Ü gegen Uh
Nach jeder GEMA-Hauptversammlung überfällt mich eine gewisse Müdigkeit, die sich darin äußert, dass man eigentlich gar nicht darüber schreiben will. Was kann man erzählen?
Sandeep Bhagwati – ein von mir hochgeschätzter Kollege und Freund, mit dem ich vor vielen, vielen Jahren, als noch Säbelzahntiger die germanischen Steppen durchstrichen, gemeinsam bei Wilhelm Killmayer studiert habe – war erst sehr widerstrebend, meine Fragen für eine Reihe mit Porträts deutscher Komponisten im Ausland zu beantworten. Das liegt daran, dass Sandeep sich nicht wirklich als Deutscher fühlt: Als Sohn eines indischen Vaters und einer Deutschen Mutter, aufgewachsen in Bombay (heute Mumbai) war er schon früh notgedrungenermaßen „heimatlos“ und stets und mit Leidenschaft „in der Fremde“.
Liebe Gemama,
Es war total lieb, dass Du mich wieder zum Musikautorenpreis eingeladen hast. Schon seit Wochen habe ich mich darauf gefreut wie ein Pfannkuchen. Ich wusste, es würde wieder phänomenal werden. Was gab es alles zu erleben! Ich sah Dinge, von denen ich nie erwartet hätte, sie jemals zu sehen. Und Dinge, die ich ab nun nie wieder vergessen kann, obwohl ich sie wahnsinnig gerne vergessen würde (wie zum Beispiel Jennifer Rostocks Tätowierungen und Piercings).
Seit vielen Jahren schon tobt ein Kampf, von dem viele nicht merken, dass er gekämpft wird. Es ist ein Kampf der Rundfunk- und Fernsehanstalten, der Verleger und der Komponisten: Ein Kampf um Rechte, den Umgang damit und wem die Musik eigentlich gehört. Der GEMA? Dem Verlag? Dem Auftraggeber? Oder (Gott bewahre) den Komponisten?
Bisher kennt dieser Kampf keine Sieger, nur Verlierer: Die Komponisten.
Lieber XXX,
Für deine schöne Zeitschrift batest Du mich um ein kurzes Statement zur Entwicklung der Neuen Musik in den nächsten 10 Jahren. Meine erste Antwort war Dir zu düster, Du fandest meine Einschätzung der Lage (nämlich die, dass die Neue Musik wie wir sie kennen am Ende ist) „völlig überzogen“ und „larmoyant“. Ich solle sie doch bitte kürzen und meine eigenen ästhetischen Wünsche für die nahe Zukunft darlegen.
Patrick Hahn machte auf die Thematik „GEMA in Kindergärten“ aufmerksam, hier eine juristische Diskussion darüber. Natürlich wollen wir der GEMA nur Gutes, dennoch entsteht der Eindruck, dass man sich hier ein bißchen ein Kuckucksei der VG Musikedition zuschieben hat lassen (deren Motivation allerdings auch wieder verständlich ist). Wie auch immer: Tatsache ist, dass die Öffentlichkeitswirkung nicht ideal ist und die Angelegenheit bei den meisten falsch ankommt, auch wenn die Hintergründe nicht dubios sind, wie es gerne dargestellt wird, sondern eher ein logisches Resultat der Verflechtungen von Urheberrecht und Verlagswesen. Lassen wir aber lieber die Beteiligten selber aber auch zu Wort kommen:
für gema-themen sind ja hier andere zuständig. aber: was mir da gestern beim stehkaffee aus der express, dem kölner pendant zu blick, bild oder kronenzeitung, entgegensprang ließ mich schäumen wie die frischmilch in der belchkannekanne unterm dampfstrahl. da fährt doch die gema offenbar tatsächlich gerade eine offensive gegen kindertagesstätten etc.,...
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