Offizielles Statement des Deutschen Komponist:innenverbandes zur Situation in der Ukraine

„Wir, der DKV, sind entsetzt über den kriegerischen Einmarsch russischer

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Truppen in die Ukraine, ein Land mit einer eigenen Integrität und einer

demokratisch gewählten Regierung. Diese Grenzverletzung und die Anwendung

von roher Gewalt sind nicht hinnehmbar, verabscheuungswürdig und entlarven

die Propaganda. Wo Waffen sprechen, und Menschen sterben, passt die Maske

nicht mehr, die sich der russische Diktator immer wieder gerne aufgesetzt

hat.

 

Als Komponistinnen und Komponisten sind wir mit der ganzen Welt kulturell

und freundschaftlich vernetzt, dazu gehören auch viele Kolleginnen und

Kollegen aus der Ukraine. Wir machen uns Sorgen um ihr Wohl, um ihre

Familien und um ihre Zukunft.

 

In solchen Zeiten ist es schwierig, Worte zu finden, die nicht nur hohle

Geste sind, aber angesichts dieser Situation fänden wir es auch

unerträglich, zu schweigen, selbst wenn wir wissen, dass wir wenig

ausrichten können.

 

Sicherlich fragen sich viele unserer Mitglieder, was sie tun können, denn

als einzelner Mensch fühlt man sich oft hilflos, was solche Entwicklungen

angeht.

 

Wir können hierzu nur empfehlen, dem Gedanken von Sanktionen gegenüber dem

Aggressor auch in unserem Bereich des Kulturbetriebs sehr

ernst zu nehmen. Auch wir können als Künstlerinnen und Künstler ein

deutliches Zeichen setzen, indem wir uns hier nicht instrumentalisieren

lassen.

Selbstverständlich sollten diese Sanktionen sich nicht gegen die vielen

russischen Musikerinnen und Musiker richten, die bei uns friedlich leben

und die sich vom gegenwärtigen Regime in Russland distanzieren. Wir können

aber eine klare Linie ziehen bei all denjenigen, die sich offen zu Putin

bekennen oder auf irgendeine Weise von ihm oder seinen Netzwerken

profitieren, denn sie unterstützen einen Mörder und Aggressoren. Solange die Truppen

nicht abziehen, sollten wir nicht mit staatlichen russischen Institutionen zusammenarbeiten,

keine Gelder von solchen Institutionen annehmen und uns auch nicht von

ihnen bezahlen und einladen lassen, denn es wird dann immer die Gefahr

bestehen, dass wir von Propaganda vereinnahmt werden.

 

Umgekehrt sollten wir all die kulturellen Kräfte unterstützen, die sich

gegen den Krieg und die Aggression stellen, sowohl in der Ukraine als auch

in Russland. Das Ziel sollte keine Eskalation des Konflikts sein, sondern ein friedliches

Miteinander von Russen und Ukrainern.

 

Wir wissen nicht, was die kommende Zeit bringen wird, aber wir hoffen,

dass die Kultur ihre Stimme nicht verliert und sich weiterhin stark

artikuliert, allem Widerstand zum Trotz. Hierzu gehören auch wir

Komponistinnen und Komponisten. Wo wir schweigen, endet nicht nur die

Musik, sondern auch die Hoffnung.

Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung und ein klares Nein zu

Gewalt, Unterdrückung, Verfolgung und Ermordung politisch

Andersdenkender, wo auch immer auf der Welt – das ist unsere Haltung als DKV.“

 

Moritz Eggert, für den Vorstand des DKV

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