Erfolgs.

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Eingenordet – Das zeitgenössische Musikleben der nordischen Länder

„Einen Hang zur Schrägheit“ attestiert der dänische Komponist Simon Steen-Andersen den Isländern. Die Musiker der Vulkaninsel selbst sind stolz auf ihre eigenwillige Kunst. Doch blicken sie neidisch nach Dänemark, Schweden und Norwegen, da dort keine Wassermassen die Szenen voneinander trennen. Und die Norweger versuchen, von ihren nationalromantischen Klischees im Musikleben loszukommen. So haben alle nordischen Länder ihre eigenen brennenden Themen. Trotzdem verbindet sie vieles: Ihre Festivals für zeitgenössische Musik sind vielfarbig, verspielt und – im besten Sinne des Wortes – widersprüchlich in der Genreauswahl. Die Gleichstellung der Geschlechter im Musikbetrieb wird konsequenter verfolgt als in Mitteleuropa. Und nicht zuletzt sind die nordischen Länder Meister im (internationalen) Vernetzen, Unterstützen und Promoten ihrer Musikszenen. Eine Sendung von Leonie Reineke


17.10.2018


00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponisten – Zum 50. Todestag von Franz Reizenstein

Franz Reizenstein: „A jolly overture“ (Nürnberger Symphoniker: Alexander Shelley); Violoncellokonzert G-Dur (Wen-Sinn Yang, Violoncello; Nürnberger Symphoniker: Ulrich Windfuhr); „Zodiac“, op. 41 (Franz Reizenstein, Klavier); „Concerto popolare“ (Yvonne Arnaud, Klavier; Hoffnung Symphony Orchestra: Norman Del Mar); Bläserquintett (Mitglieder des Ensemble Modern); Sonatine, op. 11 (Kolja Lessing, Klavier; Arnaldo de Felice, Oboe); Capriccio (Nürnberger Symphoniker: Alexander Shelley)

Vor 50 Jahren, am 15. Oktober 1968, starb der deutsch-britische Komponist Franz Reizenstein im Alter von nur 57 Jahren.

Geboren wurde er 1911 in Nürnberg. Seine Eltern erkannten und förderten schon früh seine musikalische Begabung. Ab 1930 studierte er Komposition bei Paul Hindemith in Berlin. Ein Jahr nach der Machtergreifung der Nazis musste Reizenstein wegen seiner jüdischen Abstammung aus Deutschland fliehen. Er fand Zuflucht bei einem Onkel in London. Dort nahm er seine Studien wieder auf – bei keinem Geringeren als Ralph Vaughan Williams am Royal College in London, sein Klavierlehrer war der legendäre britische Pianist Solomon. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete er bei der Eisenbahn. In den 1950er Jahren komponierte er sowohl Musik für den Konzertsaal als auch Filmmusik. 1958 wurde Franz Reizenstein Professor für Klavier am Royal College of Music in London, später auch am Royal Manchester College of Music.

Im September 1968, einen Monat vor seinem Tod, besuchte Franz Reizenstein noch einmal seine Heimatstadt Nürnberg und nahm für den Bayerischen Rundfunk einige seiner Klavierwerke auf. Aus dieser letzten Produktion erklingt der Klavierzyklus „Zodiac“ op. 41 im Concerto bavarese.

Außerdem auf dem Programm: ein Querschnitt seines Schaffens in den Bereichen Kammer- und Orchestermusik sowie eine gänzlich andere Seite des Komponisten, denn Franz Reizenstein schuf für das in Großbritannien beliebte „Hoffnung Music Festival“ eine Reihe parodistisch-humoristischer Werke, darunter 1956 das Concerto popolare, in dem er Tschaikowskys 1. Klavierkonzert und weitere Leuchttürme der Musikgeschichte augenzwinkernd durch den Kakao zieht.

20-21 Uhr | Radio SRF 2 Kultur
Musik unserer Zeit / Spätestromantik: Arnold Schönbergs „Gurrelieder“. Am Ur-Grund der Neuen Musik.

„Dieses Werk ist der Schlüssel zu meiner ganzen Entwicklung. Es zeigt mich von Seiten, von denen ich mich später nicht mehr zeige. Es erklärt, wie alles später so kommen musste, und das ist für mein Werk enorm wichtig: dass man den Menschen und seine Entwicklung von hier aus verfolgen kann.“ Seine „Gurrelieder“ hat der 25-jährige Arnold Schönberg im Jahr 1900 komponiert und zehn Jahre später orchestriert, als er bereits in anderen kompositorischen Gefilden unterwegs war: spätromantischer Bombast, impressionistischer Aufbruch, melodramatische Versuche, ein vielschichtiges Gewebe. Eine Annäherung an die ungemein vielschichtigen Gurrelieder und auch an den ungemein wandlungsfähigen Komponisten mit der Dirigentin Graziella Contratto.

20:04 bis 21:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge: Ohrwurmalarm! – Angriff auf die Geschmacksnerven

Wir sind von ihnen umzingelt. In Kaufhäusern rieseln sie von den Decken, in Fahrstühlen und Taxis lauern sie auf einen, und noch in der Telefonwarteschleife wird man von ihnen verfolgt: Gegen Ohrwürmer ist kein Kraut gewachsen.

Wie Grippeviren mutieren sie und wandeln ihre Gestalt. Kaisers Klänge versuchen heute, uns von den schlimmsten Exemplaren dieser Gattung zu befreien.

21-22 Uhr | Radio SRF 2 Kultur
Neue Musik im Konzert / Alles hat seine Zeit

„Alles hat seine Zeit“ – das beschäftigte Bernd Alois Zimmermann sein ganzes Leben lang. Immer wieder hat er diesen Gedanken des Predigers Salomo aufgegriffen und neu beleuchtet, so etwa in einer Solokantate von 1957. Sechzig Jahre nach Zimmermann nimmt ihn sich der Komponist und Schlagzeuger Michael Wertmüller in ähnlicher Besetzung wieder vor.

Bernd Alois Zimmermann: «Omnia tempus habent» Solokantate für Sopran und 17 Solo-Instrumente nach Texten der Vulgata | Michael Wertmüller: «Omnia tempus habent» Kantate für Sopran, Sprecher und Ensemble (2018, UA) | Dazwischen Texte von François Rabelais und Johann Fischart sowie Girolamo Frescobaldis «Cento partite sopra passacagli». Konzerte vom 05.09.18, Turbinensaal, Dampfzentrale Bern

21:04 bis 22:00 | kulturradio
MUSIK DER GEGENWART: Die Komponistin Younghi Pagh-Paan

Mit Margarete Zander. Geboren in Südkorea, lebt und arbeitet Younghi Pagh-Paan seit vielen Jahrzehnten in Deutschland. In ihren Werken verbindet sie Elemente südkoreanischer Musikkultur mit westlichen Kompositionstechniken. Dennoch kann die Komponistin selbstbewusst sagen: „Ich schreibe weder koreanische noch europäische Musik, sondern einfach meine eigene.“

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Karl Marx 200 und IEMA: Zimmer 205 Spezial (1/2)

Marx’ Music – Teil 3 – Neue Werke des Kompositionswettbewerbs Karl Marx 200 – Birmingham Contemporary Music Group. (Konzerte vom 1. und 2. September in der Promotionsaula und dem Kurfürstlichen Palais in Trier). Internationale Ensemble Modern Akademie: Zimmer 205 Spezial (1/2). Leitung: Lautaro Mura Fuentealba

Juraj-Marko Žerovnik: MU | Ling-Hsuan Huang: isshaku. (Konzert vom 13. Juni im Wolfgang-Rihm-Forum der Hochschule für Musik in Karlsruhe)

Das Komponieren ist ein einsames Geschäft. Häufig sitzt der Musikausdenker im heimischen Kämmerlein und pinselt wahlweise Noten aufs Papier oder hackt sie in den Computer. Das Zimmer 205 im Karlsruher Schloss Gottesaue indes ist ein Ort der Kommunikation und des Austausches. Hier kann der Komponistennachwuchs die neuesten Ideen mit den beiden Professoren Markus Hechtle und Wolfgang Rihm besprechen und diskutieren. So steht der Zimmername denn auch für die allerneuesten Stücke der allerfrischesten Kompositionstalente, die die Karlsruher Musikhochschule unter ihr Dach gelassen hat. Der erste Teil des Konzertmitschnitts mit Werken von Juraj Marko Žerovnik und Ling-Hsuan Huang, kompetent vorgestellt vom aktuellen IEMA-Ensemble der Internationalen Ensemble Modern Akademie.


18.10.2018


00:05 bis 01:00 |Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Vor 50 Jahren – Donaueschinger Musiktage 1968

Hans Otte: „Buch“ für Orchester. Hans Otte, Klavier; SWF-Sinfonieorchester Baden-Baden; Leitung: Ernest Bour | Nikos Mamangakis: „Tetraktys“ für Streichquartett; Società Cameristica Italiana | Tona Scherchen: „Wai“ für Stimme, Streichquartett und Perkussion; Cathy Berberian, Stimme. Società Cameristica Italiana

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponistinnen

Fred M. Bauersachs: „Tretet ein durch dieses Tor“ (Gerda Bauersachs, Sopran; Ulrich Reß, Tenor; Georg Fischer, Oboe; Wolfgang Scherer, Violine; Karl Maureen, Orgel; Günther Möller, Pauken; Chor des Leopold-Mozart-Konservatoriums Augsburg; Orchester des Leopold-Mozart-Konservatoriums Augsburg: Klaus Volk); Cornelius Hirsch: „Kumulationen“ (pro doublereeds); Joseph Haas: „Eulenspiegeleien“, op. 39 (Gerit Lense, Klavier); Hans-Joachim Friedl: Adagio und Scherzo (Wolfgang Doll, Flöte; Joachim Rau, Oboe; Hyun-Gon Kim, Klarinette; Michael Bettez, Fagott; Masumi Takisaki, Horn); Otto Jochum: Streichquartett, op. 27 (Kammermusikvereinigung der Bamberger Symphoniker); Joachim Faber: „Morgenstern-Suite“, op. 65 (Gita Schneider, Klavier); Walter Kiesbauer: „Im dornhag blüht“ (Giuseppina Simone, Mezzosopran; Klaus Huber, Eckhart Hermann, Violine; Robert Faessler, Viola; Wolfgang Bergius, Violoncello; Monika Stoöhr, Klavier; Christian Obermaier, Schlagzeug)

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
KlassikPlus: „Do it yourself“ – Die Komponistin Amy Beach

Mit einem Jahr sang sie Melodien nach, zwei Jahre später konnte sie lesen, als Vierjährige schrieb sie ihre ersten Klavierstücke. Die amerikanische Komponistin Amy Beach war ein Wunderkind. Nur ihre Eltern verkannten ihr Ausnahmetalent und untersagten ihrer hochbegabten Tochter eine professionelle musikalische Ausbildung. Doch Amy Beach, geboren 1867 in New Hampshire, USA, ließ sich nicht aufhalten. Sie konzertierte als Pianistin und brachte sich das Komponieren und Orchestrieren selbst bei. 1892 wurde in Boston ihre Es-Dur Messe uraufgeführt, mit Ende 20 präsentierte Amy Beach als großen Erfolg ihre „Gaelische Symphonie“ und wurde die erste Amerikanerin, die in dieser Gattung internationale Anerkennung fand. Das Fachpublikum rätselte, ob ihre Musik eher „männlich“ oder „weiblich“ wäre. Als avantgardistisch würde man ihren Stil nicht bezeichnen, aufgefrischt mit Elementen der Musikkultur der Inuit und amerikanischen Ureinwohnern. Progressiv war hingegen ihr Lebensstil, der Frauen ihrer Generation ermutigte, ebenso als Ehefrau und Mutter weiterhin künstlerisch zu wirken. Julia Schölzel stellt Musik und Leben der überragenden Do-it-yourself-Komponistin vor.

20:04 bis 21:30 | hr2-kultur
Vor zehn Jahren: Tanz Deutschland, tanz!

Am Mikrofon: Stefan Fricke. Vor zehn Jahren, am Tag der Deutschen Einheit, am 3. Oktober 2008 warf das hr-Sinfonieorchester einen dezidierten Klang-Blick auf unsere Nation, auf unsere (musikalische) Gesellschaft.

Das hr-Sinfonieorchester mit Werken von Helmut Lachenmann, Alan Hilario und Samir Odeh-Tamimi. (Aufnahmen des Forum Neue Musik vom 3. Oktober 2008 aus dem hr-Sendesaal in Frankfurt)

Messerscharf analysiert Helmut Lachenmann (*1935) in seinem radikalen Orchesterwerk „Tanzsuite mit Deutschlandlied“ (1979/80), das ein solistisches Streichquartett integriert, verschiedene Aspekte von Heimat und Tradition, von kollektiver Geborgenheit. Auch der Palästinenser Samir Odeh-Tamimi (*1970) und der Philippine Alan Hilario (*1967) – beide leben seit vielen Jahren in der Bundesrepublik – thematisieren in ihrer Musik aktuelle Fragen unserer Zeit: der kulturellen Identität, der Globalisierung, der Ausbeutung. Es sind Gedanken zu den vielfachen Belagerungszuständen auf der Welt – ethisch-ästhetisch formuliert. Der in Berlin lebende Odeh-Tamimi legt seinem Stück Texte des palästinensischen Dichters Mahmud Darwisch zugrunde, und der in Ulm beheimatete Hilario schaut mit Hilfe von Händels „Messias“ und der Architektur- und Bildidee des Triptychons auf die Zeit der spanischen Missionare auf den Philippinen.

20:04 bis 22:30 | SR2 KulturRadio
Mouvement: CD-Neuheiten

20:05 bis 21:30 | BR-KLASSIK
Thema Musik Live (Aus dem Museum Art.Plus in Donaueschingen) – Vitamin B – Beziehungen im Musikleben

Kultur lebt von Beziehungen. Man spricht miteinander, kennt und vertraut einander. Beziehungen wirken positiv über nationale Grenzen hinweg. Sie können Differenzen ausräumen und sind ein zentrales Element bei der Entstehung von großartiger Kunst. Gleichzeitig haftet der Beziehung ein Makel an: Man ist befangen, Begünstigungen und Komplizenschaft liegen nahe. Oder wie es so schön im Rundfunk-Jargon heißt: Ein Mikrofon wäscht das andere. Es ist an der Zeit, die Rolle von Beziehungen einmal neu zu befragen, den Begriff jenseits voreiliger moralisierender Verwerfungen auf seine Möglichkeiten hin zu durchleuchten. Über Beziehungen in der Musik und eine Musik der Beziehungen diskutieren im Museum Art.Plus in Donaueschingen Gäste mit weitreichenden internationalen Erfahrungen: der Kulturmanager Hervé Boutry, die Komponistin Isabel Mundry und der Intendant Viktor Schoner. Es moderieren Susanne Benda und Stefan Fricke.

21:30 bis 22:30 | hr2-kultur
Singapore is a democracy, but … Musiker und Künstler in Singapur

Von Felix Leuschner | Teil 2 (von 2). Singapurs einheimische Künstler berichten über die Schwierigkeiten und Chancen, Kunst in Singapur zu machen und als Künstler dort zu leben. Die Sendung geht Fragen nach, wie frei Kunst und freie Meinungsäußerung in der Millionenmetropole Singapur wirklich ist. Wie restriktiv ist das politische System Singapurs? Welchen Einfluss hat die Regierung auf die Kunst und die Künstler, deren Lebensumstände und deren Wunsch, eine demokratischere Gesellschaft zu bilden? Künstler erzählen über die Selbstzensur als „geniale Erfindung“ des Systems und werfen einen Blick hinter die „Erste-Welt-Fassade“ Singapurs.

22:03 bis 23:08 | SWR 2
SWR2 Hörspiel-Studio: @wonderworld oder Die Story von Alice and Bob

Hörspiel von wittmann/zeitblom; Mit: Jule Böwe, Anna Maria Mühe, Gemma Ray (Gesang), Achim Färber (Schlagzeug) u. a.; Komposition und Regie: wittmann/zeitblom. (Produktion: DLF/SWR 2018)

„In my wonderworld, each sleeping vision is so real.“ (Uriah Heep). Es wird die Geschichte von Alice und Bob erzählt, von zwei von einander angezogenen Elementarteilchen auf ihrer Reise durch ein digitalisiertes Kapitalozän. Dabei verlinken sich ihr Versuche zu lieben und geliebt zu werden mit Diskursen über digitale Wirklichkeiten und suggestiven Sound-Halluzinogenen. Die Frage bleibt: Was ist wirklich? Und was wirkt nur wirklich? Ist das Digitale noch ein Parallel-Universum, oder ist das Netz bereits das Universum selbst, das die alte Realität in sich aufgenommen hat? Fake-Tweets. Demokratie-Drift. Plastic Planet. Kapitalozän. Humanoide als Leiharbeiter. Self Care und Terrorattacken. Künstliche Intelligenz und Klima-Desaster. Die Zukunft ist schon da. Sie ist bloß noch nicht gleichmäßig verteilt. Auf einer Tour de Force durch WON DERWORLD, durch unser Zeitalter zwischen analoger und digitaler Wirklichkeit, spannen wittmann/zeitblom einen Bogen von Adornos „Minima Moralia“ zur radikal geistesgegenwärtigen Maschinenphilosophie Martin Burckhardts, von Marinettis Dynamismus zum Echtzeit-Dasein digitaler Nomaden, von Richard Sennett bis zum Phänomen der Co-Working-Community und Kenneth Goldsmiths Sprachmanagement im digitalen Zeitalter – begleitet von elegischem Pop Noir und dem metastatischen Wuchern elekronischer Soundblocks.

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Studio für Musik

Auftragswerke des Internationalen ARD-Musikwettbewerbs 2018 von Konstantia Gourzi, Stefano Gervasoni, Miroslav Srnka und Olga Neuwirth


19.10.2018


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Klangkunst: Ovalaroma

Von Markus Popp; Idee, Komposition und Realisation: der Autor; Sprecher: Vlatka Alec und Markus Popp; Produktion: SWR 2018. Länge: 55’10

Ein Hörstück für die Nase, ein Parfum für die Ohren: Der Elektronikmusiker Markus Popp schwelgt in Synästhesie.

Musik und Parfum haben viele Gemeinsamkeiten: Beide werden aufwendig konstruiert, aber sinnlich erfahren. Sie sind suggestiv, hoch emotional und vor allem extrem subjektiv. Ihr Zauber verflüchtigt sich rasch im Raum, aber sie beschäftigen und begleiten uns, manchmal für viele Jahre. ‚Ovalaroma’ ist die Fusion von Parfum und Musik zur Form eines Hörspiels. Es extrahiert puren akustischen Duft aus dem Dreigestirn von Musik, Text und synästhetischer Chemie und entwirft ein vielschichtiges, olfaktorisches Erlebnis aus Kopf-, Herz- und Basisnote.

Markus Popp a.k.a OVAL, geboren 1968 in Darmstadt, lebt als Computermusiker und Labelbetreiber in Berlin. 1991 Mitbegründer des Musikprojekts OVAL, das er seit 1996 als Soloprojekt betreibt. OVAL war Wegbereiter für „glitch“, „clicks & cuts“ und „minimal“ sowie einer neuen Art von futuristischem „Post-Rock“. Zusammenarbeit u.a. mit Björk, Mouse on Mars, Apparat und Ryuichi Sakamoto.

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponistinnen

Horst Lohse: „Die vier letzten Dinge“ (Christoph Maria Moosmann, Orgel; Bamberger Symphoniker: Aldo Brizzi); Claus Kühnl: „Lausche den Winden“ (ensemble avance); Stefan Poetzsch: „Freier Kanon Quartett“ (Stefan Poetzsch, Violine; Ha-Yang Kim, Violoncello); Ulrich Schultheiß: „Vexiere“ (Kolja Lessing, Violine; Johannes Möller, Klavier); Christof Johannes Weiss: „Loreley – Collage“ (Judith Beifuß, Mezzosopran; Martin Platz, Tenor; Peter Thoma, Saxophon; Winnie Finke, Violine; Richard Eberlein, Gitarre; Joachim Werner, Klavier); Vivienne Olive: „Toccata e Fuga per Uta“ (Uta Walther, Klavier); Stefan Johannes Walter: „Archetyp III“ (Stefan Johannes Walter, Perkussion)

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Muße Oder: Das kunstvolle Nichtstun

Von Bettina Mittelstraß. Durch welche Tür kann die Idee, der Einfall, die Kunst noch kommen, wenn ununterbrochene Geschäftigkeit den Tag prägt? Arbeit in antikem Sinn ist die Abwesenheit von Muße: Lateinisch Neg-Otium. Arbeit schön und gut, aber Muße stand im Zentrum. Schon der griechische Philosoph Aristoteles sah den höheren und erstrebenswerteren Sinn des menschlichen Daseins im Nicht-Tun. Vorsicht – nicht im Garnichtstun! Muße galt vielmehr als Voraussetzung für eine höchste und sinnvolle Lebensform, in der es um alle Künste und um Theorie geht, um Denken, Erkennen und Wissen, um das Bemühen um Vernunft, Friede, Schönheit oder Gerechtigkeit – und das ist niemals gleichbedeutend mit Untätigkeit. Ist Muße in der Moderne wirklich verlorene Zeit? Und wie spielen Muße und Musik ineinander?

21:05 bis 22:30 | Bayern 2
hör!spiel!art.mix: Jörg Albrecht: Beyond the Rainbow

Mit René Dumont, Christian Erdt, Karolina Horster, Aurel Manthei, Franz Pätzold und Julia Riedler; Komposition: Beißpony. Regie: Stefanie Ramb. BR 2017

Werden, was man sowieso schon ist. Marie Schoeß im Gespräch mit Jörg Albrecht, Hörspielautor. BR 2017

Silvana Trans ist eine Frau. Doch mehr als zwanzig Jahre lang sagte ihr Spiegelbild ihr das Gegenteil. In einem männlichen Körper geboren, versucht sie jetzt, doch noch zur Frau zu werden – oder wenigstens weiblich genug zu sein. Und dabei durchläuft sie Therapiestunden, Untersuchungen, Gerichtsanhörungen, um die letzten, die entscheidenden Schritte gehen zu können. Und manchmal wünscht sie sich, es käme jemand daher, ein Zauberer, der mit einem Scherenschnipp oder Fingerzeig ihre Geschichte an ein Happy Ending brächte. So wie in The Wizard of OZ (1939): Dort ist es Dorothy Gale (Judy Garland), die von einem Wirbelsturm aus dem schwarzweißen Kansas ins Technicolor-Märchenland OZ katapultiert wird. Der gelben Backsteinstraße folgend, lernt sie drei andere kennen, die nach etwas suchen: die Vogelscheuche ohne Verstand, den Blechmann ohne Herz und den Löwen ohne Mut. Alle begeben sich also zum Zauberer – ohne zu merken, dass sie genau das, wonach sie sich sehnen, schon besitzen.

Jörg Albrecht, geb. 1981 in Bonn, Autor. Weitere BR-Hörspiele „Moon Tele Vision“ (2008), „Du kannst nicht immer schimmern, mein Spatz“ (2009), „Hell of Fame“ (2013).


20.10.2018


14:05 bis 15:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Muße Oder: Das kunstvolle Nichtstun

14:05 bis 17:00 | SWR 2
Donaueschinger Musiktage – LIVE

Cikada Ensemble. Leitung: Christian Eggen. Klaus Lang: parthenon für Ensemble (UA) | Agata Zubel: Neues Werk für Klavier und Ensemble (UA) | Rolf Wallin: Large Bird Mask für Ensemble (UA). (Liveübertragung aus dem Strawinsky Saal in Donaueschingen)

anschließend:

Thema Musik Live: Vitamin B – Beziehungen im Musikleben – Isabel Mundry, Komponistin; Hervé Boutry, Manager; Viktor Schoner, Intendant; Moderation: Susanne Benda und Stefan Fricke

Peter Eötvös: Désaccord für 2 Bratschen; Garth Knox und Megumi Kasakawa (Bratsche). In Zusammenarbeit mit BR-KLASSIK und hr2-kultur. (Podiumsdiskussion vom 18. Oktober aus dem Museum Art.Plus in Donaueschingen)

Seit 1989 begleitet und prägt das norwegische Cikada Ensemble die Neue Musik. Zum Profil des Ensembles gehören auch Experimente an Form und Gattung. Agata Zubels neues Kammerkonzert für Klavier und präpariertes Klavier gehört genauso hierher wie Klaus Langs kontemplative Klangmeditation. Über viele Jahre hinweg hat das Ensemble ein geradezu symbiotisches Verhältnis zur Musik von Rolf Wallin entwickelt. In seinem neuen Werk beschäftigt er sich nun mit Tierstimmen und setzt gleichzeitig den MusikerInnen des Ensembles ein Denkmal.

Kultur lebt von Beziehungen. Man spricht miteinander, kennt und vertraut einander. Beziehungen wirken positiv über nationale Grenzen hinweg. Sie können Differenzen ausräumen und sind ein zentrales Element bei der Entstehung von großartiger Kunst. Gleichzeitig haftet der Beziehung ein Makel an: Man ist befangen; Begünstigungen und Komplizenschaft liegen nahe. Oder wie es so schön im Rundfunk-Jargon heißt: Ein Mikrofon wäscht das andere. Es ist an der Zeit, die Rolle von Beziehungen einmal neu zu befragen, den Begriff jenseits voreiliger moralisierender Verwerfungen auf seine Möglichkeiten hin zu durchleuchten. Über Beziehungen in der Musik und eine Musik der Beziehungen diskutieren Gäste mit weitreichenden internationalen Erfahrungen: eine Komponistin, ein Kulturmanager und ein Intendant.

20:03 bis 22:00 | SWR 2
Donaueschinger Musiktage – LIVE: Experimentalstudio des SWR

Ensemble Mosaik. Marcus Schmickler: Sky Dice / Mapping the Studio für Computer und ARP Synthesizer (UA) | Florian Hecker: Neues Werk für Elektronik (UA) | Enno Poppe: Rundfunk für neun Synthesizer (UA). (Zeitversetzte Liveübertragung von 18 Uhr aus der Erich-Kästner-Halle in Donaueschingen)

Das Freiburger Experimentalstudio des SWR hat sich stets als live-elektronisches Instrument verstanden, als ein Klangkörper, der sich im Dialog mit Instrumental- oder Vokalmusik entfaltet. Florian Hecker und Marcus Schmickler untersuchen nun den Eigenklang der Studiogeräte. In ihren Werken arbeiten sie mit den berühmten Freiburger Apparaturen und lassen dabei die Maschinen für sich sprechen. So entstehen zwei Werke, die das Studio zum Klingen bringen und so auch als Hommage an die legendäre Freiburger Einrichtung zu hören sind. Auch Enno Poppe setzt sich im Rundfunk mit der Geschichte der elektronischen Musik auseinander und verwendet historische Sounds – von der Schweineorgel zur FM-Synthese.

22:05 bis 22:50 | Deutschlandfunk
Atelier neuer Musik: Revisited Forum neuer Musik 2007 – Map of Marble

Vladimir Djambazov: The Secret Life of a French Horn, Tape music | Marko Ciciliani: Map of Marble. Jannie Pranger, Mezzosopran; Arnold Marinissen, Schlagzeug; Marko Ciciliani, Live-Elektronik und Audiodesign. Aufnahme vom 25.3.2007 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln

Am Mikrofon: Frank Kämpfer. Vladimir Djambazov, 1954 in Bulgarien geboren, vertrat beim Kölner Forum neuer Musik die elektroakustische Szene von Sofia. In seiner Werkreihe ,The Secret Life of …’ erkundet er das akustische Innenleben diverser Instrumente mit dem Spezialmikrofon. Marko Ciciliani, Jahrgang 1970 präferiert das Multiple. In Zagreb geboren, studierte er in Den Haag und Hamburg, er promovierte in London und lehrt heute in Wien und in Graz. Als Komponist, Performer und audiovisueller Künstler ist er stets interdisziplinär und oft international unterwegs. Beim Forum 2007 ,Focus Balkan’ beteiligte sich Ciciliani mit ,Map of Marble’ – einem Mittelding aus Soundscape, Performance und live-elektronisch gefärbter Kammermusik. Das für die Weltmusiktage 2005 komponierte Opus basierte auf Soundmaterial von einer kroatischen Adria-Insel, die reiche Marmor-Vorkommen hat. Der Handel damit verknüpft die Insel, sinnbildlich mit vielen Ländern der Welt. – Was hatten beide Arbeiten beim Forum 2007 mit dem Balkan zu tun?

23:00 bis 00:00 | hr2-kultur
The Artist’s Corner | Wilde Lieder – Marx Music 2 | Celeste Oram: work & The Work (Arbeit & Das Werk)

hr 2018 | 30 Min. | Ursendung. Anlässlich des 200. Geburtstags von Karl Marx hat die neuseeländische Komponistin Celeste Oram (*1990) eine Neukomposition von Arnold Schönbergs Pierrot lunaire (1912) unternommen. Und zwar in der Weise, dass sie die markante Besetzung dieses Meilensteins der Musikgeschichte (Flöte, Klarinette, Klavier, Violine und Cello, hier plus Sopranstimme) nun – im Marx’schen Sinne – gemäß dem Arbeitsaufwand der Musiker KlangSinn kreieren lässt.

Eigens dafür wurde eine mobile App entwickelt, die nach der Aktivierung eine Datenbank mit Klangmaterial aufbaut, indem sie jede Minute eine zweisekündige Aufnahme der aktuellen Umgebungsklänge macht. In Zusammenarbeit mit Musikern der Birmingham Contemporary Music Group wurde ein Pierrot-Ensemble beauftragt, die App während der musikalischen Arbeit einer Woche zu aktivieren – bei Proben, beim privaten Üben etc. Die daraus resultierende Datenbank generierte somit eine klangliche Darstellung ihrer wöchentlichen Arbeit aus zufällig gesammelten Datenpunkten. Daraus sowie aus Reflexionen der beteiligten Musiker besteht das Hörstück „work & The Work“, das im Rahmen von Wilde Lieder – Marx Music entstanden ist, unterstützt von der Kulturstiftung des Bundes sowie vom BCMG-Sound Investment Scheme, in Kooperation mit der Stadt Trier und hr2-kultur.


21.10.2018


11:03 bis 13:58 | SWR 2
Donaueschinger Musiktage – LIVE

Klangforum Wien; Leitung: Ilan Volkov. Mirela Ivicevic: CASE WHITE für Ensemble | Eduardo Moguillansky: Figuren der Fügsamkeit für Turntables, modifizierte Blechinstrumente, Ensemble, Elektronik und Video (UA) | Koka Nikoladze: RITUAL for Klangforum Wien (UA) | Francesco Filidei: Ballata N.7 für Ensemble (UA). (Liveübertragung aus dem Mozart Saal der Donauhallen)

Zum neunten Mal ist das Klangforum aus Wien in Donaueschingen zu Gast. In diesem Jahr stehen Werke auf dem Programm, bei denen das Experimentelle und das Offene im Vordergrund stehen. Die kroatische Komponistin Mirela Ivicevic nennt ihre Musik „Klangfiktionen“ – Geschichten mit einer unbändigen Energie, mit schroffen Brüchen und einem Zug ins Surreale. Der georgische Komponist Koka Nikoladze instruiert die MusikerInnen per Computer und lässt dabei auf der Bühne offene Kommunikationsstrukturen entstehen. Eduardo Moguillansky untersucht Verfahren von Konditionierung und Disziplinierung und geht der Frage nach, wie unsere Gefühle manipuliert werden. Francesco Filidei horcht in seiner Ballata Spuren der Renaissance nach und erinnert an die Meister der Ars nova.

17:04 bis 18:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge: Nach 30 Jahren Krieg – Musik zum Westfälischen Frieden

Als am 24. Oktober 1648 in Münster der Westfälische Friede verkündet wird, feiert die Welt das Ende des 30-jährigen Krieges auch mit viel Musik.

„Musicalische Friedens-Gesänge“ erscheinen und „Bußfertige Friedens-Seufftzerlein“. Die Frankfurter singen einen zwölfstimmigen „Danck- und Lobgesang“, und für das große Friedensfest in Dresden schreibt Heinrich Schütz sein Chorstück „Nun danket alle Gott“. Die Erleichterung über den Frieden findet vielfältigen musikalischen Ausdruck.

17:05 bis 20:00 | SWR 2
Donaueschinger Musiktage – LIVE – Abschlusskonzert

SWR Symphonieorchester; Leitung: Peter Rundel. Janis Petraskevics: Dead Wind für Orchester (UA) | Hermann Meier: HMV 62 – Stück für großes Orchester und Klavier 4-händig (1965) | Benedict Mason: Neues Werk für Orchester (UA). (Liveübertragung aus der Baar-Sporthalle in Donaueschingen)

Hermann Meiers Orchesterwerke, der späten 60er-Jahre gingen häufig grafische Entwürfe voraus, deren blockhafte Gestalt er in bewegte und lebendige Klangflächen verwandelte. In Jânis Petraskevics neuem Stück verebbt der Orchesterklang in einem „toten Wind“. Benedict Mason wiederum scheint den sinfonischen Apparat auflösen zu wollen. Er entgrenzt den Orchesterklang, schafft Ungleichgewichte und Disproportionen im Klanggefüge und lässt so eine ganz eigene Poesie des Sinfonischen entstehen.

20:03 bis 22:00 | SWR 2
Donaueschinger Musiktage: Karl-Sczuka-Preis 2018

Preisverleihung und Preiswerk. „Vive les fantômes“ – Von Martin Brandlmayr. Moderation: Walter Filz

In diesem Jahr wird der Karl-Sczuka-Preis für Hörspiel als Radiokunst an den Musiker und Komponisten Martin Brandlmayr für sein Hörstück „Vive les fantômes“ verliehen. Die Auszeichnung wird vom Südwestrundfunk (SWR) vergeben und ist mit einem Preisgeld von 12.500 Euro verbunden. Die Produktion des Südwestrundfunks wurde am 5. Juni 2018 urgesendet. Die Preisverleihung findet am 21. Oktober als öffentliche Veranstaltung im Rahmen der Donaueschinger Musiktage 2018 statt. Der Karl-Sczuka-Förderpreis wird an Casten Schneider für seine Hörcollage „Die Gefahren eines Jahres im Deutschlandfunk“ vergeben, eine freie Autorenproduktion. Die Preise werden vom SWR Programmdirektor Kultur, Wissen, Junge Formate Gerold Hug verliehen. Die Vorsitzende der unabhängigen Jury und ehemalige Kulturstaatsministerin Christina Weiss und die Musikwissenschaftlerin Margarete Zander werden ein Gespräch mit Martin Brandlmayr zu seinem Preiswerk führen.

22:00 bis 22:30 | Deutschlandfunk Kultur
Musikfeuilleton: EndCollage – Wolfgang Hildesheimer und die Musik

Von Peter Knopp. Wolfgang Hildesheimer, der Büchner-Preisträger des Jahres 1966, war der Musik, insbesondere der Musik Mozarts, ein Leben lang zugetan. Noch in der Mitte der 50-Jahre, als er schon ersten Erfolg als Schriftsteller hatte, bekundete er sein anhaltendes Interesse für Musik und seine Beschäftigung mit Musiktheorie und Musikgeschichte. Nachhaltig vom französischen Existentialismus der Nachkriegszeit beeinflusst, insbesondere von Sartre und Camus, stellte er das Absurde ins Zentrum seiner Reflexionen.

23:04 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Studio Neue Musik – Witten 1969-2018 (2)

Ondrej Adámek: B-low Up, für Ensemble | Georg Friedrich Haas: Ausschnitt aus „… Einklang freier Wesen …“, für 10 Instrumente | Simon Steen-Anderson: String Quartet No 2 | Nicolaus A. Huber: dasselbe ist nicht dasselbe, für kleine Trommel

Chefmitarbeiter bei Kritische Masse | Website

seit 1997 chefökonom der kritischen masse und netzbabysitter der nmz.