E-Musik – Das neue Spiel zur Weihnachtszeit

Wenn die Xbox, die PlayStation, das iPhone, das iPad oder ein anderes Gerät sehr empfehlenswerter Hersteller mal ausfällt und man mit den Kindern allein im Wagen auf dem Weg in den Österreichurlaub „zwischen den Jahren“ ist… Tja, was dann?

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„Kennzeichen raten“?
– Alter Hut!

„Ich sehe was, was du nicht siehst!“
– Von gestern!

„Interpreten der Händel-Arie ‚Care Selve, Ombre Beate‘ raten“?
– Wurde in „Funny Games“ schon gemacht!

NEIN. KOMPONISTENRATEN ist wieder schwer im Kommen.

Gerüchten zufolge sollen bestimmte Musikhochschulen bei der Abschlussprüfung – mündlicher Teil – fordern: „Nennen Sie uns innerhalb einer Minute fünf Komponisten klassischer Musik mit dem Buchstaben ‚E‘!“

So. Ihr habt eine Minute Zeit. Ohne Google!

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Hey, nicht schummeln!

Ihr habt noch 40 Sekunden!

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Nee, nee, nee, nee, nee! Ihr sollt euch SELBER Gedanken machen!

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Naja, okay. Nicht jeder hat so viel Zeit…

Ja, klar: Moritz Eggert. Jeder kennt ihn. Alle mögen ihn. Nur seine Musik: naja… (Spaß!)

E…………….

Die „Eels“ fallen mir ein (da ist ja auch so effektiv schön viel „E“ drin). Aber ist ja keine Klassik.

Klar: Edward Elgar.

Aber dann?

Okay, nach zwei Minuten sagt meine Begleitung (aber spicken ist ja nicht erlaubt!): „Gottfried von Einem!“

Ja, richtig.

Ich dann nach drei Minuten: „Werner Egk“. Oh Gott, wird ästhetisch echt nicht besser…

Theorie also: Alle Komponisten mit ‚E‘ sind schlechte Komponisten! (Außer Moritz Eggert natürlich!)

Irgendwann sage ich tatsächlich: „Ernst Eichner“. Und kann unzählige Komponisten mit „E“ im Vornamen nennen! Aber zählt ja nicht. Ja, verdammt, Mann!

Dann fällt meiner Begleitung – Studentin an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ – „Hanns Eisler“ ein. Sofortige Exmatrikulation! Acht Minuten sind vergangen!

Nach einer gefühlten halben Stunde komme ich dann auf „Francesco Evangelisti“. Warum auch immer…

Dann erschöpft „Komponisten mit E“ eingegeben…

George Enescu, Péter Eötvös, Keiko Eto… Ja, mein Gott.

Funktioniert auch mit „G“ ganz gut.

Tschüss.

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Arno Lücker wuchs in der Nähe von Hannover auf, studierte Musikwissenschaft und Philosophie in Hannover, Freiburg - und Berlin, wo er seit 2003 lebt. Er arbeitet als Autor (2020 erschien sein Buch »op. 111 – Beethovens letzte Klaviersonate Takt für Takt«, 2023 sein Buch »250 Komponistinnen«), Moderator, Dramaturg, Pianist, Komponist und Musik-Satiriker. Seit 2004 erscheinen regelmäßig Beiträge von ihm in der TITANIC. Arno Lücker ist Bad-Blog-Autor der ersten Stunde, Fan von Hannover 96 und den Toronto Blue Jays.