Rosy Wertheim wiederentdecken (Folge 1)

Seit August arbeite ich nun als Dramaturg an der Staatsoper Hannover. Und es ist fulminant.
Natürlich versuche ich auch hier, meine Wiederentdeckungslust auszuleben. Im Zweiten Sinfoniekonzert des Niedersächsischen Staatsorchesters Hannover am 26. und 27. Oktober 2025 gibt es ein besonderes Werk zu hören, über deren Entdeckung ich euch erzählen möchte.
Das Stück ist von Rosy Wertheim (1888–1949). Für Orchester. Aber langsam …
Angefangen hat alles, als ich vor ein paar Jahren Wertheims Sonate für Violine und Klavier As-Dur aus dem Jahr 1931 hörte …
Diese schöne Nüchternheit, dieses Unaufgeregte, das mich fast ein bisschen an die Coolness einiger Werke von Paul Hindemith erinnerte. Diese Verspieltheit, dieses uneitle Miteinander. Ein bisschen Debussy darf man ruhig mithören. Französisch-entspannt.
Wertheim verbrachte ein paar Jahre in Paris.
Ich muss die Tage unbedingt mehr darüber erzählen …
Arno Lücker wuchs in der Nähe von Hannover auf, studierte Musikwissenschaft und Philosophie in Hannover, Freiburg - und Berlin, wo er seit 2003 lebt. Er arbeitet als Autor (2020 erschien sein Buch »op. 111 – Beethovens letzte Klaviersonate Takt für Takt«, 2023 sein Buch »250 Komponistinnen«), Moderator, Dramaturg, Pianist, Komponist und Musik-Satiriker. Seit 2004 erscheinen regelmäßig Beiträge von ihm in der TITANIC. Arno Lücker ist Bad-Blog-Autor der ersten Stunde, Fan von Hannover 96 und den Toronto Blue Jays.