Neue Musik / Musikfeature / SoundArt: Die Radio-Woche vom 08.10. bis 14.10.2018

Radio Neue Musik. Montage: Hufner
Radio Neue Musik. Montage: Hufner

Neue Musik und Musikfeatures in der Kalenderwoche 41. Die Harfe in der Neuen Musik, Der Musiktraktat im 20. Jahrhundert, Tyrannei und Freiheit: Wilde Lieder, Musiker und Künstler in Singapur, „Mein“ Japan | Gloria Coates, Einojuhani Rautavaara, Timothy McCormack, Konstantia Gourzi, Maia Urstad, Michael Hirsch.

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08.10.2018


21:04 bis 22:00 | kulturradio
MUSIK DER GEGENWART: Die Harfe in der Neuen Musik

Mit Ulrike Klobes. Der Klangfarbenreichtum der Harfe ist für die zeitgenössische Musik seit langem Inspirationsquelle für klangliche Neuerungen und Forschungen und wird immer wieder erweitert. Ein Überblick mit Aufnahmen führender Vertrerinnen und Vertreter.

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Worte um Musik: Der Musiktraktat im 20. Jahrhundert (1/4)

Von der Erde bis zum Himmel – Olivier Messiaens „Traité de rythme, de couleur, et d’ornithologie“. Von Bernd Künzig. Musikalische Traktate, die schriftliche Gelehrsamkeit zu musikalischen Fragen, war eigentliche eine Sache der Vergangenheit. Doch im 20. Jahrhundert tauchen derartige Manifestationen im Zuge der Avantgarde-Diskussionen nach dem 2. Weltkrieg in schriftlicher Form wieder verstärkt auf. Oft heißen sie allerdings nicht Traktate. Nur Olivier Messiaen gab einer gewaltigen, mehrere Tausend Seiten umfassenden Textsammlung diesen Titel. Der „Traité de rythme, de couleur, et d’ornithologie“ ist die umfassendste Abhandlung über all die musikalischen Themen, die den französischen Komponisten Zeit seines Lebens beschäftigt haben: Der Rhythmus, die Farben und die Gesänge der Vögel. Sein Traktat berichtet über die Musik Indiens, die der katholischen Liturgie, über Mozarts Klavierkonzerte, die Musik Debussys und Strawinskys und ist dazu eine Enzyklopädie der notierten Gesänge der Vögel aus der ganzen Welt, die er als Komponist auf seinen Reisen rund um den Globus notiert hat. Die erst nach dem Tod Messiaens veröffentlichten sieben Bände des „Traité“ sind also mehr als eine Darstellung musikalischer Gelehrsamkeit. Er könnte auch den Titel tragen „Messiaen oder wie er die Welt sah“.


09.10.2018


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: „Das ist halt so crossover – oder nicht?“ – Szenenwechsel mit Musiker und Soundkünstler Jonas Urbat

Von Julian Kämper. Wer in vielen Musikszenen zuhause ist, sollte deren Potenzial und Grenzen kennen. Skeptische Blicke auf das Crossover-Denken.

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Zum 80. Geburtstag der Komponistin Gloria Coates

Symphonie Nr. 1 (Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Elgar Howarth); Streichquartett Nr. 5 (Modern String Quartet); „Cette blanche agonie“ (Sigune von Osten, Sopran; musica viva ensemble Dresden: Jürgen Wirrmann); „Time frozen“ (Das Neue Werk: Dieter Cichewiecz); Sonate (Andreas Lucke, Violine); Symphonie Nr. 14 (Münchener Kammerorchester: Christoph Poppen)

21:00 bis 22:00 | NDR Kultur
neue musik: Die Weite Skandinaviens und eine streitbare Rarität – Einojuhani Rautavaara zum 90. Geburtstag

Tauchen Sie mit uns in die Tiefe der Musik des finnischen Komponisten ein. Sie führt in die Natur des Nordens, die Atmosphäre der Mittsommernächte und der finnischen Mythologie. „Aufgabe von Kunst heute ist es, Chaos in die Ordnung zu bringen“, sagte der Soziologe und Musikkritiker Theodor W. Adorno. Eines der Streichquartette, die er selbst komponiert hat, können Sie hier hören, das meiste blieb der Öffentlichkeit verborgen. Wir senden Auszüge vom 26. Mai 2018 aus der Elbphilharmonie in Hamburg.

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Studio für Musik

Zum 80. Geburtstag der Komponistin Gloria Coates. Eine Sendung von Kristin Amme


10.10.2018


00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponisten

Viera Janárceková: Concerto per Pianoforte e Orchestra (Ivan Buffa, Klavier; Bamberger Symphoniker: Jonathan Nott); Klaus Treuheit: „Aural evidence“ (Charlotte Walterspiel, Gunter Pretzel, Viola; Klaus Treuheit, Orgel); Karola Obermüller: „Untergegangen der Mond“, Sapphische Strophen (Kai Wessel, Countertenor; ars nova ensemble nürnberg); Jürgen Schmitt: Duo (Armin Fuchs, Klavier; Johannes Beer, Schlagzeug); Alexander Muno: „im solaren Restaurant, zergehend“ (Sonja Korkeala, Violine; Clemens Weigel, Violoncello; Markus Bellheim, Klavier)

20-21 Uhr | Radio SRF 2 Kultur
Musik unserer Zeit / Klassiker des 20. Jahrhunderts: Helmut Lachenmann, Pression

Pression, dieses Stück für Solocello aus dem Jahr 1969, ist eins der berühmtesten von Helmut Lachenmann – und sogar der gesamten Musik des 20. Jahrhunderts. Warum? Hat es heute noch Kraft? Eine Untersuchung mit der Cellistin Martina Schucan.

20:04 bis 21:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge: Forelle mit Orchester – Die schönsten Schubert-Bearbeitungen

Ob Schuberts Forelle auf einmal zu satten Orchesterklängen durch die Bäche schießt, ob die stillen Lieder der „Winterreise“ zu vielstimmigen Chorsätzen werden, ob Gretchen ihr Spinnrad mit rockigen Beats antreibt oder ob der Erlkönig sich plötzlich in einen Geigenvirtuosen verwandelt:

Die Bearbeitungen von Schuberts Musik sind zahlreich. Selbst die Wanderer-Fantasie wird da unversehens zum volltönenden Orchesterwerk.

21-22 Uhr | Radio SRF 2 Kultur
Neue Musik im Konzert / spettro. Fritz Hausers Geister.

Lo spettro – das Spektrum. Oder auch das Gespenst. Beide Bedeutungen sind in diesem grossen Solo des Schlagzeugers Fritz Hauser aufgehoben: das weite, geheimnisvolle, überwältigende Spektrum der Schlaginstrumente, und auch die weite, geheimnisvolle, überwältigende Begenung mit den Geistern…. Konzert vom 26.8.18, Lucerne Festival

21:00 bis 22:00 | NDR Kultur
Chormusik: Göttliche Liturgie des Heiligen

Sergei Rachmaninow: Chrysostomos Liturgie op. 31. Rundfunkchor Berlin / Ltg. Nikolas Fink

21:04 bis 22:00 | kulturradio
MUSIK DER GEGENWART: Karlheinz Stockhausen: Kontakte

Mit Andreas Göbel. Karlheinz Stockhausen war einer der wichtigsten Pioniere für elektroakustische Musik im 20. Jahrhundert. Mit seinem Werk „Kontakte“ für Elektronik, Klavier und Schlagzeug hat er eine Raumklangmusik geschrieben, die akustische Instrumente und Elektronik zusammenführt. Beim Musikfest Berlin haben der Pianist Pierre-Laurent Aimard und der Schlagzeuger Dirk Rothbrust zusammen mit Marco Stroppa (Klangregie) das Werk aufgeführt. Aufnahme vom 15. September im Großen Sendesaal des rbb im Rahmen des Musikfestes Berlin

23:03 bis 00:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Tyrannei und Freiheit: Wilde Lieder (2/2) – Marx’ Music – Teil 2

Neue Werke des Kompositionswettbewerbs Karl Marx 200. Birmingham Contemporary Music Group. (Konzerte vom 1. und 2. September in der Promotionsaula und dem Kurfürstlichen Palais in Trier)

Am 5. Mai 1818 wurde Karl Marx in Trier geboren. Auch 200 Jahre danach haben seine Gedanken kaum an Aktualität verloren. Das Projekt „Wilde Lieder“ fußt auf der Überzeugung, dass auch die scheinbar unpolitische Musik mit Marx’ schen Begriffen beschrieben und analysiert werden kann: Als geistige Produktion ist sie Ausdruck des gesellschaftlichen Bewusstseins, das durch die materiellen Lebensverhältnisse bedingt ist und sich mit ihnen ändert. Zugleich sah Marx das Komponieren als Beispiel „wirklich freier“, d. h. nicht entfremdeter Arbeit. Unter dem Titel „Wilde Lieder“ pries der junge Marx in romantischen Gedichten die Kraft der Musik. Das Projekt „Wilde Lieder“ will Marx’ Gedankenwelt und Ideale musikalisch mit neuem Leben füllen. Ein internationaler „Call for Scores“ wird bis zu sieben zusätzliche Werke prämieren, die im Rahmen der Jubiläumsausstellungen in Großbritannien und Deutschland – Marx’ wesentlichen Wirkungsstätten – zur Aufführung kommen.


11.10.2018


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: „Weder Töne noch Rhythmen“ – Der Komponist Timothy McCormack

„KARST“ für großes Ensemble; Ensemblekollektiv Berlin; Leitung: Enno Poppe; Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2018 | „karst survey“ für Ensemble und Elektronik. Klangforum Wien | „You actually are evaporating“ für Violine und Violoncello (Ausschnitte). Christopher Otto, Violine; Kevin McFarland, Violoncello

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponistinnen

Tobias Peter Maria Schneid: „Manchester-metrics in B“ (Jörg Widmann, B-Klarinette); Gloria Coates: Liederzyklus nach Lyrik von Emily Dickinson (Patricia Stiles, Mezzosopran; Graham Cox, Klavier); Henrik Ajax: „Nexus“ (Brigitte Helbig, Klavier); Isabel Mundry: „Vogelperspektiven“ (Sarah Maria Sun, Sopran; Meret Roth, Sprechstimme; Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Susanna Mälkki); Elina Goto: Suite Nr. 1 (Yayoi Imada, Violoncello; Elina Goto, Marimbaphon)

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
KlassikPlus: Dorothea Hußlein im Gespräch mit dem Tenor Piotr Beczała

Für die Bayreuther Festspiele 2018 war Piotr Beczala der Retter aus höchster Not, was auch ganz gut zur „Lohengrin“-Handlung passt. Das Einspringen hat sich gelohnt, denn als neuer Schwanenritter im Blaumann feierte er ein großartiges Debüt in Bayreuth. Sich überhaupt auf Wagner einzulassen, damit hat der polnische Tenor lange gewartet. Vor zwei Jahren hat er sich in Dresden erstmals dieser Herausforderung gestellt. Zuhause ist Piotr Beczala im italienischen, französischen und deutschen Fach. Er gastierte bereits an den großen Häusern, wie der Metropolitan Opera, der San Francisco Opera oder den Salzburger Festspielen. Der einstige Schüler von Pavel Lisitsian und Sena Jurinac ist heute in der komfortablen Situation, sich seine Rollen aussuchen zu können. Dabei steht er dem Regietheater als Selbstzweck kritisch gegenüber. Zu Beginn seiner Laufbahn stand nicht er, sondern seine Frau Katarzyna Bak-Beczala vor einer großen, vielversprechenden Gesangskarriere. Doch sie steckte zurück, und so wurde Piotr Beczala zu einem der weltweit führenden Tenöre. Aus ihm hätte aber ebenso ein hervorragender Bäcker werden können. Diese Schicksalswendungen und vieles mehr erzählt er im Gespräch mit Dorothea Hußlein.

20:04 bis 21:30 | hr2-kultur
Forum N mit dem hr-Sinfonieorchester

„Ich kann das Komponieren nicht von meinem Leben trennen.“ Was Isabel Mundry hier bekennt, gilt auch für die drei weiteren Forum-N-Komponistinnen am heutigen Tag.

Tamara Stefanovich, Klavier; Leitung: Jonathan Stockhammer | Isabel Mundry: Motions // Der doppelte Blick (Uraufführung des Gesamtzyklus) | Lili Boulanger: D’un matin de printemps | Clara Schumann: Klavierkonzert a-Moll op. 7. (Aufnahme vom 14. September 2018 aus dem hr-Sendesaal, Frankfurt – Teil 2).

Die hochbegabte Lili Boulanger aus Paris, die als erste Frau 1913 den wichtigen Rom-Preis gewann, starb im Alter von nur 24 Jahren. Kurz zuvor entstanden 1918 die anrührenden Orchesterwerke „D’un matin de printemps“ und „D’un soir triste“, die von Trauer künden, zugleich von Hoffnung in magisch düsterer Strahlkraft. „Selbstvergessen“ schrieb die 15-jährige Clara Schumann ihr viele Töne und Liebe atmendes Klavierkonzert op. 7. Begleitet vom Gewandhausorchester unter Mendelssohn war sie die Solistin bei der Uraufführung 1834 in Leipzig. Kontrastiv dazu „Blick des Abwesenden“, das andere, in diesem Forum N uraufgeführte Klavierkonzert. Die aus Izmir stammende, in Berlin lebende Zeynep GedizlioÄlu (*1977) denkt dabei an ein Pianoforte, das seinen Ort sucht, ihn findet, zugleich Gefahr läuft, seine Identität zu verlieren. Ein akutes Thema – hier rein instrumental diskutiert. In dem Orchesterstück „Motions // Der doppelte Blick“ geht es der 1963 in Schlüchtern geborenen Isabel Mundry um die Beziehungen zwischen Körper und Klang, gleich einer imaginären Choreografie für den sinfonischen Klang-Körper allein.

20:04 bis 22:30 | SR2 KulturRadio
Mouvement: Chorkonzert mit Neuer Vokalmusik

Kammerchor Stuttgart (16 Vokalsolisten). Leitung: Frieder Bernius | Werke von David Kosviner, Charlotte Seither, Olivier Messiaen, György Ligeti, Christian Münch und Gustav Mahler. Aufnahme vom 1. Oktober 1998 aus der Stiftskirche St. Arnual in Saarbrücken

21:30 bis 22:30 | hr2-kultur
Singapore is a democracy, but… – Musiker und Künstler in Singapur

Von Felix Leuschner | Teil 1 (von 2). Singapur aus der Sicht einheimischer Künstler. Singapurs einheimische Künstler berichten über die Schwierigkeiten und Chancen, Kunst in Singapur zu machen und als Künstler dort zu leben. Die Sendung geht Fragen nach, wie frei Kunst und freie Meinungsäußerung in der Millionenmetropole Singapur wirklich ist. Wie restriktiv ist das politische System Singapurs? Welchen Einfluss hat die Regierung auf die Kunst und die Künstler, deren Lebensumstände und deren Wunsch, eine demokratischere Gesellschaft zu bilden? Künstler erzählen über die Selbstzensur als „geniale Erfindung“ des Systems und werfen einen Blick hinter die „Erste-Welt-Fassade“ Singapurs.

22:03 bis 23:00 | SWR 2
SWR2 Hörspiel-Studio: La Musica – Nach dem gleichnamigen Theaterstück von Marguerite Duras

Aus dem Französischen von Walter Boehlich; Mit: Birgit Minichmayr, Alexander Fehling, Paula Beer u. a.; Komposition: alva noto; Regie: Kai Grehn. (Produktion: SR/RBB 2013)

„Es sind Leute, die sich geliebt haben und die sich getrennt haben. Sie sind noch jung. Sie sind erst fünfunddreißig. Sie sind in Evreaux zum letzten Akt ihrer Trennung, zum Scheidungsurteil. Sie wissen immer noch nicht, was ihnen passiert ist. Beide sind gekommen, um sich ein letztes Mal wiederzusehen, doch beinahe ohne es zu wollen.“ (Marguerite Duras)

Dieses Stück einer Allerweltssituation über Liebe, Betrug, Reue, Scheidung, Wiederbegegung und Abschied für immer seziert genau die Welt der Beziehungen zwischen Mann und Frau in ihrer leidenschaftlichen Fragilität und hoffnungslosen Vereinzelung.

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Porträtkonzert Konstantia Gourzi – Festival Aktuelle Musik 2018

Konstantia Gourzi: „P-ILION“, op. 33, Nr. 2 (Valentín Sánchez Piñero, Pascal Schwab, Violine; Michael Falter, Viola; Aikaterini Constantinou, Violoncello); „Sappho-Zyklus“, op. 12 (Rebecca Martin, Mezzosopran; Wolfgang Manz, Klavier); „Vibrato 1“, op. 38 (Valentín Sánchez Piñero, Pascal Schwab, Violine; Michael Falter, Viola; Aikaterini Constantinou, Violoncello; Edita Hakobyan, Klavier); „Wind Dances“, op. 72 (Oksana Martyniuk, Akkordeon); „Vibrato 2“, op. 38 (Valentín Sánchez Piñero, Pascal Schwab, Violine; Michael Falter, Viola; Aikaterini Constantinou, Violoncello; Edita Hakobyan, Klavier); „Sängerin der Komischen Oper“, op. 23 (Michael Falter, Viola); „Ieratiki Poiisi“, op. 34 (Vassilis Agrokostas, Gesang; Mingfei Fang, Saxophon; Valentín Sánchez Piñero, Pascal Schwab, Violine; Michael Falter, Viola; Aikaterini Constantinou, Violoncello; Oksana Martyniuk, Akkordeon; Leitung: Konstantia Gourzi). Aufnahme vom 20. April 2018 im Neuen Orchestersaal der Hochschule für Musik Nürnberg


12.10.2018


00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Klangkunst: zeit-ton-passagen – Klangkunst von Maia Urstad

Archiv der Deutschen Welle: Christian Spiecker. Produktion: Autorenproduktion 2017-18. Länge: ca. 54’30

Von Dari über Griechisch bis Kisuaheli: Hörstück aus Archivmaterial der Deutschen Welle.

Seit 1953 funkt die Deutsche Welle um den Globus. Ursprünglich für die „lieben Landsleute in aller Welt“ (Theodor Heuss) gedacht, sendete das Programm ab 1992 in zahlreichen Sprachen von Dari über Griechisch bis Kisuaheli. Nun hat die norwegische Klangkünstlerin Maia Urstad eine Hommage an die Deutsche Welle komponiert: ein Hörstück aus Tondokumenten und Störgeräuschen. „zeit-ton-passagen“ entstand ursprünglich als Klanginstallation für eine Unterführung in Bonn im Rahmen von Maia Urstads Aufenthalt als Stadtklangkünstlerin der Initiative „bonn hören“.

Maia Urstad, geboren 1954 in Kristiansand in Norwegen, ist bildende Künstlerin, Musikerin und Performerin. Kunststudium an der Bergen Academy of Art and Design. Seit den 1980er-Jahren ortsspezifische Konzerte und Installationen. Ihre Klanginstallationen integrieren Radios, CD-Player oder Kassettenrekorder als Klangobjekte und zentrale visuelle Elemente. Die Klangtexturen basieren zumeist auf vorgefundenen Materialien sowie Radio- oder Telekommunikationssignalen. Zwischen 2008 und 2010 erhielt sie den Norwegian Government’ s working grant for artists. Maia Urstad lebt und arbeitet in Bergen (Norwegen).

00:12 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponistinnen

Dorothee Eberhardt: Sextett (Versus Vox Ensemble München); Magret Wolf: „Kain we Hewel“ (Krakauer Schlagzeugensemble); Johannes X. Schachtner: „Dreizehn“ (Julia Galic, Violine; Maximilian Hornung, Violoncello; Silke Avenhaus, Klavier); Ursula Mamlok: „Der Andreasgarten“ (Tara Helen O’Connor, Flöte; Rebecca Jo Loeb, Violine; June Han, Harfe); Helga Pogatschar: „Underground surround“ (Reinhilde Gamper, Leopold Hurt, Martin Mallaun, Zither); Kay Westermann: „Scheherazade“, Uraufführung (Liat Himmelheber, Mezzosopran; Moritz Eggert, Klavier)

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Opera Europa – Internationales Netzwerk für die Zukunft der Oper

Von Franziska Stürz. Vor fünfzehn Jahren gründeten der britische Intendant Nicholas Payne und die belgische Theatermanagerin Audrey Jungers den Verein „Opera Europa“ mit dem Ziel, Opernhäuser und Festivals innerhalb Europas zu vernetzen und Synergien untereinander zu schaffen. Ziel des Netzwerkes ist, die Kunstform Oper mit all ihren Facetten zukunftsfähig zu machen und trotz der vielen unterschiedlichen europäischen Finanzierungsmodelle einen kreativen Austausch zum Nutzen aller Mitglieder stattfinden zu lassen. Mehrmals im Jahr finden in ganz Europa Kongresse mit unterschiedlichen Schwerpunkten statt, es gibt einen Marktplatz für internationale Koproduktionen, eine neue Streaming-Plattform für online Übertragungen von Opernvorstellungen, und es werden Nachwuchskräfte gefördert. Die Autorin Franziska Stürz war bei der Sommerkonferenz 2018 am Züricher Opernhaus zum Thema „Measuring the arts“ – wie man Erfolg und Wert von Kunst messbar machen kann, und sprach mit teilnehmenden Künstlern, Intendanten, Operndirektoren und dem Vorstand von Opera Europa über ihre bereits erreichten und noch angestrebten Ziele. Im Rahmen der Konferenz wurde auch zum zehnten Mal der Europäische Regie-Preis für Nachwuchs-Opernregisseure verliehen, gestiftet von der Wiesbadener Camerata Nuova. Sowohl die Preisträgerin als auch die Stifter des Preises kommen in diesem Feature zu Wort. Zu hören gibt es Musikbeispiele weltweiter neuer Opernprojekte von New York über Melbourne bis Astana.

22:00 bis 22:30 | Deutschlandfunk Kultur
Einstand: Vor Publikum und Mikrofonen – Die 100. „Hörprobe“ im Deutschlandfunk Kultur

Von Carola Malter. Die Konzertreihe ‚Hörprobe’ startete 1996 in der Hochschule für Musik in Detmold, veranstaltet vom damaligen DeutschlandRadio Berlin. Vor Publikum und Mikrofonen präsentierten sich inzwischen ungezählte Musikerinnen, Musiker und Ensembles. Anlässlich der 100. ‚Hörprobe’ im Oktober lassen wir noch einmal die schönsten Momente Revue passieren.


13.10.2018


14:05 bis 15:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Opera Europa – Internationales Netzwerk für die Zukunft der Oper

22:05 bis 22:50 | Deutschlandfunk
Atelier neuer Musik: Universalist und Zauberer – Das Vermächtnis des Komponisten Michael Hirsch

Von Gisela Nauck. Er komponiere für Instrumente, für Sprache und für Theater und ergänzte dann oft: „Das ist für mich eine Erweiterung des sinnlichen Potenzials.“ Die Erweiterung erfolgte aus dem experimentellen Geist der Avantgarde. Von hier aus hat Michael Hirsch das Terrain von Musik neu gesichtet und abgesteckt. Dem verbissenen Ernst der Avantgarde fügte er Humor, Poesie und Leichtigkeit hinzu. Im Wechselspiel von strenger Konstruktion und vegetativer Wucherung entstanden Werke mit so assoziativen Titeln wie ,Kopfecke/Wunderhöhle’ oder ,Würgeengel – Fragment’ oder ,Chronik in Augenblicken’. Sein Hauptwerk aber ist ,Das Konvolut’. Als über zehn Jahre getätigte Sammlung von Instrumentalmusik, musique concrète, Sprach- und Vokalkompositionen, bündelt es Hirschs künstlerische Originalität. Die Gesamtaufführung steht noch aus – wie überhaupt die Musik von Michael Hirsch kaum bekannt geworden ist. Viel zu früh ist er im vorigen Jahr im Alter von 59 Jahren gestorben.

23:00 bis 00:00 | hr2-kultur
The Artist’s Corner | Sol-i So: Bambusgarten – Jirisan 1951

hr 2018 | 40 Min. | Ursendung. Der Berg Jirisan im Süden Koreas ist während des Koreakrieges (1950-53) ein Ort des Rückzugs. Soldaten verstecken sich hier. Oft besuchen sie das Dorf am Fuße des Berges, um den dort lebenden Frauen – die Männer sind im Krieg oder schon tot – die Nahrung zu rauben.

Eines Tages versteckt sich in dem von der südkoreanischen Armee besetzten Dorf ein nordkoreanischer Soldat im Bambusgarten einer Witwe. Sie verlieben sich. Doch ihre Freundin erpresst den Soldaten, zwingt ihn zum Sex, wird schwanger und begeht daraufhin Selbstmord. Tage später brennt die südkoreanische Armee den Wald nieder; dabei stirbt auch der nordkoreanische Soldat. Diese in Korea bekannte Geschichte über das Schicksal der koreanischen Frauen, die sich keiner der beiden Kriegsparteien verpflichtet fühlten und in ihrem Überlebenskampf auch die damals strengen Moralregeln außer Acht ließen, bildet den Plot des rhapsodischen Hörstücks der südkoreanischen Komponistin Sol-i So (*1990), das im Auftrag von hr2-kultur entstanden ist. Derzeit arbeitet und studiert die ausgebildete Pansori-Sängerin in Berlin und Dresden, an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber.


14.10.2018


17:04 bis 18:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge: Ohrwurmalarm! – Angriff auf die Geschmacksnerven

Wir sind von ihnen umzingelt. In Kaufhäusern rieseln sie von den Decken, in Fahrstühlen und Taxis lauern sie auf einen, und noch in der Telefonwarteschleife wird man von ihnen verfolgt: Gegen Ohrwürmer ist kein Kraut gewachsen.

Wie Grippeviren mutieren sie und wandeln ihre Gestalt. Kaisers Klänge versuchen heute, uns von den schlimmsten Exemplaren dieser Gattung zu befreien.

23:04 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Studio Neue Musik: „Mein“ Japan

Karlheinz Stockhausen: Ausschnitt aus „Japan“, aus „Für kommende Zeiten“, Version für Elektrochord, Schlagzeug und Elektronium; Peter Eötvös, Elektrochord; Christoph Caskel, Schlagzeug; Harald Bojé, Elektronium | Peter Eötvös: Ausschnitt aus „Harakiri“, Szene mit Musik für Stimmen, 2 Shakuhachis und Holzhacker; Tokk Ensemble | Gerhard Stäbler: Ausschnitt aus „Palast des Schweigens“, Kassandra-Studie für Shô; Mayumi Miyata | Hans Zender: Auswahl aus „Lo-Shu VI“, Haikai für Flöte und Cello; Ensemble e-mex | Peter Gahn: reading unicorn skulls – the town (engraved dreams) für Koto, 4 Hyoshigi, Klarinette, Violine und Schlagzeug; ensemble reflexion K, Leitung: Gerald Eckert

Chefmitarbeiter bei Kritische Masse | Website

seit 1997 chefökonom der kritischen masse und netzbabysitter der nmz.