Autor: Moritz Eggert

Der Stand der Dinge (6): Berufsaussichten

Wenn man sich die Szene anschaut, so ist für jeden „Neue Musik“-Komponisten ein Netzwerk an Kontakten von großer Wichtigkeit. Hierbei herrscht oft ein Prinzip des „wie du mir so ich dir“. Man lädt sich gegenseitig zu selbstgegründeten Festivals ein, vergibt „composer in residence“ – Posten in der Hoffnung später selber einer zu werden, engagiert sich für Kollegen. Die Komponistenlandschaft erweist sich im Gegensatz zum Beispiel zur Literaturszene als erstaunlich „sozial“, man ist auf gegenseitige Hilfe angewiesen (jedes „Konzert“, jede „Aufführung“ erfordert immer die Bündelung von vielen Interessen), also gibt man sich diese Hilfe auch. Soziale Kompetenz spielt hierbei eine große Rolle – ist man unkollegial, zu „pushy“ oder zu verschroben wird sich dies auch in geringeren Aufführungszahlen auswirken.

Der Stand der Dinge (5): Im Dschungel der Medien

Wie virtuos die Neue Musik die Chancen des Internets nutzt, ohne in dessen Fallen der „15 Minutes of Fame“ zu tappen, wird die Zukunft dieser Musik bestimmen. Aber es könnte damit einhergehen, dass Neue Musik sich einreiht in den großen Pool generell künstlerisch avancierter Musik (z.B. Independent Pop, elektronische Musik, etc.) und damit ihren vor allem durch „Leitmedien“ ermöglichten Sonderstatus endgültig verliert.

Der Stand der Dinge (4): Der Komponist, das unbekannte Wesen

Manchmal ist es ganz gut, kurz innezuhalten und etwas möglichst nüchtern zu betrachten, ohne einen von Ideologien, falschen Erwartungen oder eigenen Hoffnungen verstellten Blick. Vielleicht ist das neue Design des Bad Blogs ein guter Anlass dazu. Natürlich gibt es nie einen endgültigen „Stand der Dinge“, alles ist im Fluss. Aber...

Laudatio auf Frank Kämpfer und Theo Geißler (Verleihung der FEM-Nadel in Donaueschingen)

Mit der FEM-Nadel werden dieses Jahr also zwei von mir hoch geschätzte Personen geehrt, die sich unermüdlich für die Sache der Neuen Musik eingesetzt haben, ohne dabei – wie viele andere – jemals aufzugeben oder im Irrenhaus zu landen. Ist es ein Zufall, dass die Nachnamen dieser beiden Personen ausgerechnet „Kämpfer“ und „Geissler“ lauten?

Der große Diktator. Screeshot

Was ich WIRKLICH beim Lesen einer Pressemeldung über Georg Friedrich Haas denke

Aber andererseits: sagt man diesem Pupsopa doch spätestens mit 18 Jahren, dass er sich verpissen soll! Also ich finde das sollte man sich nicht gefallen lassen, dass da so ein Nazigreis vor einem auf und nieder hüpft und mit einem Stöckchen auf einen einschlägt, mit 18 kann man dem doch schon einmal sagen, dass er sich sein Stöckchen sonstwohin schieben kann.

Moritz Eggert als Phantom in Donaueschingen. Selfie

Ein Phantom in Donaueschingen

Denen, die noch nie in Donaueschingen waren, muss man erklären, dass es sich hier um a) ein kleines und nettes Städtchen im Ländle und b) um ein historisch bedeutendes Festival Neuer Musik handelt, das immer mal wieder fast ausfällt, dann aber immer wieder wundersamerweise von der Siemens-Musikstiftung gerettet wird. Worüber sich alle, die dort gerne Mal zaghaft ausgebuht werden wollen, ganz dolle freut.

„Ich hasse Oper“. Eine Rede für die Jahresfeier der Akademie Musiktheater Heute.

Diese Rede hielt ich letzten Mittwoch in Frankfurt, Holzfoyer der Oper Frankfurt… Ich hasse Oper. Und damit ihr mich nicht falsch versteht und dies für eine Rede haltet, die sich für irgendein verschwurbeltes angeblich „neues“ Genre entflammt: ich hasse auch Musiktheater. Ich hasse diesen ganzen monströsen Zirkus der Eitelkeiten. Ich...