Verschlagwortet: Puccini

139. Oder: wie alt sind die Opern im Durchschnitt, die an deutschsprachigen Häusern gespielt werden?

Und wenn sich nichts ändert, wird diese Zahl anwachsen. Die Opern werden immer älter werden, bis sich kaum noch jemand daran erinnert wie es einmal war, als tatsächlich noch neue Opern entstanden. Im Jahr 2100 wird man dann Opern hören, die meistens 222 Jahre alt sind. Im Jahre 2200 sind sie dann 322 Jahre alt. Die Opernhäuser werden inzwischen Staub angesetzt haben, man muss sich durch ganze Quadratkilometer von Spinnweben hindurchkämpfen, bis man das Foyer erreicht. Die Opernbühne ist voller Mumien, die allesamt „Nessun Dorma“ singen, als ewiger Zombiechor. Aber der Titel stimmt nicht mehr. Es müsste „tutti dormano“ heißen,

Roboter-Dirigent & Andrea Bocelli – wann gibt’s den Robocelli und mehr

Vorgestern, Premiumtratsch: der sogenannte Tenor Andrea Bocelli vom Pferd gefallen! Klar, wo der Apfel nicht weit vom Pferd fällt und dies eine Schlagzeile wert ist, Mensch und Tier aus Fleisch und Blut Dinge gemeinsam erleben, wie man es schon seit Homer kennt, ist das ein kleiner Aufreger. Zuvor revolutionierte Bocelli...

Auf wilden Pfaden – ein Besuch beim Ensemble Sentieri Selvaggi

Auf wilden Pfaden – ein Besuch beim Ensemble Sentieri Selvaggi

Als ich die Einladung des Mailänder Ensembles „Sentieri Selvaggi“ zu einer Aufführung zweier meiner Stücke in Mailand bekam, war ich nicht wenig erstaunt. Italien ist wie wir wissen ein Land mit massiven finanziellen Problemen im Kulturbereich. Unter Berlusconis perfidem Medienregime der Dummheit haben es Opernhäuser, Orchester und natürlich vor allem Ensembles für zeitgenössische Musik extrem schwer. Normalerweise bedeutet dies, dass man sich notgedrungen auf die eigene „Szene“ konzentriert, eigene Komponisten fördert, und es ist relativ selten, dass man von außerhalb eingeladen wird. Tatsächlich war es schon Jahre her, dass ich das letzte Mal eine eigene Aufführung in Italien erlebt hatte.

Holly Golightlys Großvater

Holly Golightlys Großvater

Die Lebensgeschichte zweier unterschiedlicher Genies hat Krausser in seinem gerade erschienenen Buch „Zwei ungleiche Rivalen“ beschrieben, herausgegeben durch die neue Musikedition von Elke Heidenreich bei C. Bertelsmann. Krausser hat diesem Projekt viel Energie gewidmet und intensives Quellenstudium von Briefen und Aufzeichnungen betrieben. Herausgekommen ist ein spannender Musikroman, der vor allem als authentische Darstellung der Musikwelt des ausgehenden 19. Jahrhunderts zu faszinieren weiß.