KAIROSIS

Foto: Paul Pape

KAIROSIS

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Was ist „Kairosis“? Ist es ein Spiel, ein Musikstück, eine Art Oper, eine Filmmusik? Die Antwort ist: ein bisschen von allem. Basierend auf einer gemeinsam mit Moritz Schneidewendt entwickelten Idee (Klarinettist, Ensemble Broken Frames Syndicate), begleitete mich dieses Werk die letzten drei Jahre, und es ist wirklich vor allem Moritz und seinem unglaublich engagierten Team zu verdanken, dass das Stück trotz vieler Widrigkeiten Wirklichkeit werden konnte.

Das Ganze ist inspiriert von FMV-Videospielen (FMV = Full-Motion video), einem Genre, das vor allem in den 90er Jahren eine Blüte erlebte. Dieses Genre war wiederum von Abenteuerspielbüchern beeinflusst, von denen das legendäre „Hexenmeister vom flammenden Berg“ keineswegs das Erste war (diese Ehre gebührt vermutlich „Buffalo Castle“, einem Abenteuer für das Rollenspiel „Tunnels & Trolls“). Immer wieder gab es auch Filme, die diese Idee nutzten, in jüngster Zeit zum Beispiel „Bandersnatch“ aus der Reihe „Black Mirror“ (Netflix).

Musikalisch wurde dieses Konzept bisher noch nicht erforscht, und so entstand die Idee ein Stück um die Musiker:innen von „Broken Frames Syndicate“  zu schreiben, das auf diese Weise erlebt werden kann. Moritz erzählte mir von ihrem Probenort, der „Seilerbahn“ in Frankfurt, einem sehr spannenden Konzert-und Kulturraum, der sich hervorragend für Filmaufnahmen eignet, und ich entschloss mich, eine Handlung rund um diesen Ort zu erfinden.

Über die Weihnachtsferien 2021/22 arbeitete ich an einem Skript mit verschiedenen Entscheidungsmöglichkeiten das ich ausgiebig an meiner Familie testete. In den folgenden Monaten wurde ein Team zusammengestellt, ein Drehplan entstand. Schubweise ging es immer ein bisschen mit dem Stück weiter, wenn wir alle zwischen unseren „Brotarbeiten“ ein bisschen Zeit hatten. Musik und Film entstanden teilweise parallel, was mich dazu zwang, mangels fertig geschnittenen Filmmaterials rein musikalisch zu arbeiten, Dabei machte ich verschiedene „Angebote“, die dann wiederum im Schnitt frei realisiert werden konnten. In anderen Fällen wiederum gab die durchkomponierte Musik streng die Dramaturgie des Films vor.

Über die Geschichte will ich gar nicht viel verraten, aber so viel sei gesagt: es gibt viele Geheimnisse zu entdecken und nicht alles ist so, wie es scheint. Hauptinspiration waren für mich die Filme von David Lynch, natürlich „1984“ und viele weitere dystopische Romane, aber auch der wesentlich weniger bekannte surrealistische Film „La Jetée“, der für mich vorbildhaft mit unglaublich einfachen Mitteln eine sehr komplexe Geschichte erzählt, die sich vor allem in der Fantasie der Betrachter entwickelt (übrigens direktes  Vorbild für den wesentlich bekannteren Terry Gilliam – Film „12 Monkeys“).

Das alles mit einem kleinen Neue-Musik-Budget filmisch zu realisieren und ohne eine Computerspielfirma zu programmieren, war eine große Herausforderung. Man muss also etwas Verständnis aufbringen, dass wir nicht all das machen konnten, was wir gerne gemacht hätten, aber ich denke, das Resultat kann sich trotzdem sehen lassen und mag hoffentlich weitere Projekte in dieser Richtung anregen.

Nachdem wir das Stück am 24.10. live in Frankfurt präsentiert haben (natürlich in der Seilerbahn) ist „Kairosis“ nun endlich auch online auf unbestimmte Zeit hin zu spielen. Auf dieser Seite ist alles erklärt und man kann direkt loslegen:

KAIROSIS

Alle 10 „Geheimnisse“ zu entdecken bedeutet das „beste“ Ende freizuschalten (es gibt insgesamt 6 verschiedene). Viel Spaß dabei!

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Eine Antwort

  1. Rc sagt:

    Was soll das?