Streichelzoos neu denken

Seit neulich wächst in mir die Idee eines speziellen Streichelzoos. Und zwar: die Idee eines Streichelzoos nur mit Fasanen. Menschen streicheln Fasane. Gegen Geld. Das ist das Konzept. Und einen Namen hat das Kind auch schon – und zwar: „Fas(s)an – Der ungewöhnliche Streichelzoo“. Toll, nicht?

Werbung

Dieser Fasan möchte von IHNEN gestreichelt werden! (Oder halt auch nicht.)

Dieser Fasan möchte von IHNEN gestreichelt werden! (Oder halt auch nicht.)

Über diesen infantilen – aber, hey: seien wir ehrlich und nicht so feindlich gesinnt: okayen – Witz hinaus ergeben sich eine Reihe von schönen Bildern: Fasane, die sich – trotz guten Zuredens von Tierpsychologen und Veterinärhomöopathen – einfach nicht gerne streicheln lassen und auf artifizielle Weise das Vorhaben des Fasan-Streichelzoos feindlich unterminieren, sprich: bei Streichelversuchen gackernd (?) davonlaufen. Ein nicht funktionierender Streichelzoo. Oder, allgemein: ein Streichelzoo mit noch anderen Tieren, die man nicht streicheln will (weil eklig), kann (weil mikroskopisch klein) oder darf (wegen gefährlich und oder sehr zerbrechlich und unter Naturschutz und so). „Teddy“ Adorno hätte seine Freude daran gehabt. Ein negativer Streichelzoo.

Und jetzt, lieber Leser, muss das Ganze noch auf „Neue Musik“ übertragen werden, denn es wird immer noch – fälschlicherweise, wie ich meine – davon ausgegangen, dass dies ein Neue-Musik-Blog ist!

Ich fordere also hiermit Streichelzoos für alle Neue-Musik-Festivals dieser Welt!

Wer möchte nicht innerhalb eines abgesperrten Gebietes (zum Beispiel Donaueschingen) Wolfgang Rihm in sein Haupthaar greifen – oder etwa in die volle Lockenpracht von Olga Neuwirth? Wie bei den Zicklein einst im Kinder-Streichelzoo kann natürlich hier äquivalent auch der Gang zu dem „Futter-Automaten“ (hat damals 20 Pfennig oder so gekostet) absolviert werden. Für Wolle Rihm gibt es ein Bier und für die anderen Aspirin. Und dann schlecken die das schon so ganz süß aus dem Futterschacht, voller Gier und Vorfreude. Auch der großartige Bernhard Lang darf gestreichelt werden – über seine weiche, fast haarlose „Mähne“. Ja, tauchen Sie ein in das immer noch beneidenswert volle Haar von Moritz Eggert, liebkosen Sie die bestimmt wollene Plauze von Alexander „Suada“ Strauch und das unglückselig schüttere Haar von Patrick „Ich schreib nichts mehr“ Hahn!

Wobei mir da wieder der Bär, der natürlich auch gestreichelt werden will, einfällt. Oder anders (für uns Insider gesagt): „Die braune Reisetasche schlenkert.“ Wobei mir da des Weiteren einfällt, dass es eine schöne Idee wäre, wenn Moritz mal wieder den großartigen Liederzyklus „Neue Dichter lieben – Münchner Edition“ auferstehen lassen könnte. Das (bisher) einzige Konzert, an dem Werke fast aller Blogger (Eggi, Strauchi und ich) an nur einem Abend erklangen. Und Patrick „Haar“ Hahn könnte das Ganze moderieren. Das wäre wunderbar.

Und so bekommt dieser sinnlose Blogeintrag auch noch einen Sinn.

Streichelzoos für alle! Ideen bitte hier vortragen! Danke.

Liste(n) auswählen:
Unsere Newsletter informieren Sie über Neuigkeiten im Badblog Of Musick. Informationen zum Anmeldeverfahren, Versanddienstleister, statistischer Auswertung und Widerruf finden Sie in unserer Datenschutzbestimmungen.

Arno Lücker wuchs in der Nähe von Hannover auf, studierte Musikwissenschaft und Philosophie in Hannover, Freiburg - und Berlin, wo er seit 2003 lebt. Er arbeitet als Autor (2020 erschien sein Buch »op. 111 – Beethovens letzte Klaviersonate Takt für Takt«, 2023 sein Buch »250 Komponistinnen«), Moderator, Dramaturg, Pianist, Komponist und Musik-Satiriker. Seit 2004 erscheinen regelmäßig Beiträge von ihm in der TITANIC. Arno Lücker ist Bad-Blog-Autor der ersten Stunde, Fan von Hannover 96 und den Toronto Blue Jays.

3 Antworten

  1. Erik Janson sagt:

    Ich wär für nen´Pfauen-Streichelzoo, und zwar mit freiem Eintritt für uns Badblog Komponisten. Ich machte schon den Anfang bzw. könnte jetzt hier ein idyllisches Pfauen-Foto rein posten, das ich neulich auf Schloss Reydt machte, als ich Moritz`Konzert dort besuchte vor knapp 3 Wochen.

  2. peh sagt:

    hallo, ich bin auf der suche nach tipps für eine haartransplantation. kann mir da jemand helfen?
    patrick „e.“ hahn

  3. @ „e“: ich möchte als „strauch“ mit meinem „j“ kurz zurückpieksen! hier geht’s doch um federvieh und nicht so sehr das haar in der suppe. als hahn ist man da doch im richtigen geviert. als „strauch“ im streichelzoo „kann“ ich „mich“ nur beklagen: immer reiben sich diese streichziegen an mir und hinterlassen regelmäßig ihre haarigen büschel. man kommt sich eher als wannensiffon denn duschkopf vor…

    alexander „j.“ „c.“ strauch (hab‘ ein „…“ mehr ;-)) )