Verschlagwortet: Barbara Schöneberger
Gerade eben hatte die neue Oper von Mark Andre, „Wunderzaichen“ in Stuttgart Premiere – unter Mitarbait von niemand anderem als unserem lieben Blogautoren Patrick Hahn wurde die Sache zu ainem großen Erfolg bai Publikum und Kritik, wozu wir aufs Herzlichste gratulieren!
Nun habe ich ain Problem – als Familienvater kann man leider nicht zu jeder Premiere raisen, auch wenn sie quasi um die Ecke in Stuttgart stattfindet. Man muss sich daher mit Radiosendungen begnügen (die es in diesem Fall erfreulicherwaise geben wird), oder eben Kritiken lesen.
Von der prekären Situation des Theaters Dessau haben wir auf diesen Seiten schon oft gelesen. Dort spitzt sich die Situation jetzt dramatisch zu – die Landesregierung in Magdeburg hat verkündet, 3 Millionen Euro zu streichen, die komplette Schließung der Sparten Theater und Ballett ist für 2016 angesetzt. Dass das Haus in den letzten Jahren trotz der schwierigen Umstände dennoch tolles Theater gemacht hat, ist der Energie und dem Optimismus der Beteiligten zu verdanken.
Wir rekapitulieren: Die GEMA beanstandete im Jahre 2009 die fehlende Lizenzierung von exakt 12 Titeln (sic!) bei dem google-Unternehmen youtube. Seitdem befinden sich youtube und GEMA in endlosen Verhandlungen über die Lizenzabgaben, die bisher nicht zu einem Ergebnis gekommen sind. Grund hierfür ist nicht etwa Geldgier von Seiten der GEMA, sondern allein der Wille, nicht wie viele andere Verwertungsgesellschaftenvor dem Internetgiganten gegenüber einzuknicken und sich mit winzigen Beträgen zufriedenzustellen… wenn youtube mit den Werbeeinnahmen selber gigantische Umsätze macht, diese aber nicht ausreichend an die Urheber weitergibt.
Enjott Schneider muss man hier sicherlich niemandem vorstellen – durch seine unermüdliche Arbeit als erfolgreicher Komponist von E- wie auch Filmmusik, in der GEMA wie auch im Deutschen Komponistenverband ist er sicherlich einer der fleissigsten und leidenschaftlichsten Vertreter der Sache der Autoren in unserem Lande…und einer der nettesten Kollegen.
Gerade erhielt ich von ihm diesen sehr ausführlichen und detallierten Artikel über die Zukunft der öffentlich-rechtlichen Medien (und der Medien generell), den ich euch nicht vorenthalten will, vor allem da Enjott hier einiges an hervorragend recherchiertem Insiderwissen auffahren kann. Der Artikel ist keineswegs tendenziös gemeint – Enjott versucht hier nichts weitere als eine realistische Darstellung der momentanen Aussichten für uns Urheber, die nicht als Jammern sonder als Aufruf zum aktiven Mitgestalten verstanden werden will. Die Veröffentlichung hier erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Autoren:
Was die Klarinettistin in diesem Bild wohl denkt? Moritz Eggert hat ein Gedicht draus gemacht….
Es beißt die Maus keinen Faden ab: Das größte Problem ist oft gar nicht die Musik selber, sondern wie sie präsentiert wird. Es ist klar, dass diese Problematik in den letzten Jahren zunehmend in den Vordergrund gerückt ist bei der Konzeption und Durchführung von Konzerten.
Die langsame Überalterung des Konzertpublikums wurde zum ersten Mal Anfang des letzten Jahrhunderts von Paul Hindemith wahrgenommen. Seitdem sind die damaligen Grauhaarigen weggestorben und wurden sukzessive bis heute durch noch ältere Grauhaarige ersetzt. Inzwischen sind auch schon die Musiker auf der Bühne vornehmlich grauhaarig (zum Beispiel ich).
Wie gerade eben bekannt wurde, erhielt Mathias Spahlinger den Großen Kunstpreis der Stadt Berlin. Die Jury würdigte Spahlinger als einen Komponisten, dessen „unerhörte klangliche Erfindungen“ aus dem Versuch hervorgingen, „unter der Oberfläche der Erscheinungen die Mechanismen ihrer Entstehungsbedingungen mitzudenken“.
(was man so hinschreibt, während man in einer Jurysitzung der GEMA sitzt und über die Kategorie „Filmmusik“ urteilen soll und dafür ganz viele Filmausschnitte angucken muss)
Afghanistan mag als ein gefährliches Territorium erscheinen, um zeitgenössische Musik zu spielen. Wesentlich gefährlicher als Afghanistan sind allerdings – wie alle Eltern wissen – deutsche Kinderzimmer. Nach dem Vorbild von William Harvey (siehe Artikel gestern) habe ich eine Studie begonnen, die ich euch nicht vorenthalten möchte….