Autor: Moritz Eggert

Avenidas y whatever (Hommage an Nora und Eugen Gomringer)

Inzwischen ist es ja so, dass man schreiben kann, was man will, und irgendjemand kommt und interpretiert etwas hinein, was nicht drin steht. Daher habe ich provisorisch ein paar weitere Versionen des Gedichtes gemacht, die zeigen können, auf wie viele andere Weisen man es noch missverstehen kann. Schon mal vorsorglich.

Die Liste der ewig gestrigen Opernhäuser, Edition Spielzeit 2017/2018 (Teil 1)

Stellen Sie sich vor, Sie gehen in einen Buchladen, und alles was Sie finden ist Belletristik aus dem 18. oder 19. Jahrhundert. Stellen Sie sich vor, Sie gehen ins Kino, und auf dem Programm sind einzig und allein Filme von Chaplin, Eisenstein und George Melies. Stellen Sie sich vor, Sie gehen in ein Museum, und alles was Sie sehen sind alleine die Gemälde, die Sie eh schon kennen, und zwar eine relativ kleine Auswahl von ca. 50 Stück.

„Wenn Helmut das darf…“ – was der „Marche Fatale“ von Lachenmann uns eigentlich sagen will

Man stelle sich vor man lebt als Nonne jahrzehntelang in einem Kloster, in dem strengstes Zölibat herrscht, und dann eröffnet einem die Mutter Oberin, dass sie es nun vollkommen unproblematisch findet, einen Swinger-Club aufzumachen. Ungefähr so muss es sich für strenge Lachenmann-Jünger anhören, wenn ihr Prophet sich nun einen kleinen musikalischen Scherz in Es-Dur erlaubt. Es ist der ultimative Affront, die komplette Verneinung einer Philosophie, die vorher auch immer wieder dogmatisch ausgelegt wurde. War es nicht Lachenmann, der einmal Henze zu viel „Banalität“ vorwarf? Und nun beschäftigt er sich selber damit?

Offener Brief an Daniel Hope

Was ich Ihnen also sagen will, lieber Herr Hope: wollen Sie sich nicht vielleicht doch noch einmal überlegen ob Sie nach Ihrer sicherlich verständlichen ersten Beleidigung über das Video den beiden Schöpfern die Chance zu einer persönlichen Begegnung (und damit verbundenen Entschuldigung) geben könnten, anstatt sie so hartnäckig anzugehen? Müssen Anwälte bemüht werden für etwas, das man eigentlich bei einem Bier und einem netten Gespräch klären könnte?

Oper für Ungeduldige (1): „Rusalka“ in einer Minute

Also, wie gesagt, man versteht diese Opernhandlungen natürlich nicht, da man noch nie eine fucking Oper gesehen hat, denn man gehört einer Generation an, die nur noch eine Aufmerksamkeitsspanne von 3 1/2 Sekunden hat, und die schon das Lesen einer 144 Zeichen langen Twitter-Nachricht für eine literarische Überforderung hält. Was also tun?