Valentina Lisitsa – 2015 in Donezk, 2017 in Blaibach

Volksmilizen-Kommandeur und Donezker Volksrepublik-Chef Alexander Sachartschenko mit Krücken, Valentina Lisitsa sich vor ihm verbeugend.

So. Nun mal wieder Valentina Lisitsa. Der Internetklavierstar. Dass sie sich vor einem mutmaßlichen Kriegsverbrecher der selbsternannten Volksrepublik Donezk 2015 verneigte, breit von RT Deutschland archiviert, das haben ihre Groupies ignoriert. Denn wer sie auftreten lässt, macht höchstwahrscheinlich große Umsätze. So spielt sie am 5.11.16 Beethoven für Alle in Blaibach: Mondschein-, Sturm-Sonate und Appassionata. Könnte problemlos sein. Ist es aber nicht!

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Kurz vor ihrem Donezk-Autritt galt sie kurzfristig als Ikone der Meinungsfreiheit. Sie prangerte mutmaßliche Verbrechen der staatstragenden Kriegspartei im ukrainischen Bürgerkrieg an. Das machte sie Vielen sympathisch. Könnte problemlos sein. Ist es aber nicht!

Denn sie pilgerte im Frühjahr/Sommer 2015 zu den von Moskau geförderten Rebellen der Volksrepublik Donezk und gab dort Stunden, Interviews, Konzerte. Könnte problemlos sein. Ist es aber nicht!

Sie vergeigte Alles, als sie sich am Ende eines Open-Airs vor Alexander Sachartschenko verneigte, s. das untere Bild oder ausführlich hier bei 1:50:00 auf Youtube. Also vor einem mutmaßlichen Kriegsverbrecher, s. auch hier meinen Blog dazu. Hätte sie als autonomer Geist, der sie zu sein vorgab, nicht machen müssen. Dann wäre Alles problemlos. Für manche auch heute noch. Ist es aber nicht!

Volksmilizen-Kommandeur und Donezker Volksrepublik-Chef Alexander Sachartschenko mit Krücken, Valentina Lisitsa sich vor ihm verbeugend.

Wie gesagt, die ukrainische staatstragende Seite beging mutmaßlich auch Kriegsverbrechen. Eines von Sachartschenko, wenn auch nur ein Kleines, ist gut dokumentiert, siehe jenes Badblog-Zitat: „Sachartschenko … trieb … im Januar 2015 verletzte ukrainische Kriegsgefangene Genfer-Konventions-widrig höchstpersönlich durch Donezk und liess sie von umstehenden Zuschauern beleidigen, mit Unrat bewerfen und verprügeln, siehe dieses Video.“ Bei 0:18 ist Sachartschenko selbst zu erkennen!

Zudem hat Sachartschenko wohl im Zusammenhang mit dem ukrainischen Angriff, für den er die Kriegsgefangenen durch Donezk schlagend treiben ließ, die Offensive auf Mariupol befohlen, einer strategisch wichtigen Stadt damals in ukrainischer Regierungshand, um dann freie Bahn am Meer entlang bis vielleicht nach Transnistrien zu haben und Noworossija zu erobern, wie die russlandnahen Sputniknews berichteten: „Heute begann die Offensive auf Mariupol. Das wird wohl das beste Denkmal für all unsere Todesopfer sein“, sagte Sachartschenko beim Niederlegen von Blumen an einer Haltestelle in Donezk, an der bei einem Granatbeschuss am Donnerstag sieben Menschen getötet und 17 verletzt worden waren.“

Bis heute hat sich Lisitsa nicht öffentlich von ihrem Donezk-Regierungs-Engagement distanziert. Oder doch? Ich finde leider nichts dazu. Da sie ein homo politicus ist, spielt bei ihr nicht nur die Kunst an sich eine Rolle. Sie ist kein Richard Strauss des Klaviers, wo man sehr differenziert vorgehen müsste. Sie ist allerdings eine Geldscheffelmaschine wie Strauss, nur etwas geringer. Viel Spass beim Konzert!

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Eine Antwort

  1. Guntram Erbe sagt:

    Gilt auch für Frauen:

    Den Hintern höher als den Kopf
    erhebt so mancher arme Tropf,
    so braucht er keinerlei Verstand
    für sein „corruptes Vaterland“.

    Ausführlicher bei:
    http://www.guntramerbe.de/nietzsche.html