Friedenswerke – eine Playlist
Ein Jahr ist jetzt der Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine her. Und der Krieg ist noch immer nicht vorbei. Als Kind hatte ich noch Angst, dass mein Vater (der etwas länger bei der Bundeswehr war als „nötig“, sprich: freiwillig) in den Krieg muss. Das war damals – in den Zeiten meiner Kindheit, zur Zeit des Kalten Krieges – ja auch nicht ganz unwahrscheinlich. Mein Vater erzählte viel aus seiner Bundeswehrzeit – und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er es manches Mal genoss, dass wir um ihn Angst hatten. Heute ist er ein geruhsamer Rentner, der viel liest und wandern geht. Ich werde immer mehr wie er. Nur habe ich damals Zivildienst gemacht. Und dann Musik studiert. Deshalb reagiere ich so, wie ich es halt vermag. Mit einer Playlist zu Friedenswerken in der Musik, die vielleicht noch nicht so bekannt sind.
Mieczysław Weinberg (1919–1996)
Die Banner des Friedens op. 143. Sinfonische Dichtung (1986)
Andrzej Panufnik (1914–1991)
A Procession for Peace (1983)
Paul Wranitzky (1756–1808)
Grande sinfonie caractéristique pour la paix avec la République française c-Moll op. 31 (1797)
Michael Tippett (1905–1998)
A Child of our Time (1939/41)
Arvo Pärt (* 1935)
Sjaella. Peace Upon You, Jerusalem (2002)
Bohuslav Martinů (1890–1959)
Mahnmal für Lidice (1943)
Sigismond Stojowski (1870–1946)
Prayer for Poland (1915)
Sergei Bortkiewicz (1877–1952)
Sinfonie Nr. 1 D-Dur op. 52 (»Aus meiner Heimat«) (1934)
Arno Lücker wuchs in der Nähe von Hannover auf, studierte Musikwissenschaft und Philosophie in Hannover, Freiburg - und Berlin, wo er seit 2003 lebt. Er arbeitet als Autor (2020 erschien sein Buch »op. 111 – Beethovens letzte Klaviersonate Takt für Takt«, 2023 sein Buch »250 Komponistinnen«), Moderator, Dramaturg, Pianist, Komponist und Musik-Satiriker. Seit 2004 erscheinen regelmäßig Beiträge von ihm in der TITANIC. Arno Lücker ist Bad-Blog-Autor der ersten Stunde, Fan von Hannover 96 und den Toronto Blue Jays.
