Schlagwörter: Mozart

„Das schrille Schreien von 44 Violinen“

„Das schrille Schreien von 44 Violinen“

Natürlich ist die zweite Wiener Schule ästhetisch nicht unschuldig an der Assoziation Horror/Dissonanz, waren doch gerade die erfolgreichsten ihrer Werke (man nehme nur Stücke wie Schönbergs „Erwartung“ oder „Lulu“ und „Wozzeck“ von Berg) immer nahe am grand guignol und dem Schauerlichen. Wie auch immer – gäbe es diese Verbindung nicht, stünde es um die kommerzielle Verwertbarkeit von zeitgenössischer Musik noch viel schlimmer als es ohnehin schon steht.
Das hat sich auch die Marketingabteilung der Universal Edition gedacht, die gerade eben eine Werbe-CD mit dem Titel „shocking sounds“ unter die Leute bringt, die sich vor allem an angehende Schocker-Regisseure wendet.

Frank Zappa, Vater des Filesharings

Frank Zappa, Vater des Filesharings

In dem Moment, in dem diese weithin erschwinglich waren, begannen die Menschen Musik zu kopieren: aus dem Radio, von Platten, von anderen Bändern. Und es war damals genauso subtil „verrucht“ wie heute, und genauso wie heute wird es von einem Großteil der Bevölkerung als eigentlich vernachlässigbare Sünde angesehen, so wie das Fremdschreiben von Doktorarbeiten vermutlich. Rein technisch handelte man aber schon damals illegal, wenn man der besten Freundin eine Kassette mit den Lieblingshits zusammenstellte, die diese dann auf ihrem Walkman anhören konnte.

A Fistful Of Guttenbergs

A Fistful Of Guttenbergs

Jetzt ist es passiert: Karl-Theodor von und derer zu Guttenberg von Enochs Gnaden (kurz: KT, ich habe wirklich keine Lust, das jedes Mal auszuschreiben) hat seinen Doktortitel zurückgegeben! Nach neuestem Stand (FAZ von heute) beträgt der Anteil der nicht näher bezeichneten „Fremdarbeit“ in seiner Doktorarbeit 70% (Tendenz steigend). Was natürlich bedeuten könnte, dass es sich auch bei KT nicht mehr um KT handelt.