Nachdem letzthin der Verwaltungsrat des Deutschen Museums sein generelles Placet für einen Umbau des Kongresssaales des Münchener Deutschen Museums zu einem Konzertsaal gab, zeichnen sich nun geradezu revolutionäre Lösungsansätze vor dem frühlingshaftem Alpenpanorama ab. Nachdem selbst der Kulturretter Siemens das Münchener Kammerorchester demnächst vor die Türe setzen wird, noch gar...
Wenn man heute Werbebroschüren der großen Musikagenturen durchblättert (wie ich neulich auf der Musikmesse) merkt man schnell, dass sich seit den Zeiten von Alfred Brendel (sieht aus wie ein Schweizer Bankbeamter) und Luciano Pavarotti (sah aus wie übergewichtiger italienischer Opernsänger) einiges geändert hat.
Die Sonne scheint und Zither9 ist vorüber! Es war eine Freude zu hören und sehen, wie im Münchner Kulturzentrum Gasteig es aus allen Ecken zart zirpend zupfte. Nachgemachtes wie Klezmer oder Chanson – der Zither haftet im volkstümlichen leider immer wieder was epigonales an. Authentisches wie die slowenische Volksmusik der...
Die Natur unseres Betriebs ist das Lärmen und die stete Präsenzpflicht. Wir übertreffen uns gegenseitig mit Ankündigungen, Konzerthinweisen, was wir toll finden, wen wir toll finden, warum wir es toll finden und warum XXX der letzte Schrei ist.
Manche Leute lesen eindeutig zu oft die Wochenzeitschrift „Spiegel“! Kein Wunder, dass es soviel Rumor um die Faschismus-Vorwürfe gegen Christian Krachts neuen Roman gab, Mitte März mancher alt-humanistisch gebildete Bildungsbürger angesichts der Vorabveröffentlichungen des „Kulturinfarkts“ einen richtigen Herzinfarkt erlitt. Und nun die von mir den Berliner Piraten unterstellte Lektüre! Bei...
musik? kenn ich. messe? kenn ich. ich kenn sogar messvertonungen. also: messen. (was nicht zwangsläufig das gleiche ist wie „messmusik“.) aber eine musikmesse, das kannte ich bislang noch nicht. lange zeit hielt ich die hübschen kleinen noten- und buchausstellungen der verlage, die im rahmen von festivals wie den wittener tagen...
Jedes komponierende Wesen kennt es: Einfallslosigkeit, Schreibunlust, Zeitdruck. Um den Faktor Zeit teilen sich wohl ein wenig die Meinungen: Manchmal fördert er wunderbare Dinge zu Tage, manchmal verschlimmert er gewaltig die Schreibhemmung. Wenn man aber mal „drin“ ist – im Komponieren, entweder total abgekapselt oder sogar noch kommunikativer verdrahtet als...
OK, auch auf die Gefahr hin, Öl ins Feuer zu gießen, nachdem Kollege Peter Köszeghy sich gerade wie immer sehr feurig und leidenschaftlich in den Kommentaren streitet, präsentiere ich euch hier einen von ihm eingereichten Gastartikel über seine Gedanken bei einem Konzertbesuch.
Die immer wieder hierzulande aufflammende Diskussion über die Notwendigkeit oder Unnötigkeit von kultureller Förderung durch den Staat (momentan zugespitzt durch das Buch „Kulturinfarkt“) kennt im Grunde zwei grundsätzliche Lager. Auf der einen Seite sind die eifrigen Verteidiger kultureller Werte, die verzweifelt versuchen, die reiche kulturelle Landschaft unseres Landes um jeden Preis zu bewahren. Auf der anderen Seite sind die Pragmatiker, die Kosten/Nutzen-Rechnungen aufstellen und die Kulturlandschaft für zu aufgebläht und überfinanziert halten. Beide Seiten führen eine Diskussion darüber, wie „wertvoll“ Kunst für unsere Gesellschaft ist, und wie viel sie uns kosten bzw. nicht kosten sollte.
Hurra, Musik hat wieder eine Bedeutung, Musik ist wieder gefährlich. Zumindest für jene, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, sich selbst abzuschaffen. Oder das, wofür sie von uns allen ihr Geld bekommen. Alles das, für das sie stehen könnten. Das Ansinnen, gemeinsam mit zwei ehemaligen Chefdirigenten ein Protestkonzert durchzuführen,...