Ein Artikel von Wolfgang-Andreas Schultz zu Helmut Lachenmann

Liebe Baddies,

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Und hier noch ein weiterer wie ich denke interessanter Fremdartikel, diesmal wieder zu einem Neue Musik – Thema. Unser Hamburger Kollege Wolfgang Andreas Schultz setzt sich respektvoll und dennoch kritisch mit bestimmten ästhetischen Merkmalen von Lachenmanns Musik auseinander. Vielleicht Futter für die „ästhetische Diskussion“?

DER TOD DER MUSIK – Der historische Ort von Helmut Lachenmann von W.-A. Schultz

Der Text wurde bisher noch nicht veröffentlicht, ihr könnt ihn also hier zum ersten Mal lesen.

Lachenmann redet ja nicht mehr mit mir, seit ich es gewagt habe, ihn an bestimmte Äußerungen von ihm bei seinem öffentlichen Streit mit Henze in den 80er Jahren zu erinnern (einen Streit, den ich übrigens ästhetisch hochinteressant fand, weil hier zwei gleichermaßen relevante Komponisten vollkommen unterschiedliche Ansätze formulieren, die sich scheinbar gegenseitig ausschliessen, dennoch beide möglich waren). Das hindert mich zwar einerseits nicht, ihn dennoch gut zu finden, nur ein wenig mehr weise Altersgelassenheit würde ich mir nicht nur bei ihm sondern auch bei vielen anderen Altersgenossen seiner Generation wünschen (Henze war übrigens auch mal deswegen gegen mich beleidigt – Diese Empfindlichkeiten gerade bei erfolgreichen und berühmten Menschen erstaunen mich immer wieder). Warum oft so bitter? Ich wage nicht zu schreiben „verbittert“, denn das würde bei Lachenmann, einem ja sehr sympathischen Menschen, nicht stimmen. Es ist aber nicht so, dass Komponisten seiner Generation sehr viel Hoffnung für die Zukunft ausstrahlen, sie pflegen einen eher düsteren Ausblick auf das was kommt, das kann man mit einiger Gewissheit sagen, und das ist ja auch die Argumentation von Wolfgang-Andreas Schultz. Ist es eine Art Schutzreaktion? A la „Was soll nach uns kommen?“, ein Satz, der ja immer wieder Brahms zugeschrieben wird? Will man sich also vielleicht quasi vorauseilend historisch schon zu Lebzeiten als „letztes Wort zur Musik“ absichern, alles Nachfolgende nur sehr misstrauisch beobachtend?

Dieses Misstrauen gegenüber dem Kommenden finde ich immer etwas sehr Seltsames – ist es nicht schöner, wenn etwas weitergeht, sich in immer wieder neuen Spiralen manifestiert, von etwas entfernt, sich wieder auf etwas zubewegt? Dann ist jede Position gleichzeitig gültig wie überkommen, das hat doch auch etwas Tröstendes….

Lachenmann ist (was wenige wissen) auch ein guter Pianist, diese (sehr neue) Aufnahme finde ich wirklich bewundernswert gut gespielt:

Lachenmann spielt „Wiegenlied“ (1963)  live

Ein schönes Wochenende wünscht euch euer

Bad Boy (Moritz Eggert)

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103 Antworten

  1. kreidler sagt:

    Man kann das Material Lachenmanns sicher kritisieren, beispielsweise als mittlerweile selbst philharmonisch eingemeindet, aber 1.) ist eine persönliche Kriegs-Psychologisierung anzubringen zu banal und 2.) ist dieses Gejammer nach mehr Struktur (was ist übrigens Struktur in der Musik?) und mehr Zusammenhang einfach konservativ. Was hält der Autor denn dann von den Errungenschaften Cages?

    Aber schön dass in dem Blog auch mal direkt ästhetische Fragen angerissen werden.

  2. Benjamin Schweitzer sagt:

    Also, dazu möchte ich nun doch auch gerne noch ein bißchen Senf loswerden. Aber vorher geh ich ein Bier trinken, um den schlechten Geschmack angesichts des aktuellen deutschen Fußballmeisters herunterzuspülen. Nicht, daß ich Bayern-Fan wäre – aber Wolfsburg…

  3. sickorski sagt:

    Eine ästhetische Diskussion ist in etwa so relevant wie die Diskussion, wer denn nun besser ist: Bayern, Wolfsburg, Stuttgart …

  4. Erik Janson sagt:

    Hi Sickorski und Schweizer, Liebe Blogger,

    also, ich bin auch bisschen Fußballfan, allerdings Gladbach!

    Aber, Spaß beiseite: falls es von Schweitzer und Sickorski ernst gemeint sein sollte hier(sieht fast so aus): Finde, solch platte Trollings, das gehört nicht in diese Diskussion und zeigt mal wieder, wie manche, die einfach keine ästhetische Auseinandersetzung (weder mit sich selbst noch mit der Musik anderer und unserem Erbe wollen!) sondern einfach so beliegiges Zeug vor sich hin ästhetisieren und komponieren wollen, schon dem Null-Bock-Zynismus dieser Kultur anheim gefallen sind.

    Und zuweilen wird dann als Ergebnis die Musik dieser gelehrigen und scharwenzelnden Tonsetzer so substanzlos wie ihre die Trollbeiträge hier zum Lachenmann-Diskurs.

    Später mehr von mir zum Thema, aber dies musste zunächst mal gesagt werden. Und – ihr klugen neoliberalen „Jungen Wilden“ und Fußballfans, von denen so manch einer dilettantisch versucht Lachenmann zu kopieren – vielleicht ist Lachenmann ja auch heimlicher Fußballfan. Dann wohl eher VFB, denn in der Gegend lebt er ja.

    Also, jetz wisst Ihrs, falls Ihr was von Ironie
    versteht: Ihr seid ja unheimlich cool und originell.

  5. sickorski sagt:

    Herr Janson, ich bekam direkt vor meiner Replik Mailpost eines Bekannten, der sich darin als Wolfsburg-Fan zeigte. Das hat mich nachdenklich werden lassen! Womöglich war, was ich schrieb, nicht so leicht verstehbar.

    Also: Wolfsburg toll, oder nicht? Lachenmann toll, oder nicht? Wer kann das schon endgültig beurteilen?

    Es wurde hier immer wieder die Frage ausgesprochen, wohin denn eine ästhetische Diskussion führen würde, bzw. was deren Ziel sei. Beantwortet wurde sie von den „Bad Boys“ leider nicht.

    Und nochmal zu Ihrem Beitrag, Herr Janson. So war es natürlich nicht von mir gemeint. So bin ich z.B. durchaus der Meinung, das ein Komponist eine (seine) Ästhetik entwickeln, pflegen aber auch hinterfragen soll. Aber das ist Privatsache eines Komponisten, und Allgemeingültigkeiten lassen sich daraus kaum ableiten.

    Ich bin gespannt auf ihren nächsten Beitrag!

  6. Erik Janson sagt:

    Lieber Herr Kreidler,Herr GEMA-Infragesteller und großer Provokateur aller seriösen und noch für ihre GEMA-Tantiemen ARBEITENDEN E-Komponisten,
    nehme ich an…?

    zu Ihrem Blogging oben: Das finde ich nicht besonders originell.

    1. Man hört immer nur auf der einen Seite:
    Frage nach Formbewusstsein, Struktur etc. sei heute „konservativ“ sei „Gejammer“ oder „ewig gestrig“ oder ähnliches. So eine plakative Argumentation bzw. NICHT-Argumentation, Herr Kreidler: Die Frage nach Formen und Strukturen ist und bleibt IMMER relevant. Denn: ALLES ist Form (vgl. Spencer Brown: Laws of Form). Sie hat mit der Frage nach Musikgeschichte wenig bis nichts zu tun! ALLES hat Form und Struktur, ist zu analysieren und auch kritisch und sensibel zu hinterfragen, sowohl beim Analysieren, aufmerksamem Hören als auch beim Komponieren.

    Nur bei Substanzlosem, innerlich Unmotiviertem oder vom komponisten/autoren unehrlich dahin Komponierten (oder Geklautem) – so meine These – da überwiegt bzw. resultiert dann die Redundanz von Struktur und der Form sowie das Nicht-Spezifische,der NICHT-Ausdruck oder gar die zynische Verachtung von Utopien, Lebenswelt oder Inhalten. (Ich empfehle weiterhin George Ritzers „Globalierung des Nichts“ auch auf die Musik anzuwenden
    und zu übertragen.).

    Also, ich finde, dieses Totreden der Form- und Strukturbewusstseins-Fragen, das sagen meistens nur junge, neoliberale Möchtegern-Wilde, die musikalische Form und Strukur nicht bewusst erzeugen KÖNNEN. Oder diejenigen, Die es nicht gelernt haben oder lernen wollten oder die mit Nichtskönnen oder NIcht-Musik Karriere machen wollen und die blind bis ignorant gegenüber unseren musikalischen Traditionen sind und gerne (oft ohne es zu kennen!) alles über Bord werfen oder werfen wollen.

    2. Man hört immer nur: Cage, Cage und nochmal Cage.

    Was hat uns Cage denn so viel an Erbe hinterlassen, außer der Sackgasse des Zufalls oder tw. des Infragestellen des komponierenden Individuums? Darum ist er heute – immer noch und gerade – „trendy“, weil er einer Kultur des Den-Mund-Haltens und des stillen Funktionierens und des Unengagiert-Seins heute entgegen kommt (obwohl er selbst es vielleicht gar nicht gewollt hätte!). Das ist glatter Cage-Missbrauch tw.
    Und wie wird Cage heute vor allem rezipiert bzw. von Epigonen adaptiert? Durch – ich möchte es nennen – „Stille“-Terrorismus, durch ewige Stille_Klischees und Langeweile, die damals vielleicht originelle 4:33-Idee Cages ewig wiederkäuend, unmäßige, oder durch nicht innerlich ehrlich motivierte Stille und Endlospausen-Musik, um z.B. Werke (auch eine Art GEMA-Betrug) ellenlang zu machen: 1 Stunde Klang, eine halbe Stunde Pause, dann wieder ein Ton… Stücke, die die entprechend
    und über Gebühr in die Länge ziehen. Und Stücke, die Komponisten sehr leicht dahin schreiben und die Interpreten sehr leicht proben können (tw. umgerechnet 50-100 Euro Honorar pro ton, wenn
    (Aber oft tun sie dann so intellektuell-vergeistigt dabei, als sei das virtuos und „wahre Kunst“, `a la „nein, der eine Einzelton nach der langen Pause sei IMMER ANDERS, es sei unheimlich schwer
    diese spirituelle Energie, die Stille hinter der Stille zu finden etc….). Sehr fragliche Definitionen von Wahrheit und Virtuosität.

    Getarnt ist diese ganze epigonale Cage-Mania oft hinter westlich-kapitalistischem Spiritualismus oder Emofree-Gefühlskapitalismus (man lese dazu: Sighard Neckel: Flucht nach Vorn. Die Erfolgskultur der Marktgesellschaft, Campusverlag, Kap. III, S. 119-136) und einem Sich-Fallen-Lassen in den Einzelton vor oft wenigen Zuhörern und Fan-Gemeinden … etc. Hier in Düsseldorf kann man das gut beobachten, z.B. bei den Wandelweisern. Und – passend – der Begründer dieser Gruppierung war mal Börsenmakler, bevor
    er sich entschloss zu komponieren nach dem Vorbilde John Cages. Also: High efficiency (viel Geld pro Note) und Emotional Freedom und eine den grenzenlosen Profit-Kapitalismus affirmierender Spiritualismus stecken doch leider oft hinter solchen falschen ästhetischen und epigonalen Pro-Cage-Kunstideologien, so zumindest meine Meinung.

    Gerade Cages Frühwerke und Werke für präpariertes Klavier. Das bleibt vielleicht, auch Schlagquartette und andere Stücke. Aber dennoch: Cage ist meiner Meinung nach maßlos überschätzt bzw. anders ausgedrückt, seine damals von ihm EHRLICH gemeinte Musik wird heute neoliberalistisch und im Sinne und der ärmste wird immer wieder als großer Gegenspieler zu Beethoven, dem für mich immer noch großem, für Humanismus und politisches Engagement stehenden Komponisten, aus der Mottenkiste geholt. Nur weil Cage mal ein paar Sprüche contra Beethoven-tradition getätigt hat. Hört Euch doch mal den alten Cage an, tw. Spätwerke o.ä. Da war er wieder vom „Stille“-Terrorismus weg und hat wieder ganz anders gedacht.

    Denkt Euch doch mal was Originelleres und Differenzierteres aus als diese platten, immergleichen Polarisierungen, die den Ästhetikdiskurs und das Musikbesuwwsein HEUTE nicht weiter bringen.

    Meint,
    Erik Janson

  7. Der Russe sagt:

    Hat jemand den verlinkten Artikel gelesen? Ich habe es getan und möchte folgenden Absatz zitieren:

    Weiter kommentieren muss man das wohl nicht.

  8. Der Russe sagt:

    Das hat leider nicht geklappt, hier nochmal das Zitat (Kleine Erlätuerung: Die Klangwelt von Lachenmann wird vom Autor als „Schattenwelt“ bezeichnet und erläutert).

    Das aber hat einen hohen Preis: die Klänge der Schattenwelt, insbesondere die Geräusche, sind von sehr viel geringerer Strukturfähigkeit als die Töne. Der Preis ist der Rückfall ins Vorsprachliche; es fehlt das innermusikalische Beziehungs- und Bedeutungsgeflecht, denn Geräusche sind kaum in der Lage, musikalische Bedeutungsträger zu werden wie Motive, Melodien und Harmonien es sein können, und es fehlt die Syntax, die Möglichkeit einer sprachähnlichen Artikulation. Deshalb fällt auch bei Lachenmann selber in Verbindung mit seiner Musik oft der Begriff „Sprachlosigkeit“. In der Tat, eine „emphatisch überhöhte, die Menschen a priori mit dem ersten Klang schon magisch bindende Sprache“ ist auf der vorsprachlichen Ebene der Schattenklänge nicht möglich. Der Preis für den Abstieg ist der „Tod der Musik“.

  9. Der Russe sagt:

    Ich hoffe, ich nehme dem Artikel von Herrn Janson durch mein 3fach-Post nicht die Aufmerksamkeit, die ihm gebührt.

    Was ich zu dem Zitierten gerne noch sagen möchte, ist, das ja ein Lachenmann-Bashing eine Sache ist, aber wie hier persönliche (sehr konservative) Meinungen des Autors zur Allgemeingültigkeit erhoben werden, lässt mich ein weiteres mal erstaunt zurück. Alleine diverse Industrial-Geräuschmusik straft das schon Lügen.

    „Ästhetikdiskussion“ ausrufen als Tarnmantel für die Wieder(?)einführung konservativer Tendenzen?

  10. Erik Janson sagt:

    Hallo Moritz,

    zu Deiner Meinung oben in Deinem Blog zu Lachenmann möchte ich dieser Tage was schreiben, im Zusammenhang vielleicht damit, dass ich mich mal mit dem Schultz-Artikel beschäftige.

    Ich finde (vorweg): vielleicht ist das, was Du mit „zu bitter“ meinst bzgl. Lachenmann, ja doch eher der notwendige und auch positive „Stachel“, den uns junger Generation Komponisten wie Lachenmann auch heute noch entgegenhalten und der notwendig ist. Eben der, dass sich hinter musikalischem Formbewusstsein und Ästhetik-Fragen immer noch MEHR verbirgt als z.B: bloßes Handwerk oder das oft beliebige Nebeneinander von Stilen und Formen. Und dass eben nicht so einfach ist, alles einfach nebeneinander existieren zu lassen, ohne Unterschiede etc. Ist doch klasse, dass es noch so Menschen gibt überhaupt, an denen man sich reiben kann. Solche Kompositionslehrer und Komponisten muss es geben. Kunst, finde ich, muss so in dem Sinne ein wenig „autoritär“ sein. Bzw. jedes komponierende Individuum verteidigt seine Position auch immer mit Gefühlen und Herzblut.

    Und: zuviel „Altersgelassenheit“ bei unseren großen Meistern, das fände ich kontraproduktiv und das WÄRE gerade der Tod der Musik. Jeder Mensch hat das Recht auf Gefühle und darf auch entscheiden, wenn er sich mit bestimmten Dingen eben nicht oder nicht mehr beschäftigen möchte.

  11. Erik Janson sagt:

    Hi Russe, Blogger

    ich will hier keinem Aufmerksamkeit entziehen.
    Oder war das als Kompliment gemeint, die Anspielung mit dem 3-fach-Posting?

    Es gibt ja Scrollfunktionen als tolle Errungenschaften der Technik. Jeder KANN keiner MUSS hier alles oder nichts lesen. Ebenso wie ich auch „Industrial“ teilweise recht spannend finde.

    Aber mit Deinem ersten eigentlichen Posting zum INhalt des Lachenmann-Artikels warst Du ja schneller, während ich mich noch an meiner Verwunderung über den Cage-Epigonismus abgearbeitet habe.

    So kann´s gehen.

    viele Grüße

  12. Benjamin Schweitzer sagt:

    Danke, Moritz, für den Versuch, hier einen fachlichen Sandkasten in der Debatte zu eröffnen. Wenn einzelne Kommentatoren und Teilnehmer und Leser das nicht interessant finden, genügt es, sich dazu nicht zu äußern und nicht weiterzulesen. Sie sollten vor dem folgenden Text auch eindringlich gewarnt sein, er versucht eine argumentative Auseinandersetzung (nicht ganz frei von polemischen Spitzen) mit dem Text von W.A. Schultz und hat nichts mit der parallel verlaufenden Debatte zu den Strukturen der sogenannten ”Neue-Musik-Szene” hier zu tun.

    Ach, noch was vorweg: ich bin kein Lachenmann-Schüler und auch sonst nicht in irgendeiner Weise in den Genuß einer von ihm initiierten Förderung gekommen, jedenfalls nicht wissentlich. Ich habe mich ”nur” lange und intensiv mit seiner Musik befaßt, sie kennen und lieben gelernt, und daher fordern mich solche Texte wie die von Herrn Schultz einfach aus fachlichem Interesse und Freude an der Debatte zum Widerspruch heraus. Eigentlich wollte ich dieses Blog nur als stiller Genießer verfolgen, aber jetzt habe ich mir die Zeit genommen, eine Replik zu verfassen, da soll sie auch ins Netz.—

    Was den Text angeht, mag ich mich Johannes Kreidler grundsätzlich anschließen: Für eine fundierte Lachenmann-Kritik (er ist ja nicht sakrosankt!) muß man sich einer differenzierteren Argumentation bedienen. Schultz fängt ja rhetorisch sehr geschickt an, indem er Lachenmann an seinen eigenen Worten durch die Manege zu führen versucht, aber der Berliner (und nicht nur der) hört doch alsbald die Nachtigall trapsen. Letztlich wiederholt Schultz nämlich dann doch nur bekannte Stereotypen – ich versuche mal, auf einige davon grob einzugehen in der Reihenfolge, wie sie im Text vorkommen:

    1. Eine ”Selbstinszenierung” Lachenmanns als ”Erbe der Linie Beethoven usw.” vermag ich weder in seiner Musik noch in seinen Texten zu erkennen. Diese angenommene Linie hat ihre Sollbruchstelle übrigens schon an der Kante Beethoven-Wagner. Lachenmann hat, wenn überhaupt, mit Schubert mehr gemeinsam als mit Wagner, dessen Gestus ebenso wie der Herrschaftsanspruch Schönbergs (”…eine Erfindung, die der deutschen Musik die Herrschaft über hundert Jahre hinaus sichern wird”) ihm, der jeden messianischen Anspruch ablehnt, fremd ist. Daß Lachenmann ein Komponist ist, der aus einem tief verwurzelten, man könnte gar sagen, unentrinnbaren historischen Bewußtsein heraus arbeitet, verbindet ihn mit den meisten europäischen Kollegen. Soweit ich weiß, schätzt er es sogar, wenn seine Musik gemeinsam mit der von Richard Strauss in einem Konzert erklingt, der doch laut Schultz gar keinen Platz in seinem ”schlichten linearen Geschichtsdenken” haben dürfte.

    2. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts trennten sich mehr als zwei Entwicklungen. Ich habe die Philosophie der Neuen Musik auch gelesen, aber alles Geschehen auf die Dichotomie Schönberg/Strawinsky zurückzuführen, ist nur dann ok, wenn man gezielt polarisieren will. Welchen Platz haben in diesem Denken Ives, Debussy, Varese, etc.? Also, so einfach ist es meines Erachtens nicht, und vieles in dem Text, was folgt, basiert auf dieser unzulässig simplifizierenden Annahme. Lachenmann ist übrigens ohne Debussy und Varese meiner Ansicht nach schwerer vorstellbar als ohne Schönberg.

    3. Schönberg und Schreker lassen sich (scheinbar erstmals?) auf ”Gefühle ein, die leicht aus dem Bewußtsein ausgeblendet werden oder gesellschaftlich nicht akzeptiert sind”. Mal den Don Giovanni gesehen, von einem gewissen Mozart? Die selbstzerstörerische amour fou, die Berlioz in der Symphonie fantastique auslebt? Tschaikowskys Musik als Protokolle seiner Verzweiflung gehört? Zelenkas Triosonaten? Gesualdos Madrigale? Ja, man kann da noch eine Sonatenform, Arien oder meisterhaften Kontrapunkt finden, die Leute haben das irgendwie unter einen Hut gekriegt, aber die Beschreibung ”die Musik registriert jede Regung etc.” paßt ja wohl auf vieles, was von Josquin bis heute Gewicht hat.

    4. ”…der Abstieg in das persönliche und das kollektive Unterbewußte geht einher mit einer Krise der musiksprachlichen Mittel….”: Es wird immer bunter. Die Jungs von der Zweiten Wiener Schule waren ja wohl absolute Formfetischisten – die haben sogar Formen wieder mit Inhalt gefüllt (vor allem Berg), die die Romantiker vorher so gründlich entleert und schematisiert hatten, daß sie schon völlig tot erschienen. Und sogar in der Nachkriegszeit findet man dafür noch Beispiele, man denke an Boulez’ Zweite Klaviersonate, fällt mir als erstes dazu ein. Was die von Schultz erwähnte mangelnde ”Fähigkeit, Zeit zu gestalten” angeht: das ist auch ein krasses Mißverständnis. Ein Komponist des 19. Jahrhunderts hatte einen Formkanon zur Verfügung, der es ihm selbst bei weitestgehender Unfähigkeit, irgendwas zu gestalten, ermöglichte, eine ordentliche Sonate zu schreiben. Davon hören wir in jedem klassischen Sinfonie- oder Kammermusikprogramm mehr als genug, solcherart routinemäßig ”gestaltete Zeit” gibts sogar bei schwächeren Stücken großer Meister. Das gleiche Gähnen, das man bei einem langweiligen Mendelssohn-Sonatensatz oder einem von den vielen mit Mühe zu Ende gebrachten Brahms-Andantes unterdrücken muß, kommt einen halt auch bei entsprechend ausgeleierten Fibonacci-Stücken aus der mittleren Darmstädter Periode an. Aber gute Komponisten können meistens mit Zeit umgehen, sei sie kurz oder lang (Moritz: ich bedaure es, einem verdienten älteren Kollegen widersprechen zu müssen, aber Morton Feldman ist einfach große Klasse, da hast du schlicht unrecht. Macht nix, jeder irrt sich mal ;-). Man muß sich nur ein bißchen mehr auf deren jeweiligen Zugang dazu einstellen. Und leider – so wie eine Sinfonie im 19. Jahrhundert halt 30 Minuten plus x zu dauern hatte – haben wir heute das geschriebene oder ungeschriebene 10-15-Minuten-Diktat, das viele Komponisten, die sich (noch) nicht trauen, dem die Stirn zu bieten, häufiger als man denkt, davon abhält, so lange oder kurze Stücke zu schreiben, wie sie eigentlich wollen. Beethoven hat auch ein halbes Leben gebraucht, bis er darauf gekommen ist, die Sätze, für die ihm in der jeweiligen Sonate nix eingefallen ist, einfach wegzulassen oder dafür was anderes zu schreiben, auch wenn es gar nicht da hingehörte. Das führt aber jetzt auf ein Nebengleis, also weiter mit

    5. Die Klänge der Schattenwelt, vulgo die Lachenmann’schen Geräusche, haben eine geringere Struktur- und Sprachfähigkeit: also, die Sprachfähigkeit jedes klingenden instrumental produzierten Materials (man verzeihe die EU-verordnungsartig abstrakte Formulierung) ist ja wohl a priori völlig gleich. Wie „sprachlich“ man das versteht, liegt allein an Vereinbarungen oder Gewohnheiten zwischen Sender und Empfänger. Wenn man Kaspar Hauser Lachenmann und Mozart hintereinander vorspielt, wird er das eine genauso sprachähnlich oder –fern empfinden wie das andere. Um noch weiter zu gehen: im Grunde haben viele der Lachenmannschen Geräuschaktionen eine viel größere ”Sprachfertigkeit” als ein Blechchoral aus einer Brucknersinfonie, der ohne Hintergrundkenntnisse (oder sogar mit diesen, je nach Geschmack) nur hohle Phrase ist, oder ein rhetorisch abgezirkeltes bachsches Fugenthema, das völlig unpersönlich und nur konstruiert ist, um innerhalb eines festen Regelkreises möglichst gut zu funktionieren. Das hat die Sprachfähigkeit eines Stopschilds: mag sein, man versteht es überall, wo es Straßen gibt, aber es ”spricht” nicht. Und die Höhlenmenschen, die keinen Blechsatz und keine Orgel zur Verfügung hatten, haben andererseits vermutlich auch eine Menge auf irgendwelchen ad-hoc-Instrumenten geschabt und getrommelt und diese „Sprache“ sehr gut verstanden. ”Form” im Sinne von Herrn Schultz hatten die vielleicht noch nicht. Manchmal beneidet man sie darum.

    Und „Strukturfähigkeit“: was soll denn das nun erst? Strukturen kann man doch wirklich mit allem bilden. Auch da gilt: je _weniger_ mit Bedeutung behaftet ein Material ist, umso besser eignet es sich zur Bildung von Struktur, die ja erstmal was völlig Abstraktes ist.

    6. „Puls und musikalischer Fluß spielen bei Lachenmann keine Rolle“ – im selben Text verweist Schultz auf „Mouvement“: ich wüßte kaum ein Stück seit Sacre, in dem der Puls eine solche Rolle spielt. Vielleicht könnte man dieses Pulsieren, daß es in kaum einem Lachenmann-Werk _nicht_ irgendwo gibt, geradezu zu einem seiner Stilmerkmale erklären – sei es in Mouvement, in dem Zähneklappern im „Mädchen“ oder die Impulsgewitter in „Klangschatten“, nur mal so drei Beispiele, die mir auf die Schnelle aus dem Kopf einfallen.

    7. Nach der Zwischenüberschrift ”Der blockierte Wiederaufstieg” geht Schultz auf ein Grundproblem musikalischen Materials ein. Das betrifft Lachenmann wie jeden anderen auch und ist daher weitgehend ein Allgemeinplatz. Aber ich glaube, daß es ”ausgestelltes, bedeutungsfreies Klangmaterial” schlechterdings nicht geben kann, wie es überhaupt keine künstlerische Darstellung von irgendwas geben kann, die nicht sofort automatisch im Moment der Darstellung mit Bedeutung aufgeladen wird.

    (Dazu könnte vielleicht Johannes Kreidler noch was beitragen, der sich intensiver mit solchen Dingen befaßt hat, wenn ich das richtig verstehe.)

    Interessant ist aber der Vergleich ”Waldvogel” im Siegfried, Respighi und die Kältemotivik im ”Mädchen”. Prinzipiell ist es methodisch unsauber, statt auf die Musik Lachenmanns auf eine Interpretation aus der Sekundärliteratur zu verweisen. Da hätte man dann auch einen Opernführertext aus dem 19. Jahrhundert zu Wagners Siegfried dagegensetzen müssen. So stellt Schultz seine eigene Meinung zu Wagner (”der Waldvogel ist eine künstlerisch transformierte Vogelstimme”) gegen eine fremde Meinung über Lachenmann, die er mit dem Gehalt der Partitur gleichsetzt.
    Aber wenn nun die Luftgeräusche im ”Mädchen” genau das sind, was der Waldvogel im Siegfried ist – nämlich ein künstlerisch transformiertes Naturerleben? Lachenmann hätte ja ohne weiteres die Möglichkeit gehabt (wie Respighi), einfach Windgeräusche und Zähneklappern aufzunehmen und einzuspielen. Macht er aber nicht, sondern komponiert es mühevoll (und großartig!) nach. Wieso ist das bei Wagner ”künstlerisch transformiert” und bei Lachenmann ”naiver Realismus”? Dafür bleibt Schultz jeden Nachweis schuldig. Man könnte an der Stelle natürlich hingehen und sagen, seht mal, der Lachenmann ist ein hoffnungsloser Romantiker, der macht das gleiche wie Wagner im Siegfried mit dem Waldvogel oder Beethoven in der Pastorale. Aber wenn Schultz das in diesem Zusammenhang machen würde, würde er seinem eigenen Argumentationsgebäude das Fundament entziehen, daher folgt lieber gleich und erneut der Verweis auf

    9. fehlende Struktur und nur vermutbare Hintergrundkonstruktionen.

    Also, ich habe mehrere Lachenmann-Stücke im Hinblick darauf analysiert und auch bestehende Analysen nochmal gegen den Strich gebürstet. Mir schien es dabei so, daß dieser musikalische Parameter ihn weniger interessiert als andere. Trotzdem sind Lachenmanns Stücke keinesfalls ”formlos”. Manche, wie z.B. ”Mouvement” oder ”Air”, haben eine ganz durchdachte formale Strategie, die meines Erachtens zum Kern der Konzeption gehört und nicht etwas nachträglich Hinzugefügtes oder vorab Konstruiertes und dann ”ausgefülltes” ist. Bloß kann man diese ”Formen” mit ihrem Willen zur Einmaligkeit natürlich nicht auf der Basis konventioneller Schemata benennen und analysieren (obwohl, bei ”Air” liefert es gerade erhellende Ergebnisse, wenn man die Folie des Konzertsonatensatzes darunter legt).

    Das ”Problem, wie die Geräuschklänge miteinander in Beziehung treten können” ist aber nun wirklich gerade das allerletzte, was sich bei Lachenmann stellt (abgesehen davon, daß seine vermeintlichen ”Einzeltöne” sehr oft auch Bestandteile übergeordneter Beziehungsgeflechte sind!). Es ist doch gerade seine Meisterschaft und sein Verdienst – und auch die Ursache dafür, warum ihm so viele Komponisten in irgendeiner Weise nacheifern – , daß er Geräusche nicht ”emanzipiert” hat (das hat schon sehr viel früher stattgefunden, teils bei Varese, teils bei Cage oder Kagel z.B.), aber mit ihnen in einer so behutsamen und durchdachten Weise komponiert hat und ihnen einen solchen Grad an Abstufung, Organisation und Beziehungsreichtum zugemessen hat, wie es bis dato nur mit Tonhöhen geschehen war. Lachenmann hat die Geräusche aus der Effekt- und Jahrmarktsecke befreit.

    Jetzt muß jeder Komponist, der es wagt, ein Luftgeräusch auf der Trompete oder einen Stegschlüssel zu notieren, sich vorhalten lassen, das sei ja nur Lachenmann-Epigonentum. Es steht außer Zweifel, daß es dieses Epigonentum gibt (Lachenmann selbst spricht ja glaube ich irgendwo davon, daß andere dieses Gebiet ”touristisch erschlossen” hätten), aber: wenn jeder Komponist einen Klang oder eine Aktion nicht verwenden würde, weil es sie vorher schonmal woanders gegeben hat…

    Für völlig an den Haaren herbeigezogen halte ich die Gegenüberstellung ”Geräusche = Schattenwelt = Form- und strukturloser Ausdruck einer traumatisierten Seele” gegen ”Töne = Ursprung aller Form, Melodie und Struktur = Hilfe zur Rückkehr in die Welt der musikalischen Sprache”, die das Rückgrat des Textes bildet. Das kann man doch nicht ernsthaft so hinstellen. Das ist ungefähr so wie ”Verminderter Septakkort = Ritter, Tod und Teufel” – ”Durdreiklang = alles wird gut”. Die komplexe Ausdruckswelt Lachenmanns drängt Schultz in eine quasi pathologische Ecke, indem er sie (meines Erachtens zu simpel psychologierend) zur möglichen Folge eines Kriegstraumas erklärt. Wo Schulz von Sprache schreibt – dieser Verdacht ist nicht von ganz von der Hand zu weisen – meint er zumindest partiell konventionelle musikalische Syntax, hierarchische Verhältnisse und Bedeutungsvereinbarungen: das kann aber auch schnell mal in Konzertführersemiotik abgleiten. Wo er Form und Struktur schreibt, meint man den Wunsch nach Schemata durchzuhören. Insofern ist dieser Text nicht allein, wie Kreidler meint, konservativ (alles soll so bleiben, wie es ist) sondern hat einen rückwärtsgewandten Unterton, er will in ein schwammig umrissenes ”Früher” zurück, in dem die von allen ”physiologischen und phyischen Bedingungen des Musikmachens” abgehobene klassisch-romantische Tradition noch Geltung hatte. Das kann man einfach mal so stehen lassen.—

    Ich glaube nicht, daß es einen eindimensionalen künstlerischen Fortschritt gibt. Ich finde es gut und richtig, daß es heutzutage (anders als in der guten alten Zeit) keinen verbindlichen und von Sizilien bis zum Nordkap mehr oder minder einheitlichen Stil mehr gibt, in dem alle schreiben (müssen). Trotz Mafia und struktureller Gewalt haben wir derzeit die wohl größte musikalische und allgemein kulturelle Vielfalt der Menschheitsgeschichte. Aber so einen Text mag ich nicht unwidersprochen stehen lassen – nicht, weil ich glaube, Lachenmann hätte es nötig, von mir oder überhaupt verteidigt werden zu müssen, sondern, weil man nicht eine so grundsätzliche ästhetische Folgerung und Forderung mit dem ganzen Gebäude auf ein argumentativ so schwaches Fundament stellen kann – erst recht nicht, wenn man das Werk des kritisierten Komponisten doch offensichtlich so genau kennt. Ich vermute, daß Herr Schultz der Veröffentlichung des Textes zugestimmt hat, also muß er sich auch der Debatte stellen. Falls ich das eine oder andere falsch interpretiert oder meinerseits unsauber zitiert haben sollte, bitte ich um Verständnis, ich habe den Text aus dem Kopf, ohne Partiturbibliothek und Sekundärliteratur in Reichweite mehr oder minder improvisando heruntergeschrieben. Das ist ja ein Blog und kein Doktorandenkollioquium.

    Ach, und ich bitte alle Wolfsburg-Fans um Nachsicht. Eigentlich ist es mir ohnehin relativ egal, was sich zehn Tabellenplätze über der Eintracht so abspielt. Feiert schön!

    Gute Nacht allerseits,

    B.

  13. Der Russe sagt:

    Bravo, Herr Schweitzer! Habe mit grossem Vergnügen gelesen.

    Herr Janson, seien sie versichert, das ich Ihre Beiträge bisher ebenfalls goutiert habe!

  14. Kunstgorilla sagt:

    Ein kurzes Wort zum Thema GEMA-Betrug. Ich bin froh, dass es Dinge wie die GEMA in Zukunft nicht mehr in heutiger Form geben wird. Bis vor etwas mehr als nur 100 Jahren gab es noch keinen Markt für Tonträger, da es noch keine vermarktbaren Tonträger gab. In Zukunft wird der Tonträger, der als materieller Gegenstand verkaufen läßt, seine Relevanz verlieren und zum reinen Sammlerstück. Aufgenommene Musik wird auf Computern gespeichert und frei, vorallem auch in „audiophiler Qualität“, über die Datennetze ausgetauscht. Irgendwann gibt es materielle Tonträger sogar nur noch im Museum, da niemand mehr sie herstellt. Dann endlich wird die Musik zumindest, was Aufnahmen angeht, wieder frei sein von kommerziellen Aspekten. Sehr viel musikalischer Müll wird verschwinden. Zudem kann sich der Hörer dann viel besser ein Bild der vorhandenen Aufnahmen machen als früher.

  15. Kreidler sagt:

    Lieber Herr Janson, lieber Benjamin und alle anderen,
    erst mal Danke an Benjamin, der alles Nötige zu dem Text von Schultz gesagt hat.

    Es tut mir leid dass ich vorhin nur so kurz mal was in die Runde geworfen habe, jetzt dazu etwas mehr:

    Es ist schlicht etwas schade, dass Lachenmann nicht noch weiter mit seinem Material gegangen ist, da es mittlerweile Klischee geworden ist, auch wenn seine eigene kompositorische Meisterschaft dagegen noch ankommen kann. Aber dass er seit 25 Jahren nur noch Stücke von mindestens 20 Minuten Länge schreiben kann, halte ich für ein latentes Krisensymptom. Andererseits kann ich verstehen, dass ein Komponist, der eine so gehaltvolle Klangwelt entdeckt hat, diese so lange wieder schreibt, bis sie sich durchgesetzt hat, das liegt an dem Uraufführungsbetrieb der Neuen Musik.

    Was ich noch etwas schade an der Lachenmanniana finde ist, dass hier doch über Gebühr das traditionelle Instrumentarium wieder ins Zentrum rückt; bei aller Kritik wird damit doch auch restauriert. Da war Stockhausen m.E. schon weiter.

    Jetzt aber genug gegen Lachenmann gesagt, der natürlich einer der Größten ist usw. *man denke sich hier etwaige Lobhudeleien von einem, der seine ganze Jugend Lachenmann in Stuttgart rauf und runter gehört hat*

    Nun zu Herr Janson:
    Ja, ich bin der Provokateur, der GEMA-Kritisierer etc.
    und ich halte Cage für groß und das Stuktur-Gehabe für antiquirt. Es sind vielleicht nur die Begriffe – Mozart kam ziemlich gut ohne den „Struktur“-Begriff zu recht – ich wittere da eine ziemlich Unflexibilität. Harry Lehmann hat in seinem Text in Musik & Ästhetik „Avantgarde heute“ die Perspektive der „gehaltsästhetischen Wende“ entworfen, die mir wirklich zukunftsträchtig erscheint. Man kann noch ewig Tonzusammenhänge komponieren, wenn nicht gleich Fugen, aber interessant werden jetzt Inhalte, da, wie Benjamin auf mich weist, ohnehin kein Klang mehr neutral ist. Inhalte, das heißt Konzepte mit Klang verbinden. Nicht ohne Grund schreiben ja fast alle von uns schon Programmtexte, die Klänge werden erklärt, und das wird noch weiter gehen, hin zu Moderationen, PowerPoint-Präsentationen im Konzertsaal, Multimedia-Ergänzungen usw. Ich wüsste nicht, was aber an nur zusammenhängenden Klängen interessant sein soll. Das ist Akademismus.

  16. Erik Janson sagt:

    Kunstgorilla,

    das ist doch eine sehr oberflächliche Sichtweise der Dinge bzgl. GEMA, finde ich, die hoffentlich die allerwenigsten Komponisten (E wie U) teilen werden.

    Von der GEMA leben immer noch die meisten E-Komponisten (und U) als einzige Möglichkeit, überhaupt wenigstens symbolisch eine Honorierung ihrer kompositorischen Leistung (Zeit und Kreativität) zu erhalten! Damit das Komponieren – nur materialistisch gesehen – nicht zum PUREN „Hobby“ verkommt! Zumal Aufträge etc. immer seltener werden und ja die bekannten Mechanismen bestehen, dass immer nur die vermeintlich gehypten an die meisten Aufträge etc. heran kommen. Also: das Modell:
    altes Mäzenatentum wieder einführen und stattdessen GEMA abschaffen, Komponisten ihrem Schicksal überlassen

    Das was SIE fordern oder für „gut“ heißen, Kunstgorilla führt dazu, dass E-Musik (wie U-Musik) überhaupt nicht mehr Wert geshätzt wird in der Gesellschaft und Kultur. Alles ist für lau und für JEDEN zu haben und die Komponisten sollen für nichts schreiben.

    Gut, Aufweichungen des Urheberrechts und angemessener Vergütungen müssen wir schon genug hin nehmen durch die heutigen Datennetze. Damit soll es aber auch genug sein, finde ich.

    Zu allermindest was öffentliche Aufführungen und Konzerte betrifft etc. wäre eine Aufweichung und Abschaffung der GEMA, herabsetzung von Tantiemen auf Pfennigbeträge etc. das Ende vom Ende… Bzw. ein Ende ohne Anfang…

    Na tolles Weltbild. Gott bewahre uns davor, wenn es
    schon einige Komponisten selbst nicht mehr tun und
    ihren eigenen Untergang propagieren.

    Und was Sie als „frei“ definieren, dahinter verbirgt sich
    eine Nichtachtung von Kunst und Respekt vor den Urhebern von Kunst, wo es um pure Existenz geht (nicht etwa um „Kommerzialität“ wie Sie behaupten). ZUdem: lassen wir doch die Geschichte entscheiden. Es gibt z.B. längst wieder viele Leute, die Schallplatten nach wie vor geil finden. So ein Unsinn, dass ALLES nur noch
    Wer sagt denn, dass Computer und Cyperspace-Kulturen
    EWIG anhalten und das Non Plus Ultra in aller Zukunft sein werden? Symbolisch bedenke man nur mal: manche neue Speichermedien haben eine Verfallszeit der Daten/Tonqualität, die im vgl. zur guten alten Platte
    Die Industrie entwickelt immer neue Technologien, bzgl.
    derer die Verbraucher aber

    Also: hat DAS mit Freiheit von Kommerz und somit mit Freiheit von Kunst zu tun?
    Im Gegenteil! Nein, eher mit neoliberalistischer Ausbeutung und Ausverkauf von Kultur/Musikkultur.
    Die Tonträgerindustrie, die Verbraucher
    will/wollen verdienen/sparen/wollen alles „for free“, die Kunstschaffenden sollen all ihre Arbeit und die Verdienste, die sie zur notwendigen Selbstbeschreibung der Gesellschaft (Luhmann) liefern,
    UMSONST abgeben.

    Meint,
    Erik Janson

  17. Der Russe sagt:

    Hallo Herr Gorilla,
    im Idealfall sollte ein Komponist vom Komponieren leben können. Aber eine vermeintlich sinnvollere Arbeit annehmen, um das komponieren als Hobby zu finanzieren, ist kein guter Zustand.

  18. Kunstgorilla sagt:

    Herr Janson, ich weiche nicht von meiner Meinung ab. Ich hoffe, dass meine Zukunftsspekulation zum Nachdenken über die Adoption alternativer, alter Herangehensweisen anreizt. Ich finde, über den Verkauf von Aufnahmen sollte absolut niemand Geld verdeinen, ohne dass es ihm der Käufer das Geld wirklich geben will.

    Wenn ich irgend etwas an eine Litfaßsäule schreibe, kann ich niemanden ernsthaft daran hindern, es zu lesen. Und so ist es auch mit der Erstellung von digitalen Aufnahmen von Musik. Ich kann niemanden ernsthaft daran hindern, die Musik zu einfach so zu hören.

    Dass das Komponieren je „zum puren Hobby verkommt“, denke ich nicht. Was ist denn eigentlich abfällig an einem Hobby? Es sind doch alles so oder so Tätigkeiten. Und durch das Honorarsystem werden sie doch verzerrt. Also: Ganz im Gegenteil zu Ihrer Meinung: Für mich ist das Komponieren von Musik eine Tätigkeit, die völlig ohne kommerzielle Aspekte angegangen werden muss, um vollständig valide zu sein.

    Ich möchte auch nochmal deutlich machen, dass ich das Honorieren von öffentlichen Aufführungen grundsätzlich nicht in Frage gestellt habe! Dieses gab es im Übrigen auch schon vor der Entstehung des materiellen Tonträgers.

  19. Erik Janson sagt:

    Hallo Herr Kreidler,

    ich kenne Harry Lehmann auch, sogar persönlich, und ich kann mir vorstellen, mit Ihrer Sicht der Dinge, wie Sie ihn für IHRE ästhetischen Sichtweisen benutzen, weiß ich nicht, ob er da konform ginge.

    Nun gut: Aber ich sehe auch nicht den Zusammenhang
    zwischen Ihren verschiedenen Sichtweisen und den Sinn.
    Einerseits GEMA-Provokation und Kritik, dann andererseits wieder sprechen Sie von Dingen, denen ich durchaus zustimmen könnte: z.b. Klang/Inhalte mit Ideen etc. verbinden und z.B. KOnzerte mit Moderationen (aber bitte nicht zu viel Moderation und Powerpoint,denn Musik soll sich auch selbst weiter erklären und das TUT gut gemachte Form un Struktur).

    Und dass Sie mir Akademismus und Unflexibilität unterstellen, ist mir auch nicht nachvollziehbar
    und scheinen mir doch eher Schlagworte, um von der relativ geringen Substanz Ihres Beitrags abzulenken. Denn, was hat, bitte schön, das Fragen nach Form-
    und Strukturbewusstsein mit Akademismus und Unflexibilität zu tun?

    Auch Autodidakten z.B. können SEHR Struktur-bewusst
    und formal UND inhaltlich gut komponieren, genauso wie
    Leute, die studiert haben. Also, was sollen die Platitüden, vor allem im Zusammenhang mit einer Ästhetik-Diskussion?

    Das sind Worthülsen derer, die diese Werte abschaffen wollen, weiter nichts. Und auch so pauschale Worte wie „ich halte Cage für groß“, ohne
    zu sagen WARUM. WAS ist denn so toll an ihm?
    Und dann das Klischee, das Genius Mozart, dem alles „leicht“ aus der Feder floss und dem Struktur auch unwichtig gewesen sei. Daran glaub ich auch nicht so recht. Ein alter Mythos.

    Jetzt aber muss ich mal endgültig
    ins Bett,

  20. Kunstgorilla sagt:

    Aber wer spricht denn hier bitte vom Abschaffen? „Felxibel“ ist doch gerade ein Zulassen von verschiedenen musikalichen bzw. Musik-theorethischen Sichtweisen zur gleichen Zeit. Also auch alter oder traditioneller Sichtweisen.

  21. Erik Janson sagt:

    Kunstgorilla,

    gestatten Sie mir eine Frage: Sind Sie Komponist?

    Naja, egal: brauchen Sie hier nicht zu beantworten.
    Aber weiterhin finde ich eine Vermischung der Aspekte
    „Kommerz“ und „Erhalt einer existentiellen Grundsicherungsmöglichkeit oder wenigstens symbolischen Anerkennung der Kompositionsleistung“ (wie ich zumindest fordere), die von Ihnen hier weiterhin mehr oder weniger latent vertreten wird, für völlig inakzeptabel.

    Es geht mir nicht um Erhaltung von Kommerz-Strukturen, wenn ich für die Dinge eintrete, die ich zum Thema GEMA oben schrieb. Es ist blanker Zynismus gegenüber E-Komponisten zumindest denen,die nicht die Möglichkeit haben millionenfach Musik zu vermarkten wie manch einer in der U-Branche, so zu schreiben wie Sie.
    Und erst schreiben Sie: Sie wollen kein Verkommen des Komponistenberufs zum puren Hobby.
    Dann direkt danach: „Was ist so schlimm an einem Hobby“?

    Da komme ich nicht mit. Vielleicht – und hoffentlich – viele andere Komponisten auch nicht.

    UNd: was meinen Sie mit „Nachdenken über die Adoption alternativer, alter Herangehensweisen anreizt“ (Zitat)?

    Meinen Sie die Wiedereinführung des Privat-Mäzenatentums bzw. ein Zurück in alte Zeiten, bevor es die GEMA gab?

    Und was verbirgt sich hinter Ihrer Meinung:
    „Für mich ist das Komponieren von Musik eine Tätigkeit, die völlig ohne kommerzielle Aspekte angegangen werden muss, um vollständig valide zu sein.“ (Zitat Ende)

    Was heißt „valide“? Also: Musik ist nur dann wieder wertvoll – nach ihrer Meinung – wenn die Komponisten wieder nichts erhalten bzw. wieder von Privatmäzenen VÖLLIG abhängig sind? Wenn Musik (E.Musik, vor allem Neue Musik)wieder

    Und insgeheim dann aber doch (neoliberales) Mäzenatentum wiedereinführen, wo dann die Günstlinge und die Angepassten profitieren, die nur „Hofmusiken“ schreiben?

    und dann behaupten sie aber, mit dem Brustton der Überzeugung, dass Sie „das Honorieren von öffentlichen Aufführungen grundsätzlich nicht in Frage gestellt habe[n]!“ Zitat Ende.

    Gott bewahre uns vor diesem Verfall und dieser doppelzüngigen Argumentation,
    Gute Nacht,

  22. Erik Janson sagt:

    Kunstgorilla,

    Ihr letzter Beitrag 2:24 war eine Verdrehung meiner Thesen.
    Und hinter Ihrem Schlagwort „Flexibilität“ und „Flexibilisierung“ (schön aus dem Wirtschafts- und Ökonomusierungsvokabular übernommen) verbirgt sich ja oft in Wirklichkeit:
    mit noch weniger zurecht kommen zu sollen…
    (an die Komponisten gerichtet leider, meist).

  23. Der Russe sagt:

    Auf so einige Werke grosser Komponisten muss ja nun die Menschheit schon verzichten, weil diese neben dem komponieren auch noch ihre Familie durchbringen versuchten. Wie hier ja auch schon festgestellt wurde, ist die staatliche Förderung von Musik nicht mal ein Staubkörnchen im Vergleich zum Etat für Rüstung und Ackermänner. Und die Musiker, Orchester – ohne Förderung würde nur noch Markt gemacht. Zauberhafte Melodien auf Schloss Wotersen, bis die letzten Rentner weg sind und nichts mehr übrig bleibt. Ich mag die Sichtweise, die Kunst als das höchste Gut einer Kultur betrachtet, und das diese gefördert werden muss, um sie zu erhalten. Das Kunst-schaffen zu erhalten. Ausser Kunst gibt es ja nicht viel, womit sich ein Mensch beschäftigen kann und was ihm Spass macht. Vielleicht noch in andere Länder fahren und herummorden. Die Praxis der Förderung von Musik, die hier immer wieder angesprochen wurde, ist momentan nicht grundschlecht. Und auch wenn ich normalerweise dafür bin, das Institutionen zerschlagen und neu geschaffen werden. Aber da es hier eben nicht nur um Managergehälter geht, sondern um etwas wichtiges für die Menschheit, wäre ein solcher Schnitt verheerend. Ich weiss, es ist viel mühsamer und aussichtsloser an etwas kaputtem herumzudoktern, zu flicken und auszubessern. Aber eine andere Chance sehe ich nicht, ohne anderen Schaden anzurichten.

  24. Kreidler sagt:

    Zur GEMA-Sache äußere ich mich hier nicht weiter, das habe ich andernorts schließlich schon 1000x getan. Cage gut zu finden brauche ich auch nicht zu begründen, in den Musikgeschichtsbüchern steht’s drin, denn es geht ein paar anderen ja auch noch so. Ich bedauere nur, dass Konzeptkunst, wie sie z.B. Cage in der Musik eingeführt hat, wieder so am verschwinden ist zugunsten dieser Konzertmusik mit ach so tollen Formen und Strukturen.

    Ein Beispiel für die „gehaltsästhetische Wende“:

    Das elektronische Stück „sooner or later“ von Bob Ostertag verwendet in 45 Minuten nur ein einziges, 30 Sekunden langes Sample: die zornige, aufwühlende Rede eines Jungen aus El Salvador, der gerade seinen von Nationalgarden ermordeten Vater begräbt. Das Stück hat sicher auch das, was andere „Struktur“ und „Form“ nennen, aber darum geht es nicht. Die großartige Idee ist, Musik mit einem Material zu machen, das dem krass widersteht.
    Den ‚Höhepunkt’ des Stücks bildet ein kurzer Seufzer des Kindes, der, geloopt und in Transpositionen geschichtet, zum minutenlangen A-Dur-Akkord mit Sixte-ajoutée wird. Welch ein brutaler Kontrast! Hier spricht nicht die Musik für sich, sondern gegen sich, und das ist neu, politisch brisant und mutig (Ostertag war selber vor Ort in dem Bürgerkrieg, dessen Fäden die USA zogen); er hat die Aufnahme gemacht.
    Und dazu passend bietet Ostertag das Stück zum kostenlosen Download, denn es ist wichtig dass es gehört wird: http://www.bobostertag.com/music-recordings-soonerorlater.htm

  25. sickorski sagt:

    [i]“Cage gut zu finden brauche ich auch nicht zu begründen, in den Musikgeschichtsbüchern steht’s drin“[/i]

    Selten so gelacht – nach diesem Satz fällt es mir schwer, sie in Zukunft noch ernst zu nehmen. „In den Musikgeschichtsbüchern steht’s drin“ – da muss man sich ja an den Kopf fassen …

  26. Erik Janson sagt:

    Lieber Herr Kreidler, Liebe Blogger,

    nun ihr letztes Blogging, Herr Kreidler, das klingt doch etwas beleidigt und Sie ziehen sich nun bzgl. Ihrer Cage-Bewunderung und GEMA-Kritik ein wenig in ein Schneckenhäuslein zurück, sorry.

    Klar hat Cage auch gute, seiner Zeit revolutionäre Ideen
    der Musikgeschichte geschenkt. Wo habe ich das bestritten? Habe doch geschrieben, dass 4:33 SEINER ZEIT z.B. von Cage originell, ehrlich gemeint und auch was Erfrischendes war! Habe nur gewisse Punkte der Überschätzung Cages und einer gewissen Cage-Mania heute kritisiert. Und dazu stehe ich! Wenn Sie und andere Blogger meinen Beitrag gelesen haben, wird man merken, dass ich mich nur massiv gegen das Cage-Epigonentum und dessen manchmal bis oft latent dahinter steckenden Spiriualismen und hochkapitalistischen „Schweig und Funktionier“-Ideologien (damit latent an andere Kunst gewandt, wenn Cage über-hypt wird) ausgesprochen habe.

    Ich finde auch: derart dramatisch vom Aussterben bedroht, wie Sie es sehen (und angeblich sei der normale Konzertbetrieb daran schuld), ist die Konzeptkunst nun auch wieder nicht. Immer wieder wird so was auch in große Festivals und gerade in den, wie Sie sagen „normalen Konzertbetrieb“ eingebaut und hat da seinen Platz. Auch in der freien Szene, in kleinen Festivals etc. gibt es doch auch noch genug Konzeptkunst und auch Cage (manchmal halt nach meiner Meinung, die ich haben darf, ZU VIEL).

    Lassen wir doch einfach beides nebeneinander existieren
    und lassen wir doch auch der GEMA und der sogenannten „normalen Neue Musik-Konzertmusik und auch mit trad. Instrumenten“ ihre Daseinsberechtigung, gerade im E-Bereich und den Bereichen, die es ohnehin schwer haben.

    Machen wir doch mal den umgekehrten, den VERMITTLUNGSVERSUCH, anstatt uns von vorne rein zu ergeben und anzupassen und zu sagen: gut, wir Komponisten verzichten in Zukunft freiwillig auf GEMA
    und passen uns Eurem Vorschlag von 100% Mäzenaten-Abhängigkeiten an.-.. (also die Folge: wer keinen Mäzen findet hat „leider verloren“).
    Wenn immer mehr Politiker, Publikum etc. davon ÜBERZEUGT werden, dass Musik auch ihren Wert/ihren Preis hat (denn dass wir alle irgendwie nie angemessen bezahlt werden, ist klar, darum geht es nicht), dann werden auch langsam immer mehr Menschen in der Gesellschaft (auch und gerade die JÜNGERE GENERATION und nicht nur alte Omis und Opas
    in den Konzertsälen, auf die ICH nicht verzichten möchte!) einsehen, dass GEMA-zahlen auch eine ethische Pflicht ist. Und alle werden GERNE Gema bezahlen, so wie man auch weiter z.B. Rundfunkgebühren für öffentlich rechtlichen Rundfunk und Fernsehen zahlt. „Natürlich ZAHL ICH“…

    Ihr Ostertag-Beispiel finde ich interessant; höre ich gleich mal rein. Ich behaupte nicht, dass nur Struktur-Fetischismus engagierte Musik oder fördernswerte Musik sei. Wo habe ich das z.B. behauptet? Ich habe mich ja nur dagegen ausgesprochen, dass diese Dinge (fragen nach formalen, strukturellen Schülssigkeiten, Sinnbezügen etc,) heute so ganz „tot gesagt“ werden, nur weil überall außerhalb unserer Szene immer weniger Leute Wert auf so was legen (leider), z.B. von Leuten, die lieber andere Richtungen uneingeschränkt vorne und gefördert sähen.

    Schönen Tag noch allen,
    E.Janson

  27. Erik Janson sagt:

    Sickorski und Kreidler,

    schon erstaunlich Eure Widersprüchlichkeiten, die Euch selbst ad absurdum führen:

    Einerseits wird aufgetreten mit dem Anspruch was angeblich „Neues“ zu suchen und sich den Gegebenheiten
    der neuen, globalisierten Zeit anzupassen, die Neue Musik von morgen (ohne angemessene Gema) etc etc. zu erfinden und damit angeblich fortschrittlich und am Puls UNSERER Zeit zu sein etc. etc.

    Und dann zieht ihr Euch auf so eine FLoskel zurück wie
    „Cage gut zu finden muss ich nicht begründen“ und
    „in den Musikgeschichtsbüchern stehts drin“.
    Also, ihr zieht Euch auf Historismus zurück.

    Ziemlich lächerlich diese Totschlagargumente und Pseudo-Argumente hier von Euch.

    Dann fragt sich: Warum bloggt Ihr hier, wenn Ihr Euch kaum agrumentativ und inhaltlich auseinendersetzen wollt?
    Dann lest doch lieber brav zu Hause Eure Musikgeschichtsbücher (tu ich übrigens auch, aber ich erlaube mir trotzdem eine eigene MEINUNG zu allem zu haben und zu vertreten).

  28. Erik Janson sagt:

    Pardon Sickorski,

    habe da was missverstanden, oder? Ihr berechtigtes „An den Kopf Fassen“ war wohl auf Kreidlers Satz „in den Musikgeschichtsbüchern stehts drin“ und weniger auf meine Postings bezogen…?

    Grüße,
    E.Janson

  29. Kreidler sagt:

    Janson,
    Cage für immer noch / für die Zukunft wichtig zu halten ist alles andere als Historismus, auch wenn er – zu Recht – schon längst in den Geschichtsbüchern steht.

    Und ich bleibe dabei, dass ich nicht selber noch mal aufzählen muss, was er geleistet hat, das haben andere in den einschlägigen Büchern getan.

  30. sickorski sagt:

    Hallo Herr Janson, stimmt, meine Aussage bezog sich auf Kreidler.

  31. Kunstgorilla sagt:

    Herr Jansen, bitte lesen Sie meine Beiträge zum Thema Honorierung von Komponisten noch einmal genau durch. Sie verdrehen da so einiges in Ihrer Antwort von heute Morgen um 2:30 Uhr. Darauf werde ich jetzt nicht im Detail eingehen. Zum einen, da das Wetter so schön ist, und vorallem, da ich ja deutlich genug geschrieben habe.

    Zu Ihrer persönlichen Frage, ich selbst bin kein Komponist in dem Sinne, der Ihnen hier vermutlich vorschwebt. Also in dem Sinne, wie es scheinbar gang und gebe ist: sich stolz, ja oft sogar überheblich, als Komponist „ernster Musik“ zu bezeichnen, und sich wenn möglich mit Erfolgen zu brüsten, was beides ja absout nichts mit der Musik an sich zu tun hat.

    Sind Sie eigentlich Kirchenmusiker?

  32. Kunstgorilla sagt:

    Antwort an den Russen: Ich habe hier meine aktuelle Ansicht, auf die Sie hier eingehen, zur Diskussion gestellt, also, dass Musik nur dann 100% valide ist, wenn sie ohne kommerzielle Aspekte komponiert wurde.

    Was hinter dieser zugegebener Maßen provokanten Aussage steckt, ist, dass das aktuelle System kein gutes Honorierungssystem ist (Tonträgervermarktung, willkürliche staatliche Förderung, willkürliche Förderung aus der Wirtschaft), sondern tatsächlich überall zu Verzerrungen führt. Und wer das bestreitet, hat einfach gesagt unrecht meiner Meinung nach. Und ich denke, dass wird jeder halbwegs objektive Betrachter bestätigen.

    Komponisten werden vielleicht überhaupt nur gefördert oder zu Wettbewerben mit fetten Preisen zugelassen, wenn sie auch studiert haben oder eine gewisse Biopraphie vorweisen und belegen können. Darüber hinaus, noch viel schlimmer: Sie werden nur mit einer großen Portion Vitamin B in den öffentlichen Medien gespielt oder fair porträtiret, und werden von Orchestern, bekannten Streichquartetten und Ensembles auch nur gespielt, wenn das Vitamin B in Hülle und Fülle vorhanden ist. Das ist ganz ganz ganz ganz ganz schlecht, so wie es ist. Und ich bin absolut dagegen und ich werde deshalb so schnell nicht von meiner Meinung abrücken, dass hier eine Reform notwendig ist, um die Musik zu befreien von den heutigen Zwängen. Sprich, erstmal reinen Tisch machen und jegliche Förderung abschaffen. Anschließend sollte dann das System der erzwungenen mathematischen Gleichverteilung, welches völlig ohne Vitamin B oder Voraussetzungen funktioniert, in Gang gesetzt werden. Ich habe diese Idee an anderer Stelle auf dieser Plattform hier kurz skizziert.

  33. Erik Janson sagt:

    Kunstgorilla,

    1. bin ich KEIN Kirchenmusiker, falls Sie das wissen möchten. Bin sozusagen normaler Komponist, nicht mehr nicht weniger.
    2. erübrigen ihre persönlichen und unsachlichen, verdrehenden letzten Postings und Unterstellungen, man wolle sich „brüsten“, nur weil andere eine andere Meinung haben als Sie jeglichen weiteren Kommentars.
    Denn solche Postings disqualifizieren sich bzgl. ihrer
    argumentativen Prägnanz von selbst.
    3. Denke ich, werden hier genug Blogger mit lesen
    und Ihre Beiträge auch so interpretieren, dass Sie sehr wohl eine Aufweichung der Tantiemenrechte innerhalb der GEMA für E-Komponisten latent wollen. Und sie scheinen ja jeden für „arogant“ oder sonst was zu halten, der dies nicht will.
    4. Sie schrieben meinen Namen falsch, aber das tun viele
    (jetzt habe ich vermutlich schon wieder Ihnen eine Vorlage geboten,mir „Überheblichkeit“ zu unterstellen – nur zu – ist mir ziemlich egal)
    5. was hat das Eintreten für sogenannte E-Musik
    mit Überheblichkeit zu tun?
    6. ist für mich das Wetter auch zu schön, um
    mich mit Ihren Postings weiter zu befassen.
    Kommt von Ihnen noch was Substantielles irgendwann?

    Sonnigen Tag noch,
    Erik Janson

  34. Erik Janson sagt:

    Hallo Kunstgorilla, zu Ihnen nochmal, Liebe Blogger,

    aus Ihrer Argumentation werde ich nicht recht schlau
    und vermute, sie tarnen sich, wollen eigentlich etwas ganz anderes als Sie schreiben und schmücken sich hier (mit Ihrem Thema nun zuletzt, wo sie von angeblicher „Befreiung“ und Abschaffung von Vitamin B etc. schreiben) mit fremden Federn. Denn diese Idee wurde hier doch von ganz anderen Leuten eingebracht.

    Denn ein paar Kommentare davor liest man von Ihnen:
    „Ich bin froh, dass es Dinge wie die GEMA in Zukunft nicht mehr in heutiger Form geben wird.“ (Zitat Ende)

    Die GEMA ist doch immer noch ein relativ „gerechtes“, wenn auch – zugegeben – markt- und Aufmerksamkeits-orientiertes Verteilungssystem – bzw. auch weniger bekannte oder prominente Komponisten können damit an Honorierung kommen. Sie müssen halt dafür umso mehr selbst organisieren, Werbetrommel rühren, sich um Aufführungen bemühen etc., wenn sie halt nicht gefördert oder gepuscht werden bzw. dieses – oft ist es Glück – haben.
    Das stimmt, o.k. Gut, was ungerecht ist, ist, dass die GEMA, das Wertungssystem sehr stark auch nach Punktwerten funktioniert und dass da z.B. öffentliche Aufführungen in Medien (Rundfunk, Fernsehen)und an renommierten Orten direkt um ein VIELFACHES mehr Wertungspunkte und damit Tantiemen bringen als Aufführungen ohne Medienresonanz und an weniger bekannten Orten. Aber dies System trägt nun mal andererseits der Bedeutung heutiger Mediengesellschaft und Aufmerksamkeits-Ökonomie, in der wir leben Rechnung.
    Davor abschotten können wir uns nun auch wieder nicht.
    Diese Dominanz in der Form, wie sie heute existiert, kann man KRITISIEREN/modifizieren/korrigieren ist, aber sie ist NICHT abzuschaffen.

    Und was Sie oben noch fordern: erstmal ALLE Förderung abschaffen und dann ein System der Gleichverteilung erzwingen ohne jegliches Vitamin B. Das klingt zwar auf den ersten Blick schön oder „gerecht“ o.ä., ist aber unrealistisch und wird auch nicht durchsetzbar und konsenzfähig sein. Denn dies werden weder die Komponisten des Establishments (ob alte oder junge Generationen) noch – denke ich – renommierte Kulturpolitiker mit tragen. Das ist so ähnlich wie eine 360 Grad-Drehung vom Neoliberalismus und Martkorientiertheit zum alten Kommunismus oder in eine alte 68-er-Kommune. Klingt jetzt hart und radikal,
    aber empfinde ich so ähnlich.

    Und zudem: wenn einmal die Gelder für die Kultur bzw.
    Neue Musik gestrichen sind, dann werden vermutlich auch keine neuen Gelder mehr locker gemacht. Oder aber wesentlich weniger als vorher. Wie das immer gerne
    in der Kulturpolitik gemacht wird.

    Haben Sie darüber schon mal nachgedacht?

  35. Kunstgorilla sagt:

    Guten Abend. Also, Herr Janson, sehen wir mal ab von allen möglichen Ungenauigkeiten und Missverständnissen auf beiden Seiten. (Würden wir uns direkt unterhalten, könnte man vieles sofort und leicht klarstellen. Die Option, das hier alles einzeln, textlich durchzugehen, ist leider keine praktikable Option. Daß ich Ihren Namen falsch geschrieben habe, war ein Versehen.)

    Im vorletzten Absatz in Ihrem Post um 17:55 Uhr bringen Sie genau auf den Punkt, was ich meinte. Als „Kommunismus (abfällig)“ oder passend für eine alte 68-er-Kommune solle man diese Idee nicht „verschreien“ (sofern Sie das jetzt so meinten), sondern vorsichtiger mit diesem Gedankengut umgehen.

    (Daß die Idee ist vielleicht schonmal irgendwo auf der Welt in der Zeit da gewesen ist, tut zunächst mal nichts zur Sache. Ich bin zwar tatsächlich von selbst auf den Gedanken gekommen, nun, möchte mich aber nicht mit irgendwelchen Federn schmücken. Soetwas liegt mir fern. Federn in dem Sinne bedeuten mir nichts. Betrachten Sie die Idee bitte als trocken zur Diskussion gestellt. Sie ist nunmal eine vertretbare, handfeste Meinung.)

  36. Erik Janson sagt:

    Ad Kreidler,

    mit ihrem letzten Cage-Posting von 12:20 Uhr
    drehen Sie sich im Kreis. Und 2. Sie scheinen – wie ich erstaunlicherweise schon bei manchen Cage-Fans fest stellte und auch schon bei manchen Fans von Cage-Epigonen (Wandelweiser z.B.) – nicht die Meinung eines andren mal stehen, der eben Cage nicht uneingeschränkt toll (oder als Guru) sieht. Und Sie möchten immer das letzte Wort haben, dass Cage uneingeschränkt „toll“ ist.

    Das hatten wir doch schon, Ihre Argumentation oder besser Nicht-Argumentation: Cage verteidigen (bzw. eine glorifizierende Meinung zu Cage zu haben) und sich dabei nicht rechtfertigen zu müssen, weil man das ja in Musikgeschichtsbüchern nachlesen könne…
    (Cage selbst hätte nie gewollt bestimmt, dass man ihn SO verteidigt).

    Seit wann steht in Geschichtsbüchern etwas Verwertbares über die Relevanz in der Zukunft?

    Aber dann jemanden, der diese Verteidigung als Historismus kritisiert doch wieder damit verteidigen zub sagen: von Cage steht genug in den Geschichtsbüchern, wie toll er ist…

    Ja na und?
    Frage ist: hat Cage (und vor allen der Stille-Terrorismus seiner Epigonen) in dieser Welt eine Zukunft?
    Ist da irgendeine substantielle Botschaft dahinter, oder eine Stille oder ein Etwas hinter der Stille?

    Wir wissen es nicht, ich persönlich meine: NEIN, auch wenn es tausendmal in irgendwelchen Geschichtsbüchern stünde.

    Und: ich LASSE ihnen ja Ihren Cage, Herr Kreidler.
    Den nimmt Ihnen keiner weg.

  37. mehrlicht sagt:

    Es gibt auch Werke unter der Sonne dieses Planeten, die völlig ohne die von Ihnen, Herr Janson, geforderten substantiellen Botschaften auskommen. Sie benötigen so etwas gar nicht. Sie existieren einfach ohne substantielle Botschaft. Ist das nicht schön?
    Vielleicht noch eine Terrornachtlektüre dazu?

  38. wechselstrom sagt:

    Guten Morgen Leute,

    ich beziehe mich auf das Zitat das „DerRusse“ weiter oben (23. mai , 23:49) aus dem Artikel von W.-A. Schultz gefischt hat:
    “ … denn Geräusche sind kaum in der Lage, musikalische Bedeutungsträger zu werden wie Motive, Melodien und Harmonien es sein können … “
    Die Dichotomie Schönberg/Strawinsky ist die LEITDIFFERENZ des Systems „NeueMusik“.
    D.h. systemeigenes Prozessieren, sei es nun nach innen oder nach außen gerichtet, orientiert an dieser Zwei-Wert-Logik.
    Sie leistete zwei Dinge:
    1. Die Schließung des Systems selbst und
    2. Die Abgrenzung von vormaligen Kulturereignissen, speziell denen des 3.Reiches. So kann es nicht verwundern, dass sowohl Darmstadt als auch Donaueschingen in Deutschland liegt.
    Ich will offen lassen, ob das für die Kunstproduktion heute noch fruchtbar ist, fest steht aber, dass die „Anbetung“ von Motiv, Melodie und Harmonie die bestehende Leitdifferenz NICHT aufbricht sondern bestätigt und zementiert.

    Schönen Tag wünscht
    wechselstrom

    p.s: Der Artikel von W.-A. Schultz ist sehr flach.

  39. Erik Janson sagt:

    Mehrlicht, Liebe Blogger,

    sie verdrehen schon wieder alles, und Ihre unterstellende Art ist schwer erträglich, darum Stichpunktartig nochmals:

    1. hatte ich nie behauptet, dass Musik immer eine erkennbare Botschaft haben müsse.
    Vielleicht sind Sie selbst, Mehrlicht, innerlich dieser Meinung, projezieren dies nur auf andere hier durch Unterstellungen und wollen zurück in alte Zeiten?
    2. hatte ich mich nur kritisch gegen die Cage-Mania und
    eine Überhöhung Cages und gegen ein Epigonentum ausgesprochen, welches diesem verdienstvollen armen Menschen (er war ja selbst äußerst bescheiden) ausgesprochen, aber anscheinend lässt meine persönliche Meinung hier so mancher (sich im Kreise drehend) nicht stehen.
    3. habe ich selbst das Buch „Silence“ von Cage, wie vieles andere von Cage (auch Tonträger, für die ich GEMA GERN gezahlt habe, Kreidler). Und ich selbst höre ab und zu gern sehr Cage. Also dann müsste ich mich ja selbst ohrfeigen, wenn ich so ein autoritärer Unmensh wäre…
    Und STILLE spielt in meiner eigenenn Musik auch eine nicht unerhebliche Rolle.
    4. mit „Stille“-Terrorismus meine ich (und kritisiere ich) Musik, die unmotiviert und ohne innere Motivation und/oder formaler Legitimation etc. ellenlange Pausen, ewige ppppppppp-Liegeklänge beinhaltet OHNE andere Aspekte. Und das ist meine Meinung, die ich hier haben darf, lieber Mehrlicht u.a. Übrigens machte dieses Wort „Stille“-Terrorismus unter einigen Hörern in Darmstadt schon öfters die Runde. Es ist gar nicht von mir. Also, kriegen Sie sich wieder ein, lieber Mehrlicht. Ich meinte also damit NICHT, dass ich Cage der Al Kaida zurechne!
    5.Herr Mehrlicht, bei Ihren Bloggings bin ich schon gewohnt, dass Sie meine sowohl die Beiträge anderer hier gezielt verdrehen, Leuten „Intoleranz“ o.ä. unterstellen, nur weil sie eine eigene und kritische Meinung zu Dingen haben. Das sind wir von Ihnen ja längst gewöhnt. Jeder aufmerksame Blogleser wird das merken.

    Warum immer so beleidigt, Herr Mehrlicht?
    Wovor haben Sie denn Angst?
    Dass Ihr eigenes äshtetisches Weltbild o.ä. Ihnen selbst fraglich wird oder Sie es mal hinterfragen sollten?
    Oder davor, dass andere eine andere Meinung haben als Sie?
    Wie kann man Ihnen bloß helfen?

    Schönen Tag noch,
    E.Janson

  40. mehrlicht sagt:

    Jetzt verstehe ich Sie besser. Vielleicht hat es einfach dieser zusätzlichen Worte bedarft, danke.
    p.s. ich habe immer reichlich gute Laune. Beleidigt war ich hier noch nie, was auch immer Sie aus meinen Worten herauslesen ;)

  41. Erik Janson sagt:

    Mehrlicht,

    wenn Sie nur mal meine ersten Postings zum Thema Cage und Cage-Epigonistmus aufmerksam
    und sensibel-differenzierend gelesen hätten anstatt gleich zu posten, dann hätte es mit Sicherheit nicht meines erneuten Postings von heute morgen 9:10 bedurft.

    Und wenn Sie immer reichlich gute Laune haben und angeblich nie beleidigt sind, warum
    haben Sie dann so gepostet wie um 0:31 Uhr? Unfassbar, wie Sie manches, was Sie dann offenbar nächtlings im Traum (oder etwa Schlafwandelnd?) schrieben verdrängen. Aber: soll mir ja egal sein. SIE blamieren sich hier. Und angesichts Ihrer Trollings auch kaum ein Wunder, dass hier kaum einer mehr Lust hat mit zu posten.
    Bald haben Sie es geschafft, und dieser Blog ist auch wieder leer…
    Und dann wird wieder ein neues Faß aufgemacht …
    etc. etc. …

  42. Benjamin Schweitzer sagt:

    Lieber Herr Janson,

    von mir kriegen Sie jetzt mal einen

    >-)))))°>

    und ich finde, den haben Sie sich auch redlich verdient. Sie machen sich hier eine solche Mühe mit uns, und wir wollen oder können es nicht begreifen.

    Nicht aufgeben! Der letzte macht das Licht aus.

  43. Erik Janson sagt:

    Herr Schweitzer,

    wenn Sie halbwegs so viel Ahnung von Lachenmann hätten, wie Sie tun (wobei Sie vorgeben sein Fan zu sein (aber leider nicht sein Schüler)und so eloquent und Zeit veschwedend über den ohnehin un-spannenden, wenig diskutablen Lachenmann-Artikel schrieben),und wenn Ihre Musik nur ein Tausendstel von der Originalität und Kraft von Lachenmanns Musik hätte, dann täte ich jetzt Ihnen auch einen >-)))))*> spendieren und Ihnen sagen tun: Bravo, Sie haben das Licht hier endgültig ausgeknipst und mit Ihrer Weisheit hier alle zum Verstummen gebracht!

  44. Kunstgorilla sagt:

    Herr Janson, bei allem Respekt. Ich denke solche Aussagen wie die von Herrn Schweitzer, die Sie hier jetzt öfter mal zu hören bekommen bezüglich Ihres beziehen sich direkt, indirekt oder ironisch auf Ihren Diskussionsstil. Sie mögen es scheinbar, ohne es vielleicht zu merken, die Posts anderer zunächst strukturell anzugreifen und den Leuten dabei auch noch irgendwelche Gedanken zu unterstellen. Teilweise fühlen Sie sich dann auch noch auf Basis dieser falschen Schlußfolgerungen persönlich angegriffen, so scheint es jedenfalls, und mosern dann unnötig rum.

    Es würde mich sehr freuen, wenn Sie diesen Stil, welcher in Teilen gar dem Stil des Eggert’schen Anfangs-Ende-Artikels entspricht, ablegen könnten. Es wäre schön, wenn Sie TATSÄCHLICH inhaltlich posten würden, wie Sie es teilweise ja tun, anstatt zu einem Großteil falsch und irreführend auf Meta-Ebenen zu diskutieren und sogar potentiell auf unsinnige Kleinkriege hinaus zu laufen, auf die kaum einer Lust hat. Nichts für Ungut, aber es nervt einfach soetwas dauernd zu lesen, und dabei die eigentlichen Inhalte wie die Stecknadel im Heuhaufen zu suchen. Sachlichkeit ist hier in erster Linie mal angesagt. Es geht ja den Leuten hier um Inhalt, Materie, Substanz, und nicht um persönliche Streitereien mit ganz vielen kleinen unwichtigen langweiligen Aspekten. So, jetzt gehe auch ich zurück auf die inhaltliche Ebene. Wie gesagt, nichts für ungut. Jeder macht mal Kappes.

  45. Erik Janson sagt:

    Liebster Kunstgorilla,

    wo ist denn DIESES Posting von ihnen inhaltlich?
    Wo ist denn dann Ihre Substanz, bzw. das was Sie der Welt so Kluges zu sagen haben? Nur zu…
    Und ausgerechnet SIE schreiben von Meta-Ebenen?
    Andere (die hier längst nicht mehr posten, denen die Lust – und zwar NICHT wegen meiner Postings! – vergangen ist) haben längst durchschaut, was hier abläuft.

    Es ist wohl weiterhin keine ernsthafte und kritisch denkende respektierende oder substantielle Diskussion hier erwünscht. Und eigene Meinung und kritisches Posten
    werden nun schon als „Kleinkriege“ bezeichnet, auf die „keiner mehr Lust“ habe.

    In dem Sinne: schaue ich hier mal wieder rein, wenn denn
    wirklich auch von mehreren ANDEREN mal was Substantielles und Inhaltliches kommt und nicht nur: Fußballergebnisse, Trollings oder ironische Kommentare, Platituden, Tautologien oder Kommentare, die das, was ich schrieb ziemlich verdrehen (absichtlich, um wiederum zu provozieren, dass man wieder postet… (wie letztens gerade z.B. Mehrlicht). Und der Meinung sind bestimmt hier viele Blogger, die gar nicht mehr erst schreiben, sondern sich das nur noch müde lächelnd ab und zu ansehen und ihre Zeit lieber wieder Nützlichem zuwenden. Wie ich das auch nun tun werde.

    Also in DEM Sinne: ich möchte hier gar nicht der letzte sein, der das Licht ausmacht. Bühne frei für andere.

    Und z.B. Schweitzers Posting an mich: was hatte das z.B. mit Inhaltlichem zu tun? Da ist doch klar, dass er – wenn er auf dieser Ebene schreibt wie eben – entsprechende Antworten kommen.

    Also, postet gern in dem Stil weiter, ich les
    es mir dann mal durch.

  46. Der Russe sagt:

    Herr Janson, da muss ich dem Herrn Gorilla leider teilweise recht geben. Immer öfter greifen sie Diskutanten an, die oft sogar eigentlich auf der selben Seite stehen wie sie. Auch ich habe das schon zu spüren bekommen.

    Vielleicht ist alles schon überhitzt, ich weiss es nicht … das ihre ersten Beiträge hier tatsächlich auf widerliche Weise verdreht wurden um sie mundtot zu machen und sie im weiteren auch auf niedrigste Weise persönlich angegriffen wurden, haben wir gesehen.

    Aber sie scheinen mittlerweile jeden als ihren Feind zu betrachten, was aber ganz bestimmt nicht so ist.

    Ich wünsche ihnen mehr Gelassenheit und eine verständnisvollere Sicht auf die anderen Diskutanten, auch wenn es Ihnen verständlicherweise nach dem, was hier gegen sie abgelaufen ist, schwerfällt.

    Es grüsst herzlich,
    Der Russe

  47. Johannes K. Hildebrandt sagt:

    liebe blogger,

    ich war ein paar tage abwesend. ein paar tage ohne internet – ich kann es nur empfehlen. versucht es doch mal. ich habe einen großen teil der beiträge der letzten zeit nur überflogen und fasse zusammen – anregungen zur gewichtsreduzierung auf unterem niveau, kompositionswettbewerbe, metal, lachenmann, fussball, cage, gema, austausch persönlicher wertschätzungen – was für ein spektrum!!! leider fehlt mir der intellektuelle zugang zum fussball, dennoch hege ich seit früher jugend sympathien für den hsv. auch mit lachenmann und cage habe ich so meine probleme, nicht mit allen ihrer werke aber doch mit so manchem. aber liebe bloggercommunity, eine wirklich wesentliche sache wurde übersehen. mit ferrari geht es wieder bergauf – JAAA!! – und ich hoffe, dass weitere erfolge dazu führen, dass der verzückende ruf „musica“ der italienischen fans im moment eines vorbei fahrenden roten nun wieder öfter zu hören sein wird.
    zwei weitere ausführungen noch zu anderen musikalischen themen. vor einigen tagen gab es hier einen regen austausch zum thema kompositionswettbewerbe. seit 10 jahren mache ich die wft mit den zweistufigen kompositionswettbewerben. das heißt in der ersten runde werden einige geeignete kompositionen von der jury ausgewählt, die komponisten dazu eingeladen, um mit den musikern ihre stücke zu erarbeiten. dann gibt es ein juryvorspiel und es wird über die eigentliche preisvergabe entschieden. und genau hier gab es schon sehr interessante veränderungen im verhältnis zur ersten auswahl; ein stück, das zunächst als topfavorit galt, war am ende klingend eher nicht so oder ein stück, das zunächst gerade so reingerutscht ist, war am ende der kracher. juroren können sich auch irren und ich habe ein problem mit wettbewerben, bei denen ausschließlich anhand von partituren (papier) entschieden wird. in den meisten fällen lagen die juroren natürlich schon richtig, aber es gab auch schon solche ausnahmen.
    außerdem gab es ausführungen zur gema. ich kann stimmen, die die abschaffung der gema fordern nicht nachvollziehen und trete ihnen entschieden entgegen. wer die gema abschafft, kann auch gleich das ganze urheberrecht hinterher werfen. es ist völlig richtig, das ein musikkonsument an die gema etwas abführt und sich dessen sogar bewusst ist. denn nur so wird er kapieren, dass musik, das was komponisten schreiben einen wert hat. und wer in diesem zusammenhang wieder nach dem mäzenatentum ruft, dem kann ich nur empfehlen sich einen mäzen zu suchen, der ihm morgens die brötchen spendiert. für die muss man nämlich auch bezahlen. ich bin mir natürlich darüber im klaren, dass sich die musiklandschaft permanent verändert und z.b. neue nutzungsarten entstehen. deshalb unterliegt auch die gema ständigen veränderungen. es kommt also darauf an, dass die (komponisten, verleger, texter), die diese veränderungen beschließen, soviel kollegialität und gegenseitigen respekt aufbringen, damit keiner unter die räder kommt oder übermäßig abhebt und das einzigartige solidarsystem der gema nicht zerfällt.
    lieber erik janson – an einem beitrag von dir bin ich jetzt doch hängen geblieben (24.mai, 17.55 uhr). da schreibst du etwas über das wertungssystem, was so nicht ganz richtig ist, bzw. sogar falsch. in der wertung wird unter buchstabe h die künstlerische persönlichkeit gewertet. diese einstufung unterliegt der einschätzung des wertungsausschusses (ich war da ein paar jahre drin). bei dieser einschätzung werden natürlich besondere aufführungen, preise, großes recht usw. einbezogen, was denn sonst. das normale aufkommen (tantiemen) wird nach einem festen schlüssel in punkte umgerechnet, so und soviel euro sind gleich ein punkt. und diese errechneten punkte fließen in die wertung ein, bilden einen gesamtpunktestand. mit den orten hat das nichts zu tun (außer vielleicht unter h). aber ich kann mich an einen antrag zur mitgliederversammlung von vor einigen jahren erinnern, bei dem besondere spielstätten auch besonders hohe ausschüttungen zur folge haben sollten (ganz unabhängig von der wertung). gott sei dank wurde das damals abgelehnt. zur wertung empfehle ich dir das gema-jahrbuch. da steht alles drin.

    gute nacht und seid nett zueinander
    Johannes K. Hildebrandt

  48. wechselstrom sagt:

    Guten Morgen!

    „wer etwas ist oder wo sein will – das wird in den jeweiligen offentlichkeiten
    entschieden.
    und so schwierig etwas auch sein mag, zahllose beispiele zeigen wie es geht.
    wer bspw. kein interesse an kunst-oeffentlichkeiten hat (und die sind bspw. eben
    nicht auf den wiener bezirksfesten zu finden), der/die wird wohl nie in die lage
    kommen, auf der documenta seine arbeiten praesentieren zu koennen.“ (F. Rakuschan, Medienepistemologe)

    Anders ausgedrückt: Entscheidend ist nicht was man will, sondern was die jeweilige Öffentlichkeit denkt, was man will oder wollen könnte, also was die Öffentlichkeit dem Einzelnen zuschreibt.
    Wichtig auch: Es gibt nicht nur DIE Öffentlichkeit sondern verschiedene, z.B. die durch Verlagstätigkeiten charakterisierte, die des Documenta-Clans, die der Fußball-Fangemeinde etc.

    Schönberg und Strawinsky sind im Zusammenhang mit der Musikentwicklung nach 1945 nur „Platzhalter“, die den Diskurs vereinfachen/bündeln – das hat wenig bis nichts mit deren persönlicher Befindlichkeit zu tun – Übrigens auch nichts (und das ist bemerkenswert) mit ihrer späteren kompositorischen Entwicklung (also: Schönberg als tonaler Komponist und Strawinsky in seiner Zwölfton-Periode)
    Vielmehr wurde dies im einen Fall (nämlich bei Schönberg) als „Ausrutscher“ und im anderen Fall (bei Strawinsky) als „Bekehrung“ gesehen und entsprechend zugeordnet.

    Um gleich die andere Dichotomie abzuhandeln:
    Man kann ENTWEDER kommerziell ODER im Wissenschaftsdiskurs erfolgreich sein.
    Das hat nichts mit den tatsächlichen Verhältnissen im Geldbeutel des Einzelnen zu tun, denn Lachenmann verdient ungleich mehr als bspw. Janson.
    Es ist wiederum das entscheidend, was die jeweilige Öffentlichkeit dem Einzelnen zuschreibt.
    Und so gerne wir es hätten, ein kommerzieller Misserfolg produziert keineswegs automatisch den Erfolg im musikwissenschaftlichen Diskurs.

    Was lernen wir daraus?
    Auch die Neue Musik produziert ihr Wissen über Selbstreferentialität.

    Schönen Tag und Grüße aus dem Wechselstrom-Labor

  49. wechselstrom sagt:

    nachtrag:

    @ Hildebrandt:

    ich kann stimmen, die die abschaffung der gema fordern nicht nachvollziehen und trete ihnen entschieden entgegen. wer die gema abschafft, kann auch gleich das ganze urheberrecht hinterher werfen.

    exakt!

    keiner denkt bspw. daran das Patentamt abzuschaffen, bzw. zu privatisieren/neo-liberalisieren. Deshalb mein Aufruf an alle MusikerInnen:
    Schafft euch nicht selbst ab.

    Schönen Tag wünscht
    wechselstrom

  50. Erik Janson sagt:

    Lieber Russe, Liebe Blogger,

    bin noch da, und dann wünschen Sie, lieber Russe, den anderen Diskutanten (z.B. denen, die sich direkt angegriffen fühlen oder verdrehen, auf Postings inhaltlich nicht eingehen und sich dann über emöporte Reaktionen darauf aufregen) auch mal mehr Gelassenheit.

    @Hildebrandt: Danke für die Info. Prinzipiell hab ich Hochachtung vor der GEMA, den Wertungsausschüssen etc. und finde, da sollten sich viel mehr E-Komponisten drin engagieren und ihre Rechte wahrnehmen.
    Es müssten halt aber auch paar Dinge durch die GEMA
    klarer informativ vermittelt. Klar, GEMA-Jahrbuch lesen kann man natürlich, aber irgendwie sind manche Dinge in der GEMA auch verwaltungstechnisch und begrifflich so komplex und bürokratisch geworden (z.B. was wird wo entschieden, was BEDEUTET Änderung XY, die da und da (z.B.bzgl. Tantiemen oder Punktsysetem o.ä.) beschlossen wurde nun konkret für E-Komponisten?) dass es manchmal auch schwer fällt, das als Komponist ständig zu verfolgen. Und da bekommt man dann auch mal einige Dinge nicht richtig mit. Aber es gibt ja auch noch den DKV,
    Deutschen Komponistenverband, der da tw. hilft.

    Meine These ist: wenn MEHR E-Komponisten für die GEMA und Einflussnahme in der GEMA interessieren würden,
    dann würden vielleicht auch weniger davon schon eine etwas resignierte „Ist egal-Haltung“ oder das „Ich-lass alles auf mich zu kommen“-Haltung entwickeln und entweder nichts aktiv dagegen tun.
    Oder sogar – im schlimmsten Falle – dass nun einige Zyniker aus dem eigenen Lager (Komponisten)beginnen –
    die Infragestellung der GEMA, also eines eigenne Interessenverbandes auch noch selbst voran zu treiben.

    Täten dies zB. mal vergleichbar Lobbyverbände in der Wirtschaft und Politik mit IHREN Verbänden, sie zu hinterfragen und bissche zu lockern/aufzulösen,
    dann hätte ich ja z.B. nichts dagegen.
    Aber ausgerechnet wir nicht gerade starke Gruppe (lebende E.-Komponisten, Neue Musik) in der gesellschaft zerfleischen uns strukturell-förderpolitisch selbst und ergeben uns unserem Schicksal.

    Gab es da z.B. nicht mal früher eine Initiative „Pro Klassik“, die sich da engagierte (für mehr Informationspolitik, Transparenzen, Einflussnahme)? Und auch gegen solche Tendenzen?

    Fragt,
    Erik Janson

  51. Erik Janson sagt:

    Nachtrag,

    Bravo zum Hildebrand-Zitat und zu Wechselstroms Kommentar.

    Darum hab ich an anderer Stelle hier gestern von einer
    „Youtubisierung der Neuen Musik“ gesprochen (n. George Ritzers Buch: Globalisierung des Nichts.)

    Alles wird überall und jederzeit zu haben. Musik – auch Neue Musik – wird mehr und mehr zum wertlosen, austauschbaren Konsumgut. Konzerte werden unwichtiger, demzufolge werden GEMA und Urheberrechtsschutz leider immer mehr in Frage gestellt, während aber in der Konsumgesellschaft paradoxerweise ALLE trotzdem noch seinen Gegenwert hat!

    Komponisten werden zu „Brötchenbäckern“ für deren Brötchen aber noch nicht mal einer bezahlen muss – anscheinend…

    Aber das Schlimmste ist, dass Leute aus den eigenen Reihen das auch noch so wollen.

  52. Benjamin Schweitzer sagt:

    Gab es da z.B. nicht mal früher eine Initiative “Pro Klassik”, die sich da engagierte (für mehr Informationspolitik, Transparenzen, Einflussnahme)? Und auch gegen solche Tendenzen?

    Lieber Herr Janson,

    von GEMA-Dingen verstehe ich etwas mehr als von Lachenmann oder vom Komponieren generell ;-), und daher kann ich Ihnen hierzu Auskunft geben: Ja, diese Initiative gab es, und sie war trotz des, vorsichtig gesagt, grenzwertigen Namens auch richtig und im Rahmen des Erwartbaren sogar stellenweise hilfreich.

    Die Idee dahinter war, die E-Komponisten umfassender über ihre Rechte, Möglichkeiten (und auch irgendwo ‚moralische‘ Verpflichtungen) zu informieren und zu mehr – oder überhaupt irgendeiner Form von – Engagement zu ermuntern.

    Die Initiative ist dann aus mehreren Gründen wieder weitgehend eingeschlafen, u.a.:

    1. hatte sich einer ihrer Zwecke insofern erledigt, als die Konfrontation zwischen E und U, die im Zuge der Vorstandswahlen 2003 entstanden war, sich dank umsichtiger Vermittlung von beiden Seiten wohl weitgehend beruhigt hatte

    2. es sich aber eben leider auch zeigte, daß die Beteiligungsquote der E-Komponisten an den Mitgliederversammlungen in keinem vertretbaren Verhältnis zu dem Aufwand stand, den man dafür zuvor betreiben mußte. Das galt natürlich besonders für die „unordentlichen“ Mitglieder, die sich angesichts ihrer vermeintlich geringen Möglichkeiten die Zeit und den Aufwand weitestgehend gespart haben. Bei den „ordentlichen“ vermeine ich ein minimal gewachsenes Interesse und Engagement wahrzunehmen.

    Das nur mal dazu. Ich mag hier nicht in eine GEMA-Diskussion prinzipieller Art einsteigen. Das Thema ist wirklich komplex, und es existieren viele Vor- und Fehlurteile über die GEMA, die nicht selten auf Unkenntnis basieren.

    Man kann natürlich eine fundamental andere Meinung über Verwertungsgesellschaften generell haben, aber ich stimme, altmodisch wie ich bin, Johannes Hildebrandt an der Stelle zu, wenn er sagt:

    es ist völlig richtig, das ein musikkonsument an die gema etwas abführt und sich dessen sogar bewusst ist. denn nur so wird er kapieren, dass musik, das was komponisten schreiben einen wert hat.

    Allerdings mit der Einschränkung, daß ich das „nur so wird er kapieren“ nicht ganz teile. Das klingt ein bißchen nach „Was nichts kostet, kann nichts wert sein“, das geht sogar einem amtlicherseits bestätigten Neoliberalen wie mir zu weit. Ich würde das durch ein „auch“ ersetzen.

    Naja, also: ich kann nur allen empfehlen, sich mal ein paar von den GEMA-Versammlungen anzutun. Es gibt was zu essen und zu lachen, und bisweilen auch zu lernen. Und wer wirklich mal da gewesen ist, findet vielleicht auch mehr Argumente für oder gegen seine Haltung zu dem ganzen Verein.

    Ich weiss, es ist viel mühsamer und aussichtsloser an etwas kaputtem herumzudoktern, zu flicken und auszubessern. Aber eine andere Chance sehe ich nicht, ohne anderen Schaden anzurichten.

    schrieb der „Russe“ weiter oben. So funktioniert Demokratie.

  53. Johannes K. Hildebrandt sagt:

    liebe erik,

    richtig, da hast du das große problem angesprochen. natürlich ist das „system-gema“ kompliziert und viele komponisten – vor allem E – haben keine ahnung, befassen sich damit nicht und wundern sich, warum und wofür sie manchmal plötzlich geld bekommen. viel gefährlicher ist aber noch das weit verbreitete halbwissen – ich habe da mal gehört, dass … ich glaube, es ist so oder so …. usw. diese unkenntnis wird von einigen, die sich sehr gut auskennen genutzt, um zu manipulieren, bewusst gerüchte verbreiten und ein meinungsbild über die gema erzeugen, das ihren interessen dient. das müssen aber eben nicht die interessen der allgemeinheit sein und geht bis zu rufen nach der abschaffung. selbst anwesende komponisten bei den mitgliederversammlungen sind oft kenntnislos und heben bei abstimmungen einfach nur die hand, weil ihnen irgendwer gesagt hat – stimm mal so ab; aber warum und wozu und mit welchen folgen, wissen eben leider viele nicht.
    der dkv informiert (übrigens auch die gema selber) und hilft tatsächlich um wissenslücken zu schliessen. nur dieses angebot muss natürlich auch genutzt werden. leider habe ich den eindruck, dass der wille zur information bei vielen nicht da ist. insgesamt muss man sagen, dass nichts ein geheimnis ist, sondern erfahrbar, lernbar ist, aber die masse ist halt träge ….
    von der initiative pro klassik habe ich schon lange nichts gehört. das war ein zusammenschluss von komponisten und verlegern mit – nunja – auch „speziellen interessen“. gemeldet haben sie sich eigentlich nur vor der gema-mitgliederversammlung und dann abstimmungsempfehlungen gegeben. ich empfehle aber dennoch, sich selber ein bild zu machen und nicht blind irgendwem zu vertrauen. aber vielleicht kann uns moritz dazu etwas sagen, er war nämlich mal generalsekretär der initiative. zugegeben, mir war diese vereinigung immer etwas suspekt, weil ich nie verstanden habe, wodurch sie eigentlich legitimiert war, wer alles dahinter oder darin steckte, mir zu viel verlegerinteresse dominierte und überhaupt … außerdem habe ich mit dem begriff generalsekretär historisch bedingt so meine probleme.

    Johannes K. Hildebrandt

  54. Johannes K. Hildebrandt sagt:

    da fehlt oben natürlich das r

    und habe jetzt erst den beitrag von benjamin gelesen. ja das essen ist wirklich manchmal lecker und diverse redebeiträge erzeugen große heiterkeit aber auch agressionen und ich kann ebenfalls nur raten mitgliederversammlungen zu besuchen.

    Johannes K. Hildebrandt

  55. Benjamin Schweitzer sagt:

    Hallo Johannes,

    da Moritz sich hier aus Prinzip in die Diskussion nicht einmischt, wie er oben irgendwo mal kundgetan hat, und du gerade über die GEMA-Gerüchteküche geschrieben hast: Pro Klassik ist/war ein eingetragener Verein. Zu einem solchen darf sich hierzulande nach den Maßgaben des Vereinsrechts zusammenschließen, wer immer will, weißt du ja.

    Richtig, da waren eine Menge Verleger dabei, die zum Teil auch ihre Interessen zu vertreten versucht haben. Das ist ihr Recht, denn sie sind auch GEMA-Mitglieder. Du hast ja schon weiter oben auf diesen „solicited-venues“-Antrag angespielt, der aus der Ecke kam (und zum Teil auch Gutes wollte): der ist unter anderem deshalb nicht mal zur Abstimmung gekommen, wenn ich mich recht erinnere, weil der Generalsekretär selbst in freier und offener Diskussion darauf hingewiesen hat, was für eine Gefahr damit drohte, und die Verleger selbst eingesehen haben, daß sie den besser zurückziehen sollten.

    Natürlich ersetzt eine Information, die man durch jemand anderen erhält, meistens nicht eigene Beschäftigung und Anschauung. Aber man muß diesen Informationen doch zugute halten, daß sie zumindest einigen Leuten aufgedeckt haben, wie eben genau die von dir beschriebene Manipulation von unwissenden GEMA-Mitgliedern z.B. durch geschickte Antragsformulierungen in Robin-Hood-Manier funktioniert. Das war ein Verdienst nicht zuletzt von Moritz, der sich viel Zeit genommen hat. Aus deinem Beitrag klingt zwischen den Zeilen durch, als ob da versucht worden wäre, eine Manipulation durch die andere zu ersetzen. Das kann man so nicht darstellen und ich mag es auch nicht unwidersprochen stehen lassen.

    Warum von der Initiative nichts mehr zu hören ist, habe ich ja oben im Ansatz und aus meiner Sicht erläutert.

    Im übrigen schätze ich deine sachlichen, klar und behutsam formulierten Beiträge hier sehr.

    -Verzeihung, das war jetzt insgesamt doch eher ein Insider-Beitrag.-

    Schöne Grüße,

    B.

  56. Köszeghy Peter sagt:

    ich schliesse ich beinahe vollständig Johannes an…
    (Um mich nunmal zu Positionieren)
    Gruss, Köszeghy

  57. Es tut mir leid, allen aufgeregten GEMA-Diskutanten mitzuteilen, dass die ganze Diskussion um „GEMA-Reformen“ ein Herumdoktern an einem todkranken Patienten ist (bekommt er jetzt eine Salbe oder eine Spritze?), der Verteilungsgerechtigkeit heisst. Es kratzt doch eine Wolfgang Rihm – mit Verlaub – am linken Finger, ob der Abrechnungsschlüssel 10 cent nach oben oder nach unten verschoben wird, wenn die Aufführungszahlen stimmen (und sie stimmen in seinem Falle). Deshalb halte ich auch Herrn Kreidler für einen karrieristischen Wichtigtuer, der sich ein Pseudothema wie die GEMA schnappt und sich damit und mit Hilfe tatkräftiger, abgekarteter Medienunterstützung (3sat im Interview-Spielballspiel mit der nmz, die sogleich mit davon profitiert) in die Öffentlichkeit katapultiert (Spiel-Satz-Sieg in seinem Falle): Ein Damien Hirst der Musik, der nichts mehr mit musikalischen Inhalten zu tun hat und sich auf die Rolle des insgeheimen Kaputtlachens über diesen verrotteten Kulturbetrieb festgenagelt hat. Die letzte Phase der musikalischen Moderne (ich nenne ihre dahinter stehende Geisteshaltung den „hinterletzten Humanismus“), in der wir uns gegenwärtig befinden, ist nur noch damit beschäftigt, jede sinnvolle demokratische Öffentlichkeitsbildung rigoros zu unterbinden und von vornherein zu zerstören und im Keim zu sabotieren. Noch ein Wort zum blogging von Benjamin Schweitzer: Man kann fast den Eindruck gewinnen, dass die GEMA-Versammlungen für ihn eine Art Kaffeefahrt-Ersatz für Frührentner geworden ist.

  58. Der Russe sagt:

    Herr Simon, ich habe über diese Kreidler-Aktion heute noch mal nachgelesen und musste mir vor lachen den Bauch halten, wie dumm eigentlich jemand sein kann.

    Ich zitiere (man möge sich das genüsslich auf der Zunge zergehen lassen):

    Mit seiner GEMA-Protestaktion hat der Komponist Johannes Kreidler zwar viel Aufmerksamkeit geweckt, erfolgreich im engeren Sinn war sie jedoch nicht. Denn am Ende musste Kreidler seine 72.000 Formulare wieder mit nach Hause nehmen. Die GEMA konnte sich nicht dazu entschließen, die darin genannten Soundschnipsel als eigenständige und damit anmeldepflichtige Zitate anzuerkennen. Zumal sich Kreidler bei der Pressekonferenz in den Räumen der GEMA damit rühmte, ausschließlich GEMA-freie Werke als Quelle verwendet zu haben. Das allein machte den ganzen Aufwand hinfällig.

    (Quelle: Heise)

  59. Benjamin Schweitzer sagt:

    Die Heise-Meldung scheint mir aber an dem Punkt nicht korrekt. Man muß bei der Anmeldung eines Werkes nämlich zunächst einmal grundsätzlich ALLE fremden Bestandteile angeben, ob sie nun GEMA-frei sind oder nicht. Wen es interessiert:

    unter den Ausfüllhinweisen zu Punkt 4 des Formulars.

    (Der Unterschied ist nur, daß man bei der Verwendung geschützter Werke oder Werkteile auch die entsprechende Genehmigung vorlegen muß. Dagegen kann ja auch keiner was haben.)

    Johannes Kreidler hat für seine Aktion also diese Anweisung als Aufhänger genommen und durch formal korrektes Befolgen auf ihre Absurdität hingewiesen.

    Also, auch wenn man die Aktion von Johannes Kreidler eher als Happening sieht denn als von vorn bis hinten fundierte und durchdachte GEMA-Kritik (eine Meinung, der ich mich anschließen würde), muß man schon sachlich richtig damit umgehen.

    Jemanden als „dumm“ abzuqualifizieren aufgrund einer Meldung aus dem Internet, die man ungeprüft zitiert, paßt das zwar leider stilistisch zum Umgang in diesem Forum, aber so richtig angemessen kann ich es nicht finden.

  60. Der Russe sagt:

    Nach einigen Wochen genauestem Blog-Lesen, Links verfolgen und weiter nachforschen habe ich die Schnauze auch gründlich voll von vielen hier anwesenden Figuren.

    Dann liest man noch sowas:

    http://www.kritische-masse.de/blog/huflaikhan/2009/02/27/flasche-leer-anzeige-gegen-bekannt

    Wo der Lücker bejubelt für DESSEN dumme Aktion und sich die Realität immer so schön zurechtgebogen wird, das die Clique super da steht.

  61. Der Russe sagt:

    Also Herr Schweitzer, wie soll ich denn prüfen und womit? Dann lese ich doch mal was dem Kreisler sein Busenfreund Lückie über ihn schreibt. Oooh, das ist ja plötzlich so affengeil! Was der Intimfreund vom Kreisel schreibt MUSS ja die Wahrheit sein. Oder der Huflaikan. Oder der ganze andere NMZ-Klüngel.

  62. wechselstrom sagt:

    zu später Stunde:

    Die Protestaktion von Johannes Kreidler war doch ein genialer Medien-Hack!
    Aber davon verstehen Pappnasen wie Art-Oliver Simon nichts.
    Und wo „Der Russe“ wieder einmal seine Zunge hatte will ich gar nicht wissen.

    Von Damien Hirst können jedenfalls Künstler der Neuen-Musik-Szene nur profitieren.

    wechselstrom

  63. Der Schwede sagt:

    herr russe: kann es vielleicht sein, dass sie und der art-oliver „psycho“ simon ein und dieselbe person sind?

    na? stimmt, oder?

    es gibt nämlich eigentlich niemanden auf dieser welt, der herrn simon jemals verteidigt hätte… (außer sein rechtsanwalt in diversen rechtsstreitigkeiten… und da natürlich auch nur für geld *g*).

  64. Der Russe sagt:

    Herr Schwede, ich ziehe den Hut vor ihnen. Ich bin entlarvt, aber mundtot noch lange nicht!

  65. …zu sehr später Stunde aus dem Zentrum des mafiotischen alkohol- und korruptionsverseuchten nmz-Klüngels noch ein Link (ausnahmsweise mal nicht von Google oder youtube), der all die hier gefällten gerechten, wohldurchdachten und von tiefer Selbstreflektion legitimierten Wertungen in diesem überraschend offen kommunizierenden Forum ein weiteres Mal belegt… (Ihr müsst wissen: Ich bin nur auf EURE Zugriffe aus – Herzlich – Geier Theo Geissler):
    http://www.nmz.de/media

  66. Der Russe sagt:

    Herr Geissler, erstaunen! Erstaunen! So viel Einsicht und Ehrlichkeit hätte ich von Ihnen nicht mehr erwartet. Man hofft ja immer, in dem anderen etwas auszulösen, diesen zum Umdenken und zu neuen Erkenntnissen zu verhelfen. Das uns „Commentern“ das nun bei Ihnen gelungen ist, ist schon mehr als nur ein kleiner Hoffnungsstrahl am finsteren Horizont.
    Ich sehe, das sie nun viel positives tun, alte Zöpfe abschneiden und die NMZ zu neuen Ufern führen werden.

    Ich wünsche ihnen auf Ihrem, nach beherzten Umlenken eingeschlagenen Lebensweg, alles erdenklich Gute.

    Herzlichst,

    Ihr Russe

  67. Schade nur, dass einige in diesem Block wieder einmal auf die allseits beliebte „Psycho“-Keule zurückgreifen müssen.
    Sozialen Psychologismus betreiben für mich nur diejenigen, die es nötig haben, ihren „Individualismus“ (den einige in einer absurden öffentliche Opferrolle in Form eines ewigen Oppositionellen z.B. gegen den – längst eingemotteten – Ostblock-Kommunismus o.ä. sehr geschickt vermarkten) als bereits vollzogenen Transzendenzakt ohne real vorhandenes Bezugsobjekt auffassen und sich in dieser Rolle (die in letzter Konsequenz zu kriminellen Handlungen, geistigen Diebstahl usw. führen) dann gefallen, andere, die ihrer Meinung nach dieses Niveau nicht erreicht haben und also nicht „dazu“ gehören, als psychisch krank zu definieren.
    Zu Damien Hirst: Mich fasziniert auch rein gar nichts an diesem Künstler (nicht einmal seine Arbeiten), genauso wie die Musik von „Kraftwerk“ oder „Depeche Mode“ meiner Meinung nach am besten als Beschallung von Innenräumen von Filialbanken oder Geldautomatenstationen passen würde, ihre Musik ist so silbergrau wie die ganze Bundesrepublik Deutschland. Hirsts Arbeit reduziert sich auf die reine Vermarktung (oder anders ausgedrückt=die totale Vermarktung ist seine Arbeit), die er allerdings mit einem guten englischen Galgenhumor kombiniert. (Sein letztes „Hauptwerk“ ist ja denn auch ein mit Diamanten besetzter menschlicher Schädel). Hier von einem „Tod der Kunst“ zu reden, wie es einige bereits tun, halte ich noch für total hochgekocht, eher das: Es hat mit Kunst auch rein gar nichts zu tun, deshalb beteilige ich mich auch nicht an (minutiös geplanten oder spontanen) absurden öffentlichen Happenings, die mich vielleicht auf einen Schlag berühmt machen würden (berühmt wofür?), aber mich inhaltlich von meinem Werk wegführen und es sogar beschädigen. Die totale Verweigerung gegenüber den vom schöpferischen Kunstprozess völlig losgelösten Gesetzen des Kunstbetriebes ist genauso eine Aussage über das (mögliche) Werk wie die totale öffentliche Veräußerung (das ist gute Wittgensteinsche Logik). Keine Interviews, keine Nacktfotos, keine grellen Scheinwerfer=bitte macht euch ein Bild und sperrt gefälligst eure Augen und Ohren auf oder lasst es bitte bleiben!

  68. Kunstgorilla sagt:

    Gut gesagt, Herr Simon. „Es hat mit Kunst auch rein gar nichts zu tun.“ Daß trifft hier genau meine eigenen Gedanken. Genau so sehe ich es.

    Ich frage mich nur gerade, ob Sie in einem Aspekt in diesem Kommentar einer Darstellung in Ihrem Artikel auf Ihrer Seite widersprechen, oder nicht. Dort sagen Sie, kurz gefasst, daß die „Sekte“ keinen ehrlichen Wert mehr auf Akzeptanz beim Hörer legt, und daß dies aus Ihrer Sicht verwerflich sei (zumindest so habe ich Sie verstanden). Hier im Kommentar sprechen Sie von „absurden öffentlichen Happenings“, an denen Sie nicht mehr teilnehmen wollen. Können Sie diese beiden Punkte genauer voneinander abgrenzen, so daß sie sich nicht widersprechen?

  69. Erik Janson sagt:

    Jetzt wirds hier so ganz allmählich immer peinlicher, ad Kunstgorilla et al.,

    Die Zukunft dieses Blogs?
    Sieht sie vielleicht SO aus?

    http://www.kritische-masse.de/blog/content/fuer-kreidler#comment-4199

    Selbstgespräche unter Leuten, die sich durch Art, sprachliches Niveau und Widersprüchlichkeiten ihrer Bloggings selbst ad absurdum führen in dem, was sie der Welt so „Edles“ zu sagen haben…

    Dazu unter dem Deckmantel von pubertierenden, feigen Klein-Jungen-Anonymitäten („Tulpen aus Amsterdam…“ Grüße an „Dings“…): haltlose Beschimpfungen, ja Verleumdungen, Schlammwerfereien und Zu-Gemülle des Blogs.

    Ein typisches Phänomen der pseudodemokratischen Diskurse,
    der medialen Wegwerfgesellschaft? Nicht unbedingt, denn in anderen Blogs geht es vielleicht doch niveauoller und doch etwas konstruktiver und näher an der Sache zu als hier mittlerweile.
    Anders ausgedrückt: reine Zeitverschwendung für diejenigen, die hier seriös und konstruktiv und mit substantiellen Ideen bloggen wollten und wollen.

    Und ich empfehle auch anderen: überlegt Euch, ob sich
    das Bloggen hier noch lohnt.

  70. 1) Kleine Bemerkung an Herrn Janson:

    Wer das Beschneiden eines demokratischen Diskurses/Blogs aus Gründen des moralischen Anstands verlangt (ich habe derartige Bemerkungen, die Sie hier ausfindig gemacht haben wollen, NICHT gelesen, diese „Entgleisungen“ sind also willkürlich von Ihnen konstruiert und aus der Luft gegriffen, um die von Ihnen erwünschte Abschaltung zu provozieren) und dabei sprachlich immer tiefer sinkt, macht sich selber zum Diskussionsobjekt seines eigenen Diskurses.

    2) Erläuterung an „Kunstgorilla“: Natürlich muss gute Kunst sich auch eine Öffentlichkeit suchen und darf sich nicht in ein Schneckenhaus zurückziehen, was genauso wenig ein Qualitätskriterium sein darf. Dies muss jedoch meiner Meinung nach mit Mitteln geschehen, die ihrem eigenen Inhalt adäquat sind, ihn respektieren und nicht sofort in einen primitiven Verwertungsprozess hineinziehen, der sich dann verselbständigt. Der Zugang zu Kunst, das Ansprechen des „Gegenüber“ (Hörer usw.) und seine Interaktion darauf, all das sind Prozesse, die letzten Endes nicht steuerbar sind und auch nicht ge/be-steuert werden dürfen, will man nicht die Freiheit der Kunst abschaffen. Habe ich Ihnen damit (vielleicht auch nur ein bisschen) weitergeholfen, die Widersprüche zu klären?

  71. Erik Janson sagt:

    Aufmerksamen Bloglesern und Mitlesern und der übrigen Blogger-Community etc., denen muss ich nicht wiederholen, was ich mit den „Entgleisungen“
    meinte, wovon hier nun ein Herrn Simon behauptet, davon „NICHT gelesen“ zu haben.

    Ich sage nur und Rufe allen Bloggern nochmal in Erinnerung: die Blogs unter den Pseudonymen: „Dings“ und zuvor „Betterpeter“…

    Dann unterhaltet Euch hier mal schön weiter über
    die „wahre Kunst“ und über das angebliche Nicht-Steuern
    von Musikrezeption (und Blogdiskursen etc.).

    Anspruch und künstlerische/kompsitorische Wirklichkeit sowie die hier an den Tag gelegten Diskurs- und indiskutablen Umgangsformen gewisser Leute klaffen (dies merkt jeder Mitleser und schweigende Blogleser sofort) hier ebenso Lichtjahre auseinander (bzw. entlarvten sich auf Dauer selbst) wie ebendiese falsche Behauptung, dass die permantenten, gewaltsamen Störer/Zerstörer dieses Blogs hier den Diskurs angeblich gegen die „Moralisten“ nun zu „retten“ versuchen mit Themen, die längst andere Leute hier – aber mit dem Unterschied: substantiell und mit der Hoffnung auf konstruktiven Diskurs – eingebracht hatten.

  72. Sehr geehrter Herr Janson,

    woher nehmen Sie sich das Recht heraus, über Zeitpunkt und Verlauf dieser Diskussion zu entscheiden?
    Wo gehobelt wird, fallen Späne. Und einige Beiträge von Kollegen (wie Herrn Schweitzer), die äußerlich vielleicht Ihren Normen entsprechen, sind inhaltlich so blaß wie ein vergilbtes Blatt Papier, so dass jede Sekunde der weiteren Diskussion darüber Zeitverschwendung wäre.
    Ach ja, die Wirtschaft, die kulturverständnisvolle und spendierhosentragen-sollende! Seit Jahren höre ich diese Argumente von Ihnen wie aus einem Leierkasten. Passiert ist bislang aber wenig in dieser Richtung, und wenn doch, so ist dabei wenig Kreatives herausgekommen, was nicht heisst, dass in der Richtung in Zukunft nichts Positives passiert. Nur sind es heute viele Musiker (Sie offenbar nicht) allmählich leid, die Schauepieler-Rolle eines Passanten mit Bettelhut am Eingang einer Großbankzentrale in Frankfurt/Main einzuüben. Für diejenigen, die wirklich und ernsthaft etwas tun wollen, gibt es genug Informationswege, um es zu tun, dafür braucht es nicht die wirklich peinlich Nummer eines ungarischen postkommunistischen Oppositionellen und vom Regime Verfolgten (die offenbar jetzt dafür als ausgleichende Gerchtigkeit andere im Gefängnis einsitzen lassen wollen), um solchen Personen aufzufallen.

  73. Der Russe sagt:

    Herr Janson, danke für den Link:
    http://www.kritische-masse.de/blog/content/fuer-kreidler#comment-4199
    das ist ja wirklich abartig – der andere Artikel dort, den ich gelesen hatte, war ja schon zum erbrechen, aber dieses dumme rumgemülle (und dann selber noch von Müll sprechen) …

  74. Kunstgorilla sagt:

    Kurze Antwort an Herrn Simon: Ja, so haben Sie den möglichen Widerspruch ausgeräumt. Ich hatte schon vermutet, daß es in diese Richtung ging, jedoch bot quasi der Text mir noch Spielraum für andere Interpretationen.

    Ihren Ausführungen, auch auf Ihrer Seite, kann ich noch hinzufügen, daß ich es auch so sehe, daß die heutigen sclechten Vermarktungsprozesse, die ich definitiv an verschiedensten Stellen spüren oder direkt sehen kann, nicht nur schlecht für die Kunst, die Werke, an sich sind, sofern sich der Künstler darauf einläßt, sondern daß darüber hinaus auch den Leuten, die wahre Kunst gerne oder zumindest mit Interesse rezipieren würden, Möglichkeiten genommen werden, diese in öffentlichen Darbietungen und Ausstellungen geniessen zu können.

  75. festivalfee sagt:

    “ Keine Interviews, keine Nacktfotos, keine grellen Scheinwerfer“

    das muss man einfach als aussage doch genießen. es ist allgemein bekannt daß manche blog-disk(p?)utanten sich von interview sowie nacktfoto anfragen kaum retten können. so wie häßlichste mauerblümchen nie sex gegen geld hätten. als ob jemand danach fragen würde.

  76. Playboybunny sagt:

    Schade, gerade die Nacktfotos von Art-Oliver Simon und Erik Janson hätte ich sehr gerne gesehen..

    „Rahmensprengend“ könnte dann die Bildüberschrift sein..

    Aber leider verzichtet ihr. Ihr beiden Hübschen :-)

  77. Nun, da viele hier mitblogger ihre “geistigen Ergüsse” ohne Substanz und Inhalt, ohne Grenzen und beinahe “Kneipenbesucher-stil” präsentieren, erlaube ich mir etwas “selbstwerbung” – für meine PR Zwecke und auch damit etwas “substanz” wieder in die Sache hier im Blog zu bieten. (Den das nicht betrifft, soll ja auch nicht beleidigt sein.)

    Gruss, Köszeghy

    Carambolage in der Lokhalle Südkreuz/Berlin

    Darf Neue Musik grooven?

    26. August 2009, 20 Uhr Lokhalle, Südgelände Schöneberg

    Das isländisch-deutsche Ensemble adatper spielt Kompositionen in denen gegenüber Beats, den in der Neuen Musik stigmatisierten Elementen, keine Berührungsängste gezeigt werden. Mit Peter Köszeghy (Ungarn), Paul Frick (Deutschland), Jarkko Hartikainen (Finnland), Einar Torfi Einarsson (Island) und Henry Mex.
    ….und, dass sich der Kreis hiermit auch etwas schliesst, verabschiede ich micht hier von der Runde. Leider sind beinahe alle Blogs hier mittlerweile nur noch mit Substanzloser gequatsche, von Proletenstil bis zum sich “grossartigfindene” Stillterroristen und Cage bzw. Lachenmann-Epigonen vollgetextet, und die Texte sind beinahe alle Substanzlos. Es hat hier kein Sinn. Da sage ich gerne “hochnäsig”:
    SORRY: schede um meine Zeit.
    Ich sage also nach paar Wochen hier:
    Auwiederschauen.
    Köszeghy

  78. Nun, da viele hier mitblogger ihre “geistigen Ergüsse” ohne Substanz und Inhalt, ohne Grenzen und beinahe “Kneipenbesucher-stil” präsentieren, erlaube ich mir etwas “selbstwerbung” – für meine PR Zwecke und auch damit etwas “substanz” wieder in die Sache hier im Blog zu bieten. (Den das nicht betrifft, soll ja auch nicht beleidigt sein.)


    Carambolage in der Lokhalle Südkreuz/Berlin

    Darf Neue Musik grooven?

    26. August 2009, 20 Uhr Lokhalle, Südgelände Schöneberg

    Das isländisch-deutsche Ensemble adatper spielt Kompositionen in denen gegenüber Beats, den in der Neuen Musik stigmatisierten Elementen, keine Berührungsängste gezeigt werden. Mit Peter Köszeghy (Ungarn), Paul Frick (Deutschland), Jarkko Hartikainen (Finnland), Einar Torfi Einarsson (Island) und Henry Mex.
    ….und, dass sich der Kreis hiermit auch etwas schliesst, verabschiede ich micht hier von der Runde. Leider sind beinahe alle Blogs hier mittlerweile nur noch mit Substanzloser gequatsche, von Proletenstil bis zum sich “grossartigfindene” Stillterroristen und Cage bzw. Lachenmann-Epigonen vollgetextet, und die Texte sind beinahe alle Substanzlos. Es hat hier kein Sinn. Da sage ich gerne “hochnäsig”:
    SORRY: schede um meine Zeit.
    Ich sage also nach paar Wochen hier:
    Auwiederschauen.
    Köszeghy

  79. Kunstgorilla sagt:

    Das ist einfach nicht lustig. Kann ich nicht drüber lachen.

  80. Dann dürfen wir auf Ihre neuste Schrei-HeavyMetal-Müll Komposition gespannt sein. Trendhopping nennt man so etwas. Kein Wunder, dass die reaktionären neokonservativen Ungarn die schnellsten in dieser Sportart sind

  81. festivalfee sagt:

    ist selbstwerbung den substanz? halluzinogen? inhalt?
    das meiste hier im blog liest sich so in etwa-
    es ist alles doch so undemokratisch, substanzlos, neoliberal usw. ( „ich will die karriere von matthias pintscher“)
    alle sind oberflächliche selbstdarsteller und keiner interessiert sich für tiefgründige musik („verdammt nochmal wieso hat pintscher so viele aufträge“)
    neue musik mafia regiert über alles („wieso will mich diese mafia nicht haben? was hat pintscher was ich nicht habe?“)

  82. Der Russe sagt:

    Hier wird alles nur noch verquirlt und verdreht, es ist zum kotzen.

    Ich hoffe, das die quirler und dreher in ihre eigene Mischmaschine fallen.

  83. ..Ach, da regen sich viele fürchterlich auf! hehehehe :-)
    Ich erlaube mir doch noch eine letzte Bemerkung:
    Substanzielles wurde hier genug gebten (Janson, Hildebrandt, Wechselstrom – ich habe auch eine längere Text geschrieben – um den PR weiterzutreiben, was hier sowieso vorhanden ist. Vielleicht nicht so direkt, wie jetzt: ausgesprochen amüsant :-)). Einige sind wahrscheinlich zu faul das alles zu lesen – weil mittlerweile alles so „vollgemüllt“ ist von Substanzlosigkeiten. Jetzt, wo mein „Beitrag“ plötzlich ein Richtung einschlägt, die von Moritz Eggert, Lücker und Co. die ganze Zeit getan wurde – also „selbstdarstellung“ und PR – sind Alle feuchtbar zornig. Kinder, ihr sollt mal doch bitte euch selbst bisschen beobachten ;-)
    @festivalfee: ach, liebste, sie sind ein Schatz. Diese argumentation kenne ich noch von 2002. Schön umgedrehte Tatasachen. Sozusagen „neoliberal“ pur :-) Diese Taktik fist leicht durchschaubar, und versucht letztenendes das wenige Substanz, das in diese Blogs vorhanden ist, in den „dreck“ zu ziehen. Sie wollten damit sagen, hier wären alle nur neidisch und haben nichts. Wissen sie, ich ersticke beinahe in den vielen arbeiten, die ich auf meinem Schreibtisch habe – und verbrauche ich meine kostbare Zeit hier in diesem Substanzlosigkeit. Ihre Argumente sind das lächerlichste und substanzloseste, die ich bisher in diese Blogs las.
    Alos, in diesem Sinne – gehabt euch wohl ihr Lieben :-)
    Und als letztes: WHO the …. is Pintscher? (um mal eine daraufzulegen. :-))
    Adieau,
    Köszeghy

  84. Substanzlos ist es z.B., einen webblog als Litfassäule zu benutzen und sich dann zweimal für immer von ihrem „plebs“ verabschieden
    Oh je! Aristokratie-Komponisten, die so etwas brauchen, sind auf ewig für die Musikwelt verloren.

  85. Der Russe sagt:

    Herr Simon, von Ihnen wünsche ich mir, das sie mal ihre Gedanken besser zusammenhalten und nicht alles wild durcheinandermengen.

    Als Beispiel nehme ich mal folendes:
    Dann dürfen wir auf Ihre neuste Schrei-HeavyMetal-Müll Komposition gespannt sein. Trendhopping nennt man so etwas. Kein Wunder, dass die reaktionären neokonservativen Ungarn die schnellsten in dieser Sportart sind

    Und jetzt ent-drehe ich das mal ein bisschen:

    1. Als „Schrei-HeabyMetal“ wurde hier die Musik von Hikari Kiyamas bezeichnet, nicht die von Köszeghy.

    2. Herr Köszeghy hat sich nicht als befürworter dessen Musik gezeigt, sondern diese im Gegenteil kritisiert.

    3. Heavy/Death/usw.-Metal kann man wohl kaum als Trend bezeichen. Vielmehr:

    4. Metal ist höchstens ein momentaner Trend in diesem Blog.

    Es ist anhand dessen offensichtlich, das sie nur mal reingegriffen haben, mal die Hand gedreht und drauf los gekotzt haben. Das Ergebnis ist einfach nur dumm und albern.

    Und was das mit den „Ungarn“ und der „Sportart“ bedeuten soll – da können sie den Herrn Geissler ja die Hand reichen, der auch gerne mal Menschen aufgrund Ihrer Herkunft verunglimpft.)

  86. Lese ich falsch, oder stehen nicht im Werkverzeichnis von Herrn Köszeghy einige seiner „Schrei“-Kompositionen? die ich persönlich allerdings eher für 5-Sekunden-Arbeiten halte:
    Man nehme ein Megaphon und ein Verzerrer, schreit da rein und verkaufe das ganze als NeueMusik-Publikumsschocker (damit schockt man heute höchstens noch das Publikum in Ländern wie das Königreich Bhutan oder Nordkorea, die von der aktuellen westlichen Kultur noch relativ abgeschottet sind).
    Die Musik von Hikari Kiyamas kenne ich leider nicht genug.

  87. festivalfee sagt:

    nun für eine person die in ihrer eigenen arbeit erstickt herr köszeghy, haben sie merkwürdiger weise sehr oft die erfolge von enno poppe, mark andré, und sergey newski angesprochen. ich meine wenn sie von ihrer arbeit so ausgefüllt sind wie kommen sie den drauf sich mit arbeiten und erfolgen anderer komponisten in so einem maßen zu beschäftigen? aber da sie jetzt weg sind wird das wohl für immer ein geheimnis bleiben.
    im übrigen herrn hikari kiyama kann man auch kritiesieren. ich wünschte es mir aber daß jemand der selber ein besserer komponist ist als hikari dies täte. eine fee darf auch wünsche haben.

  88. wechselstrom sagt:

    \|||/
    (o o)
    ,~~~ooO~~(_)~~~~~~~~~,
    | Please |
    | don’t feed the |
    | TROLL! |
    ‚~~~~~~~~~~~~~~ooO~~~‘
    |__|__|
    || ||
    ooO Ooo

  89. festivalfee sagt:

    klar will ich es!
    aber kannst du es mir auch so besorgen wie ich es brauch?

  90. wechselstrom sagt:




    <

    und tschüss!

  91. festivalfee sagt:

    herr wechselstrom gehen sie nicht, wir sind keine heisse-30jährige-beimfinanzamtanzeigeerstattende-latinas daß sie von uns so schreiend wegrennen müssen.

  92. wechselstrom sagt:

    hallo leute,

    Kompositionen gesucht – – –

    weitere Infos unter:

    —> http://www.piefkedenkmal.at

    wechselstrom

    und tschüss

  93. Erik Janson sagt:

    @ festivalfee:

    1. Sie haben sich hier anscheinend im Forum geirrt und Wechselstroms Blogging (haha) völlig missverstanden.
    Kein Wunder, wenn Sie hier schon nach Nacktfotos rufen.
    Vielleicht hilft Ihnen der Blick auf seinen Piefke-Link
    weiter, was er hier mit seinen Zeichen sagen wollte.
    DAHER auch sein: „und tschüss“.

    2. aber aber, wenn Sie Herrn Koeszeghy derart mit den tollen Erfolgen ihrer Lieblinge „frustrieren“, dann lösen Sie bei ihm am Ende noch eine ernste Schaffenskrise aus und treiben ihn am Ende noch in den Selbstmord.

    3. falls Sie mit ihrem Wunsch bzgl. der HIkari-Kritik „daß jemand der selber ein besserer komponist ist als hikari dies täte“ mich meinten: Wüsste nicht dass/ob Sie schon mal meine Musik gehört haben. Ich fange gleich deswegen noch an zu heulen, dass Sie mich vermutlich gar nicht kennen. UNd: WÜRDEN Sie mich kennen und meine Musik: umso trauriger wäre Ihr Posting. Dann wäre Ihnen nicht mehr zu helfen ob Ihres Meinungsverbots, das Sie mir bzgl. Ihrem „Death-Metal-Genie“ auf erlegten.

  94. Die Erfolge anderer zu kritisieren und abzuschießen und sich gleichzeitig durch die Hintertür an die Fleischtöpfe heranzuschleichen, ist eine seit Jahren in Berlin praktizierte und beliebte Taktik des Ossi-Netzwerkes, zu denen ja auch Herr Köszeghy bekanntermaßen zählt, genauso wie die PDS-Spitzel des ehemaligen Berliner Kultursenators Flierl, die an die fetten Kulturaufträge herangekommen sind, egal was sie für einen Schrott sie in ihre Konzepte geschrieben haben (mit dieser Stasi-Politik haben sie mehrere richtig gutgehende Kulturhäuser wie z.B. das Podewil in den Bankrott und die völlig unnötige Schließung getrieben). Zugegeben, ich kann mit der Musik von Enno Poppe auch ziemlich wenig anfangen (sind mir zu wenig Fleisch und Knochen und zu viele Weichteile dran, exakt so wie sein Körerbau und seine Bewegungen), aber handwerklich ist sie wenigstens tadellos. Auch die Musik von André ist wenigstens ordentlich und sauber – man spürt, in langer, kontinuierlicher Arbeit – durchgearbeitet, auch wenn der Charakter und die Form seiner Stücke meist, nachdem man schon ein paar Werke kennt, vorhersehbar sind, aber besser und v.a. musikalischer als die stalinistische Marschmusik von Lachenmann sind seine Orchesterstücke allemal. Die Musik von Peter Köszeghy ist dagegen ein unseriöses Gerülpse eines Pseudohalbstarken, der jetzt mit seiner Musik nach oben geschwemmt wird.

  95. Erik Janson sagt:

    Erheiternd, was hier unser neuester Ästhetik-„Experte“, Ostblock-„Kenner“ und „Kalter Krieg“-Gestriger(offenbar noch in den 70er-Jahren lebend) so von Kollegen von sich gibt, dem er selbst vor ein paar Jahren (2002- ca. 2007) noch bewundernd nachgelaufen ist, um den er herum scharwenzelte, und dessen Nichtbeachtung (bestimmt aus guten Gründen) unseren Experten offenbar im Nachhinein so sehr innerlich traf, dass er sich hier immer wieder zu platten, substanzlosen Beschimpfungen hinreißen lässt. Und welche eigenen, verdrängten Frustrationen da nun in die Öffentlichkeit gewalzt werden, die der Betreffende lieber mit sich selbst ausmachen sollte.(Gepaart das ganze mit einem verzweifelten, heimlichen Dazu-gehören-Wollen zu für ihn unerreichbaren Kreisen).

    Jemand, der zugleich Lachenmanns Musik als „stalinistische Marschmusik“ verleumdet (vermutlich ohne Lachenmanns Werke zu kennen bzw. analysiert oder je aufmerksam in ihrer Differenziertheit gehört zu haben!)und der dann in dieser Weise zu einem Vergleich mit Marc André über geht, der disqualifiziert sich hier letztlich selbst. Schicken Sie doch mal Ihren BLOGLINK an Herrn André und an Herrn Poppe. Sie werden, denke ich, PEINLICHST berührt sein, dass so jemand versucht sich bei ihnen hintenrum in dieser amüsanten Weise einzuschleimen.

    Was umso mehr zeigt, wie richtig der
    Entschluss ist, sich diesem Blog ab- und lieber
    sinvolleren Dingen zu zu wenden.

  96. Sehr geehrter Herr Janson: Die Zeit des Kalten Krieges ist nun endgültig vorbei. Wenn Sie genauer gelesen hätten, hätten Sie auch bemerkt, dass aufgrund meiner eigenen Wahrnehmung und Erfahrungen gerade dieses plakative Ost-West-Block-Denken, was immer nur den menschlichen Arschlöchern und Nichtskönnern zugute kommt (siehe der neueste Fall des Polizisten Kurras), von mir angezweifelt und aktiv bekämpft wird. Opfer dieser Freund-Feind-Ideologie sind immer die fortschrittlichen Kräfte, die auf Veränderungen und Verbesserungen drängen und aktiv darauf hinarbeiten. Im übrigen orientiere ich mich an nackten Tatsachen, d.h. an der Frage, was Komponisten real können und leisten (unabhängig von der Frage des persönlichen Geschmackes, den ich natürlich auch besitze) und nicht was sie nach außen darstellen, da hat die Frage, ob jemand berühmt ist oder nicht und allein deshalb etwas kann oder nicht kann, keine Chance bei mir. Damit ist auch Ihre indirekte Frage des persönlichen „Anschleimens“ und „Andienens“ beantwortet, glaube ich zumindest.

  97. Kunstgorilla sagt:

    „nackten Tatsachen, d.h. an der Frage, was Komponisten real können und leisten (unabhängig von der Frage des persönlichen Geschmackes, den ich natürlich auch besitze)“

    Herr Simon, dass klingt interessant. Woran machen Sie soetwas denn fest? Das ist für mich eine ganz zentrale Fragestellung. Ich habe die Befürchtung, dass das auch bei Ihnen mit Willkür und eben doch mit Ihrem Geschmack zu tun hat, und kein Versuch ist, sich der Objektivität anzunähern (die ja ganz nie erreicht werden kann).

  98. Erik Janson sagt:

    „Opfer dieser Freund-Feind-Ideologie sind immer die fortschrittlichen Kräfte, die auf Veränderungen und Verbesserungen drängen und aktiv darauf hinarbeiten.“
    (ZITAT ENDE)

    Dann sollte derjenige, der so schreibt, mal selbst
    in erster Linie sich bemühen, alte FReund-Feind-Ideologien über Bord zu werfen (wenn er schon selbst keinen Deut fortschrittlich ist, eher ein Epigone) und nicht jeden, der – zum Glück – nichts mit Ihnen zu tun hat noch haben will – wie einen Feind zu bezeichnen und im Blog hier zu behandeln.

    Aber nein: er inszeniert sich – alles und jeden hier unqualifiziert und im Gossenstil anpöbelnd (z.B: Lachenmann = stalinistische Marschmusik“) – als der fortschrittliche Weltverbesserer und das arme Opfer.

    Na dann messen Sie sich mal selbst an dem, was Sie
    real leisten und stellen Sie es hier in den Blog; bin gespannt, was dabei raus kommt und lese mir das gerne im Hintergrund durch. Samt Ihrer „klugen“ Einschätzungen und Ihrer pseudo-moralinen Platituden, wen Sie als „menschliches Arschloch“ oder „Nichtskönner“ hier auch immer beleidigen.

    Jaja, die Welt ist SEHR SCHLECHT, außer Ihnen-
    Das wissen ja schon fast alle hier.

  99. Erik Janson sagt:

    Mein letzter Blog hier bezog sich natürlich auf
    Herrn Simon, der sich sowohl von Lachenmann als auch
    vom Humor und der Kreativität eines Wechselstrom
    so manche Scheibe abschneiden könnte…

  100. Herr Janson: Das, was ich an Lachenmanns Werk als das bezeichnet habe, was Sie genüßlich ausschlachten, ist die Beobachtung eines einzelnen ästhetischen Moments in seinem Werk, das ich natürlich eingehend und differentiell rezipiert habe und folglich auch kennen muss, um es zu beschreiben, und es bewegt sich auf einer Ebene mit der Rezeption des Artikels von Wolfgang-Andreas Schultz (Der Tod der Musik), die mich zu einer bestimmten Sichtweise und Kritik der musikalischen Moderne hinführt, deren Entwicklung Sie selber im Sinne eines unveränderlichen Heiligenschreines, den es anzubeten gilt (ansonsten man ein Idiot und kompositorischer Nichtskönner sei und infolgedessen auch nicht zu den Kreisen „dazu“ gehöre), dargestellt wissen wollen. Mehr kann ich dazu momentan nicht ausführen, denn das würde dieses Format sprengen. Ich gebe Ihnen insofern Recht, als dass meine Bezeichnung „stalinistische Marschmusik“ durch das Heranziehen eines historischen Vergleiches das Ziel einer möglichst präzisen verbalen Darstellung dieses Sachverhaltes verfehlt hat. Jedoch erlaube ich mir hier, an dieser Stelle kurz den Namen Hans-Joachim Hespos fallen zu lassen, der fast im gleichen Alter wie Lachenmann ist und ihm an Bekanntnheit um nichts nachsteht, aber sich im Vergleich zu ihm bei weitem zurückhaltender verhält, was die mögliche historische Einordnung und Dimension seines Werkes betrifft.

  101. festivalfee sagt:

    @erik janson
    1. niemand rufte nach nackt fotos. manche äusserten eine weigerung deren gegenüber. verfolgen sie das mindeste an diskurs vor sie tonnenweise zeichen auf dem bildschirm setzen.
    2 herr köszeghy hat alle zeit der welt noch von besseren zu lernen. versuchen sie es auch mal.
    3. ich hatte das zweifelhafte ruhm ihre musik zu hören. sie komponieren genauso gut wie sie bloggen.

    es ist manchmal rührend ihren diskurs zu verfolgen-von den kindisch-paranoiden befürchtungen daß dieser blog dazu dient komponisten ideen abzukratzen und von pr-manipulatoren als eigene zu vermarkten ( sie scherzkeks, glauben sie wirklich aller ernst jemand will ihre ideen haben?, ich meine wieso klappte es dann mit ihre eigene musik bislang nicht? ) bis zu ständigem gejammer über die fehlende substanz dieses blogs. ah wie schön das sie so substanzvoll sind.

  102. Der Russe sagt:

    Herr Simon, mit ihren fortgesetzten Ausfällen gegen Diskutanten, die mit Ihrer Sache, die sie in Ihrem BLOG darlegen, theoretisch sogar auf einer Seite stehen, spielen sie dem NMZ-Klüngel wunderbar in die Hand. Die lachen sich kaputt darüber, wie sich die Gegner ihrer neokonservativen Bestrebungen selbst zerfleischen.

    Was die Fee angeht, so neige ich bald dazu, mit Wechselstrom einer Meinung zu sein, das diese ein Troll ist. Da folge ich dem Aufruf „don’t feed“ und äussere mich dazu nicht weiter.

  103. Erik Janson sagt:

    Exactly – Don´t feed festivalfee

    nur ein Letztes an Sie:
    ad 1: dann lesen Sie mal Playboybunny hier
    (Kommentar vom 27.5., 14 Uhr 04)bevor Sie alles verdrehen.
    2. versuchen Sie mal richtig zu formulieren
    anstatt Koeszeghy vorzuschreiben, von wem er was lernen soll. Von IHNEN, wenn Sie den Mut hätten sich mit ihrem richtigen Namen hier zu zeigen, kann man bestimmt nicht viel lernen. Dies würde dann spätestens offenbar, wenn Sie sich hier zu erkennen geben. Wenn, dann bleiben der Nachwelt nur Ihre unqualifizieren Kommentare.
    ad 3: indiskutabel, was Sie schreiben. Auf Ihr Beschimpfungsniveau muss ich micht nicht einlassen.