Neue Ideen zur Urhebervergütung

Alexander Keuk machte mich auf diesen SZ-Artikel zur Ureberrechtsproblematik aufmerksam:

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http://www.sueddeutsche.de/kultur/907/507072/text/

Unter einem erstaunlich müffeligen Bild von Helene Hegemann prophezeit der Autor eden Niedergang der Verwertungsgesellschaften und einen langsamen Wechsel zu „Micropayments“ (wie sie bei iphone-apps schon zu funktionieren scheinen), also direkter Vergütung des Urhebers durch den Nutzer, ohne zwischengeschaltete Instanz.
Was haltet ihr davon? Auch wenn die GEMA dann nach wie vor nötig wäre (wie sollte man solche micropayments by Live-Konzerten handeln?), würde dies einen großen Machtverlust bedeuten. So rosig sähe es übrigens dann für E-und avancierte U-Komponisten nicht aus, denn selbst wenn sich viele Leute die Stücke herunterladen und sie direkt vergütet würden, ein „Kulturbonus“ ließe sich dann nur noch schwer aufrechterhalten…

Moritz Eggert

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5 Antworten

  1. Tja, neu ist an diesem dämlichen, dunstigen und Urheber-fernen Schwall eigentlich nichts – die SZ reiht sich so langsam in die Phalanx der oberflächlichen Allgemeingut-Prediger ein. Ein paar Detais im Zusammenhang mit der Hardware-Abgabe (da erzielte die VG Wort ja grade einen feinen Teilerfolg – 90 Mio. Nachzahlung der Kopiergeräte-Hersteller) gibts bei http://www.nmzmedia.de in einem Gespräch zwischen GEMA-Heker, FDP-Otto und dem Sprecher der Speichermedien-Hersteller Rainald Ludewig (Panasonic). Da wundert einen nicht mehr viel…
    Demnächst folgt der Mitschnitt eines Gespräches, an dem Sich Frau Zypries und der Komponist, GEMA-Vorstands-Vorsitzender und Komponisten-Verbandschef Jörg Evers ein klein wenig in die Haare bekamen…
    Zum Ausgleich empfehle ich die wunderbaren Hämmerklavier-Videos mit Eggy unter der nämlichen Web-Adresse.

  2. wechselstrom sagt:

    M. Hutter zündet seinen Artikel am Unterschied zwischen Otto-Motor und Diesel-Motor (Eigenzündungsmechanismus – versus Fremdzündung ) – ganz im Gedankenzusammenhang seiner eigenen Profession (Technische Uni Berlin)
    Bevor er weiter solchen Quatsch daherredet, sollte er sich mit seinen Kollegen von der Jurisprudenz in Verbindung setzen, denn die könnte ihn, auch in soziologischer Hinsicht, ein steiles Update verpassen.

    Es ist ein Unterschied, ob ich jemanden das Fahrrad klaue, einem Professor den Müsli-Riegel vom Teller nehme, einem Gehbehinderten die Krücken wegschlage oder einem Komponisten die Lebensgrundlagen in Frage stelle.

    Mit der sicheren, fett dotieren und pensionsorientierten Professur im Rücken lässt sich da leicht über den „Monopolisten“ GEMA räsonieren.

    Beste Grüße aus dem Labor

    – wechselstrom –

  3. Bevormundung, Terror: Hab mich gefragt, wo krieg ichs unter. Mit dem Download des jüngsten Java-Updates wurde mir ohne Rückfrage die Yahoo-Leiste in den Firefox eingebunden. Unter xp-pro als Programm nicht löschbar. Das ist wohl eine neue Sun-Open-Office-Strategie. Gibts Abhilfe? Wie werde ich diesen Alien wieder Los??? Oder soll ich mich anfreunden? Yahoo ist grausam: Wer rettet mich?
    Mit Bitte um Hilfe – Theo
    geissler@nmz.de

  4. hufi sagt:

    Man muss halt immer sehen, wo man seine Häkchen macht. Aber manchmal hat so etwas eben auch Tücke.

    Unter Ansicht/Symbolleisten kann man das Zeug mindestesns ausblenden. Und unter sowas wie Extras/Add-Ons sollte man es im Firefox auch deinstallieren können. (Sag ich mal aus Erinnerung, denn gerade surfe ich mit einem Bügeleisen. Ansonsten: Man kann diese Leiste gleich zum Aufsuchen des Problems verwenden. http://help.yahoo.com/l/de/yahoo/toolbar/troubleshootff/toolbar-55.html)

    HTH

  5. Erik Janson sagt:

    Lieber Herr Geißler, Lieber Wechselstrom, @ All,

    hier scheinen ja ganz banale alltägliche Problemchen die Runde zu machen, wie man seine Add ons, tools etc.
    als User so in den Griff bekommt.
    Danke Hufi für die schnelle Online-Hilfe.

    @ Themenkomplex „Urheberrechte“ etc. fällt mir in dem ganzen Kontext hier ein
    (mal von mir als „Gedankenexperiment“, wie es ja auch Philosophen und unsere Zukunfts“-Cyber-„Sozialforscher“
    in anderer Hinsicht sich erlauben an zu stellen (z.B. M. Hutter in der SZ: aka: „schluss mit dem geistigen Diebstahl“-Moralismus der Urheber (jawohl!!!) oder in gemäßigter Variante ohne Namen zu nennen: „ent-institutionalisiert“ die Neue Musik durch die ja so enormen, grenzenlosen und perfekten Technik-Möglichkeiten und durch „Demokratisierung“ via Internet und Chancengleichheit wird einkehren, die Neue Musik wird sich revolutionieren und endlich darf man nebenbei auch „ehrlich“ geistiges Eigentum „unbürokratisch“ klauen und das auch noch zum Schleuderpreis (wenn überhaupt) und „alles wird gut“…Wirklich alles?).

    Also, ich denke, auch wenn ich Hutters „geniales“ SZ-Artikelchen so lese: Vielleicht entwickeln ja die großen Computerindustrie-Firmen bald auch noch gängige und einfach bedienbare Add ons und Tools für die „User“
    (die auch Leute wie Herr Geißler bedienen können..:-)), damit die Millionen Computerbesitzer […ja, ja – da kommt ganz schön was zusammen, was die Geräteindustrie da für uns Urheber irgendwann mal Ausschütten wird…“] unerkannt beliebig sich eigentlich gebührenpflichtige „Songs“ (oder die neuen „Popsongs der Neuen Musik im Jahre 2015…) downloaden können… Oder: damit die Nutzer sich ungehindert unseres (der Komponisten, Texter) „abgesonderten Kreativ-Gases“ bedienen können, das ja nicht einfach weg ist wie ein Fahrrad, wenn es jemand „klaut“, sondern das sowieso immer schon jedem gehört und immer schon aus allen Köpfen, oder dem esoterischen „Universum“ entsprugen ist….

    Quasi die „Geistigen-Diebstahl-Moralismus“ ABSCHALT
    TASTE: KLICK und weg…

    Übrigens: Herr Hutter sollte sich mal bei GAZPROM oder bei Putin erkundigen und unterliegt, denke ich, einem krassen Missverständnis: für GAS muss man sehr wohl bezahlen, das merkt (nicht Herr Hutter, sondern ein Komponist, der von wenigen GEMA-Einnahmen leben muss u.a) dann spätestens bei den jährlich steigenden Zahlungen an die Energiekonzerne (unabhängig davon ob der Gaspreis sinkt oder fällt, an den Ölpreis angeblich gekoppelt ist oder nicht…).

    Und die Esoterik und Pseudowissenschafts-Branche weist ja
    kräftig nach inzwischen (Stichwort „Bleep“ z.B.) auch noch einen anderen BEWEIS-Zusammenhang hin: GEIST KANN MATERIE beeinflussen, verändern“.
    Ergo (mal aus böse-materialistischer „egoistisch-moralinsaurer“ Sicht von uns): warum dann nur Mikro-Knete für unser „geistiges Eigentum“?

    Oder (variation 2 – „altvandgardistisch-atonal“ und „strukturalistisch“, serialistisch und von mir „ganz umsonst“ dazu geliefert):

    Die Metangase (igitt), die dann Feullietonisten, die sich „Sozialforscher“ nennen, so absondern, die
    bleiben weiter auch auf handfesten PRINTMEDIEN gedruckt
    und vergütet und obendrauf gibt´s monatlich ordentlich
    Kohle für die TU-Professur. Ja, da lacht das Neoliberalisten-Herz und da kann man gute Reden über die ANDEREN schwingen auf welche ethischen Prinzipien sie und die Gesamtgesellschaft angeblich verzichten sollen.

    Und Leute wie der Chaos Computerclub oder die „Piratenpartei“ und wie sie alle heißen erreichen „endlich“ ihre Ziele…(Genuss, Spaß für alle, immer und überall, geistige Anregungen die die User für ihre Gehirn-Codes „begehren“ (Hutter) aber für Mikro-Vergütungen, oder nicht mal das, bei entsprechenden technischen Strategien …).

    Brainstorm, brainstorm… oder: wieder Maybrit-Ilner-Diskussionen wie gestern im ZDF, wo der Googlevertreter Deutschland eingeladen wird und sich schön bedeckt haltend vage Zuversicht ausstrahlt (wir werden Euch schon leben lassen und tun ja nur Gutes…). Und wo ein Herr Schirrmacher mit seiner überlegenswerten Multitasking-These (Internet verändert unsere WAHRNEHMUNG, vermatscht unser Gehirn, macht etwas mit uns – und nicht nur GUTES…SIEHE SEIN EMPFEHLENSWERTES Buch PAYBACK) geflissentlich ignoriert wird und kaum zu Wort kommt…

    Übrigens: Die Musikmessen-Podiumsdiskussion mit Ihnen als Moderator, Herr Geißler und Herrn Heker etc. die fand ich gut. Habe sie mir online angesehen. Wirklich schade, dass ich nicht in Frankfurt sein konnte das mein ich nun ganz ehrlich(:-).

    Und wenn man Herrn Otto von der FDP auf dem Podium und den Bekundungen der Bundesregierung (naiv oder unkritisch) glauben dürfte, dass die Urheberrechtsschutz und die angemessene Vergütung der Kreativen weiter GROSS GESCHRIEBEN bleibe und an erster Stelle stehe und dass Kulturflatrates weiter für die Politik „kein Thema“ sei, ja dann wäre ja alles paletti …

    Allein: Vertrauen ist gut, Kontrolle (auf die Finger schauen, einmischen im Diskurs, protestieren, Lobby-Kreise der TU´s, der Computerindustrie hinein in Wissenschaft, Politik und Massenmedien (TV) durchschauen, aufdecken und kritisieren) das ist wohl in allen Belangen besser und die einzige Überlebenschance für uns E-(und U-) Komponisten.

    in dem Sinne auch herzlichen und aufrichtigen Dank an Alexander Keuk für den Link und an Moritz,
    Und Arno, Dir Dank ich nochmal, dass Du mir den Milchkaffee im Sophieneck ausgegeben hast und dass Du mich nun dazu gebracht hast, hier nicht mehr permanent „adieu“ zu sagen.

    Gern schmeiß ich ja am Rande der großen GEMA-Sitzungen Ende Juni im Sophieneck Berlin „in gnadenloser Liebe“ [@ SLavoj Zizek-Buchtitel) ne Runde Milchkaffe
    für die nmz-badblog-redaktion inkl. Gastblogger.

    Schönen Tag Euch allen,
    herzlich,
    Der „zahnlose Katholik“ und „Märzmusik-Foto-entlarvte“ „Rheinländer“ Erik Janson
    letzteres Grußwort Johannes Kreidler für seine letzten Bloggings gewidmet.