Verschlagwortet: Hans Werner Henze

Nach der Premiere ist vor der Premiere

Aber ist das ein Grund, eine Lamentation anzustimmen? Ganz sicher nicht – der Zauber des Theaters ist seine Vergänglichkeit, das Bestehen im Moment. Wenn dieser Moment bleiben würde, dann wäre er nicht ewig, das ist das Paradox des Theaters: des Theaters Ewigkeit ist eine Utopie ist und muss das auch bleiben. Wie ein Ritual den Glauben am Leben hält, so ist das Ritual des Theaters seine ewige Erneuerung im Angesicht der Vergänglichkeit.
Jeder Applaus ist eine Verpflichtung, dieses Ritual weiterzutragen.

Getrenntes vereint: Richard Boulez und Pierre Strauss

Denke ich, an wen mich Pierre Boulez erinnert, fällt mir auf der emotionalen Ebene zuerst Richard Strauss ein. Würde man nur auf der Gefühlsebene bleiben, also an Musik, die vor allem an der Oberfläche dieser Wahrnehmung entlang komponiert wurde, denkt man eher an Hans Werner Henze als Pierre Boulez. Henze...

Erinnerung (06.05.15)

Erinnerung (06.05.15)

Ich bin in einer Zeit aufgewachsen, in der man nicht – fast – alles auf YouTube fand. Sollte ich sehr alt werden, dann kann ich als vielleicht letzter lebender Zeitzeuge vor Schulklassen darüber sprechen, dass ich sowohl die deutsche Wiedervereinigung als auch die Entstehung des Internets bei vollem Bewusstsein miterlebt...

Biennale 2014 vorbei – letzter Abend, Abbitte, Komponisten als Kritiker

Es ist geschafft. Fast jedes Musiktheater dieses Biennale-Jahrganges gesehen, bis auf Utopien von Schnebel. Die besten Momente erlebte man mehrheitlich in Konzerten, war es das Henze-Philharmoniker-Konzert, sei es das Konzert des Rundfunkorchesters mit einem passionierten und zupackenden Kriegs- und Friedensstück vom Kollegn Schachtner, einer nicht-russischsprachigen Version der Vater-unser-Symphonie von Kollegin...

Münchener Leidenschaften – Sankt Sebastian in Konzert und Musiktheater

Jetzt begreift man langsam, was das Motto „Ausser Kontrolle“ meinen könnte: zuerst verliebte sich in Marko Nikodijevics Oper „Vivier“ die Titelfigur Claude Vivier imaginär im Geiste und recht deutlich auf der Bühne in den heiligen Sebastian. Im Sonderkonzert der Münchner Philharmoniker zu Ehren des 2012 verstorbenen Biennale-Gründers Hans-Werner Henze erklang...

Henzes Utopien

Henzes Utopien

Wenige wissen, dass Hans Werner Henze ausser der Münchener Biennale für Musiktheater in München noch zwei andere wichtige Musikfestivals ins Leben rief. Das eine ist der Cantiere d’arte („Kunstwerkstatt“) in Montepulciano, den es bis heute gibt, allerdings in einer sehr veränderten Form im Vergleich zu früher. Dieses Festival und die Stadt Montepulciano sind vielen Toskanabesuchern natürlich wohl vertraut.

94 Komponisten – Abgesang auf die Klangspuren plus der Münchener Biennale

In den Zwischenjahren der Münchener Biennale gab es seit Oktober 1994 die durch Hans Werner Henze und Siegfried Mauser ins Leben gerufene Konzertreihe „Klangspuren plus“. Das Besondere: der und manchmal auch die jeweils beauftragte Komponist und Komponistin stellte der eigenen Uraufführung Stücke anderer Komponisten aus verschiedenen Epochen voran, die für...

Skandal! Homosexualität jetzt auch im Kulturbetrieb?

Skandal! Homosexualität jetzt auch im Kulturbetrieb?

Was wenige aber wissen: auch in unseren Theatern, Opernhäusern und Konzertsälen gibt es…Homosexuelle! Sie tarnen sich auf raffinierte Weise – nach außen hin geben sie auf der Bühne den Gigolo, erobern die Frauenherzen im Sturm als Teufelsgeiger, doch in ihrem Privatleben ziehen sie den Darkroom dem ehelichen Bett vor. Bad-BILD berichtet:

Läppische Kunst – von der Schwäche tonaler Kunstmusik im 21. Jahrhundert

Dank Moritz konnten unsere Blog-Leser Einblicke in die Gedankenwelt John Borstlaps gewinnen, der, einfach gesagt, eine Rückkehr zu Dur-Moll-Tonalität einfordert. Dies tat dieser auch komponierend. Allerdings ist er nicht allein. Steffen Wick berichtete in einem Gastbeitrag von seinen Erlebnissen von den Abschlusskonzerten eines Wettbewerbs des oberrheinischen Martin Münch, welcher Folkloreanspielungen,...