rabimmel, rabammel, rabumm

für gema-themen sind ja hier andere zuständig. aber: was mir da gestern beim stehkaffee aus der express, dem kölner pendant zu blick, bild oder kronenzeitung, entgegensprang ließ mich schäumen wie die frischmilch in der belchkannekanne unterm dampfstrahl. da fährt doch die gema offenbar tatsächlich gerade eine offensive gegen kindertagesstätten etc., die nicht kommunal organisiert sind und daher nicht pauschal an die gema etwas dafür abführen, dass sie in ihrer kita-gruppe gelegentlich mal sonne, mond und sterne, laternen, vöglein oder weiß ich was ansingen. sie sollen nun zur kasse gebeten werden dafür, dass sie die unverfrorenheit besitzen, liederzettel zu kopieren um gemeinsam mit eltern und kindern ein wenig das stimmchen zu erklingen zu lassen.

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sicher ist es rechtmäßig. aber ist es auch schlau? ist es im sinne der urheber, in deren namen die gema geld einsammelt, dass sie die musikalische früherziehung behindert? ist es wirklich in ihrem sinne, wenn die kindergärtnerinnen in zukunft lieber gar nicht mehr singen, weil sie fürchten müssen, dass im nächsten moment eine einstweilige verfügung um die ecke kommt und eine dicke rechnung vor die nase hält? da werden millionen für jeki ausgegeben, damit jedes kind einmal ein instrument in die hand nimmt und auch eine künftige gesellschaft es für richtig und wichtig erachtet, dass künstler und kunst von ihr gefördert werden. und die urheber selbst in form ihrer verwertungsgesellschaft erschweren „jedem kind“ den zugang zum ureigenen instrument, der stimme, indem sie das singen harmloser liedchen mit „geldstrafe“ belegen. wenn jeki das symptom einer krise ist, so ist solche form der rechteverwertung die krise selbst.

kehren wir also zurück zur oralen überlieferung, erfinden wir unsere eigenen lieder. und schneiden wir dieser tradition der halsabschneiderei das allerwerteste ab und urhebern wir fröhlich: rabimmel, rabammel, rabatz.

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Musikjournalist, Dramaturg

28 Antworten

  1. eggy sagt:

    Eigene Lieder erfinden? Du wirst staunen, Patrick, selbst Werke die nicht bei der GEMA angemeldet sind, sind GEMA-pflichtig. Man entkommt ihr nicht!

    Moritz, der diesen Scheiss auch nicht gut findet, da dann seinem eigenem Sohn im Kindergarten das Singen verboten wird…

  2. hufi sagt:

    Aber da bin ich ganz auf Seiten der GEMA. Die kann schließlich nicht einfach mal so oder so entscheiden wie es ihr passt. Denn wie sagen die Künstler dort selbst: „Die GEMA sind wir. Wir sind die GEMA.“ Also müssen diese „Wirs“ das entscheiden. Und ich wäre sehr gespannt, zu erfahren, wenn es möglich wäre, dies zu ändern auf einer „Betriebsversammlung“, ob dies auch geschähe. Was lernt die das denn aus Verlegersicht: „Noten kopieren“, sagen sie, „ist kein Kavaliersdelikt!“ Und die Komponisten: „Musik hat ihren Wert“.

    Ich sach‘ nur Ratzefummel.

  3. Michael H. gerloff sagt:

    Werke, die nicht angemeldet sind, sind GEMA-pflichtig? Hmm, wie das? Doch nur, wenn Beteiligte selbst angemeldet sind? Und das werden kreative Kindergärtnerinnen nicht unbedingt sein.

    Und ob Künstler, die ihre eigene Musik auf ihrer eigenen Website nicht spielen dürfen, ohne an die GEMA zu zahlen, sich immer als GEMA fühlen? Zumal der Hauptteil ihrer Gelder an die Big Players wandert.

  4. eggy sagt:

    @Michael H. Gerloff:

    Werke, die nicht angemeldet sind, sind GEMA-pflichtig? Hmm, wie das? Doch nur, wenn Beteiligte selbst angemeldet sind?

    Das ist ein weit verbreiteter Irrtum, denn die GEMA ist grundsätzlich berechtigt, ein Inkasso vorzunehmen, auch wenn die beteiligten Musikautoren gar nicht in der GEMA sind.
    Es gibt grundsätzlich 3 Varianten, der Veranstalter zahlt dabei IMMER:
    1) Die Autoren sind in der GEMA, dann bekommen sie für die Aufführung Geld von der GEMA (ein Jahr später normalerweise)
    2) Die Autoren sind nicht in der GEMA, dafür aber zum Beispiel in einer ausländischen Verwertungsgesellschaft (ASCAP, SACEM und so weiter). Die GEMA hat dann mit der ausländischen Verwertungsgesellschaft einen Wahrnehmungsvertrag und leitet das Geld dann an sie weiter. Das dauert dann NOCH länger.
    3) Die Autoren sind weder in der GEMA noch in einer anderen Verwertungsgesellschaft: Die GEMA behält das Geld einfach, das dennoch vom Veranstalter gezahlt werden muss, denn es gibt eine Grundwahrnehmungsregelung: Sehr oft sind die genauen Schutzrechte aufgeführter Werke zum Zeitpunkt der Aufführung gar nicht bekannt, das wird meistens erst im Nachhinein festgestellt (man muss dazu auch wissen, dass ein Großteil der Musik geschützt ist, die aufgeführt wird, nichtgeschützte Werke sind in der Minderheit). Selbst nicht geschützte Werke werden also wie geschützte behandelt – wer nicht Mitglied der GEMA oder einer anderen Verwertungsgesellschaft ist (was ja nicht sehr schwer ist und jedem Komponisten mit Aufführungen möglich ist) verzichtet auf Geld, das ihm sonst zustände.
    Solche Systeme sind übrigens nicht nur in der Musik üblich, es gibt auch Sozialversicherungsabgaben, die nicht notwendigerweise alle irgendwo ankommen, nur wenn jemand sich zum Beispiel bei einer bestimmten Rentenkasse anmeldet, etc.

    Die ganze KITA-Geschichte ist übrigens wesentlich komplizierter als hier beschrieben – die GEMA ist nämlich gar nicht der Urheber dieser Aktion, sondern nur ausführendes Organ der Verwertungsgesellschaft Musikedition, die diese Gelder ÜBER die GEMA einfordert. Das dies extrem negative Publicity bringt, hätte aber der GEMA klar sein sollen.
    Dieser Artikel erklärt das ein bißchen genauer:

    Moritz Eggert

  5. Pèter Köszeghy sagt:

    ich bin Mitbegründer einer „nichtkommunalen“ Kindergarten und sitze selbst als Gründungsmitglied seit 5 Jahren in dem Vorstand dort. Ich habe nichts über solcher Methoden gehört, geschwiege denn überhaupt mit dem Kita mit der GEMA überhaupt etwas zu tun gehabt. Ich finde Herr Hahn, sie vermischen da einiges. WO sind die Nachweise? Ich möchte das mal gerne sehen. Schwachsinn in die Luft zu stellen ist immer einfach.
    Zur JEKI: das ist einer der grössten Schwachsinnigkeiten, das je erfunden worden ist. Da unterrichten gut ausgebildete Musikpedagogen für lächerliche Stundenlöhne Gruppen von Kindern und Instrumente, die sie selbst garnicht spielen können. Es ist ein „Sparfaktor“ und Dilettentismus pur. Das ist meine ganz persönliche Meinung dazu… Wenn die Lehrer, die JEKI unterrichten, dafr entsprechende Belohnung bekämen, wäre die Sache anders. So, wie das z.Z. mit Jeki läuft, ist es nicht anderes, als eine Sparmöglichkeit für vielen Musikschul-leitungen. Ehrlich gesagt, ich bringe mien Kinder lieber zum Privatlehrer und „ertrage“ ich lieber die Umstände die damit verbunden sind, als sie bei den sogenannten JEKI-Schwachsinn mitmachen zu lassen.

  6. Guten Tag meine Herren,

    Ihnen ist aber sicher bewusst, dass für die Lizenzierung von Noten nicht die GEMA sondern die VG Musikedition zuständig ist. Die Tarife stammen daher auch nicht von der GEMA, sondern von der VG Musikedition. Nachzulesen in der offiziellen Info, die die VG Musikedition hierzu veröffentlicht hat (http://www.vg-musikedition.de/home.php?nID=149).

    Herzliche Grüße,
    Bettina Müller
    Pressesprecherin GEMA

  7. Pèter Köszeghy sagt:

    @ Liebe Frau Müller, das war wirklich dringend nötig, dass Sie das hier geschrieben haben! Danke!!!

  8. peh sagt:

    @herr köszeghy: die quelle war angegeben, lesen sie doch und hier ist der link zum empörungsartikel, auf den ich verwiesen habe:
    http://www.express.de/regional/bonn/die-gema-will-mit-paenz-moos-machen/-/2860/4789658/-/index.html

    @frau müller: vielen dank für die richtigstellung. ich gestehe, dass mein kurzer eintrag sich nicht durch tiefe hintergrundrecherche auszeichnet und danke ihnen für die rechte richtigstellung.

    dann war mein vorschlag ja nicht verkehrt: rückkehr zur oralen überlieferung. aber sagen sie: sind nicht schon beim kauf jeder tonerpatrone und jeden kopierers abgaben fällig, die den verwertungsgesellschaften zugehen?

    und: was sagen sie zum „symbolischen gehalt“ dieses vorgehens? ist es im sinne der urheber?

  9. hufi sagt:

    Die Kanzlei Finkenzeller klärt weiter auf. Vielleicht bekommt der KITA von Peter K. dann auch Post.

    Die VG Musikedition schreibt dabei sämtliche Kindergärten, Kindertagesstätten und vorschulische Einrichtungen an und bittet diese – unter Hinweis auf das erteilte “Inkassomandat” – um Rücksendung der ausgefüllten Lizenzanträge.

    In den “Allgemeinen Bedingungen” wird dann noch höflich mitgeteilt, dass der GEMA vierteljährlich zum 1.1., 1.4., 1.7. und 1.10. eine Aufstellung über die hergestellten Fotokopien (Titelliste) übermittelt werden muss.

    Einen ähnlichen Fall wie den von Patrick Hahn beschriebenen, aber natürlich ganz anderen, gab es anfang des Jahres in Dortmund: Dortmunder Verein muss für Kinderlied an GEMA zahlen.

    Patricks Frage steht noch im Raum.

  10. hufi sagt:

    Liebe Bettina Müller,

    Sie haben mich jetzt verunsichert. Es ist also dann auch so, weil es ein Kopierverbot für Noten gibt:

    5. Aufgrund des gesetzlich verankerten Kopierverbotes für Noten erhalten die Rechteinhaber (Komponisten, Textdichter, Musikverlage) folgerichtig auch keinen Anteil aus den so genannten Geräte- und Betreiberabgaben. Es wird demnach auch nicht „doppelt“ kassiert.

    dass die GEMA auch an diesen Geräteabgaben (für Kopierer und Drucker) nicht beteiligt wird, oder, sondern nur VG Wort und VG Bild-Kunst? Ich würde das nur kurz wissen wollen, meine Schnellrecherche dazu ergab keine Ergebnisse.

    Vielen Dank.

  11. Erik Janson sagt:

    @ Moritz und Patrick Hahn und @all:

    Geht ja wieder rund hier: Halloween im Blog…
    Artikel gelesen: So dramatisch ist es aber nicht. Dann sollen sich die Spitzenverbände und Vg und GEMA und Kommunen etc. einigen. Das wird schon noch passieren.

    Die erschwinglichen Pauschalbeträge, die da ab zu führen sind für das legale Kopieren, die sollte man sich dann eigentlich um der Urheber willen leisten können. Zudem ja trad. Kinderlieder auch gemafrei sind, wie auch in den Artikeln selbst deutlich wurde. Oder aber der Staat, die Kommunen müssen endlich dafür sorgen, dass die Kindergärten diese an die VGs abführen können, indem ebendiese Kindergärten (wie auch Schulen, wie Konzerthäuser, Universitäten, Hochschulen, freien Szenen etc. pepe) nicht länger derart (wie momentan) durch Milliarden-„Sparpakete“ oder „Bankenrettungs“- „Wachstumsbeschleunigungsgesetze“ kaputt gespart werden und selbst dann für GEMA-Pauschalverträge (die schon recht günstig sind) keine Budgets mehr haben (auf Kosten der Kreativen, der Komponisten, der Textter!). So wie es derzeit – und noch schlimmer bis 2020 – die Politik vor hat, da kommen noch dunkle Zeiten. Für Banken, Bankmanager, Prestigeprojekte (wie z.B. stuttgart 21) ist in unserer Gesellschaft genug Geld – ja umso mehr Geld – Wer protestiert mal DA GEGEN? Das traut sich keiner.

    Also: summa summarum: Aufschrei und Entrüstung wieder mal AM FALSCHEN ENDE!

    Übrigens sind Abschreiben und VON HAND SCHREIBEN für die Erzieherinnen und Erzieher die beste Methode, um die Lieder gut und nachhaltig zu lernen. Und, man bedenke: Kinderlieder und Volkslieder wurden schon immer (vor GEMA und Kopierer) in oraler Tradition weiter gegeben (darum ist Herr Hahns Vorschlag an der Stelle gut zu heißen und der „Kopierboykott“ wird in gewissem Sinne zu einer Tugend). Auch die Eltern singen die Lieder doch (auch die Neuen) eher direkt nach Gehör nach und mit. Wer kann da schon Noten lesen oder kennt überhaupt noch die Kinderliedtexte in dieser ersten reinen Cyber-Elterngeneration? Und das bissel Text lernen?: Auswendiglernen wäre mal wieder ein gutes Mittel um den Geist fit zu halten.

    Nun zu einer anderen Sache, die mich was empört wie (nochmehr) enttäuscht:

    @

    3) Die Autoren sind weder in der GEMA noch in einer anderen Verwertungsgesellschaft: Die GEMA behält das Geld einfach, das dennoch vom Veranstalter gezahlt werden muss, denn es gibt eine Grundwahrnehmungsregelung: Sehr oft sind die genauen Schutzrechte aufgeführter Werke zum Zeitpunkt der Aufführung gar nicht bekannt, das wird meistens erst im Nachhinein festgestellt (man muss dazu auch wissen, dass ein Großteil der Musik geschützt ist, die aufgeführt wird, nichtgeschützte Werke sind in der Minderheit). Selbst nicht geschützte Werke werden also wie geschützte behandelt – wer nicht Mitglied der GEMA oder einer anderen Verwertungsgesellschaft ist (was ja nicht sehr schwer ist und jedem Komponisten mit Aufführungen möglich ist) verzichtet auf Geld, das ihm sonst zustände. Solche Systeme sind übrigens nicht nur in der Musik üblich, es gibt auch Sozialversicherungsabgaben, die nicht notwendigerweise alle irgendwo ankommen, nur wenn jemand sich zum Beispiel bei einer bestimmten Rentenkasse anmeldet, etc.

    Moritz: Dieses implizit kritische „Argument“ (ob nun betreffende Texter/komponisten in der Verweltungsgesellschaft angemeldet seien oder nicht, man müsse dennoch (oh unbarmherzige Gema) „bezahlen“), das geht in die ähnliche Richtung wie das einiger vor einem Jahr plötzlich „entrüstet“ hier auf- schreienden Kleinveranstalter (mit den nicht in der GEMA angemeldeten Rockbands), die dann z.B. bloggten: „Was geht mich [privat]das Komponieren von [E-oder U.- oder Kinderliedkomponist XY] an?“, „eine Zumutung, dass man mich zur Kasse bittet“, bzw. „ich (armer)barmherziger und die Jugend fördernder Samariter werde „ruiniert“… etc.). Gegen ebendiese Stimmen hast Du, Moritz, doch damals noch (vor Deiner Berufung zum Professor in München!) frei schaffende Kollegen hier „in Schutz genommen“(Danke für damals). [Ich erinner mich dunkel daran. Mir „Neidhammel“ (ich weiß!)kommt aber nun – um mal mit Geißlerschem Provokations-Vokabular zu reden – „die KOTZE hoch“, wenn nun schon mit ähnlichen Mechanismen von eigentlich seriösen, solidarisch denkenden Leuten (dachte ich) hier auf einmal selbst so ähnlich argumentiert wird, die selbst zur GEMA gehören und in dieser Gesellschaft sogar schon (vergeblich) als Delegierte kandidierten, wenn ich richtig informiert bin – und deren inneres Ego dann anscheinend so angeknackst ist, dass sie nun auf einmal in ähnliche Richtung gegen die GEMA vernebulieren. [Admin, bitte diesen Text in der Redaktion besprechen und ggf. löschen …man darf ja sowas nicht sagen hier, es ist politisch unkorrekt: „Beware of the Troll“] Dabei ist es so: Wenn halt Leute sich die GEMA-Tantieme entgehen lassen, sich nicht informieren, was ihnen zu steht etc., sich (oder ihre Werke) nicht bei der GEMA anmelden, wenn sie was geschaffen haben [angefangen von der großen Kindersinfonie bis zum zeitgenössischen Kinderlied], ist das ja deren Problem und gewiss KEIN schalgkräftiges Argument dafür, die GEMA oder sonstwelche Verwertungsgesellschaften dafür zu kritisieren (oder deren soziale Legitimität in Frage zu stellen) dafür, dass dennoch das der Urhebergemeinschaft zu stehende Geld in einen großen Topf wandert und dann halt andren zu Gute kommt.

    Schafft man deshalb z.B. das Sozialsystem ab oder die KSK, nur weil einige sich anders versichern/absichern, sich nicht dort anmelden? So scheinheilig können nur Komponisten reden, die auf derlei „Absicherungen“ offenbar nicht mehr existentiell (mit)angewiesen sind oder dies nur als zweites willkommenes, aber gerne mit genommenes luxuriöses „Zubrot“, für die Portokasse noch nötig haben.

    Dabei geht es hier doch eigentlich um die Tatsache (nicht nur der Existenz der Urheber) sondern in erster Linie darum, dass, wie ich schon oft bemerkte (und nicht müde werde), dass Musik, Urheberschaft ihren Wert hat und behalten muss, erst recht die pädagogischer Musik (wenn sie denn gut gemacht ist und nicht ideologisch (wie damals z.B. in DDR-Kindergärten) [ich hörte zufällig (bevor der Blogbeitrag drin war mal spaßeshalber auf youtube die alten DDR-Kinderlieder z.B. „Wenn ich groß bin geh ich zur Volksarmee“ etc. – Gedankenübertragung?)] aber auch nicht anpasserisch-neoliberal und ein Heile-Welt-Bild vorgaukelnd (z.B. „Wenn ich groß bin, werd ich Badblog-Redakteur“)

    Hier werden also insgesamt mal wieder (in Bezug auf GEMA, Urheberrechtsfragen) Un- oder Halbwahrheiten verbreitet und aus Mücken neoliberale, die Legitimation der GEMA in Frage stellende Entrüstungs-Elefanten gemacht, um die GEMA in das verzerrte, nebulöse Licht eines „reichen, unbarmherzigen Urhebertantiemen-Eintreibers“ zu rücken.

    Ich schließe mit kreativer Fortführung (und Halb-Klau) von Hahns Blogbeitrag-Überschrift:
    Ein Licht geht aus, Leut´geht hier raus
    rabimmel, rabammel, rabumm – bumm bumm.

    Ein schönes, mal mit Nachdenken angereichertes St. Martinsfest wünscht: Erik Janson

  12. hufi sagt:

    Aber Erik, die GEMA ist doch nicht alles. Und die GEMA ist doch nach wie vor nicht der Verein für die kleinen Fische. Und so sehr anti-neoliberal ist der Laden doch auch nicht. Er ist das was er ist, eine Verwertungsgesellschaft in der Rechtsform eines „wirtschaftlichen Vereins“.

    Und die Rechtspraxis kenn auch bei der GEMA die Unterscheidung zwischen großem und kleinem Recht. Beim großen Recht hört die Solidarität gewissermaßen auf, das geht regelmäßig an der GEMA vorbei, obwohl man es auch dort wohl regeln könnte. (Ich meine mich an so eine Möglichkeit erinnern zu können.) Und es gibt also Gründe, warum Urheber das also ohne GEMA machen. Warum sollte es nicht diese Gründe für das kleine Recht auch geben, dass man die Dinge eben selbst regelt und sei es nur, weil die Aufführungslage sehr übersichtlich ist. Auch die meiste Musik für Computerspiele wird nicht an die GEMA übertragen – gewiss nicht immer freiwillig aber auch aus Gründen. Und so ist es denkbar, dass der Dienstbereich der GEMA tatsächlich immer kleiner wird, so dass irgendwann der Tag gekommen sein könnte, wo die Urhebervermutung hinfällig oder gar „ungerecht“ empfunden wird. Einfach mal abwarten.

    Ich würde es einfach so runterbrechen. Mir würde es genügen, dass die GEMA einfach die Dinge lizenziert, die über sie laufen und andere nicht (auch nicht über Pauschalabgaben etc.) und dann Erträge an die weiterleitet, denen es zusteht und nicht an andere. Nach welchem Schlüssel das geschieht, das sollen die Mitglieder des Vereins entscheiden, da will ich mich nicht einmischen und das geht mich Außenstehenden auch nichts an, solange dies mit rechtsstaatlichen Mitteln geschieht.

    Der Vergleich zwischen KSK und GEMA hinkt.

    Und an Patrick: Nun, das System ist so wie es ist. Genau genommen muss man mal sehen, wie die Zirkulation von Werten und Entschädigungen im Detail ist. Ggf. sind es die Kommunen, die diese Gelder bereitstellen müssen, d.h. einfach einplanen, so wie sie auch Gelder einplanen, damit einige Komponisten ausgebildet werden in Musikhochschulen und Musikschulen Musiker, die das dann spielen etc. Ob das jetzt ein Kindergarten ist, eine höhere Ausbildungsstätte oder ein Altenheim, das ist doch egal. Ich finde da „Rücksicht“ nicht angebracht. Mit zwölf Jahren haben „die“ Kinder diese Erfahrung ohnehin vergessen. Und außerdem wird sowieso viel zu viel kopiert. Und außerdem wird sowieso viel zu viel kopiert. Und außerdem wird sowieso viel zu viel kopiert. Und außerdem wird sowieso viel zu viel kopiert. Und außerdem wird sowieso viel zu viel kopiert. Und außerdem wird sowieso viel zu viel kopiert. Und außerdem wird sowieso viel zu viel kopiert. Und außerdem wird sowieso viel zu viel kopiert.

  13. @Erik:
    Sag mal, liest Du eigentlich die Kommentare überhaupt richtig? Meinen hast Du anscheinend überhaupt nicht gelesen, und das Du ihn zitierst macht die Sache auch nicht klarer, denn in dem Kommentar habe ich nichts anderes getan, als zu erklären wie die GEMA funktioniert, UND ZWAR OHNE IRGENDETWAS ZU IMPLIZIEREN.

    Und ja, mit Deinen daraufhin folgenden Monolog liegst Du daher total daneben, und auch gefährlich nahe an Troll-Niveau. Was sollen diese ganzen Vorwürfe in einer bis dahin vollkommen sachlichen Diskussion? Warum sollte ich als Delegierter bei der GEMA kandidieren, wenn ich ohnehin ordentliches Mitglied bin? (zur Info: außerordentliche Mitglieder dürfen als Delegierte für die Versammlungen der ordentlichen Mitglieder kandidieren und sich dafür wählen lassen). Was hat das Ganze mit meiner Professur zu tun? „Bad-Blog-Redakteur“? Häh?? Was ist das alles für ein hanebüchener Quatsch, den Du da verbreitest?

    Diskutieren kanst Du gerne, aber dann bitte bei den Fakten bleiben und nicht anderen Leuten das zitierte Wort entwenden und mißbrauchen.

    Ziemlich zornig,
    Moritz

  14. querstand sagt:

    @ Erik (ganz unten), @ all: Ja, die GEMA ist garantiert nicht an Allem Schuld, gerne der falsche Sündenbock, wo KSK gerade noch gezahlt wird, die GEMA aber alle Unwissenden echauffiert, wenn sie vergessen, dass sich dahinter die Autoren der Musik verbergen. Die VG Musikedition ist nun ganz was Anderes, bewegt sich aber auf der gleichen Ebene des UrhG, sitzen die Verleger auch in der GEMA. So nimmt es nicht Wunder, wenn VG Musikedition – wer kennt die als Normalbürger schon wirklich – und GEMA verwechselt werden. Natürlich sollte dies Profis nicht unbedingt unterlaufen. Es zeigt sich mal wieder der ganze Komplex, das ganze Missverstehen, der ganze Neid, wenn das Wort GEMA nur ruchbar wird. Ja, wir sind Alle als Autoren tatsächlich GEMA und sollten vielleicht dafür sorgen, dass die GEMA nicht in diese Ecke gerät bzw. nicht Kanzleien in unseren Namen und wenn man ihn auch nur dafür hält, Geld einsammelt, wo es einfach niveaulos, bagatellhaft wird. Natürlich macht kleines Geld in der Summe viel aus, natürlich sollte das geklärt werden. Aber Grosszügigkeit ist bei den Kindergärten wirklich angebracht bzw. sollte ihnen ein entspr. Nachlass durch VG Musikedition wie GEMA eingeräumt werden, je nach Zuständigkeit. Nachdem hier Verlegte nun doch indirekt betroffen sind, könnte man natürlich in höheren GEMA-Kreisen auf mehr Augenmass bei der VG M. hinwirken, gerade wegen all der Personalunionen. Aber man sollte nicht vergessen, dass diese Kopierabgaben genauso eine Umverteilung im sozialen Sinne sind, wie das gesamte schwierige GEMA-System, das letztlich in seiner Komplexität die herrschenden Verhältnisse widerspiegelt, den Ausgleich zwischen Sozialstaat und Eigentumsgrundrecht. Allein die Brücke vom Urheberrecht zum Eigentumsrecht ist schon ein juristisches Kunststück! Aufklärung tut Not wie Augenmass oder eine grosse Reform, die aber wieder so Gegner auf den Plan bringen wird, dass das System noch diffuser wird, gerade wegen mehr Wahlmöglichkeiten. In meinen bisherigen gedruckten Veröffentlichungen ging ich ja bewusst mit copy-us einen anderen Weg, der mir einerseits die Aufführungsrechte wahrt, andererseits breit das Werk unters Volk bringen soll. Und zur oralen Frage: das ist eher ein nettes Bild, dass die Menschen die Bücher auswendig lernen, bevor der Meteor oder Diktator die Bibliotheken ruiniert. Das mit dem Auswendiglernen half nicht mal den Römern. Es blieb nur das ausgewählt Geschriebene erhalten und selbst da streitet man heute um den Urtext. Natürlich freut uns ein Kinderlied singendes Kind, möglichst auswendig. Aber möchte ich dem armen Spatz wirklich das Weltrepertoire an Kinderliedern zumuten auswendig zu beherrschen, dazu drei Sprachen, sieben Instrumente? Wenn Menschen schon in der Lage sind, ihre Kleinsten in Privatkindergärten mit höheren oder bodenständigeren Bildungsanspruch zu schicken, dann sollte nicht nur der kommunale Zuschuss stimmen, dann sollte auch die eigene Rechnung stimmen, gerade wenn es um Urheberrechte geht. Eigentlich sollte der Schritt für diese Eltern vom Bewusstsein illegaler Downloads zu illegal öffentlich gesungenen und kopierten Liedern möglich sein. Aber das Kavaliersdelikt Urheberrechtsverletzung ist ja immens weit verbreitet, jeder begeht es, wie Falschparken, etc. Also insgesamt eine Wasserglasentrüstung, bitte mit aller Macht die Komponisten auf Rabatte hinwirken, auch über das Pars pro toto GEMA, den Bagatellen horrend aufbauschenden Kanzleien das Handwerk legen, den Eltern, gerade die sich, wenn auch notgedrungen, private Kindergärten leisten können: Bitte beruhigt Euch und zahlt, was des Kaisers ist.

    Ansonsten: warum entzündet sich der rheinische Furor immer wieder an der GEMA? Ich vermisse ja Erik, Dein soziales Gewissen hier schon, aber bitte nicht gleich wieder mit dem Kopf total durch die Wand. Oder plant Ihr im Rheinland nach dem schweizer NEAT-Gotthardtunneldurchstich einen direkten Tunnel bis Bologna, um Stuttgart 21, die Rheintalbeschleunigung, das Dieselallgäu und Pro Helvetia zu vermeiden, ein kleiner Ausstieg natürlich unter dem Paul-Sacher-Stiftungs-Tresor, um alle noch nicht faksimilierten Neue-Musik-Kinderlieder transrapidschnell oral zu verinnerlichen und dissonant in den roten Arkaden der Emilia Romagna Hauptstadt gegen Studiengebühren, Bachelor und Co. zu singen und pauschal alle professoralen und brotjobbenden Nebentätigkeitskomponisten dem Vergessen anheimfallen zu lassen? Bitte dann aber auch mal ein satirisches Lied in der Tradition Weill-N.A.Huber unters Volk bringen!

    Gruss,
    A. Strauch

  15. Erik Janson sagt:

    @ Lieber Moritz,

    Mal nicht so entrüstet und „zornig“ tun hier. Ich denke, die Hintergründe meiner Empörung kennst Du
    ziemlich genau. Ich habe nur das Beschrieben aus meiner Sicht, was mir an Deinem Blogverhalten heute und im Vergleich zu damals auffällig war und kann daran nichts Schlimmes entdecken. Und ich kann nicht sehen wo Du ansonsten oben mit Deinem Argument Punkt 3 speziell anderes sagen wolltest als dass sich die GEMA keinen guten Gefallen getan habe. Wo Du doch dann am Ende Deines Beitrags den Link zu dem relativ oberflächlichen, gar nicht alles erhellenden GEMA-Kritischen Artikel rein bloggst und in dem Kontext schreibst:

    Die ganze KITA-Geschichte ist übrigens wesentlich komplizierter als hier beschrieben – die GEMA ist nämlich gar nicht der Urheber dieser Aktion, sondern nur ausführendes Organ der Verwertungsgesellschaft Musikedition, die diese Gelder ÜBER die GEMA einfordert. Das dies extrem negative Publicity bringt, hätte aber der GEMA klar sein sollen.

    Also, dann denk mal selbst bitte öfter nach über das was DU tust, bevor Du was tust. Monologisches kann ich also an meinem Beitrag jedenfalls nichts finden, bzw. lange nicht so monologisch wie gewisse Beiträge hier von Dir (auf die keiner reagierte) darüber, was hier als „Trolling“ oder als „unsachlich“ o.ä. gelten soll und was nicht.

    Und @implizieren: Moritz, es ist allein schon kommunikationstheoretisch nicht möglich zu kommunizieren, OHNE irgendetwas dabei zu implizieren und die meisten Mitleser hier, die Deinen Text oben lesen (den ich sehr wohl und sehr genau gelesen habe), auf den ich mich sachlich bezogen habe (übrigens einen langen Textzusammenhang zitierend und ja nicht irgendwas kurz „aufschnappend“) werden Dir widersprechen mit Deiner o.g. Selbstanalyse darauf bzgl.

    OHNE IRGENDETWAS ZU IMPLIZIEREN.

    @Martin Hufner: Bitte die Chronologie nicht vergessen: Moritz hatte bei seinem eigenen Beitrag ja zuerst das Thema „Sozialversicherungsabgaben“ (im obigen Blogging von 10:26 Uhr punkt 3 unter im Kontext der GEMA-Kindergarten-Kopierdebatte hinein gebracht). Und was sollte da – bitte schön – ANDERES gemeint sein, in unserem Kontext, als eine Anspielung auf die KSK (Künstlersozialabgaben)?

    Und selbst wenn es nicht intendiert wäre:
    Das im Raum stehende „Argument“: Warum (noch) GEMA pauschal gezahlt werden solle, nur weil einige der Kinderlieder oder deren Urheber gar nicht in der GEMA seien oder das anders regelten/regeln könnten etc.
    Also: Ja, warum überhaupt noch Arbeitslosenversicherung etc., Sozialabgaben zahlen von Unternehmern, Bürgern etc.,
    wo doch einige nicht als arbeitslos o.ä. gemeldet sind oder nicht erfasst werden o.ä.
    Klar. Mit diesen Scheinargumenten kann man Solidarsysteme gut aushöhlen.

    Also, falls das mir gegolten haben sollte..
    Sorry, aber so einfach ist es nicht.

    Schönen Abend,
    Erik

  16. querstand sagt:

    @ janson: jetzt bin ich aber „zornig“, finde gar keine Beachtung mehr… Was ist nun mit dem Köln-Basel-Bologna-Tunnel?!?

  17. hufi sagt:

    Lieber Erik, nur in der gebotenen Kürze, es gehört ja auch nicht direkt hierher. Das eine ist ein Verein, das andere ist ein Staat, Land, Kommune und die setzen bestimmte Dinge ein, die über Gesetze geregelt sind, die man sich gibt durch politische Partizipation und andere Vorkehrungen etc. Dazu gehören Gebühren, Abgaben und Steuern.

    Und eben daran siehst du, dass eben da auch nicht alles auf alle zutrifft. Arbeitslosenversicherung zahle ich persönlich nicht, da ich auch nicht arbeitslos werden kann, habe ich aber auch mal gezahlt (Beamte zahlen da auch nicht rein). Ebenso Krankenversicherung … Hingegen komme ich um die Umsatzsteuer nicht herum, auch um Steuern auf meine Einkünfte. Und das ist klar, sonst läuft irgendwann die Scheisse wieder zurück in mein Klo oder kommunale Theater könnten dann nicht Stücke spielen, die Komponisten wie Du und Moritz komponieren. Die GEMA ist aber nicht so ein wirtschaftlicher Verein, der nicht einmal ein Alleinstellungsmerkmal hat. Man kann auch eine GEMA2, also eine weitere Inkassogesellschaft gründen. Für bestimmte Zwecke gibt es so etwas ja auch, Freibank:

    Freibank bietet beispielsweise als einziger deutscher Verlag an, die mechanischen Vervielfältigungslizenzen direkt von den Labels statt über die GEMA zu kassieren.

    Warum auch nicht.

    Sorry, aber so einfach ist es nicht.

    Genau.

  18. Erik Janson sagt:

    @ Lieber Martin,

    denke drüber nach.

    Gute Nacht,
    erik

  19. querstand sagt:

    @ hufi/janson: wie gesagt, die GEMA ist eben gerne in der Aussenwirkung das pars pro toto für alle anderen Fragen des Urheberrechts, die Rumor verursachen. So sollte die Komponistenschaft hier auf die GEMA und die Verlger in ihr hinwirken, dass man in dieser Sache hier politisch auf den eigentlichen Urheber, die VG Musikedition und die Kanzleien einwirkt, wie gesagt politisch. Warum müssen wir uns eigentlich so genau über Zuständigkeiten streiten? Man sollte sie schon kennen, aber wo vermengt wird, kann man auch die Gemengelage entsprechend politisch nutzen, gerade bei den Verflechtungen zw. GEMA und VG M durch die Verlage. Und als Komponist: s. Freibank, s. copy-us, siehe open-source-artige Netzlizensierungen. Es sind nicht immer nur die anderen die Bösen, die Grossen. Auch der kleine Mann, ob Komponist oder Bürger oder beides in Personalunion trägt seine Verantwortung. Es passt nicht ganz, aber ein wenig denke ich da auch an Ba-Wü, wo das Völkle die staatstragende Partei auch schon viel früher hätte absägen können, so ist es hier in Bayern ja auch, wobei man sich tatsächlich nach chinesisch-lateinisch-sprechenden Gegnern in der Regierung sehnt, die einen schlagen, die man aber auch wirklich intelektuell ähnlich treffen kann. Wieso kümmerte man sich damals noch persönlich z.B. um Satiriker, um das TV-Programm? Weil man es durchaus einordnen konnte, es verstand, ja sich sogar als Politiker der avancierten Kultur mal aussetzen musste, sofern sie staatstragend stattfand. Heute allerorten Verantwortungslosigkeit, ja, auch bei den „armen“ Eltern, genauso wie bei den geldgierigen Bagatellkanzleien. Jeder gegen jeden, wie auch hier so gerne im Blog… Dabei sollte doch gerade die Kompositionskunst auch immer mal wieder die Selbstkritik kennen. So sind wir um einige Ecken auch für das Kindergarten-VG-M.-Desaster mitverantwortlich!

    Gruss,
    A. Strauch

    P.S.: So früh schon zu Bett?!?

  20. Erik Janson sagt:

    @ querstand,

    mir alles zu viel Text und zu sehr Hölzchen-Stöckchen.
    Dient dazu, dass nicht auffallen soll, was ich an Moritz kritisiert und oben beschrieben habe.

    Hast Du auch andere (eigene) Meinungen?
    Selbstkritik und Diskurs über was Dich bewegt: bei mir ansonsten jederzeit gerne.
    Ich bleib noch auf, aber nicht um hier weiter zu bloggen.

    DAHER das (nun zweite) „Nacht BLog“,
    Erik

    [P.S.: Wunder mich übrigens, dass ich seit heute nachmittag nie benachrichtigt werde, sobald hier jemand auf einen Blogbeitrag von mir reagiert, obwohl ich das unten immer angehakt habe (Über Antworten per Mail informiert werden) und mein Mail auch richtig eingetragen ist] Und kaum bloggt man hier was „Unangenehmes“, kritisches rein, da müllen die üblichen Verdächtigen im Minutentakt gleich wieder alles zu und mutmaßen vom Rheinlande (wie ehedem vom Wiener Schmäh…) nur das Allerschlimmste…]

  21. News vom Admin:

    Ad PS von Erik: Das Problem ist rein technischer Natur. Offenbar spielt die Software bei dir nicht mit. Irgendwann einmal wolltest du die Sachen abbestellt haben (ich erinnere mich dunkel) und ich habe das veranlasst. Offenbar lässt sich das aber nicht reaktivieren.

    Damit hier niemand im Nachteil ist, wurde daher die Funktion komplett deaktiviert. Hofft man wenigstens. Sollten sich die Mails doch wieder einfinden, sei so nett, mich zu informieren. Dann kann die Funktion wieder an den Start gehen.

    Persönliche Ergänzung:
    Und ich finde, so Unangenehmes hat doch Hufi gar nicht kommentiert, dass „hier die üblichen Verdächtigen“ alles zu“müllen“. Ich beschwere mich doch gar nicht. ;-)

  22. querstand sagt:

    @ janson: Na, über Länge streiten… Eigene Meinung: unsereins als Komponist und Mitglied der GEMA trägt durchaus Verantwortung für das Auftreten dieser in der Öffentlichkeit, für das Verwechseln dieser mit anderen, gefühlt ähnlichen Gesellschaften, haben wir darin mit Verlegern zu tun, die die VG Musikedition bilden, haben wir z.T. selbst mit Verlagen direkt zu tun, also genug Andockstellen, um Augenmass einzufordern seitens der Gesellschaften einzufordern, gleichzeitig tatsächlich im direkten Kontakt mit Bekannten, die Alles auf die GEMA schieben, da ein wenig aufzuklären, vielleicht tatsächlich mühsam die Organisation selbst zu beeinflussen, oder ganz andere Notenvertriebsformen zu wählen.

    Letzteres habe ich anhand meiner eigenen Erfahrungen schon mal in irgendeinem anderen Thread zum Thema Urheberei geschildert. Somit haben wir als Urheber es sehr wohl in der Hand, was in unserem Namen oder im Namen mit uns verbandelter geschieht. Daher ist es natürlich immer auch gut, sich grds. wieder und wieder Gedanken über die Geldverteilerei zu machen. Vieles Erreichte ist durchaus gut, Vieles kann erheblich verbessert werden, man kann es auch ganz anders lösen. Du beschreibst vorrangig die Verantwortung der Nutzer, ich betone die Verantwortung der Urheber und auch der Nutzer. Dein Problem ist hier, dass Du die Sache zu einseitig siehst. Übrigens zum Thema „Sozialversicherungen“: hier gibt es heute zwar je nach Un-/Selbständigkeit und Verdienst, sich z.B. krankenversichern zu lassen. Das ist aber die einzige Wahlmöglichkeit. Oder man ist Beamte: hier hat allerdings der Dienstherr den Auftrag zur Fürsorge, auch der Beamte MUSS sich erstmal versichern, bei vorzeitiger Beendigung des Beamtenverhältnisses muss der Dienstherr u.U. erheblich im normalen Sozialsystem z.B. diesem entgangene Arbeitslosenversicherungsbeiträge nachzuentrichten . Es ist grds. im Bereich Krankenversicherung heute IMMER zu versichern.

    Als Urheber habe ich die Beinfreiheit mich der GEMA anzuschliessen, oder eben nicht, genauso die Vertriebswege zu beeinflussen. Zumal: die Versicherten können bisher nicht in Mitgliederversammlungen die Politik der Versicherung beeinflussen, es sein denn, sie halten an privaten Versicherungen Anteile, sofern das AG’s sind und sie dort gleichzeitig versichert sein sollten. Ansonsten kann man da nur über Parteiwahlen alle 4 Jahre was ändern. Zur GEMA-Sitzung kann man sehr wohl als Urheber jedes Jahr gehen, als Nutzer und Urheber kann man das genauso, als Nur-Nutzer sieht es leider traurig aus. Man kann allerdings jederzeit kreativ werden, komponieren, einen Verlag gründen, sofern man das kann, und auf die Seite der Urheber wechseln. So ist das Urheberrecht doch weitaus offener als das Versicherungsrecht, wenn man der GEMA das Gegenteil beweist, so entkommt man auch ihrer Vermutung. Das gesetzlich zu ändern, könnten wir natürlich mitunter ggf. durch Lobbyarbeit versuchen. Nur wird das System natürlich sofort komplexer, unübersichtlicher, da ein zweites System danebenträte. Also ist es wohl am einfachsten in der GEMA ein entsprechendes Subsystem zu schaffen. Das unterliegt nicht der Politik, das ist Sache der Urheber. Wobei wir uns niemals zu sicher sein können, dass das Urheberrecht doch auf ganz andere Weise ausgehöhlt wird: wenn plötzlich ein Gericht das Interesse der Öffentlichkeit höher wertet als eine Rechtsverletzung, wie zuletzt beim alten Stuttgarter Hauptbahnhof geschehen.

    Ansonsten Erik: bitte einfach mal wieder mehr richtig beissen als immer nur Zähne zeigen. So wie ich hier Moritz nicht ständig verteidigen muss, musst Du nicht ewig Deine Freunde rechtfertigen. Meine Art, um Themen zu eiern, kennst Du. Allerdings meinungslos bin ich wohl nicht, vielleicht meinungsfrei, aber dies hat ja mit selbiger Grundfreiheit zu tun…

  23. Erik Janson sagt:

    @ Admin,

    NAchtrag:
    meine Software ist in Ordnung, alle Einstellungen gecheckt. Das muss wohl an Euch liegen. Es funktioniert ja bei anderen auch nicht, wie ich hörte. Egal, ich guck hier sowieso nicht mehr so exzessiv rein(auch nach dem neuesten Thread nicht, der ähnlich verfliegen wird wie manch anderer Theaterdonner).

    @querstand:
    wir haben, glaube ich, schon lange genug ergebnislos über die meisten unserer Standpunkte debattiert: ästhetisch wie kulturpolitisch. „Beissen“ muss ich da wohl (erst recht deswegen) nicht mehr und habe es auch nicht nötig, hier Freunde zu rechtfertigen (das können die schon selbst und haben genug Anhaltspunkte dazu) sondern sage geradeaus meine Meinung zu dem was ich mit bekomme. Wieder zu Wort melden, das werden die schon zu gegebener Zeit selber tun, wenn sie es für das Sache wert erachten. Einfach mal abwarten und cool bleiben.

    Alexander: auch wenn Du schreibst:

    Meine Art, um Themen zu eiern, kennst Du.

    Dann wäre es ja mal – meiner subjektiven Meinung nach zumindest – an der Zeit, das zu ändern – oder auch nicht. Ist mir eigentlich egal. Finde das nur schade, weil ich denke, dass Du das mal besser konntest früher, als ich Dich kennen gelernt habe. Und wie schon gesagt: ICH hab die Debatte über den Thread hier nicht vom Zaun gebrochen.

    Jetzt aber wirklich: ab ins Bett.
    Nix für ungut.

  24. querstand sagt:

    Wie auch immer, ja, Alles ist gesagt. Diskussion erledigt. Es sind eben immer die Anderen schuld. Ich bleibe dabei, die Verantwortung liegt auch bei den Urhebern selbst. Das ewige Krisengejammer bringt doch gar nichts. Es zeigt sich hier mal wieder das Nischendasein, das nicht zu grösseren Zusammenhängen taugt, das einfach nichts Weiteres erreichen möchte, als in ewiger Stasis zu verharren. Gut so, aber man gewinnt den Eindruck, dass es nur noch um Querschiessen, nicht um Bericht und Austausch geht. Ich habe manchen hier ja genauso offen vor Jahren kennen gelernt, wie jener mich zu kennen glaubte. Mir scheint es allerdings so, dass sich mancher, den ich hier nach langer Zeit wiedertraf verhärtet hat, ihm selbst der Blog nicht gut tut. Mir tat er sehr wohl gut, hat manches zu Anderen wieder gerade gerückt, meine eigene Ansicht zur Einsicht gebracht. Auch denke ich, manch breites Wissen hier einzubringen, was andere gar nicht interessiert, nur das Persönliche, was sie darin aufschnappen können, was sie unsachlich zerlegen ohne zum Thema zu schreiben. So erübrigt sich leider mal wieder jeglicher Austausch, wenn ständig geschmollt wird. Ach ja, mancher hat wohl dabei gleich den Einstand von Hr. Møller verpasst, um dann morgen um so jovialer dort weiterzujammern. Ich tausche jetzt gerade meine Lappen aus, im Sinne von Jammerlappen. Weiter so, aber ohne mich Herr Janson!!

  25. hufi sagt:

    Nein Querstand. So einfach geht das nicht. Was hier oben offensichtlich an der Oberfläche des Blogs kräuselt, ist nur die Spitze eines kleinen Eisbergs.

    Glaube mir einfach, wenn ich sage, dass es genügend stille Bewunderer deiner Ausführungen gibt. Ich kann mich in deinen Positionen jedenfalls recht gut wiederfinden. (Man wird schließlich doch nicht zum Büttel eines schlagwort- und reflexartig eingespülten Neoliberalismus, bloß weil man sich nicht stereotyp und dogmatisch verhärten lässt. Nein!)

    Durchs Internet erleiden die Seelen eben ganz neue, andere Qualen.

  26. peh sagt:

    und was lehrt uns dies? zitiere einen artikel aus der boulevardpresse und das blut gerät in wallung: die boulevardmedien beherrschen den mechanismus der erregung eben doch noch am besten.

    darüber hinaus erwarte ich jeden tag, dass diese kommentarspalten für eine studie herangezogen werden als beleg dafür, dass das text- und leseverständnis in hypermedialen medien radikal abnimmt.

  27. querstand sagt:

    und just träumte mir von einer neuen Brille und Betablockern oder sagt man nun Betablogger? Allerdings träumte mir nicht von Texten sondern Bergbahnen und meiner Unfähigkeit, die Stationen auf dem Plan über dem Ausgang zu lesen, sah schwer nach Rigiblick aus und endete über Locarno – sah wie ein Kloster über einer Stadt mit tessiner Bimmelabammel aus, d.h., Landschaft erkennbar, aber das Ortsschild? Geistere nun wie so mancher Münchner Vegetarier um 1900 im Gras überm Lago Maggiore, wäre schon ganz abgemagert, gäbe es kein Aufwachen! Leonardo ist schuld, leider nicht da Vinci, der Inception-di-Caprio. Gott sei Dank nicht Capri, da schleuderte mich Tiberius ins Meer, rolle nun vom Tessin-Hügel, vergesse so manche gestrige Übelkeit und verzehre die Reste des nächtlichen Fruchtsalats. Prost, Mahlzeit!

  28. Ich melde mich nochmal kurz zu Wort, um die gestern an mich gestellten Fragen zu beantworten:

    @peh: wie „hufi“ bereits richtig aus der Veröffentlichung der VG Musikedition zitiert: „5. Aufgrund des gesetzlich verankerten Kopierverbotes für Noten erhalten die Rechteinhaber (Komponisten, Textdichter, Musikverlage) folgerichtig auch keinen Anteil aus den so genannten Geräte- und Betreiberabgaben. Es wird demnach auch nicht „doppelt“ kassiert“.

    @hufi: Die in der GEMA organisierten Musikurheber werden an den Lizenzeinnahmen der ZPÜ beteiligt. Die in der VG Musikedition organisierten Urheber werden aufgrund des allgemeinen Kopierverbots von Notationen nicht an diesen Lizenzeinnahmen beteiligt. Hier (http://www.gema.de/musiknutzer/leermedien-geraete/gesellschafter-zpue/) finden Sie eine Übersicht der Gesellschafter der ZPÜ.

    Beste Grüße,
    Bettina Müller