Bad Blog Of Musick Das bedeutendste Blog zur zeitgenössischen Musikkultur

B.A. Zimmermann vs. Stockhausen (Sommerlochtagebuch 4)

B.A. Zimmermann vs. Stockhausen (Sommerlochtagebuch 4)

Es ist eines meiner absoluten Lieblingsstücke von einem meiner Lieblingskomponisten: „Musique pour le soupers de Roi Ubu“ von Bernd Alois Zimmermann, hier zu hören in einer schönen Aufnahme mit Michael-„Warum habt ihr mir den Siemens Preis erst JETZT gegeben?“-Gielen und dem „Kölner Rundfunk Symphonieorchester“ (so hießen die damals). Großartig z.B. die kaputte Renaissance-Spieluhrenmusik bei 9:00 ff., die mit den verrücktesten Zitaten verwoben wird, bis sich Zeitlichkeit komplett auflöst und endgültig die „Kugelgestalt“ erreicht ist. Großartig!

Schöne Pianistinnen gewinnen immer. Täglich grüßt Pierrot Lunaire. Sommerlochtagebuch (3)

Schöne Pianistinnen gewinnen immer. Täglich grüßt Pierrot Lunaire. Sommerlochtagebuch (3)

Es ist ja ein Lieblingsthema von mir – die akustische Verwahrlosung der Musik gegenüber ihrer visuellen Präsentation. Heutzutage kann sich kaum noch jemand leisten, keine youtube-Videos von eigenen Stücken reinzustellen, und je spektakulärer diese sind desto besser. Klassische Musiker sind inzwischen unter so einem Schönheitsdruck, dass sich inzwischen schon blutjunge Sängerinnen Gedanken über Brust-OP’s und Botox-Behandlungen machen. Und Martin Stadtfeldt über das permanente Auftragen eines Lippenstifts, da ja sonst sein Fotograf immer nachretuschieren muss.

Sommerlochtagebuch. Bad Blog goes daily.

Sommerlochtagebuch. Bad Blog goes daily.

Es ist Sommer. Der Bad Blog liegt darnieder. Patrick Hahn, Arno Lücker, Alexander Strauch – sie gelten nach ihren jeweils letzten Artikeln als verschollen, vermutlich Richtung Seychellen oder Sylter Badestrand. Nur ich, der alternde Bad Boy in Midlife Crisis, halte die Stellung (bis auch ich verschwinde – Richtung Paros, Griechenland, um der griechischen Ökonomie wieder auf die Sprünge zu helfen). Und schreibe mal ein kleines Sommertagebuch, so ganz ohne Plan, was mir halt jeden Tag so einfällt. 7 Tage lang. Versprochen!

„die fette seele“ der stuttgarter musikhochschule

„die fette seele“ der stuttgarter musikhochschule

Die totale Vermischung dank Vollhochschule: Alte Musik trifft neue Musik in der Produktion die fette seele von Klaus Lang nach Cavalieris Rappresentatione di anima et di corpo, die heute Abend in Schwäbisch Gmünd Premiere haben wird. Guten Abend auch, lange nichts voneinander gelesen, es tut mir leid, liebe Bad Blogger,...

Qualitätssteigerung durch Einsparung

Qualitätssteigerung durch Einsparung

Tja, schon hart für die Musikchochschulen Mannheim und Trossingen – 500 Studienplätze abbauen, ganze Studienrichtungen eindampfen, Professuren vernichten – aber es wird ja letztlich alles besser, oder nicht? Und wenn ihr anfangt zu meckern, fallen euch eure Kollegen von den anderen Hochschulen (z.B. Hartmut Höll) noch in den Rücken und beschimpfen euch als „unsolidarisch“. Die wollen halt auch nicht in den Genuss einer Qualitätsverbesserung kommen, scheint es. Kann man ja verstehen.

Spaltprodukt fünf Musikhochschulen oder können Badener und Schwaben noch miteinander reden?

Die kreativste Region Deutschlands ist nicht mehr Berlin. Baden-Württemberg läuft der Bundeshauptstadt gerade den Rang ab. Kreativität allerdings nur in Bezug auf eine chaotische Musikpolitik, um kein Jota anders in ihrer Kommunikationskatastrophe wie dereinst Stuttgart 21: letztes Jahr bot uns der SWR zuerst die Orchesterfusionsplanungskomödie, gefolgt von der Fusionsbeschlusskomödie samt...

George Benjamins „Written on Skin“, eine Lektion in Exklusivität auflösendem Koproduzieren

Das beschreibare Pergament einer Oper wie „Written on Skin“ – „skin“ bedeutet ja Pergament – ist der Sound aus dem Orchestergraben: es ist immer wieder faszinierend, den Instrumentierungen des britischen Komponisten zuzuhören. Bisher ist er besonders als Komponist von größeren Ensemblewerken und selbst „Symphonie“ genannten Orchesterstücken bekannt geworden. Grundintervalle wie...

Wir bauen ab

Wir bauen ab

Eigentlich geht es uns gut. Wir sind eines der reichsten Länder der Welt, zum Teil auf Kosten anderer, aber egal, irgendeinem geht es immer besser, irgendeinem immer schlechter. Man beneidet uns weltweit: um unsere schönen Autobahnen, auf denen Löcher noch repariert werden. Um unsere ehrlichen Bürger, die mieten und nur selten kaufen, und daher auch keine Kreditblasen erzeugen. Um unsere relativ unkorrumpierbaren Beamten. Aber vor allem auch um unsere Kultur und unsere Bildung: unsere Opernhäuser, unsere Theater, unsere Museen, unsere Akademien, unsere Universitäten. All dies war unseren Altvorderen einmal wichtig gewesen, und sie haben Stein auf Stein gesetzt um diesen ihnen wichtigen Dingen ein Haus zu geben: dem Humanismus, den Künsten, der Bildung. Oder auch: Dem Wahren, Schönen, Guten. Was heute nur so abgedroschen klingt, weil vergessen wurde, was es eigentlich mal bedeutet hat. Weil dennoch Kriege geführt und schreckliche Verbrechen begangen wurden.
Vielleicht könnte einer sagen: Medizin ist nicht ohne Wert, nur weil sie nicht immer vor Krankheit schützt.

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