Verschlagwortet: Andriessen

Originalität

Tagebuch der Wörter (25) Originalität Wir sind so an Konzepte wie „Urheberrecht“ und „Plagiat“ gewöhnt, dass wir manchmal vergessen, dass es sich um relativ neue Konzepte handelt. Auch das was wir unter „Originalität“ verstehen, sowie unsere ganze Vorstellung eines „kreativen Genies“ sind sehr stark von der Romantik geprägt. Wenn wir...

„Note Performer“ – Freud und Leid der Simulation

„Note Performer“ – Freud und Leid der Simulation

Mal was Praktisches:
Wir Komponisten schlagen uns ja oft mit dem Problem herum, dass wir immer öfter aufgefordert werden, ein elektronisches Demo unserer akustisch komponierten Stücke zu liefern, was bei aussterbenden partiturspielfähigen Korrepetitoren, fehlendem Geld für Klavierauszüge und vor allem dem langsam schwindendem inneren Gehör von Dirigenten und Co. nicht wirklich verwundert.
MIDI-Simulationen begegnen wir natürlich auch im Kompositionsunterricht: wogegen sich zu alten Zeiten die Komponisitionsstudenten ums Klavier scharten, wo man meistens mehr schlecht als recht versuchte, alles irgendwie mit 10 Fingern darzustellen, wird heute meist ein Laptop aufgeklappt und es dröhnen blecherne und manchmal abstrus schreckliche MIDI-Sounds aus dem Kleinlautsprecher. Ersters war deutlich charmanter (und förderte das innere Hören!).

(untitled)

(untitled)

untitled) ist eine Komödie über neurotische Künstler in Manhattan und ist in dieser Hinsicht sicherlich den New-York-Filmen von Woody Allen sehr nah. Ungewöhnlich hierbei ist, dass es sich um eine Hollywood-Produktion handelt (zwar keine mit Riesen-Budget, aber immerhin von Samuel Goldwyn produziert, und mit recht bekannten Schauspielern besetzt). Noch ungewöhnlicher ist die Tatsache, dass es sich bei der Hauptfigur um einen Avantgarde-Komponisten handelt.

Hits der Moderne – weitere Gedanken zur GEMA-Krise

Hits der Moderne – weitere Gedanken zur GEMA-Krise

Wir können Stücke wie „Different Trains“ von Reich oder „De Staat“ von Andriessen durchaus als „Hits der Moderne“ bezeichnen, aber ihr Aufführungsaufkommen ist lächerlich gegenüber Stücken wie „Sacre“ oder „Carmina“.
Dass es diese Art von Hits heute nicht mehr gibt, ist nicht allein Schuld der Komponisten, denn es ist heute unglaublich schwierig eine Massenverbreitung zu finden, auch für die Popmusik. Aber wenn ein Stück eine dauerhafte Attraktivität besitzt, die eben über die Insiderzirkel hinausgeht, ist schon sehr viel gewonnen. Und es hilft auch den ungewöhnlicheren, abseitigeren Sachen, die durch solche Leuchtturmstücke erst auffindbar werden.