Wie ich mal an einem Nachmittag ein Ensemble-Stück für die Kirche komponieren musste

Anfang 2018 bat mich ein lieber Freund, ein Stück für die Taufe seines Sohnes zu schreiben. Die Komposition (gegeben waren vierstimmiger Männerchor, Orgel und Blechbläser; allesamt Profis in Staatsorchestern oder an Staatsopern) sollte sich Jesaja 43,1 widmen: »Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du bist mein!«

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Dann wurde die Zeit knapp. Und ich hatte recht viel zu tun. Es kam im Grunde nur noch ein einziger Nachmittag in Frage.

Der Beginn mit Orgel: Ich wollte, dass das irgendwie ganz explizit mit dem Namen des Säuglings meines lieben Freundes zu tun hatte. Also gibt es einen Orgel-Anfang, mit Tönen, die rhythmisch so disponiert sind, dass man dort den gesamten Namen des kleinen Jungen drauf singen könnte.

Ab einem bestimmten Punkt sollte es um die springende Freude gehen, die so ein neues Leben in der Welt auslösen kann. Eine frühlingshafte Beseeltheit.

Das Ganze entstammt also der Arbeit eines einzigen Nachmittags. Dann musste natürlich noch die Übertragung ins Notenschreibprogramm erfolgen.

Ich traue mich heute einfach mal, das ins Netz zu stellen. Find’s immer noch ganz süß.

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Arno Lücker wuchs in der Nähe von Hannover auf, studierte Musikwissenschaft und Philosophie in Hannover, Freiburg - und Berlin, wo er seit 2003 lebt. Er arbeitet als Autor (2020 erschien sein Buch »op. 111 – Beethovens letzte Klaviersonate Takt für Takt«, 2023 sein Buch »250 Komponistinnen«), Moderator, Dramaturg, Pianist, Komponist und Musik-Satiriker. Seit 2004 erscheinen regelmäßig Beiträge von ihm in der TITANIC. Arno Lücker ist Bad-Blog-Autor der ersten Stunde, Fan von Hannover 96 und den Toronto Blue Jays.

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