op. 111 – Eine Analyse in 335 Teilen – Takt 19
Jeder einzelne Takt von Ludwig van Beethovens Sonate für Klavier c-Moll op. 111 aus dem Jahr 1822 wird an dieser Stelle von Bad-Blogger Arno Lücker unter die Lupe genommen. Ein Versuch, dieser Musik irgendwie „gerecht“ zu werden, was natürlich, dafür aber fröhlich, scheitern muss.
Die bisherigen Folgen:
Takt 1 Takt 2 Takt 3 Takt 4 Takt 5 Takt 6 Takt 7 Takt 8 Takt 9 Takt 10 Takt 11 Takt 12 Takt 13 Takt 14 Takt 15 Takt 16 Takt 17 Takt 18
Eine Staccato zu spielende Viertelnote im Forte auf der ersten Zählzeit. Eine Ansage – ein Ausrufezeichen: „!“. Gleichzeitig schlicht das Ende des Crescendos, das zusammen mit dem ausnotierten as-g-Triller der drei vorherigen Takte schön angerollt kam.
Am Ende des Taktes eine Unisono-16tel-Triole im Fortissimo – immer noch im grolligen Bass des Klaviers.
Seien wir ehrlich: Wir alle wissen, dass nach diesen drei Tönen nur eine Oktave auf c kommen kann. Obwohl, bei Beethoven sollte man nie „nie“ sagen.
Mache ich aber trotzdem (und ich spreche dieses Wort jetzt, das muss die Lesenden mir glauben, wirklich beim Schreiben aus): „Nie“.
Arno Lücker wuchs in der Nähe von Hannover auf, studierte Musikwissenschaft und Philosophie in Hannover, Freiburg - und Berlin, wo er seit 2003 lebt. Er arbeitet als Autor (2020 erschien sein Buch »op. 111 – Beethovens letzte Klaviersonate Takt für Takt«, 2023 sein Buch »250 Komponistinnen«), Moderator, Dramaturg, Pianist, Komponist und Musik-Satiriker. Seit 2004 erscheinen regelmäßig Beiträge von ihm in der TITANIC. Arno Lücker ist Bad-Blog-Autor der ersten Stunde, Fan von Hannover 96 und den Toronto Blue Jays.