Rosy Wertheim wiederentdecken (Folge 3)

Zu Folge 1
Zu Folge 2

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Am 10. Mai 1940 marschierten die Nationalsozialisten in Amsterdam ein. Die Jüdin Rosy Wertheim, inzwischen hatte sie über 100 Werke ganz unterschiedlicher Genres komponiert, ging irgendwann in den Untergrund. Dort veranstaltete sie heimlich Konzerte. Für andere Geflüchtete. Überhaupt muss sie eine extrem mutige, mitfühlende, soziale Person gewesen sein. Schon vor dem Krieg hatte sie Kindern aus finanzschwachen Familien kostenlos am Klavier unterrichtet.

Ich stelle mir die Situation in Amsterdam in den 1940er Jahren vor: Rosy Wertheim, völlig angstfrei, im Untergrund. Immer auf der Suche nach Musik … Ungebunden, frei von ihr aufoktroyierten „Pflichten“ (wie Familiengründung oder Ähnlichem). Darf man sich das so ausmalen, wie die Zeit von Władysław Szpilman im Warschauer Ghetto, von der die Welt erfuhr, als vor fast einem Vierteljahrhundert der Film Der Pianist herauskam?

Vielleicht aber erst einmal die im Folgenden verlinkten Zwei Lieder von Rosy Wertheim. 1933 komponiert. Im Angesicht bekannter Bedrohungen …

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Arno Lücker wuchs in der Nähe von Hannover auf, studierte Musikwissenschaft und Philosophie in Hannover, Freiburg - und Berlin, wo er seit 2003 lebt. Er arbeitet als Autor (2020 erschien sein Buch »op. 111 – Beethovens letzte Klaviersonate Takt für Takt«, 2023 sein Buch »250 Komponistinnen«), Moderator, Dramaturg, Pianist, Komponist und Musik-Satiriker. Seit 2004 erscheinen regelmäßig Beiträge von ihm in der TITANIC. Arno Lücker ist Bad-Blog-Autor der ersten Stunde, Fan von Hannover 96 und den Toronto Blue Jays.

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