Sing-Mit – Donaueschingen-2014, ein Wettbewerb für die Daheimgebliebenen

Jahr für Jahr sind die Donaueschinger Musiktage das Gegenteil typisch leerer Neue-Musik-Konzerte. Tage vor dem Konzertwochenende sind die meisten Vorstellungen restlos ausgebucht, so dass eine spontane Teilnahme wenig erfolgversprechend erscheint, abgesehen von der unangenehmen Tatsache, keinen Strohsack mehr zum Nächtigen in 10 Kilometern Umkreis zu finden. Seitdem die Veranstaltungen allerdings nicht nur im Radio sondern auch im Internet-Livestream von zu Hause mitzuerleben sind, kann dies eine verlockende Alternative sein, mit den sozialen Abstrichen, die eine leibhaftige Präsenz im Konzert bedeutet und so auch nicht ersetzt werden kann. So hat sich der „Badblog of Musick“ nun aufgerafft, dies ein wenig spannender zu machen, eine andere Form des Jukebox-Gedankens. Apropos: zwar begleitet der Badblog immer wieder berichtend die Musiktage. Aus der Einladung zu einer Art speakers-corner wurde bisher nichts. Nun denn.

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Sing-Mit, so dass Motto und Prinzip unseres kleinen Wettbewerbs. Die Teilnahme ist ganz einfach: man sehe/höre sich die Konzerte, am besten im aufgezeichneten Stream an. Wichtig ist, das akustische Signal nur über Kopfhörer mitlaufen zu lassen. Wir wollen ja nicht illegal die Werke unserer Kollegen online stellen. Den Lautsprecher des Rechners stelle man aber so ein, dass er die Stimme der mitsingenden Person aufzeichnen kann. Nun wähle man aus dem Programm von Tsangaris bis Zender oder Ablinger bis Steen-Andresen aus, was einem am besten gefällt. Um diesem Gefallen Ausdruck zu geben, singe man die schönsten Stellen einfach mit. Durch hin und her scrollen lässt sich das durchaus akzeptabel perfektionieren. Wenn man nun denkt, seinen Mit-Singsang aufnehmen zu können, starte man, wie ein am Anfang dieses Absatzes beschrieben.

Das Filmchen, der Audiomitschnitt sollte nicht länger als ein bis drei Minuten sein. Man eröffne dann schnell ein Konto bei Vimeo oder einem anderen Anbieter, setze als Tags den Titel des Stücks, „Singmit“ und „Badblog“. Bitte explizit in den Anmerkungen darauf hinweisen, dass der Badblog of Musick damit machen darf, was er will. Ende nächster Woche werden unsere Netzscouts dann beginnen, auf den üblichen Portalen nach diesen kleinen Videos zu suchen. Das Endergebnis dieser Internetstückarchäologie wird dann die grobe Rekonstruktion der Originalwerke anhand der Mitsingstreiflein sein. Der Preis ist dann die Teilnahme in einem daraus kompilierten Video, dass im Abspann die Mitsänger aufführt. Ausserdem werden wir das schlechteste wie das beste Mitsing-Video exklusiv hier ausführlich ästhetisch besprechen und konzeptuell kommentieren lassen. Mehr gibt es nicht zu gewinnen, ausser eben den berühmten wenigen Sekunden von Online-Berühmtheit.

Übrigens: Ähnlichkeiten mit „virtuellen Chören“ sind natürlich vollkommen ausgeschlossen…

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