Aber wisst ihr was? Ich fände es auch toll, wenn es D’eschingen eines Tages in der Form wie wir es kennen, nicht mehr geben würde. Ich fände es hinreißend, wenn wir D’eschingen nicht mehr brauchten, verschrotten könnten. Und wisst ihr warum?
Auch in der Welt der klassischen Musik gibt es keinen wirklichen Anspruch auf Ewigkeit, auch wenn wir mit unseren Büsten und Heiligenverehrungen Rituale vollführen, die genau diese Ewigkeit und Allgemeingültigkeit ständig suggerieren.
Bei all den verschiedenen Theorien und oft dubiosen Ratschlägen, die von selbst ernannten „Experten“ im Moment ausgesprochen werden, kommt mir doch zumindest ein Gedanke in Bezug auf das typische klassische Musikpublikum, der bisher nicht geäußert wurde: Ist es nicht beunruhigend, dass das Virus anscheinend exakt dasselbe „Zielpublikum“ hat wie klassische Musik?
„Sechzehntel verpflichten!“ – eine Devise, die Volker David Kirchner mir auf meinen Lebensweg mitgab. Sechzehntel zu komponieren ist einfach – die Frage ist nur: Was passiert dann?
Überhaupt wundere ich mich, dass ich das allen Ihnen schreibe und nicht Ihrer Tochter, denn eigentlich würde ich lieber direkt mit ihr sprechen. Am Ende muss Ihre Tochter weder auf Sie noch auf mich hören und ihre eigenen Entscheidungen treffen.
Honorarverhandlungen sind nicht Jedermanns Sache. Das Selbstwertgefühl von Komponisten ist durch jahrelang eingetrichtertes Minderwertigkeitsgefühl und fehlendes Selbstbewusstsein bzgl. des öffentlichen Wertes der eigenen Musik meist angeknackst, und sie gehen in Verhandlungen wie kleine eingeschüchterte Pudel. Ja, es gibt sogar Komponisten, die dafür zahlen würden, dass ihre Werke aufgeführt werden.
In der neuen Artikelreihe des Bad-Blog-Gründers wird ein schonungsloser und ehrlicher Blick auf den Alltag zeitgenössischer Musik geworfen. Was bleibt, wenn man sich Ideologie und falschen Hoffnungen verweigert?
Mit der FEM-Nadel werden dieses Jahr also zwei von mir hoch geschätzte Personen geehrt, die sich unermüdlich für die Sache der Neuen Musik eingesetzt haben, ohne dabei – wie viele andere – jemals aufzugeben oder im Irrenhaus zu landen. Ist es ein Zufall, dass die Nachnamen dieser beiden Personen ausgerechnet „Kämpfer“ und „Geissler“ lauten?
Denen, die noch nie in Donaueschingen waren, muss man erklären, dass es sich hier um a) ein kleines und nettes Städtchen im Ländle und b) um ein historisch bedeutendes Festival Neuer Musik handelt, das immer mal wieder fast ausfällt, dann aber immer wieder wundersamerweise von der Siemens-Musikstiftung gerettet wird. Worüber sich alle, die dort gerne Mal zaghaft ausgebuht werden wollen, ganz dolle freut.
Donaueschingen…diese große Stadt der Neuen Musik von der ich schon so viel gehört hatte. Und so Unterschiedliches! So sagte mir eine gute Freundin neulich, dass die Musik in Donaueschingen zwar Scheiße sei, aber die Gerüchte, oh la la, die Gerüchte! Man müsste da unbedingt hin, um die „Szene“ zu verstehen, der Rest wäre eigentlich Nebensache.
Sabine Bergk betreibt erfolgreich den Podcast „Lieder können fliegen“. Sie erzählt von ihrem künstlerischen Werdegang, wie sie als Regisseurin, Autorin, Lyrikerin gearbeitet hat und welche wunderbaren Projekte ihres Weges gekommen sind. Sie spricht über ihre Liebe zum Kunstlied und ihre Kooperationen mit Komponist:innen und vieles mehr.