Verschlagwortet: bayerische staatsoper

Die Bose-Collection, Chronik eines skandalösen Verfahrens

Die Bose-Collection, Chronik eines skandalösen Verfahrens

Die Bose Collection – Chronik eines skandalösen Verfahrens   Hans-Jürgen von Bose, heute 67 Jahre alt, war in den 1980er und 90er Jahren ein berühmter Komponist. Nicht wenige sahen in ihm den legitimen Erben Hans Werner Henzes, dem vielleicht bedeutendsten deutschen Komponisten des 20. Jahrhunderts. Ob Streichquartette, Vokal- oder Kammermusik,...

Klagen, Lüften, Zagen, Testen im Lichte eines Kunstfreiheit-Urteils und Testprojekts und Yo Yo Mas

Die Tage gab es ein Urteil des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs (VfGH), das sich unter anderem wie „Aufstehen für die Kunst“ mit der Kunstfreiheit auseinandersetzte und die mit dieser anderen Popularklage geforderte einstweilige Aussetzung der aktuellen Bayerischen Infektionsschutzverordnung abschmetterte. Zugleich erlebt man in Berlin das Pilotprojekt „Perspektive Kultur“, das Öffnungen von Kulturbetrieben...

Komponistinnen 2019/20 – Fehlanzeige bei den großen Münchener Klangkörpern?

Zu Beginn der letzten Saison galt meine Münchener Nabelschau Dirigentinnen. Wie sieht es aber 2019/20 in München jenseits der zeitgenössischen Musik bei den sinfonischen und chorischen großen Klangkörpern mit Komponistinnen aus? In der letzten Saison gab es sogar weibliche Namen in sinfonischen Abo-Konzerten sowie in rein weiblich besetzten Sonderprogrammen. Das...

Daniel Barenboim – ohne Kollegialität und Fürsorge in aktuellen Interviews

Hier eine Betrachtung der aktuellen Zeit- und rbb24-Interviews mit Daniel Barenboim, denn in seiner Sache wird die Berichterstattung unübersichtlich, beziehungsweise hat die Seite des Dirigenten und Pianisten die Deutungshoheit vermeintlich zurückgewonnen. Zuletzt meldete sich noch Rolando Villazon mit einem Statement in der FAZ vom 2.3.19, dazu im Kommentar von Jan...

Wo sind die Komponistinnen – ein Blick in die Münchner Konzertsaison 2018/19 der Profi- und Laienorchester

Nicht-Münchner denken jetzt: nicht schon wieder weiß-blau. Ich sage: der Umgang mit Komponistinnen der großen Münchner Orchester ist ein Lakmustest für ganz Deutschland, gerade wenn es um renommierte Sinfonieorchester geht. Aufhänger war für mich der Blick ins Programmheft des Münchner Faustjahres 2018. Hier hätte in den Konzerten der am Sonderprogramm...

Mphil @ Odyssee – vorgezogene Aprilscherze, Wiesnphilharmonie, Paketposthalle, Riemarkaden

Gestern hieß es Rihm im Herkulessaal, 2 Tage zuvor, am 28. März, hieß es Riem oder Paketposthalle. Es geht um den Ausweichstandort, wenn die Münchner Philharmoniker 2020 aus der Philharmonie am Gasteig müssen. Highlight der Vorschläge: die Stadtratsfraktion um den ehemaligen FDP-Kunstminister Dr. Heubisch schlug ernsthaft vor, nach dem Oktoberfest...

Wo sind Zimmermanns Soldaten des 21. Jahrhunderts – trotz musikalischer Überwältigung auch nicht in München 2014

Sonntag letzter Woche hatten „Die Soldaten“ von Bernd Alois Zimmermann in München Premiere. Im Herbst 2012 stemmte die Bayerische Staatsoper Jörg Widmanns „Babylon“ als eine das Opernensemble ziemlich herausfordernde Aufgabe, damals noch unter Kent Nagano, der dies grandios im Griff hatte. Nun wurde es der erste Höhepunkt unter dem neuen...

George Benjamins „Written on Skin“, eine Lektion in Exklusivität auflösendem Koproduzieren

Das beschreibare Pergament einer Oper wie „Written on Skin“ – „skin“ bedeutet ja Pergament – ist der Sound aus dem Orchestergraben: es ist immer wieder faszinierend, den Instrumentierungen des britischen Komponisten zuzuhören. Bisher ist er besonders als Komponist von größeren Ensemblewerken und selbst „Symphonie“ genannten Orchesterstücken bekannt geworden. Grundintervalle wie...

Babylon von Peter Sloterdijk und Jörg Widmann an der Bayerischen Staatsoper – keine Sprachverwirrung, keine Musikverwirrung, keine Fragen, keine Antworten

Babylon von Peter Sloterdijk und Jörg Widmann an der Bayerischen Staatsoper – keine Sprachverwirrung, keine Musikverwirrung, keine Fragen, keine Antworten

Fangen wir von hinten an: Premierenparty: Sehr fein, unterschiedlichste Menschen aus allen Schichten, Wein, Bier und Saft umsonst, Musikprominenz zum Greifen nah, selbst Sloterdijk und Widmann geisterten mal durch die Menge. Stimmung der Mitwirkenden: Diese sagen, dass weite Teile des Hauses kräftig am Zustandekommen der Uraufführung mitgeholfen hatten. Im Gegensatz...