Valentina Lisitsa und Donezk – einfach nur Überforderung?

Allseits Überforderung. Bis vor ein paar Tagen machte uns die Hitzewelle zu schaffen, heute der verfrühte Herbstbeginn. Einmal ist es Griechenland mit seinen Finanzproblemen oder mit seinen Inseln, an deren Stränden verdutzte Touristen auf Syrien-Flüchtlinge stossen. Dabei verliert man selbst die Ukraine, ihr separatistisches Donbass aus den Augen. In der Musikwelt war es im Dezember 2014 präsent, als sich Anna Netrebko im rot-blauen Kostüm mit Oleh Zarjows mitgebrachter ebenfalls rot-blauer Noworossija-Flagge ablichten ließ, als sie dem damaligen Vorsitzenden des Parlaments der damals sogenannten „Union der Volksrepubliken Donezk und Lugansk“ einen 1 Mio. Rubel-Scheck überreichte. Damit half sie willentlich oder unwillentlich vor allem der PR der Separatisten, obgleich sie versicherte mit ihrer Spende dem unter widrigsten Umständen weiterspielenden Donezker Opernhaus helfen wollte. Bei der Einordnung dessen: auch allseits Überforderung.

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Wer den Bericht im Guardian über den Spielbetrieb dieses Donezker Musiktheaters liest, dem können schon die Tränen kommen: Primadonna, Chefdirigent, weitere wichtige Künstler haben das Haus verlassen. Der rührige Direktor, der den Notbetrieb organisierte, erlag einem Herzinfarkt. Selbst pensionierte Sänger helfen im Haus lieber mit als an den Randbezirken der Stadt dem Bombardement der ukrainischen Artillerie oder der separatistischen Verteidiger ausgesetzt zu sein. Zum Heulen ist auch, dass dem Haus wohl durch Beschuss sein Lagerhaus abbrannte. Das ganze Bühnenbild z.B. zur ukrainischen Erstaufführung des „Fliegenden Holländers“, durch ein deutsches Regieteam 2012 in Szene gesetzt, 2013 erfolgreich durch die jetzt im Feindesland liegenden ukrainischen Städte Kiew, Lemberg und Odessa getourt, früh im Jahr 2014 mit einem wichtigen ukrainischen Preis bedacht, ist dahin. Mitunter sollte die Spende beim Ersatz dessen helfen, was anscheinend bis jetzt jedoch nicht erfolgte. Wichtiger war, dem Personal des nur noch aufgrund der nachts gefährlichen Lage tagsüber spielendem Hauses endlich wieder einen Teil der Löhne auszahlen zu können. So rührselig das ist und die Menschen vor Ort froh über diesen Kulturrest sind: lässt man sich nicht gerade durch dieses Weitermachen vor den Karren des Separatistenregimes spannen, wie dieses eben z.B. die Scheckübergabe durch Netrebko medial ausschlachtete oder Teile des musikalischen Personals zur Musikdarbietung ins Lazarett schickt? All das ging in der Netrebko-Überforderung unter.

Allein der Wirbel um den vom Toronto Symphony Orchestra abgesagten Auftritt mit der US-amerikanischen, in der Ukraine geborenen und in Paris lebenden, durch Youtube bekannt gewordenen Pianistin Valentina Lisitsa versetzte die Musikwelt richtig in Spannung. Eigentlich vollkommen uninteressant, hätten sich beide Vertragsparteien so verhalten, wie geplant: dem Orchester wurden die Proteste von in Kanada lebenden Ukrainern, die die Regierung in Kiew unterstützten und sich über Lisitsas regierungskritische Twitterpostings mokierten, zu viel. So nahm das Orchestermanagement von der Pianistin Abstand, engagierte einen jungen Ersatzpianisten, wollte sie wohl komplett auszahlen. Doch Lisitsa vereinte den Proteststurm ihrer musikalischen Facebookfreunde mit dem ihrer Twitterfollower und gewann mit fünf zu Null den medialen Shitstorm. Sie selbst deklarierte sich als Opfer untersagter Meinungsfreiheit. Wie man ihre Twitter-Postings einordnet, muss jeder für sich entscheiden. Wenn man für Charlie Hebdo einsteht, muss man Lisitsas oftmals extreme Postings hinnehmen. Oder man vermutet doch Pro-Separatisten-Propaganda dahinter? Zumindest war beides im April 2015 denkbar, mit einer 51:49 Tendenz doch für verletzte Meinungsfreiheit. Wie auch immer, selbst BR Klassik berichtete, das ZDF/ARD-Mittagsmagazin, etc. Für den Medienprofi Lisitsa kein musikalischer, aber auf ganzer Linie ein medialer Erfolg. Und Überforderung für Fan wie Gegner.

Volksmilizen-Kommandeur und Donezker Volksrepublik-Chef Alexander Sachartschenko mit Krücken, Valentina Lisitsa sich vor ihm verbeugend.

Volksmilizen-Kommandeur und Donezker Volksrepublik-Chef Alexander Sachartschenko mit Krücken, Valentina Lisitsa sich vor ihm verbeugend.

Im Vergleich zu jenem Trubel blieb ihr folgender Auftritt in Donezk am 22. Juni 2015 förmlich unbemerkt. Nur Russia Today und all die Kreml-Sputnik-News berichteten überhaupt davon, kritisch allein Norman Lebrechts Slippeddisc. Die von Geburt an russischsprachige Amerikanerin aus Kiew begab sich in die sich mit der Zentralregierung im Kriegszustand befindende „Donezker Volksrepublik“. Auf dem Programm standen Unterrichten, Interviews und ein Konzert mit dem Finale von Schostakowitschs 5. Sinfonie, das 2. Klavierkonzert von Rachmaninoff, das 1. von Tschaikowsky und der letzte Satz aus der „Kriegs-Sonate“ von Sergej Prokovjef. Um es richtig symbolträchtig zu machen, fand das Freiluftkonzert an einem grossen Platz mit sowjetischen Siegesdenkmal statt, von Russia Today gestreamt, einfach mal in diesem Film hin und her springen:

Mit dem Datum wählte man den Beginn des Angriffs der deutschen Nazis auf die Sowjetunion. Um es vorweg zu nehmen: technisch schlug sich Valentina Lisitsa am schlechten und verstimmten Flügel dem Videomitschnitt zu folgen hervorragend, das Orchester wacker mit einigen Abstrichen. Interessanter war ihre kleine Ansprache: nach den üblichen Dankesworten, die normalerweise ausreichen würden, begann sie sich im Narrativ der „Donezker Volksrepublik“ zu verlieren, nämlich dass auf Seiten der Volksrepublik die Guten stünden, auf Seiten der Kiewer die Faschisten, hier sinngemäß wiedergegeben: „Musik, russische Sprache und der Glaube sind das, wofür es sich zu kämpfen lohnt. Vor 70 Jahren haben wir schon einmal die Faschisten besiegt. Heute müssen wir Europa und die ganze Welt davor bewahren. Ihr seid an der vordersten Front für die Welt und die Menschheit. Danke, liebe Donezker.“

Blickt man auf brennende Flüchtlingsheime, PEGIDA, Front national, mit Ultrarechten koalierende linke Griechen, etc., könnte man ihr unbesehen Recht geben. Schaut man hinter die Kulissen der Kiewer Regierungstruppen, findet man neben regulären Verbänden diese Batallions, wie z.B. das „Asowsche“, die schwer mit Blut-und-Boden-Sätzen, weisser Rasse-Ideologie, Swastika und Hitlergruss auf sich aufmerksam machen. Nun ein Regiment in der ukrainischen Armee, angeblich seiner wilden Führung entledigt. Allerdings sollte man auch nicht übersehen, dass die Parteien hinter diesen Verbänden bei den letzten Wahlen nicht die 5%-Hürde nahmen. Also könnte man sagen, dass die ukrainische Gesellschaft trotz ihrer Krise nicht rechtsradikaler wählt als Mitteleuropa. Verfolgt man hierzulande z.B. wiederum die rechten, ultrarechten und rechtsradikalen Kreise, die Neo-Nationalisten und Neo-Faschisten mit schwimmen lassen und sich in ihrem extremen Ende gegen alles Jüdische, Islamische, Aufklärerische und Gleichstellende wenden, von der sogenannten Lügenpresse schwadronieren, „endlich mal wieder die Wahrheit“ sagen möchten, usf., schliesst sich der extreme Kreis von deutscher Putinverehrung über „Asow Batallion“ über sie bis hin zu den extremsten Kräften unter den Separatisten.

Der Chef der Volksrepublik Alexander Sachartschenko nimmt gerne ähnliche Worte von den Faschisten in Kiew wie Lisitsa in den Mund. Dann sagt er aber auch, dass er zwar eine Art UdSSR 2.0 anstreben würde. Oder dass er und sein Pendant in Lugansk mit beleidigter Geste ihre „Föderation der Volksrepubliken“, „Noworussija“ aufgaben, da sie ja nicht für die Russen in Odessa oder Charkiw kämpfen könnten und somit diese zum todbringenden Aufstand animieren wollen. Oder er mit seinen Kommandeuren „Givi“ und „Motorola“, die von Amnesty International schwerer Kriegsgreuel beschuldigt werden, wie es die Separatisten ausschliesslich Kiew vorhalten. Nur soviel: Givi, bürgerlich Mikhail Tolstykh, ließ ukrainische Gefangene ihre Rangabzeichen aufessen, siehe dieses grausame Video ca. min. 3:15, der Mann mit dem Schnauz und Kotletten ist jener „Givi“:

Motorola aka Arseny Pavlov soll auf einen Schlag 15 entwaffnete Gefangene sowie in weiteren Fällen eigenhändig erschossen haben, seine Rechtfertigung dazu: „Wenn ich töten will, dann tue ich es“, siehe sein prahlerisches Geständnis in diesem Interview:

Sachartschenko selbst agierte gelinder, aber trieb dennoch im Januar 2015 verletzte ukrainische Kriegsgefangene Genfer-Konventions-widrig höchstpersönlich durch Donezk und liess sie von umstehenden Zuschauern beleidigen, mit Unrat bewerfen und verprügeln, siehe dieses Video:

Da äusserte sich vielleicht zu Recht die Wut über den sinnlosen Tod von Zivilisten, die an jenem Ort durch ukrainischen Artilleriebeschuss Tage zuvor ums Leben kamen. Und vielleicht waren die Kriegsgefangenen selbst in Verbrechen auf ukrainischer Seite involviert. Es bleibt ein Verstoss gegen die Genfer Konvention! Sinngemäße Rechtfertigung Sachartschenkos: Die Volksrepublik Donezk ist bisher nicht der Konvention beigetreten. Wie gesagt: ihm schüttelte Lisitsa die Hand, verneigte sich vor ihm, hörte gerührt seiner Ansprache zu, dem Kommandeur also, der selbst Kriegsverbrechen beging, der mit Givi und Co. – die in ihrer Rauheit mehr Fans haben, als man denkt – Parties feiert, wie hier ab ca. 1:15/1:30:

Nicht dass die Kiewer Seite weniger Verbrechen auf ihrer Seite zu verbuchen hätte. Nur hat sie nicht allein Ultranationalisten bis hin zu Nazis in ihren Reihen. Ein Blick auf die rechtsextremen Teile der Donezker Volksmilizen: die russischen Neofaschisten der RNU, Jobbik-nahestehende Ungarn als St. Stefan Legion, national und sozial ausgerichtete Franzosen in der Unité Continental, die russischen Nazis der Rusich Company, etc. zu seinen Garden gehör(t)en. Damit leisten originäre Faschisten der Befehlskette der sich kommunistisch gebenden „Volksrepublik“ Folge. Um bei den Extremisten auf beiden Seiten zu bleiben: slawisch-national, orthodox, antiwestlich, homophob, etc. sind sie Alle. Das ist vor allem ein Zeichen dafür, wie wenig schwarz-weiss dieser Konflikt in der Ukraine funktioniert. Das verdeckt nur, wie mächtigere Staaten in ihren Friedensabsichten versagen, von jeder Seite Öl ins Feuer giessen, vielleicht vor allem die ukrainischen und russischen Oligarchen ihr Tarot um die jeweiligen Einflusssphären auf den Rücken der Kriegsparteien austragen.

Und so sprach am Ende von Lisitsas Auftritt eben dieser Alexander Sachartschenko ungefähr genau das was sie gesagt hatte. Lisitsa hörte mit ergriffenen Augen zu. Das entlarvt nun ihre politische Seite, ihr Engagement: denn dieses ist eben nicht nur freie Meinungsäusserung. Sondern es verhärtet den Konflikt so, wie es die Waffenbrüder verbal und in Taten unternehmen. Höchstwahrscheinlich glaubt sie so intensiv an die Mission der Sache, dass ihre ganzes Agieren einfach nur „Naivität“ ist. Mit unschönen Auswüchsen im Internet, mit menschenverachtenden Folgen im richtigen Leben, sollte nur einer ihrer Fans zum Unterstützer oder gar Kämpfer der Separatisten werden. Sie postete zuletzt ein Interview, wo sie ihre Ansichten breiter darlegt. Schaut man allerdings nach, was das für ein Kanal ist, mit dem sie da sprach, sieht man Heldenvideos für Kämpfer der Separatisten. Ist ihr Auftritt dann auch nichts Anderes als ein Heldenvideo, dass am Ende Kämpfer werben soll?

Ich habe mir so viel Material über den Konflikt auf allen offiziellen und verschworenen Kanälen reingezogen, dass ich leider zu keinem anderen Schluss kommen kann. Zum Ende sei noch darauf hingewiesen, dass Lisitsa demnächst gar in Nürnberg auftreten wird. Ich fordere dazu gar nichts von ihr oder von anderen. Wir wollen ja kein zweites Lisitsa-Toronto. Aber wir wollen auch kein zweites Lisistsa-Donezk. Möge sie ihr Klavierkonzert anständig und gekonnt mit den Nürnberger Sinfonikern exekutieren. Aber wenn man all Einspielungen der beiden meistgespielten Rachmaninoff- und Tschaikowsky-Klavierkonzerte anhört, dann ist es vollkommen egal, ob Valentina Lisitsa oder jemand anderes, vielleicht sogar besser, spielt…

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5 Antworten

  1. Boris Naujoks sagt:

    Sehr geehrter Herr Strauch,

    mir ist auch nach mehrmaligen Lesen Ihres Textes nicht ganz klar geworden, was Sie mit ihm eigentlich bezwecken. Um so weniger nicht, da sie ja selbst – ganz wie Frau Lisitsa – Position beziehen, nur eben die entgegengesetzte, sozusagen. Etwa in dem Sie behaupten, dass „die Parteien hinter diesen Verbänden bei den letzten Wahlen nicht die 5%-Hürde nahmen“. Was zwar ein beliebtes Narrativ ist, aber trotzdem nicht stimmt, wenn man nicht, wie Sie das tun, Ljaschko mit allein schon 8,32 % unter den Tisch fallen lässt und außerdem zu relativieren wäre, da bekannte Figuren des nationalistischen Spektrums über Direktmandate Einzug in die Rada gehalten haben, wie Sie bestimmt wissen, da Sie sich ja „so viel Material über den Konflikt auf allen offiziellen und verschworenen Kanälen reingezogen“ haben. Das vom ukrainischen Parlament am 9. April verabschiedete Gesetzt „Zum rechtlichen Status von und zum Gedenken an die Kämpfer für ukrainische Unabhängigkeit im 20. Jahrhundert“, gegen das 70 international bekannte Wissenschaftler protestiert haben, unter Ihnen Andreas Umland (!) erwähnen Sie ebenfalls mit keinem Wort. Warum nicht? Ist das „Naivität“? Oder Kalkül? Wie auch immer, es entlarvt Ihr politische Seite, Ihr Engagement, das ich mir an Ihrer Stelle, der Rat sei mir gestattet, noch einmal ganz genau überlegen würde. beste Grüße (aus Moskau) Boris Naujoks

  2. Wladimir Igrok sagt:

    „Wie auch immer, es entlarvt Ihre politische Seite, Ihr Engagement, das ich mir an Ihrer Stelle, der Rat sei mir gestattet, noch einmal ganz genau überlegen würde…“

    Sdrawstwuite gospodin Naujoks,

    ya ne ponjal wsjo, no eto swutschit kak ugrosa. Eto ugrosa w otnoschenii schurnalista?

    Übersetzung: „Guten Tag Herr Naujoks, ich verstehe nicht alles, aber dieser Satz klingt wie eine Drohung. Ist das einen Drohung gegenüber dem Redakteur?“

    Es klingt ein wenig so wie: „Sie können hier gerne Ihre politische Meinung haben, aber ich gebe Ihnen den guten Rat, es sich nochmals ganz genau zu überlegen, ansonsten…“ Wo leben wir und wer ist Boris Naujoks? Einer jener Vielen mit guten Deutschkenntnissen, die in Russland in einem Büro dafür bezahlt werden, um in den deutschen Blogs „Meinungsbildung“ zu betreiben? Zumindest taucht der Name Boris Naujoks in dem facebook – blog von Moriz Gathmann “ Gerade eine Mail von Ukrainern erhalten…“ auf. Dort wurde er blockiert wegen Beleidigungen…

  3. Boris Naujoks sagt:

    Hallo Herr Igrok,

    wer ich bin, können Sie Wikipedia entnehmen. Haben Sie sicher auch schon, es dann aber doch vorgezogen, den „Putin-Troll“ aus der Kiste zu holen. Ich habe noch nicht verstanden, zu wessen Beruhigung der eigentlich kreiert worden ist, nach dem Motto: eine Position, die ich nicht teile, kann es 1. gar nicht geben und wenn 2. doch, muss sie gekauft sein. Diese Art von Realitätsverweigerung funktioniert nicht, jedenfalls nicht auf Dauer, diese Erfahrung mussten schon viele machen. Also nehmen Sie einfach zu Kenntnis, dass ich eine dezidiert anderen Meinung habe, was die Ereignisse in der Ukraine betrifft, als zum Beispiel Herr Strauch. Was ist daran eigentlich so so schwer auszuhalten?
    Was nun die „Drohung“ betrifft, haben Sie wohl recht. Ein Freund, der mich auch auf den Beitrag von Herrn Strauch hingewiesen hat, wies mich schon darauf hin, dass man den letzten Halbsatz als solche missverstehen kann. Ich wollte eigentlich nur zum Ausdruck bringen, dass sich spätestens mit dem Bandera-Gedenkgesetz vom 9. April jeder überlegen sollte, inwieweit er sich kompromittiert. Aber das ist ja eigentlich nicht mein Problem, sondern dass von Herrn Strauch. beste Grüße

  4. Wladimir Igrok sagt:

    Privet!

    muss gestehen, dass ich Sie zuvor nicht in Wikipedia aufgerufen habe, um Ihren Namen zu finden… Ich fand nur den gleichen Namen zufällig in dem Blog von Moritz Gathmann – aber das ist wohl ein anderer und reiner Zufall. Es scheint, dass Sie Russland wenig kennen, wenn sie naiv glauben, dass diese Art von bezahlter „Meinungsbildung“ dort nicht existiert. Das Volk leidet in Russland – in den Provinzen fehlt es am Nötigsten. Ein Freund schreibt, es gäbe nun nicht einmal mehr Mozzarella zu kaufen, während die Reichen sich die Taschen vollstopfen. Man muss schon auf beiden Augen blind sein, um nicht zu sehen, dass da politisch gewaltig etwas schiefläuft…

  5. Boris Naujoks sagt:

    Ich lebe gerade in Nekrasovka, mehr „Volk“ geht nicht, jedenfalls nicht in Moskau. Im Juli war ich in Jekatarienburg, Nowisibirsk, dann ein paar Wochen in Irkustsk. Ich hoffe, das reicht Ihnen an credibility. Was das Volk betrifft, das leidet, haben Sie sich schon mal in Spanien umgesehen, Portugal, von Griechenland ganz zu schweigen? Das Volk leidet überall, Herr Igork und die Reichen stopft sich überall die Taschen voll. So ist es nun mal, jedenfalls so lange man es nicht ändert. Das nicht zu sehen, wie anscheinend Sie, ist allerdings ein Phänomen, auf das ich in Russland in Gesprächen häufiger gestoßen bin, vor allem bei jungen Männern, sagen wir bis 25. Es gibt da eine geradezu gläubige Naivität, den „Westen“ betreffend. Immer noch.