Amerikanisches Tagebuch, 5. Tag
Vor den Häusern stehen Schilder, auf englisch, spanisch und arabisch: „Wo auch immer Du herkommst. wir freuen uns, dass Du unser Nachbar bist“.
Bühnenarbeiter haben eine starke Gewerkschaft, werden gut bezahlt und verdienen meistens mehr als die Musiker auf der Bühne (dieses unglaubliche Faktum wurde mir mehrmals von amerikanischen Kollegen bestätigt). Nach einem Musikhochschulabschluss sollte man sich also tatsächlich überlegen, ob man in den USA nicht lieber Bühnenarbeiter wird – man hat ein geregeltes Einkommen, ist vermutlich unkündbar und kann problemlos eine Familie ernähren, im Gegensatz zu den hungerleidenden Musikern.
Diesen Sommer verbrachte ich im August 2 Wochen in den USA, diesem seltsamen Land der Widersprüche, Abgründe und dennoch immer wieder auch Hoffnung. Der Grund: Musik. Ich besuchte sowohl die Musikfestivals in Tanglewood als auch in Staunton, Virginia, nur eine halbe Stunde von Charlottesville entfernt. Diese Aufzeichnungen sind eine Fortsetzung meines Komponistentagebuchs, Tag für Tag aufgezeichnet, nun schon in der Vergangenheit, aber nicht sehr weit entfernt von der Gegenwart.
Wer sich an Macht gewöhnt, gewöhnt sich auch an eine Aura der scheinbaren Unverletzlichkeit. Man hat die Vorstellung, dass für einen selber vielleicht andere Grenzen gelten als für andere Menschen, dass man sich gefahrlos mehr erlauben kann, dass einem nichts geschehen kann. Bei Politikern und Prominenten ist oft zu beobachten, dass sie bis zum allerletzten Moment an diese Unberührbarkeit glauben. Barschel gab bis zuletzt sein „Ehrenwort“ und glaubte wohl auch selber daran, Christoph Daum hatte seine Haarprobe schon längst abgegeben und musste eigentlich wissen, dass alles herauskommen würde, stritt dennoch alles ab.
Vor vielen Jahren, ich studierte noch – ja, es ist so! – Philosophie, hatte ich mir, damals sagte man noch „im Internet“, Jean-Paul Sartres „Das Sein und das Nichts“ bestellt. Der völlig überschätzte Wälzer wurde, wie bei Neubüchern üblich, in Zellophan verpackt geliefert. Ich las das Buch aber nicht sofort,...
I was astonished how much international resonance my last blog entry – the beginning of a commented reading of Borstlap’s much maligned book chapter by chapter – has created. Even though most comments I read condemned Borstlap’s critique of the “New Music Establishment” as laughable there seemed to be a hint at a bigger and perhaps even necessary discussion of the way arts and especially music are funded. Because I am interested in a more international opinion and perhaps even consensus on this I have decided to continue this series in English (perhaps as a little step towards an international edition of the Bad Blog Of Musick, which is something I always want to do but never get around doing sadly).
von Alexander Strauch · Published 30. Juli 2012 · Last modified 20. Januar 2018
Die 30. Olympischen Spiele in London haben bisher die deutschen Erwartungen ans Siegertreppchen enttäuscht. Berichterstatter mit finsteren Mienen und Berichterstatterinnen mit noch düsteren Gesichtsausdrücken beschwören das anfängliche Menetekel des Nicht-Gewinns und sind schier entgeistert, wenn eine deutsche Schwimmerin „Dabei-Sein-Ist-Alles“-Freude bekundet. Wie wunderbar, dass sich das Ende der diesjährigen 46. Darmstädter...
von Alexander Strauch · Published 16. Januar 2012 · Last modified 20. Januar 2018
Am Freitag letzter Woche war wieder mal musica viva in München. Ach, schon verrechnet! Als Badblogger verkalke ich allmählich. Nein! Am Samstag war musica viva. Emilio Pomarico winkte nett den BR-Sinfonikern zu, die in zahlreich Soli aufgesplittet ihre Bestes gaben. Zumindest sah es so aus. Olivier Messiaens „Couleurs de la...
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