10 Jahre Bad Blog Of Musick in sinnlosen Daten und sechs Funfacts
Das hätten wir jetzt doch glatt fast verpasst. Vor ziemlich genau 10 Jahren ist das Bad Blog Of Musick online gegangen. In der kurzlebigen Internetwelt sicher ein paar Worte wert. Dazu gleich. Erst mal hier die typische Werbung nach dem ersten Absatz.
Irene Kurka hat den Termin nämlich nicht verpennt. Sie hat in ihrem Podcast „Neue Musik Leben“ die 36. Folge (!) diesem Thema gewidmet und ein Gespräch mit der Gründermutter Moritz Eggert geführt.
So ein Jubiläum ist andererseits natürlich nur ein rein äußerlicher Anlass, kein in einer inhaltlich begründbaren Argumentation gegebener. Naja, eben bis auf die Dauer seiner Existenz. 10 Jahre halten in seiner Basiskonfiguration den Tanten Moritz Eggert, Arno Lücker und Alexander Strauch schon durch. Ergänzt wurde und wird ihr harter Job hier von Blog-Urmama Patrick Hahn und später Urgroßonkel Julia Mihály. Wir haben dazu einen Haufen weiterer Autorinnen immer wieder als Gäste dabei gehabt: Carlotta Joachim, Johannes Kreidler (der auch sein eigenes Blog führt – übrigens seit 2008!), Harry Lehmann, Wendelin Bitzan, Stefan Hetzel (der ebenfalls sein eigenes Blog führt seit gefühlt ewig), Jake Bellissimo – um nur einmal die aktivsten zu nennen.
10 Jahre und ein bisschen weise: denn wir haben auch einige Blogs zu „Neuer Musik“ aufgehen und „sterben“ sehen. Wie „Couldn’t find a bomb“ (ehemals: http://www.couldntfindabomb.net), wo unser abgängiger Hof-Autor der zweiten Stunde, Mathias Monrad Møller [letzter Beitrag hier] mit Neele Hülcker, Ludwig Abraham, Benjamin Scheuer und Ole Hübner tätig waren. In nrw gab es auch noch so etwas. Ist aber weg, so wie auch Google+ oder Posterous oder der Google Reader und die Schüler- und Studi-VZs weg sind ….)
Das Bad Blog Of Musick is still alive. In den zehn Jahren hat sich einiges getan. Schon allein in Zahlen und Fakten. So spukt die Statistik folgendes aus. Der beliebtestes Tag ist angeblich der Dienstag und die beliebteste Besuchszeit ist 16 Uhr.
Ziemlich sinnlose Informationen spukt auch diese Tabelle aus.
Die ist allerdings etwas interpretationswürdig. Mit Spalte 4 („Durchschnittliche Kommentare pro Beitrag“) ist nicht die Qualität und Anzahl der Kommentare gemeint, sondern allein die Anzahl aller Kommentare des jeweiligen Jahres, bezogen auf die Anzahl aller Beiträge des Jahres. Die Tendenz ist jedoch eindeutig „fallend“. Ein Phänomen, das auch anzeigt, dass viele Diskussionen an anderen Stellen weitergeführt werden, nämlich in den sogenannten „Sozialen Medien“. Facebook vor allem. Die beiden letzten Spalten deuten an, wie umfangreich die Texte im Durchschnitt so sind. der Sprung ab 2017 ist ganz simpel zu erklären durch die Einführung der wöchentlichen Vorschau auf Neue Musik, Musikfeatures und SoundArt im Radio – das sind einfach dicke Riemen. Zu sehen ist auch ein gewisser Durchhänger im Jahr 2015, was die Anzahl der Beiträge im Jahr angeht. Woran das lag, ist gerade schwer zu ermitteln.
Seit 2012 liegen die Daten sogar etwas konkreter vor. Besuchszahlen für die Monate der Jahre 2012 bis 2019.
Hier zeigen sich typische Monate mit hoher Frequenz der Besuchszahlen. Oktober 2012 (Dies und das), Februar 2014 (Lebensbeichte einer Klarinettistin im Orchester von André Rieu), Juli 2014 (Offener Brief an den Intendanten des WDR, Ton Buhrow), Januar 2018 (Offener Brief an Daniel Hope), Februar 2019 (Indiskrete Intendantin) und März 2019 (Barenboim-Debatte). Das sind aber die Ausreißer.
Und jetzt noch was fürs Auge, wenngleich es auch mikroskopisch, die drei optischen Phasen, wie man es bei archive.org nachschauen kann. Als Bildergalerie :)
Mit diesen völlig irrelevanten statistischen und optischen Daten gehen wir alle froh in nächste Jahrzehnt. Leider werden uns die die bösen Entwicklungen vermutlich nicht verlassen (sexuelle Übergriffe, rechtspopulistische Musikerinnen, soziale Situation der Musikwelt, ästhetische Plaudereien). Hoffentlich mehren sich aber auch einige positive Entwicklungen.
PS: Sechs sinnlose Funfacts
Wussten Sie,
- dass eines der ersten Statistik-Plugins, das wir hier benutzt haben, Semmelstatz hieß. Dessen Autor war zugleich übrigens Mitte der 2000er Jahren Kolumnist bei der nmz. Seine „redunzl semmelmanns musica viva“ genießt Kult-Status. Seit den 2000er-Jahren betreibt er auch sein berühmstes „Kopfhoch-Studio“. Zuletzt allerdings in anderer Form – zur Zeit mit den aktuell 415 Grabsteinen.
- dass die Software, die wir hier so nutzen WordPress heißt und die von uns zunächste eingesetzte Version die Nummer 2.7.1 hatte und den Versionsnamen „Coltrane“ trug? Aktuell sind wir bei Version 5.1, „Betty“.
- dass wir unsere optische Anmutung nur zwei Mal änderten. Die erste Version nannte sich Atahualpa. Die zweite Version nutzte das Yoko von Elmastudio“, das aktuelle Thema hört auf den Namen Hueman Theme.
- dass der erste Beitrag tatsächlich von Moritz Eggert stammt und am 2. Mai 2009 erschienen ist, den Titel „Das Ende ist der Anfang„ trug und 165 Kommentare erzielte.
- dass das Bad Blog einen „bösen“ Vorgänger hatte aus dem Jahr 2008, der dann in die nmz integriert wurde und so mehr oder minder verschwand. Es waren Arno Lückers Berichte aus Darmstadt. Ehrlich gesagt, ich weiß auch nicht mehr, wo man die findet. (Aber hier zum Beispiel oder diesen Link probieren.)
- dass wir stark unter Beschuss sind: 397.563 blockierte, bösartige Anmeldeversuche, 822.112 blockierte Spam-Kommentare. Dagegen nur gerade 6.500 Kommentare, die es geschafft haben, nicht als Spam eingestuft worden zu sein. 2.181 Artikel weist immerhin unsere Archiv nach 10 Jahren auf. Und es wären wahrscheinlich sogar 10 bis 20 mehr, wenn diese nicht im Laufe der Zeit „aus Gründen“ gelöschten worden wären.
seit 1997 chefökonom der kritischen masse und netzbabysitter der nmz.
auf die nächsten 10!
… und dass das Hueman Theme von mmauvs abgeschaut wurde ;-)